Wurde beim heutigen Vormittagstraining von Torwart-Trainer Petz erneut gefordert: Lukas Hradecky (Foto: eintracht.de)
Wurde beim heutigen Vormittagstraining von Torwart-Trainer Petz deutlich gefordert: Lukas Hradecky (Foto: eintracht.de)

Abgänge, Zugänge, Transfergerüchte. Die Personalien sind in diesem Sommer das große Thema bei der Frankfurter Eintracht. Die Politik, auf ausländische Talente und Multikulti zu setzen, ist mehr als umstritten. Kritiker warten bereits jetzt sehnsüchtig auf die ersten Niederlagen der SGE, um ihren Stab über den Kurs des neuen Sportvorstands Fredi Bobic zu brechen. Einer, der schon vor Bobic da war, aber trotzdem wie kein Zweiter dafür steht, dass der neue Weg durchaus Erfolg haben kann, ist Torhüter Lukas Hradecky. Als finnisch-slowakischer No-Name vor einem Jahr zur Eintracht gewechselt, hat sich der Keeper inzwischen durch Leistung und Integrationswille einen Namen gemacht. Vor seiner zweiten Saison am Main meldet der finnische Nationaltorwart nun Führungsansprüche an.

„In der ersten Saison wollte ich nur angenommen werden. Jetzt bin ich einer, der die Mannschaft führen will“, erklärte Hradecky am Rande des Trainingslagers in Südtirol in einem Pressegespräch. Der große Umbruch im Kader macht es möglich, dass der Finne bereits in seiner zweiten Bundesliga-Saison eine führende Rolle bei den Hessen übernehmen muss. Eckpfeiler wie Carlos Zambrano und Stefan Aigner haben den Klub verlassen. Eine neue Hierarchie muss sich herausbilden, neue Leute die Verantwortung übernehmen. Für Hradecky ist es selbstverständlich, dass von ihm nun der nächste Schritt kommen muss.

Dabei hat der 26-Jährige, genau wie seine Kollegen, im Moment ganz andere Probleme. Das harte Training macht Feldspielern und Torhütern gleichermaßen zu schaffen. „So eine Vorbereitung habe ich noch nie erlebt. Ich kann mir vorstellen, dass wir die Gegner kaputt laufen wollen“, scherzt Hradecky. An der Notwendigkeit der neuen Trainingsintensität hat der Finne keine Zweifel. Gewöhnungsbedürftig ist sie dennoch: „Die Tage sind sehr lang. Es ist ein bisschen wie ein Job im Büro. Man fühlt sich aber gut, wenn man es überstanden hat. Es ist mehr Arbeit als Spaß im Moment, aber der Spaß kommt dann in der Bundesliga.“

Die Härte des Trainings ist das Eine. Ein weiterer ungewöhnlicher Aspekt in der ersten Saisonvorbereitung unter Trainer Niko Kovac sind die bislang nur wenigen spielerischen Inhalte. „Ich hoffe, die Trainer wissen, was sie tun. Ich denke aber, dass wir in den nächsten zwei Wochen mehr Fußball spielen werden und dann auch die Spritzigkeit dazukommt“, lässt sich Hradecky nicht aus seiner skandinavischen Ruhe bringen. Ohnehin stellt die Nummer Eins der Eintracht klar, dass ihn nach der dramatischen Vorsaison und den Geduldsspielen gegen den 1. FC Nürnberg so schnell nichts mehr aus der Bahn werfen kann: „Die Relegationsspiele haben mich persönlich stärker gemacht. Ich will nicht wieder da hinkommen, wo wir letztes Jahr waren.“

Ausgeschlossen ist eine erneute Zittersaison am Main allerdings nicht. Die Neuzugänge besitzen bis auf Branimir Hrgota, dem Hradecky einen „guten Abschluss“ bescheinigt, keinerlei Bundesliga-Erfahrung, während sich die Konkurrenten wie Werder Bremen dank horrender Transfereinnahmen namhaft verstärken konnten. Von der Qualität der Neuen zeigt sich Hradecky jedoch überzeugt. „Es sind gute Jungs. Wenn du nicht gut bist, bist du auch kein Eintracht-Spieler. Ich war auch ein unbekannter Name. Für mich ist es gut gelaufen und ich hoffe, dass die Jungs sich auch schnell in die Herzen der Fans spielen“, so der Torhüter.

Während sich Mascarell, Vallejo, Rebic und Co. zunächst einmal integrieren müssen, plant Hradecky für sich persönlich bereits die nächsten Schritte. „Ich will ein bisschen mehr die Weiße Weste haben und noch weniger Fehler machen. Es waren letztes Jahr auch schwache Spiele dabei“, gibt sich der Finne trotz Bestnoten in seiner Debütsaison selbstkritisch. Wo der neue Führungsspieler und sein Team aktuell stehen, soll das kommende Testspiel gegen Atalanta Bergamo offenbaren. „Es wird der erste richtige Test. Wir müssen zeigen, dass wir mindestens auf Augenhöhe sind“, so der Schlussmann.

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