Jesper Lindström ist eine feste Größe in der Offensive der Eintracht.

Eintracht-Angreifer Jesper Lindström war vor der Winterpause on fire. In den sechs letzten Spielen der Hinrunde der Fußball-Bundesliga erzielte der Däne vier Treffer und bereitete zwei weitere Tore der Eintracht vor. Er wurde unter anderem zum Rookie des Monats Dezember gewählt und überzeugte durch freche Dribblings und eine gute Chancenverwertung.

In der Rückrunde aber will es beim 21-Jährigen noch nicht so recht laufen. Der Däne ist seit fünf Spielen ohne eigenen Treffer und bereitete nur beim 3:2-Auswärtssieg gegen den VfB Stuttgart ein Tor vor. Immer wieder kam der Rechtsfuß zwar in gute Chancen, verballerte diese aber allesamt.

Trotzdem wehrt sich der Däne nun in der „Bild“ gegen das Krisen-Gerede: „Ich empfinde es nicht als Krise, denn es ist klar, dass ich nicht in jedem Spiel zwei bis drei Tore schießen kann. Natürlich ist es schön, wenn man Treffer erzielt, aber das Wichtigste für mich ist es, der Mannschaft zu helfen. Etwa auch durch Vorlagen, wie zuletzt in Stuttgart. Ich spüre das Vertrauen des Trainers, der mir aufzeigt, wie ich mich weiter verbessern kann. Ich bin mir sicher, dass weitere Tore folgen werden.“ Am letzten Spieltag, bei der 0:2-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg, vergab der Offensivmann eine dieser oben angesprochenen großen Chancen, als er an Koen Casteels im Tor scheiterte, anstatt auf den freien Kristijan Jakic abzuspielen – was für ordentlich Unmut beim Kroaten sorgte. „Auf dem Platz musst du innerhalb von Sekunden Entscheidungen treffen. Du hast oft keine Zeit, groß nachzudenken. Kristijan war in der Situation natürlich sauer, das wäre ich an seiner Stelle auch gewesen“, erinnert sich der Däne an diese Situation und gab weiterhin zu: „Im Nachhinein gesehen wäre es richtig gewesen, zu ihm abzuspielen. Im Fußball sind viele Emotionen im Spiel, das ist auch gut so. Aber da ist nichts hängengeblieben, wir verstehen uns gut.“

Kante im Sturm? Lindström sagt nein!

Seit Beginn der Saison wird in Frankfurt auch über die Größe der Stürmer gesprochen. Nachdem Sam Lammers, der immerhin 1,91 Meter groß ist, nicht wirklich in Tritt kommt, bilden Lindström (1,82m), Daichi Kamada (1,84m) und Rafael Borré (1,74m) zumeist das zugegeben recht kleine Sturmtrio. Lindström sieht hier aber keinen Bedarf nach einer echten „Kante“ im Sturm: „Wir sind in allen Mannschaftsteilen gut besetzt, das Team ist absolut intakt. Auch im Angriff. Wir arbeiten im Training an Lösungen, wie wir torgefährlicher werden und mehr Tore erzielen können. Wir sind in vielen Situationen gefährlich, schaffen es oft aber nicht, die Dinger reinzumachen. Da bin ich auch selbstkritisch. Aber ich bin nicht der Meinung, dass wir zwingend einen großen Stürmer in der Zentrale brauchen. Wir haben schon bewiesen, dass wir auch so Tore schießen können.“

Rückkehr der Heimstärke als Ziel

Ein weiteres Problem, warum es bei der SGE in dieser Saison eher mittelmäßig läuft, ist die Heimschwäche. Aus 11 Spielen gab es bisher erst drei Siege und vier Unentschieden, was 13 Punkte macht. Vor allem in der Rückrunde läuft es hier noch gar nicht, alle drei Heimpartien wurden verloren. War hier das bittere 2:3 gegen Dortmund, bei dem die Hessen noch mit 2:0 in Führung waren, der Auslöser? „Das Dortmund-Spiel war bitter für uns. Wir haben über eine Stunde lang ein tolles Spiel gemacht und standen am Ende mit leeren Händen da“, gab der Däne zu. Allerdings sei das Spiel für die Mannschaft und ihn selbst „längst abgehakt“. Er betonte, dass es nichts bringe, sich über jede einzelne Situation viele Gedanken zu machen. „Umgekehrt ist es auch so: wenn ich ein wichtiges Tor schieße, lasse ich mich auch nicht wochenlang dafür abfeiern“, so Lindström. Er sei sich daher auch sicher, dass es bald im Waldstadion wieder klappe: „Wir spielen gerne zu Hause, haben aber in den letzten Heimspielen nicht gut genug performt. Bis zum Rückstand waren wir jeweils gut im Spiel, danach haben wir gegen körperlich robuste Abwehrreihen nicht die richtigen Mittel gefunden. Aber ich bin mir sicher, dass wir unseren Fans auch im eigenen Stadion bald wieder ein Erfolgserlebnis geben werden.“

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7 Kommentare

  1. Ich wiederhole mich, aber Lindström hat fast in jedem Spiel 1,2 oder mehr Groß- bis 100%ige Chancen, manchmal fehlt ihm die Abgezocktheit, in anderen Situationen trifft der Torwart zufällig die richtige Entscheidung oder es ist auch Pech im Spiel. Der Unterscheid zu einem klassischen Torjäger, der in machen Situationen goldrichtig vor dem Tor steht und einschiebt, ist er jemand, der den Ball schon viel früher bekommt und sich in den 15-30 Metern vorm Tor noch gegen 1-2 Spieler durchsetzt und sich dadurch die Chancen selber erarbeitet. Allein der Fakt, dass er zu diesen Chancen kommt, spricht eindeutig gegen eine Krise. Mit mehr Ruhe vor dem Abschluss, kommt dann auch Glück und mit mehr Glück kommt auch mehr Ruhe. Das sind oft Feinheiten, manchmal nicht mit Worten erklärbar, die aber eine Explosion, einen Lauf verursachen. Wenn Lindström sich weiter fleißig seine Chancen erspielt, wird der Knoten platzen und keiner wird sich über den fehlenden, ich nenne ihn mal „Haller“ im Sturm beschweren.

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  2. Daran sieht man mal wieder das die Presse irgendetwas schreiben muss.
    Lindstrom ist seit einem halben Jahr in einem neuen Land mit einer neuen Drache und in einem neuen Team.
    Und er ist unser bester in der offensive.
    Bin sogar der Meinung das er kreativer ist als kostic( ja ich weiß Filip ist eine Waffe) aber nicht kreativ und jesper hat nicht die Schwankung wie kamada.
    Lässt den jungen doch einfach mal ankommen bis zum nächsten Jahr.
    Wir haben es doch bei sow auch gesehen.

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  3. Ich verzeihe dem Jesper auch noch 30 weitere vergebene Chancen. Es gibt selten Spieler die Größe, Technik, Geschwindigkeit und einen guten Torschuss vereinen. Außerdem ist er bodenständig und kann sich gut ausdrücken (wirkt schlau). Es gibt keinen Grund wieso der Junge nicht auf Strecke „explodieren“ sollte, wenn er gesund bleibt. Bei ihm muss man einfach geduldig bleiben und zusätzlich einen Spieler holen, der 10-15 Tore garantiert, damit er weniger Verantwortung trägt. Ich weiss die meisten sind das Stürmerthema leid, aber es fehlt einer um eben genau einem Spieler wie Lindström nicht zu viel Verantwortung aufzubürden. Das wurde im Sommer und im Winter schlichtweg versäumt und deshalb schwingt das Pendel in engen Spielen momentan nicht auf unsere Seite. Kannst das mit den lastimunte Ndicka Aktionen oder Standardsituationen nicht über Monate durchhalten. Brauchst einen, der aus dem Nichts Tore schießt und auch in schwächeren Spielen einfach mal richtig steht. Bei uns wirkt jedes Tor wie ein harter Kampf, weil ein wichtiges Puzzleteil fehlt. Die Baustelle hinten rechts ist zwar auch eine, aber eine die man durchschleppen kann (wie Durm letzte Saison). In der Sturmspitze geht das nicht und wegen sowas muss ein Lindström nun Fan- und Medienkritik aushalten (was ihn vorm Tor eher weiter verunsichert). Ich persönlich liebe diesen Spieler(typ).

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  4. Achso, und Heimschwäche/Heimvorteil/Heimstärke – warum wird in so einer Situation wie jetzt und in den größten Teilen der letzten 2 Jahre darüber gesprochen?
    Welche großen Gründe gibt es, dass man besser im (fast) leeren Heimstadion spielt, als auswärts? Keine Reisestrapazen? Keine lauten Mülleimer Trommler? Man kennt den Rasen und seine Löcher? Volles Haus – frenetische Anfeuerung im eigenen Hessenkessel oder umgekehrt ein Spiel im gegnerischen Hexenkessel – ja, das ist ein eindeutiger Vor-/Nachteil. So, verliert man halt zu Hause oder gewinnt man halt zufällig mal zweimal hintereinander in der Ferne…

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  5. Man muss nicht in jedem Spiel 2,3 Tore schiessen, 1 Tor aus den guten Möglichkeiten würde erst mal reichen…….

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  6. Hasebe verlängert bis 2027!

    Leider nur noch ein Jahr als Spieler… aber daran lässt sich bei Bedarf sicherlich noch was drehen.

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  7. macht er auch nur die hälfte seiner guten chancen, ist er der spieler, welcher uns am saisonende sehr viel geld transfererlös einbringt.

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