RussEigentlich müsste man bei der Eintracht zufrieden sein. Gegen den Tabellenzweiten aus Wolfsburg, der vor einer Woche noch die ganze Republik begeisterte und den FC Bayern München mit 4:1 besiegte, gelang ein Unentschieden. 1:1 hieß es nach 90 hart umkämpften und spannenden Minuten. Und doch überwog im Lager der Hessen der Frust über zwei verlorene Punkte. Denn der Gegentreffer, erzielt durch Kevin De Bruyne, fiel erst drei Minuten vor Abpfiff. „Dieser späte Ausgleich schmerzt enorm„, sagte der Marco Russ bei hr-online nach dem Training am Donnerstag: „Wir waren nah dran, eine Spitzenmannschaft zu schlagen. Am Ende wurden wir für einen kleinen Fehler bitter bestraft.“ Dabei hatten die Frankfurter in dieser Partie mehr richtig, als falsch gemacht. Hinten stand man, bis auf wenige Ausnahmen, sehr kompakt, verschob konsequent und war in den engen Zweikämpfen jederzeit nahe am Gegenspieler. Die Offensiv-Maschinerie der Niedersachsen, in dieser Spielzeit immerhin schon 38mal erfolgreich, kam überhaupt nicht ins Rollen und wurde meist schon vom sehr gut agierenden Makoto Hasebe im Mittelfeld gestört.

Und dahinter zeigte Carlos Zambrano, weshalb er in den letzten Monaten so schmerzlich vermisst wurde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten biss sich der Peruaner in die Partie hinein und zeigte vor allem im zweiten Durchgang eine ganz starke Leistung. „Carlos ist einer der wichtigsten Spieler bei uns„, lobte Russ seinen Nebenmann: „Wie er einige brenzlige Situationen vereitelt hat, war schon Extraklasse. Er hat uns in den Wochen davor sehr gefehlt.“ Dennoch langte es nicht für drei Punkte, die den Hessen gut zu Gesicht gestanden hätten. Denn am Sonntag geht es zum FC Augsburg, den man als Angstgegner bezeichnen kann. In fünf Partien gewannen die Fuggerstädter dreimal, bei einem Remis und nur einem Sieg der Eintracht. Zweimal traten die Adler in der SGL-Arena an, bei 1:4 Toren sammelte man keine Zähler. In der Hinrunde gab es im Waldstadion gegen die von Markus Weinzierl trainierten Augsburger ein 0:1. Die Adler scheiterten dabei aber auch an der unglücklichen „Headset-Panne“, als es aufgrund von technischen Problemen zu Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Schiedsrichtern kam. Ein Novum in der Bundesliga – typisch, dass es ausgerechnet die Hessen traf.

ChandlerDennoch gewannen die bayrischen Schwaben, die vor der Partie im Stadtwald noch keine Punkte sammeln konnten, hochverdient und starteten danach durch. Inzwischen rangieren sie auf dem Champions-League Rang 4, gewannen im neuen Jahr die beiden Spiele gegen die TSG Hoffenheim (3:1) und bei Borussia Dortmund (1:0). „Da wird uns einiges erwarten„, so Russ: „Die spielen seit zwei, drei Jahren einen richtig guten Fußball.“ 33 Punkte konnten die Weinzierl-Schützlinge schon sammeln, vor allem auswärts zeigt man sich mit 12 Punkten, die man mit sechs Treffern erreichen konnte, sehr effektiv. „Die Augsburger sind sehr überzeugend, stehen sehr kompakt und agieren sicher miteinander„, fand auch Thomas Schaaf anerkennende Worte: „Das ist schon klasse, was die da machen.“ Durch konstant gute Leistungen konnte sich der FCA in der oberen Tabellenregion festsetzen und liegt schon mit sieben Zählern vor dem 7. Rang. „Zur Zeit ist Augsburg ein Spitzenteam„, gibt auch Stefan Aigner zu. Und es sind vor allem die Spieler für den Höhenflug verantwortlich, die auch schon in der Vorsaison Akzente setzten. Etwa Halil Altintop, der bei den Hessen irgendwann den zweifelhaften Namen „Altinflop“ erlangte, oder ein Daniel Baier, der sich im Schatten der Aufmerksamkeit zu einem überdurchschnittlichen Sechser entwickelt hat. Aber auch die schon als gescheitert geltenden Raul Bobadilla oder Jan-Ingwer Callsen-Bracker stehen für den Aufschwung dieser Mannschaft.

Die Hessen wollen aber nicht in Ehrfurcht erstarren: „Das Spiel gegen Wolfsburg sollte uns in Augsburg weiterhelfen. Ich will da was mitnehmen„, äußert sich Russ gewohnt selbstbewusst. Es ist der Defensivmann, der in den letzten Wochen immer wieder das Wort ergreift, unmissverständlich seine Meinung äußert und den markigen Sprüchen mit kämpferischen Leistungen auch Taten folgen lässt. Diese Tugenden werden auch am Sonntag wieder gefragt sein. Bei einer Niederlage nämlich droht noch einmal ein abrutschen in die ganz grauen, gefährlichen Zonen der Tabelle. Aber wie soll man bei den heimstarken Augsburgern gewinnen? „Warten wir es ab„, sagte Rechtsverteidiger Timothy Chandler und erinnert: „Gegen gute Mannschaften haben wir bis jetzt doch immer gut ausgesehen.“

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5 Kommentare

  1. Entweder die Puppenkiste gewinnt oder sie verlieren. Unentschieden kennen die nicht.
    Die englische Woche muesste uns eigentlich eher in die Karten Spielen als den Augsburger.
    Letzten Mittwoch mal den Grosskreutz abgetreten.

    Treter Kicker Fussball spielen koennen die nicht.
    Im letzten Heimspiel haben sie Inui gleich zu beginn des Spiels auf die Socken getreten. Danach war Sendepause vom Inui.
    Hasebe hatte von der Trettertruppe dann auch die Schnauze voll und verließ nach der Halbzeit genervt das Spiel.

    Hab ein bisschen Angst dass die uns den Stendera kaputttreten.

    Der Gladbacher Xhaka ist ne tickende Zeitbombe. Irgendwann bricht er einem mal das Schienbein.

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  2. Und wenn einer tritt, dann bin ich es
    Und wird einer getreten, dann bist’s du!

    Bertolt Brecht

    Der Hahn tritt die Hehne. De Bruyne wuerde sagen f…..

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  3. Haha @4 genau das hatte ich mir nach seinem ersten Text auch gedacht 😀 ! Kein Bier vor Vier, das weiß man doch 😉 !

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