23.02.2016, Fussball, 1. BL, Training Eintracht Frankfurt
Armin Veh weiß: „Wir müssen uns mehr Torchancen herausspielen.“

Seit sechs Spielen ohne Sieg, mehr als 315 Minuten ohne Tor, zuletzt beim Auswärtsspiel in Berlin kaum Torchancen: Der Druck auf Eintracht Frankfurt ist mittlerweile enorm hoch. Auch die Luft für Trainer Armin Veh wird immer dünner. Nichts desto trotz stellte sich der Cheftrainer der SGE heute, wie gewohnt, den Fragen der Journalisten auf der Pressekonferenz vor dem wichtigen Spiel gegen den FC Ingolstadt morgen.

Gleich zu Beginn verkündete Veh direkt eine erneute Hiobsbotschaft für die Fans der SGE: „Alex Meier wird defintiv ausfallen. Er hat immer noch Schmerzen und ich weiß nicht, wann er zurückkommen wird.“ Die Eintracht wird damit, wie schon beim letzten Spiel gegen Hertha BSC, auf die Dienste ihres besten Torjägers verzichten müssen. Meier fehlte bereits am Mittwoch in Berlin. Im Vergleich zu diesem Spiel wird der Trainer keine all zu großen Veränderungen vornehmen: „Ich sehe keinen Grund, sehr viel zu ändern. Ich fand vor allem die erste Hälfte gegen Berlin gut.“ Veh wirkte entschlossen und sprach seinem Team sein vollstes Vertrauen aus: „Ich gebe den Spielern weiterhin mein Vertrauen, weil ich von ihnen überzeugt bin. Ich bin ein Überzeugungstäter. Ich höre mir gerne andere Meinungen an. Wenn ich eine gut finde und davon überzeugt bin, kann man auch mal was ändern. Entscheidend ist aber, was wir intern denken, und dass wir davon überzeugt sind.“

Nach der schwachen Offensivleistung in Berlin wurden die Stimmen lauter, die sich mehrere Wechsel auf den Offensivpositionen wünschen. Veh sagte dazu, dass Mijat Gacinovic und Änis Ben-Hatira wieder Alternativen darstellen würden. Beide Außenbahnspieler hätten ihre Krankheit, beziehungsweise ihre Verletzung überstanden und seien Alternativen für einen Platz im Kader. „Ich kann aber nur 18 Spieler mitnehmen und muss schauen, wen ich nominiere. Die Bank und der Kader müssen ausgewogen sein, mit Spielern aus allen Mannschaftsteilen“, erklärte Veh. Auch der zuletzt zweimal eingewechselte Sonny Kittel stehe morgen zur Verfügung. Für einen Platz in der Startelf oder für neunzig Minuten reicht es aber noch nicht. „Er hat ein Jahr lang nicht gespielt und sich gerade erst wieder heran gearbeitet. Da kommen 90 Minuten aus meiner Sicht zu früh“, so Veh. Zur endgültigen Aufstellung gab es heute, wie sonst auch immer, keine Angabe.

Die Eintracht, so Veh, habe in Berlin kein so schlechtes Spiel gemacht wie es in den Medien geschrieben wurde. Allerdings müsse sich eine Tatsache grundlegend verbessern: Das Herausspielen von Chancen. „Vom Spiel her war es in Ordnung, aber wir hatten im Strafraum keine Schlagkraft. Wir konnten dem Gegner nicht wehtun. Das müssen wir verbessern. Wir müssen uns mehr Torchancen raus spielen, das ist entscheidend.“ Dies im Training zu optimieren sei aber in einer Englischen Woche kaum möglich, da man kaum Zeit habe, auf dem Platz zu trainieren. Daher werde mehr Wert auf Gespräche gelegt: „Wir führen viele Gespräche mit ausgewählten Spielern, unter anderem auch über die Aufstellung.“ Primär geht es in den Gesprächen aber darum, die Spieler aufzubauen und ihnen dadurch ein Stück weit die Verunsicherung zu nehmen. Diese, so Veh, habe die Mannschaft natürlich auch erreicht, und es sei auch berechtigt und völlig normal, dass in der Mannschaft eine große Unsicherheit und Angst herrsche. „Angst und Verunsicherung sind keine guten Wegbegleiter. Dadurch wird man verkrampfter. Wir müssen aber versuchen eine gewisse Lockerheit rein zu bekommen, ohne zu vergessen um was es geht“, sagte Veh.

Dass die aktuelle Situation – erstmals steht die Eintracht in dieser Saison auf einem der drei letzten Tabellenplätze – sehr schwierig sei, dem ist sich Veh bewusst: „Die Situation ist aber schon seit einem halben Jahr schwierig. Sie hat sich jetzt auch aufgrund der Siege der Konkurrenten verschärft. Wir müssen unsere Spiele zu Hause jetzt einfach gewinnen. Wir dürfen nicht nur auf die anderen schauen. Morgen ist ein sehr wichtiges Spiel, da brauchen wir nicht drumherum reden.“

Im Hinblick auf den Gegner sagte der Cheftrainer, dass man nicht den Fehler mache und denke, dass man gegen Ingolstadt locker gewinnen könne: „Den Fehler haben schon viele gemacht. Ingolstadt spielt unbekümmert. Sie haben nicht umsonst so viele Punkte. Sie sind sehr schwer zu bespielen, sie pressen immer wieder nach.“

Der Druck auf Armin Veh ist in den letzten Wochen enorm gestiegen, immer öfter hört oder liest man „Armin raus“. Veh, der ein sehr interessierter Zeitungsleser ist, äußerte sich auch zu dieser Thematik und gab an, dass er die Kritik an seiner Person zum Teil verstehen würde: „Das ist völlig normal. Und wenn man die letzten Wochen sieht, kann ich da auch nicht viel dagegen setzen, es ist ja nicht alles falsch was geschrieben wird. Auch, dass dann andere Namen kommen und gehandelt werden, ist völlig normal. Ich verstehe die Journalisten und muss damit klar kommen.“ Auf ein mögliches Endspiel angesprochen sagte Veh, dass er wisse, dass es ein sehr wichtiges Spiel sei, er habe aber kein Gefühl darüber, ob es sich um ein Endspiel handle.

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5 Kommentare

  1. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, selbst gegen Ingolststadt sind wir nicht Favorit. Auf geht’s Eintracht, zeig dein typisches Gesicht und hol den Dreier. Scheiße bin ich seit Tagen angespannt, wird ein nervenaufreibender Frühling.

    Bei Meier habe ich ein total ungutes Gefühl, er ist nicht mehr der Jüngste und wir kennen die Problematik mit dem Knie, am Ende fällt er noch länger aus. Wichtig: morgen müssen zwei drei frische Spieler spielen, die unbedarft auflaufen, frei sind und sich die bisherige Misere nicht zu sehr anlasten. Gacinovic, Kittel, Ayhan, Ben-Hatira!!

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  2. “Dies im Training zu optimieren sei aber in einer Englischen Woche kaum möglich, da man kaum Zeit habe, auf dem Platz zu trainieren“.

    Wie viele Trainingseinheiten benötigt dieser überzeugte Startrainer eigentlich um das optimale zu erreichen? Hallo, morgen haben wir den 25. Spieltag und nicht den fünften!
    Woche für Woche das gleiche Geschwätz, die gleichen Spieler die ja so überzeugen und immer wieder enttäuschen. Für die meisten würde es in dieser Form bei keinem anderen Bundesligisten für einen Kaderplatz reichen.
    Und von was sind den die Spieler eigentlich verunsichert wenn sie alle so von sich überzeugt sind? Die Jungs haben alle einen Traumberuf und werde fürstlich entlohnt. Da draußen in der Welt macht sich Verunsicherung breit, aber nicht auf dem Fußballplatz. Also ich bin echt sauer über diese Hilflosigkeit.

    Bitte für die restlichen Spiele endlich den Arsch aufreißen und schon morgen dürft ihr damit anfangen! Ansonsten Quo Vadis SGE!

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  3. Gacinovic, Ben Hatira und Kittel wären ja fit für morgen. Trotzdem wird wohl wieder die gleiche Elf anfangen wie gegen Berlin – wer wettet dagegen? Arm so etwas………..

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  4. Da Aigner gelbgesperrt ist kann Armin nicht mit der gleichen Mannschaft wie gegen BER spielen 🙂
    Entweder Ben-Hatira oder Mijat werden spielen.
    Oder Wunderwaffe Russ mischt auf Rechtsaußen den Gegner auf. Wenn Regäsel wieder von Anfang an spielt müssten ja Hase B oder Russ raus. Und seine Lieblinge lässt er drin…
    Naja Russ ist groß, er kann auch zur Not im Tor spielen….

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  5. „Ich sehe keinen Grund viel zu ändern“ !!!
    Gegen soviel Borniertheit ist kein Kraut gewachsen.
    Die Befunde von Olga zur aktuellen Krise sprechen mir aus der Seele
    und ich sehe es nahezu vollständig genauso. Das muß ich mal
    sagen, weil die Beiträge sehr gut und allesamt überzeugend sind.
    Nicht beurteilen kann ich die Kritik an Vorstand und AR, weil mir dazu
    die Hintergründe fehlen. Inzwischen glaube ich aber, daß auch die
    Kritik gerechtfertigt ist, denn dort herrscht entweder Schockstarre
    oder eine andere Form von Inkompetenz. Ein souveräner Vorstand
    würde längst massiv einschreiten. Veh erinnert mich an einen Mann, der am
    Bankautomaten die falsche PIN immer von neuem eingibt, weil er glaubt,
    irgendwann müsse der Automat doch begreifen, daß die PIN richtig ist.

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