Kovac: "Sollte einer abheben, werden wir ihn runterholen…"

Niko Kovac war nach Abpfiff der Begegnung gegen Borussia Dortmund hochzufrieden mit seiner Mannschaft. Der Coach der Frankfurter Eintracht äußerte sich nach Spielschluss über…

… den Matchplan: “Wir haben wieder eine Idee gehabt und die Mannschaft hat das gegen den BVB hervorragend umgesetzt. Chancen komplett zu verhindern ist schwierig, das haben andere Teams auch nicht geschafft. Wir haben aber versucht, die Fehler zu minimieren und unsere Möglichkeiten nach vorne zu suchen. Ich bin stolz und freue mich nicht nur für Mannschaft und Klub, sondern auch für die Fans. Sie waren wieder zahlreich da und haben unglaubliche Sitmmung gemacht. Auch wenn ich mich wiederhole: Die Mannschaft arbeitet gut und hart und glaubt an sich. Wenn man Selbstvertrauen hat, kann auch so ein starker Gegner 90 Minuten bespielt werden.”

… das System: “Wir haben kein 5-2-3, sondern ein 5-3-2 gespielt. Wir wollten das Mittelfeld kompakt halten und Julian Weigl am Spielaufbau hindern, dass er dort nicht die Bälle verteilt. Meine Mannschaft sollte das der Dortmunder auf die Außen verlagern. Dort hat man mehr Hilfe, weil auch noch die Außenlinie mit da ist. Darüberhinaus wollten wir immer wieder kontern. Huszti muss in der ersten Halbzeit vielleicht flach schießen, dann bekommt Weidenfeller noch größere Probleme. Später muss Chandler den Ball noch präziser auf Seferovic spielen, damit er den Ball einfach einschieben kann. Er darf nicht springen, damit der Mitspieler den Pass dann gleich verwerten kann.”

… die Rolle von Alex Meier: “Es ist genau das, was wir wollten. Großes Kompliment an Alex. Er Hhat im Defensivverhalten ein außerordentlich gutes Spiel gemacht. Er ist als Kapitän vorangegangen und hat mit Fabián sehr gut attackiert. Wir stehen da, wo wir sind, weil wir als Mannschaft arbeiten und nicht, weil wir irgendeinen Individualisten haben, der alles alleine macht. Die Leute, die auf der Bank sitzen, motivieren sich untereinander und wollen sich gegenseitig helfen. Deshalb hat auch heute wieder ein Einwechselspieler getroffen.”

… die Leistung von Hector: “Michael Hector hat einen sehr guten Job gemacht, nachdem er einige Zeit nicht dabei war. Nach der Gelben Karte musste er aufpassen. Wir wollten permanent doppeln. Wenn der BVB mit Tempo kommt, dann wird es schwierig. Man hat es gesehen, wenn Dembélé kam – dann sieht der eigentlich schnelle Oczipka wie ein LKW aus. Deswegen muss ich sagen: Hector hat sehr gut gedeckt, er wär präsent und hat sich die Bälle immer wieder geholt. Das war eine super Leistung von unserer Defensive.”

… den BVB: “Ich habe der Mannschaft gratuliert. Der BVB war on top. Alle Teams, die da waren, sind top gewesen – aber der BVB ist noch einmal eine Nummer mehr. Sie spielen Champions League und haben so viel Qualität. Das wir da 90 Minuten Paroli bieten – da bin ich wirklich stolz auf die Spieler. Wir haben aber nach einem Drittel noch nichts erreicht.”

… Thomas Tuchel: “Er hat uns gestern in der Pressekonferenz sehr gelobt. Wir haben uns etwas erarbeitet in der Bundesliga. Tuchel antwortete auf die Fragen, die ihm zu seiner Mannschaft gestellt werden. Es ist schon so, dass wir es dem BVB als Team so schwer gemacht haben, dass sie Probleme hatten, sich Chancen zu erspielen.”

… Bodenständigkeit: “Wir versuchen, die aktuelle Form so lange wie möglich zu halten. Die richtige Einstellung wird täglich vom Trainerteam und dem gesamten Klub vorgelebt. Die Spieler leben es auf dem Platz weiter. Wir werden nicht abheben und weiterhin hart arbeiten. Sollte einer den Boden unter den Füßen verlieren, werden wir ihn wieder runterholen.”

… Mentalität: “Wir haben auch Qualität. Meine Mannschaft hat eine sehr gute Mentalität an den Tag gelegt. Sie war so willensstark und präsent, wie sie gegen den BVB sein muss. Wir haben vielleicht noch nicht die Qualität der Dortmunder, aber das wir immer mehr Qualität haben, sieht man von Spiel zu Spiel, sonst würden wir nicht so häufig gewinnen.”

… Szabolcs Huszti: “Ich habe gestern mit ihm gesprochen, weil ich das Gefühl hatte, dass er nach dem Platzverweis gegen Bayern ein bisschen müde war. Szabi ist sehr wichtig für uns mit seiner Leidenschaft und Erfahrung. Ich brauche ihn in Topform. Wenn mit Hasebe, Meier und Huszti eher betagte Spieler Gas geben können, dann können das die jungen Spieler auch. Momentan stimmt die Symbiose auf dem Feld. Es freut mich für Szabi, dass er das Tor gemacht hat.”

… die tägliche Arbeit: “Wir sprechen über alles und zeigen die Stärken, aber auch die Schwächen. Wir haben das eine oder andere falsch gemacht und das werden wir aufzeigen. Wenn sie wissen, dass nicht alles top war, dann werden sie verstehen, dass sie nicht abheben dürfen.”

Auf Seite 2: Was Sportvorstand Fredi Bobic sagte.