Die Eintracht möchte in den kommenden Jahren dauerhaft international spielen, nachdem man sich in der vergangenen Saison sensationell als Tabellendritter für die Champions League qualifizierte. Die Ansprüche in Frankfurt steigen. Ein dauerhafter Platz unter den Top-4 ist laut Sportvorstand Markus Krösche aber schwierig: „Wir wollen uns als Nummer fünf in der Bundesliga etablieren. Dauerhaft in die Top 4 vorzustoßen, das ist nicht realistisch“, sagte der 44-jährige Manager der „Sport Bild“. Rekordmeister Bayern München, Leverkusen, Dortmund und Leipzig seien zu übermächtig. Immerhin haben diese Vereine andere finanzielle Voraussetzungen, als die Hessen.
Sollten diese vier Top-Teams wanken und die vordersten Plätze nicht erreichen, muss die SGE zur Stelle sein. „Natürlich wollen wir auch um die Champions League kämpfen. Da gilt es immer dann da zu sein, wenn eines von den Teams über uns schwächelt“, stellte Krösche klar. Solch ein Szenario verhalf den Adlerträgern auch dieses Jahr zur historischen Endplatzierung. Der Ballspielverein Borussia aus Dortmund spielte lange Zeit eine enttäuschende Saison, bevor Ex-Frankfurt-Trainer Niko Kovac den Verein doch noch in die Königsklasse führte. Allerdings hinter seinem ehemaligen Arbeitgeber auf Platz 4. Leipzig verpasste mit dem siebten Platz gar das internationale Geschäft komplett.
Koch-Verbleib als Zeichen
Wie am gestrigen Dienstag bekannt wurde, wird man wohl Leistungsträger Robin Koch halten können und seinen Vertrag zu deutlich verbesserten Konditionen ausweiten. Somit schlägt der 28-Jährige ein lukratives Angebot von Bayer Leverkusen aus. Ein Fingerzeig an die Konkurrenz, dass die SGE fähig ist, Leistungsträger zu halten. Es markiert die gestiegenen Ansprüche am Main, auch in den kommenden Jahren in der Spitzengruppe der Bundesliga mitmischen zu wollen. Dennoch wird der Verbleib, beziehungsweise die Koch-Verlängerung inklusive abgekaufter Ausstiegsklausel, nicht günstig werden. Der Pfälzer steigt zu den Top-Verdienern des Vereins auf.
„Wir haben in den letzten Jahren unser Gehaltsniveau stetig angehoben. Das ist aber Schritt für Schritt in gesundem Maße passiert. Wir werden da weiter keinen Rahmen sprengen und gehen nicht ins Risiko. Sonst bekommst du irgendwann die Tür nicht mehr zu“, zitiert die Sportzeitschrift den Frankfurter Verantwortlichen. Sportdirektor Timmo Hardung bestätigte bereits, dass sich der hessische Bundesligist ordentlich strecken müsse, um den Abwehrchef in der Bankenstadt halten zu können. Dennoch gilt es die Gehaltsstrukturen nicht in kometenhafte Höhen schnellen zu lassen. Negativbeispiele gibt es in der zweiten Bundesliga.
Kader-Qualität steigt sukzessive an
Die Ansprüche zeigen sich aber auch am restlichen Kader. Weitere Leistungsträger, wie Arthur Theate, Rasmus Kristensen, Ansgar Knauff, Nathaniel Brown oder Hugo Larsson stattete man mit langfristigen Verträgen aus, die Planungssicherheit oder lukrative Ablösesummen garantieren. Dazu kommen Top-Talente, wie Nnamdi Collins, Oscar Höjlund, Can Uzun oder Jean-Matteo Bahoya, die ebenfalls noch langfristig laufende Arbeitspapiere besitzen.
Zudem plant der Klub in diesem Sommer wohl auch noch Liga-Erfahrung und zusätzliche Qualität in der Spitze hinzuzufügen, um den Anschluss an die vorderste Konkurrenz zu wahren. Das Interesse an Spielern wie Ritsu Doan oder Jonathan Burkardt zeigt, wo man in den nächsten Jahren landen möchte. Sie sind keine Top-Talente mehr, haben ihre Qualitäten auf höchstem Niveau bereits unter Beweis gestellt und haben somit ihren Preis.
Gedeckt sollen die steigenden Transferausgaben und Gehaltskosten auch durch die Teilnahme am internationalen Wettbewerb, die kürzlich vollzogene Kapitalmaßnahme und hohe Erlöse durch Spielerverkäufe werden. Unlängst stellte Krösche klar, dass die Eintracht auf regelmäßige große Verkäufe finanziell angewiesen ist: „Es ist immer so, dass wir Transfererlöse erwirtschaften müssen. Das Credo ist, dass wir Spieler verkaufen, wenn sich ein Spieler schneller entwickelt, als der Klub und er sich verändern möchte. Das ist der Weg, den wir haben und das wird sich auch in diesem Sommer nicht ändern.“ So könnte im kommenden Transferfenster Hugo Ekitiké dieser große Abgang sein, der das benötigte Geld in die Kassen spült. Für ihn sollen bis zu 100 Millionen Euro fällig werden.
10 Kommentare
Finde ich eine gute, ehrgeizige und zugleich realistische Vorstellung… jedes Jahr hoffen, dass Kusen, der BVB oder die Dosen, also mindestens einer von denen, patzt (gerne auch der FCB), und dann immer CL aufs neue :-)
Hohe Zielvorgabe, aber keine größenwahnsinnige.
Nicht leicht erreichbar, aber Ziele sind auch Anreiz und Motivation zugleich. Bei der SGE wird professionell und effizient gearbeitet, kontinuierlich geht's seit Jahren voran. Die Ziele Klassenerhalt, folgend gesicherte Mittelfeld -Platzierung, wurden längst abgelöst.
Die CL wird zur internationalen Standortbestimmung beitragen.
Bei den ganzen Gedankenspielen darf man, insbesondere als Fan, nicht vergessen, dass auch wir mal eine Saison haben werden, in der wir patzen und sich die anderen freuen. Also das internationale Geschäft nicht als zu selbstverständlich nehmen. Vor gar nicht langer Zeit, war man mit einer Platzierung im Mittelfeld sehr zufrieden.
@4
Korrekt, aber leider wird es so sein, dass die Köpfe aller Verantwortlichen gefordert werden und der halbe Kader davon gejagt werden soll.
Die "großen" Vier sind mir relativ egal. Jahrelang (Die Älteren werden sich erinnern.) haben wir auf die magischen 40 Punkte geschielt, gehofft und was auch immer. Mir reichen pro Saison 52 Punkte (gerne plus X) und dann gucke ich für was das reicht.
Hach wie wunderbar nüchtern, demütig und dankbar dieser Krösche ist, da können sich die meisten Vorstände anderer Bundesligisten was abschauen. Der hektische Trainerwechsel bei Leipzig hat sie das internationale Geschäft, vermutlich den erneuten Pokal-Finaleinzug und eventuell den erneuten Triumph gekostet. Da frage ich mich, ob Klopp im neuen Job seine Finger mit im Spiel hatte und als ehemals cooler Coach plötzlich wie so ein ahnungsloser Arschloch-Manager agiert..? Wenn RB verkackt, finde ich das natürlich herzallerliebst, aber für den gebürtigen Leipziger Marco Rose tut's mir dennoch leid. Das war so ein richtiger Schnellschuss. Oh je, 3 Niederlagen in Folge, schnell rausschmeißen. So wie hier ein Großteil der Schreiberlinge im Forum nach 3 sieglosen Spielen agieren würde, immer einfach irgendjemanden köpfen, wie so ein dunkler Despot. Sowas rächt sich so gut wie immer, wenn man nicht gerade Funkel oder Magath findet. Spätestens in der nächsten Saison und zwei weiteren hektischen Trainerwechseln, andauernden gegenseitigen Schuldzuweisungen und der Zerstörung jedes Teamgedankens (wie beim BVB vor Retter Kovac), wollen dann auch alle guten Spieler, die trotz allem noch ihre Leistung zeigen und die man gerne halten wollte, nur noch weg und es geht komplett den Bach runter, wie bei diesen Ami-Vereinen ManUtd und Chelsea. RB wird jetzt wahrscheinlich ausverkauft(auch wenn die natürlich ein paar Cent für Investitionen haben), sie verlieren vermutlich Sesko und auch Xavi, weil der eben nur wegen dem Wohlfühlfaktor geblieben ist. Als sie bei Dortmund Tuchel gefeuert haben, nur weil der ihnen zu unbequem war und Platz 3 ihnen zu wenig, dann kam der richtige Absturz und Dembelé hat auch ganz klar gesagt im Nachhinein, dass er sich niemals weg gestreikt hätte, wäre sein Förderer Tuchel noch da gewesen, für den er durchs Feuer gegangen wäre. Man muss sich ja nur daran orientieren, was vorbildlich ist und was funktioniert, anstatt sich von niederen Instinkten leiten zu lassen, history repeats itself. Viele kommen scheinbar einfach gar nicht darauf, einfach mal über den Tellerrand hinaus zu schauen, auch in der Unternehmensführung und in der Politik, natürlich. Da würden sich so viele Fehler vermeiden lassen.
Wolfsburg, Hoffenheim und Gladbach (bis vor Kurzem noch mit Leuten wie Xhaka, Koné, Thuram, Pléa, Hofmann, Sommer, Ginter, Lainer, Kramer, Bensebaini, Weigl usw.) waren bis vor Kurzem noch finanzkräftige Konkurrenten, mit denen man sich vor allem finanziell kaum messen konnte. Dort wurde auch zuletzt sehr viel Geld ausgegeben (vor allem Hoffenheim). Von Berlin (Big City), Hamburg und Schalke will ich gar nicht reden.
Man kann gar nicht genug loben, wohin uns Leute wie Hellmann, Bobic, Krösche … aber auch die Holzers, Steubings, Frankenbachs usw. in den letzten Jahren geführt haben. Ich meine das ganz ernst und ohne rosa Brille: Wir sind aktuell (!!) der anerkannt bestgeführte Club in Deutschland!! Da kann man gar nicht dankbar genug für sein.
Früher war Frankfurt bekannt für Skandale, Drogen und Nutten – jetzt für seriöses Geschäftsgebaren. Wenn jetzt noch unsere Fans den Friedensnobelpreis bekommen … :-D
Na, wir wollen’s nicht übertreiben!
Drogen, Nutten? Ich war offenbar zu lange im Urlaub. Was habe ich denn da verpasst?
Bzgl. Drogen kann ich mich nur an "neulich" erinnern. Aber da war ja dann doch nix. :-)
Und was war mit den Nutten? Hier liegt ein echtes Interesse bzgl. Infos vor.
Guggst Du hier:
https://www.sge4ever.de/praesidentschaft-ohne-stil-und-anstand-die-aera-matthias-ohms/
Matthias Ohms - Partypräsi ab 1988
Da braucht man nicht sooo lange zurück. Vor Hellman soll das ein oder andere Geschäftstreffen bei Bibi stattgefunden haben. Ob das noch so ist, wage ich zu bezweifeln ;-)
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