Philipp Max will mit der SGE oben aufspielen. (Bild: IMAGO / Eibner)

Seit Januar 2023 beackert Philipp Max die linke Seite der SGE und wurde von den Hessen im Sommer fest verpflichtet. Der sechsfache deutsche Nationalspieler möchte sich in dieser Saison für die Europameisterschaft im eigenen Land empfehlen und setzt sich große Ziele mit den Adlerträgern, die im besten Fall in drei verschiedenen Wettbewerben auflaufen werden. In einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ spricht der 29-Jährige über seine Ambitionen mit der Eintracht.

Aus der Bundesliga kannte man Max schon aus der Vergangenheit. Der Linksverteidiger lief für den FC Augsburg auf, ehe ihn der nächste Schritt seiner Karriere in die niederländische Eredivisie zur PSV Eindhoven verschlug. Dort lief er einige Zeit zusammen mit Weltmeister Mario Götze auf, mit dem er auch jetzt in Frankfurt eine Kabine teilt. Die Zeit bei der Eintracht geniet er, wie er im Interview verriet: „Ich bin überglücklich, hier zu sein. Der Verein ist super, die Mannschaft, die Fans überragend. Es macht einfach viel Spaß, mit der Eintracht wieder in der Bundesliga zu spielen. Die Bundesliga habe ich über die Jahre hinweg vermisst. Ich bin total happy.“ Mit seinen Zahlen ist der offensive Außenverteidiger noch nicht zufrieden. Da habe er noch Verbesserungspotential, obwohl er seine Qualitäten nach vorne schon einbringen konnte, so Max weiter. Mit seinem neuen Verein, bei dem er einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hat, hat er große Ziele. Zurecht, wie er findet: „Was soll es bringen, wen wir sagen: Wir wollen 40 Punkte holen und in der Liga bleiben? Wir wollen das Maximum. Wir haben in der letzten Spielzeit in der Hinrunde gesehen, was möglich ist, wenn alles passt“, zeigt Max sich selbstbewusst und führt aus: „Wir haben eine richtig gute Truppe zusammen, einen guten Spirit. Wir verstehen uns, der Trainer macht es richtig gut. Ich bin total zuversichtlich, dass wir eine gute Saison spielen und die internationalen Plätze angreifen werden. Alles raushauen – Attacke.“

Mit seiner Rückkehr in die Bundesliga hat er nun die Möglichkeit, sich auch für die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick zu empfehlen. „Ich werde jetzt alles daran setzen, um auf mich aufmerksam zu machen und vielleicht auf den Zug aufzuspringen“, macht er selbstbewusst eine Ansage an den Bundestrainer. Bei der EM 2021 wurde Max nicht nominiert, obwohl er die Lehrgänge im Voraus absolviert hat. „Da wünscht man sich schon, im Aufgebot zu sein und den großen Traum in Erfüllung gehen zu lassen. Dass ich dann nicht nominiert wurde, war schon eine Enttäuschung.“

Mit neuem Trainer zum Erfolg

Auch Max trainiert seit einigen Wochen unter der Anleitung von SGE-Coach Dino Toppmöller. Er beschreibt die Herangehensweise des 42-Jährigen als „umgänglich mit eigenen Ansätzen“.  Dem gebürtigen Saarländer sei es wichtig, in mehreren Systemen agieren zu können und auch während einer Partie die Taktiken variabel wechseln zu können. In den letzten Jahren spielten die Adlerträger vermehrt mit einer Dreier- oder Fünferkette hinten. Da möchte der neue Trainer auch neue Ansätze schaffen: „Gerade in der heutigen Zeit geht es darum, im Spiel mal schnell das System zu ändern. Er möchte, dass wir variabler werden. Und die Arbeit geht nicht nur in die Beine, es ist auch viel Kopfarbeit dabei, da geht es um Konzentration und den mentalen Anspruch. Es geht um hohes Pressing. Bei seinen vorherigen Stationen, in Leipzig oder bei Bayern, hat man das ja nahezu in Perfektion gesehen. Da wurde mutiger und erfolgreicher Fußball gespielt. Wenn wir das auch reinbekommen, werden wir eine gute Saison spielen.“

Aus der vergangenen Saison möchte man lernen. So hatte die Eintracht, als Max an den Main wechselte, die besten Aussichten, die Champions League über die Liga zu erreichen. Eine erneute Rückrunde geplagt von Problemen und Skandalen war die Folge und die SGE erreichte nur die rettende Position sieben, die sie zur Teilnahme an der Conference League-Qualifikation berechtigt. „Gerade in der Phase, als ich kam, war die Mannschaft in einer überragenden Verfassung. Ich erinnere mich noch an die ersten Spiele, da hatte ich den Eindruck, dass wir jeden Gegner schlagen können. Wir waren im totalen Flow“, erinnert sich Max zurück, der auch die Probleme klar benennt und seine Schlüsse für die kommenden Saisons zieht: „Der Kopf spielt eine Rolle. Wir haben zuvor phasenweise überragend und mit einer anderen Intensität und Konzentration gespielt, und dann in der Bundesliga plötzlich ein anderes Gesicht gezeigt. […] Auswärts haben wir verloren, allerdings auch gegen andere Kaliber. Und zu Hause hatten wir die lange Serie mit den Unentschieden, unter anderem gegen Bochum, Gladbach, Augsburg. Wenn wir von diesen vier, fünf Spielen nur zwei gewinnen, qualifizieren wir uns für die Europa League.“ Seiner Meinung nach spiele sich Fußball zu 80 Prozent im Kopf ab. Man müsse nicht nachdenken, da man sonst Situationen sich den Kopf zerbreche und sie damit kaputtmache, so Max weiter. „Das war auch so, als ich nach Frankfurt kam. Da habe ich nicht viel nachgedacht, bin auf dem Platz marschiert – und es lief. Doch als wir die Negativserie hatten, fing ich an zu überlegen: „Vielleicht stehst du besser da oder da?“ Man merkt, dass man müde wird, und bekommt schwere Beine. Das ist ein Kreislauf.“

Aus den Fehlern möchte er nun lernen und in negativen Zeiten noch enger mit der gesamten Mannschaft zusammenrücken. Ohne eine Rückrunde wie im letzten Jahr ist seiner Meinung nach für die SGE in dieser Saison alles drin und die europäischen Plätze können befreit angegriffen werden.

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5 Kommentare

  1. Genau das hab ich auch sofort gedacht. Im Ankündigen waren die Spieler schon immer spitze.

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  2. Die „schweren Beine“ hat man bei Max halt relativ früh gesehen. 15 absolvierte Spiele in der Rückrunde sollten nicht diesen Effekt haben, wenn man noch von der NM träumt.

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  3. Ich sehe Max zur Zeit nicht bei der Nationalmannschaft. Natürlich wünsche ich ihm tolle Leistungen und eine berechtigte Nominierung.
    Ehrlicherweise würde ich mir mehr Offensive Aktionen von ihm wünschen sowie gefährlichere Standards.

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  4. Es werden ja immer ehrenwerte Ziele formuliert..oft hakt es aber an der Umsetzung. Bitte gerne mal Worten – Taten folgen lassen … oder eben demütig sein.

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