HSV-Stürmer Ivica Olic hat mit Niko Kovac zusammen in der Nationalmannschaft gespielt und erlebte ihn auch als Trainer.
HSV-Stürmer Ivica Olic hat mit Niko Kovac zusammen in der Nationalmannschaft gespielt und erlebte ihn auch als Trainer.

Schon drei Tage nach seiner Inthronisierung kann gesagt werden – Niko Kovac hat es geschafft! Nein, freilich nicht den Klassenerhalt – aber eine ganze Region aus der Lethargie zu reissen und der Mannschaft der Eintracht einen neuen Anstrich zu verpassen. Der Kroate marschiert voran, arbeitet zielgerichtet, wird von langjährigen Trainingsbeobachtern dafür gelobt, eine klare Struktur in den Alltag hineinzubringen und auch bei den Übungen messerscharf hinzusehen. Ivica Olic, Stürmer beim Hamburger SV, zeigt sich überzeugt davon, dass die Hessen den richtigen Mann an Bord geholt haben. Der 36-Jährige, der von 2002 bis 2008 in der kroatischen Nationalmannschaft zusammen mit Kovac gespielt hat und von 2013 bis 2015 von ihm trainiert wurde, erklärte bei Sport1: „Die Mannschaft hat zuletzt nicht gut gespielt. Für mich haben sie zusammen mit Hannover die schlechtesten Leistungen gezeigt. Es wird für ihn keine einfache Aufgabe. Er ist nicht David Copperfield, der den Erfolg einfach herbeizaubern kann.“

Allerdings werde Kovac „vom ersten Tag an totale Disziplin und das Maximum an Professionalität einfordern. So war er auch als Spieler.“ Es sind die beiden Begriffe, die den Weg des neuen Übungsleiters bei der Eintracht bislang pflastern: Disziplin und Professionalität! Er fordert in jedem Interview genau diese Eigenschaften von seinen Spielern. Nur so, da ist Kovac von überzeugt, könne der Weg zum Klassenerhalt erfolgreich gemeistert werden. Ivica Olic weiß, dass es bei den Kroaten eigentlich etwas lockerer zugehe, „aber bei Niko war auch als Spieler immer Disziplin angesagt. Mit harter Arbeit können die Frankfurter es schaffen, sonst wird es eng.“

Kovac selbst lebte als Spieler von seinem unermüdlichen Einsatz, der ihn zwei Jahre lang – von 2001 bis 2003 – sogar bis zum FC Bayern München brachte. Er gewann dort, zusammen mit seinem Bruder Robert, der als Co-Trainer bei all dem Trubel in der Öffentlichkeit etwas untergegangen ist, die Champions League und das nationale Double. Olic ist deshalb der Meinung, dass die fehlende Erfahrung als Bundesligatrainer kein Hindernis sei: „Niko hat fast seine ganze Karriere in der Bundesliga gespielt. Er hat mit Luka Modric, Ivan Rakitic und Mario Mandzukic gearbeitet, also mit den besten Spielern der Welt.“ Ferner sei er ein großes Trainertalent und schon früher als Sechser immer „ein Leader auf dem Platz gewesen.“

Olic sieht einen Vorteil darin, dass Niko seinen Bruder Robert Kovac mit an den Main bringen durfte.
Olic sieht einen Vorteil darin, dass Niko seinen Bruder Robert Kovac mit an den Main bringen durfte.
Kovac größter Wunsch sei es gewesen, irgendwann einen Klub in der Bundesliga trainieren zu dürfen. Der gebürtige Berliner ist – so bewertet es nicht nur Olic – „mehr Deutscher als Kroate.“ Und es sei, davon ist der Angreifer des HSV überzeugt, ganz wichtig, dass Robert mit an seiner Seite stehen würde: „Es passiert nicht oft, dass zwei Brüder einen Klub übernehmen. Auch Robby hat enorm viel Erfahrung, beide haben das schon in Kroatien gut gemacht.“ Einem Duell mit seinem Landsmann geht Olic allerdings in dieser Spielzeit aus dem Weg – die Hanseaten haben schon gegen die Eintracht gespielt (beide Partien endeten 0:0).

Olic und Kovac gingen in der Bundesliga ähnliche Wege. Beim Hamburger SV reiften sie zu Klassemännern heran und wurden dann von den Bayern verpflichtet. Beide standen auf dem Feld für unermüdlichen Einsatz und kämpften bis zum Schluss dafür, dass die Spiele noch irgendwie gewonnen werden konnten. Die spannende Frage wird sein: Kann Kovac seiner neuer Mannschaft genau diese Mentalität so schnell einimpfen? Am Samstag wartet gegen Borussia Mönchengladbach ein harter Brocken. Die Fohlenelf gewann neun ihrer 13 Partien vor heimischen Publikum. Doch wer Kovac in diesen ersten Tagen erlebt hat, der weiß: Es sind genau diese Aufgaben, die ihn dazu bewegt haben, in Frankfurt zu unterschreiben!

 

 

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23 Kommentare

  1. Was mir auffällt sind die Reaktionen von außen. Das bringt uns keine Punkte , ich weiß. Aber es beeinflusst die Stimmung positiv. Und es nimmt Druck von der Mannschaft. Jetzt ist erstmal Kredit da.

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  2. Ja, endlich mal weg von den Dauernegativnachrichten rund um vergangene Schaaf- und Veh-Diskussionen. Die Fokussierung jetzt auf das wesentliche (dem Fussball und dem Klassenerhalt) tut der Mannschaft auch gut.

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  3. Hoffe das die Stimmung nach der Niederlage gegen Gladbach weiterhin Stand hat…. ! Denn wichtig ist das Spiel in der kommenden Woche

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  4. Wer jetzt meint, die Eintracht kommt wie Phönix aus der Asche und fegt Gladbach ab, der liegt sicherlich falsch. Alpi hat total recht, das Spiel in der kommenden Woche muss funzen. Gegen Gladbach eine Niederlage verkrafte ich ohne Murren.

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  5. Ich will auch am Samstag sehen, das sieh alles geben. Sie müssen nicht gewinnen aber kämpfen

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  6. Absolut. Ich bin zufrieden wenn sie in Gladbach kämpfen. Dazu konzentrierte Defensivarbeit und auch mal Konter bringen, die zum Torabschluss führen.
    Auf die Mannschaftsaufstellung bin ich echt mal gespannt.

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  7. Weil die Entscheider wussten, wem die freigemachte Stelle zugeschustert werden sollte.

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  8. Ja gibts das? Im Training wird sich auf den nächsten Gegner eingespielt inkl. der möglichen Schwächen des Gegners. Sowas gabs ja bei Veh nicht. Es geschehen wunder 😀

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  9. Hallo Christopher,
    danke für den Hinweis, dass auch mit political correctness eine richtige Antwort gegeben werden kann. 🙂

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  10. @Wutzespeck: Das war gar nicht als Hinweis an dich gedacht :-). Aber da ich mir die Frage auch gestellt hatte, diese aber (zum Glück) auf der PK beantwortet wurde, hatte ich sie doch gerade mal parat 😉

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  11. Ich habe aus sehr vertrauliche Quellen gehört dass der neue Sportvorstand Christopher mit Vorname heißt.Nachname beginnt mit M.
    Aber mehr verrate ich nichtMan kann ja auch diskret bleiben,oder?

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  12. @Paul: Uuiii, das sind sehr vertrauliche Quellen – so vertraulich, dass nicht mal ich was davon weiß :-). Naja, mit mir im Vorstand würde da zumindest immer eine gute Stimmung herrschen :-).

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  13. Neeee. Du sparst auch zu doll wie der Harri. Dich können wir da net gebrauchen Stillstand heißt Rückschritt ! 😛

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  14. Aber scheinbar hat unser Vorstand doch ein gutes Händchen bewiesen mit der Auswahl des Trainers. Ohne auch nur ein Spiel gemacht zu haben geht ein Raunen durch die Liga und es gibt keine Kritik gegen den Mann. Seine Aussagen sorgen dafür dass das Umfeld mit zieht. Und diese wahl war binnen 48 Stunden gemacht. Zumindest das „Wie“ bei diesem Trainerwechsel ist gut gelungen und die erste Anforderung ist mit der positiven Resonanz sicherlich erfüllt.

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  15. Und Bruno hat es umgesetzt!
    Christopher der neue Bier Sponsor wäre auch dehr edel oder?

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  16. Ich habe in letzter Zeit häufiger im Netz gelesen, dass Veh nicht immer das Training geleitet haben soll.
    Können die Kibitze etwas dazu sagen?

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  17. @EintrachtKafka:

    Ja, das hat manchmal auch Geyer gemacht. Ist übrigens nicht so ungewöhnlich, wie man denken könnte.
    Insgesamt ist es überraschend, wie schnell Kovac hier einen Aufbruchsstimmung erzeugt hat. Ich war ja direkt nach der Meldung, dass er es wird, ganz und gar nicht begeistert. Aber was man nun die letzten Tage so hört, macht zumindest Hoffnung. Wie viel er der Mannschaft noch in dieser Saison beibringen kann, ist nebensächlich. Dafür hat er die Sommervorbereitung. Jetzt geht es vor allem darum, der Mannschaft Selbstbewusstsein einzuimpfen. Wenn er es dazu noch schafft, die Mannschaft geschickt aufzustellen und ihr wenigstens eine Skizze (anstelle eines Planes) an die Hand zu geben, dann wäre ich erst mal zufrieden.

    Von der Mannschaft erwarte ich, dass sie mitzieht und sich nicht hängen lässt, weil Veh weg ist. Wer sich aus der ersten Reihe vielleicht erstmal hinten anstellen muss, soll nicht rum maulen, sondern den Kampf annehmen. Und wer auch immer an Ende auf dem Platz steht, soll sich verdammt noch mal den Arsch aufreißen.

    Noch haben wir es selbst in der Hand!

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  18. Off Topic: RIP liebe Susi! Deine Liebe zu Eintracht Frankfurt war soo groß, doch Du gingst viele, viele Jahre zu früh von uns. Heute nehmen wir Abschied von Dir und Du (da bin ich sicher), verfolgst den Kampf um den Klassenerhalt jetzt weiter von oben und drückst Deiner/Unserer Eintracht für alles Kommende die Daumen. Wir werden Dich nie (!) vergessen.

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