Kovac muss nach dem Sieg gegen den BVB die Spannung hochhalten.
Kovac muss nach dem Sieg gegen den BVB die Spannung hochhalten.

23 Tage liegt die 30. Runde der diesjährigen Bundesligasaison erst zurück. Es war Samstag, der 16. April, als die Chancen der Frankfurter Eintracht auf den Klassenerhalt nach einer – man mag es ob der Höhe des Ergebnisses kaum glauben – unglücklichen 0:3-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen auf ein Minimum heruntergeschraubt wurde. Zeitgleich gewannen der SV Werder Bremen, der SV Darmstadt 98, die TSG Hoffenheim und der FC Augsburg. Die Hessen steckten auf Rang 17 fest und lagen vier Zähler hinter dem Relegations- und sechs Punkte hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz.

Drei Partien später haben die Frankfurter neun Zähler mehr auf dem Konto und sich eine hervorragende Ausgangsposition vor dem letzten Spieltag erkämpft. „Das ist schon ein Stück weit eine Erfolgsgeschichte, die wir hier schreiben“, fasste Sportdirektor Bruno Hübner die Entwicklung der vergangenen Wochen zusammen. Die Mannschaft will in Bremen den letzten Schritt gehen, diese so enttäuschend verlaufende Saison mit einem blauen Auge beenden und mindestens den einen Punkt Vorsprung beibehalten. „Diesen 15. Tabellenplatz wollen wir verteidigen“, gibt Marco Russ die Marschrichtung vor.

Der Vizekapitän zeigte gegen die Dortmunder erneut eine sehr starke Leistung und geht in diesen schwierigen Wochen mit breiter Brust voran. Er fordert im Kicker von der Mannschaft: „Wir wissen ganz genau, dass wir nicht ein halbes Prozent nachlassen dürfen, was den Einsatz und den Willen angeht – sonst geht es schief!“ Niko Kovac wird – so viel ist sicher – in dieser Woche nicht nachlassen. Der Übungsleiter, der akribisch, besonnen und geduldig an der großen Sensation schraubt, führt die Mannschaft mit klarer Linie: „Wir verlangen viel von den Jungs, wir fordern viel ein. Und sie müssen uns etwas zurückgeben.“

Kovac will auch in Bremen auf Sieg spielen

Auch im Weserstadion wird der 44-Jährige wieder einiges von seinem Team erwarten. Sie dürfe nicht nachlassen und sich nicht darauf ausruhen, weil nur noch ein Punkt fehle: „Deswegen auf unentschieden zu spelen, wäre jedoch fahrlässig.“ Kovac steht dennoch erneut vor einer schwierigen Aufgabe: Waren die Frankfurter bislang die Jäger, schlüpfen sie nun in die Rolle der Gejagten. Die Chancen auf den direkten Klassenerhalt sind innerhalb weniger Wochen von einem ganz niedrigen Prozentsatz in luftige Höhen gewachsen. Manch einer ließ sich, wie Präsident Peter Fischer, im Überschwang der Gefühl bereits zu dem Fazit hinziehen: „Die Bundesliga darf sich auf Frankfurt freuen! Davon bin ich hundert prozentig überzeugt.“

Es ist diese Einstellung, die schnell zu einem Bumergang werden kann. In der Vergangenheit gab es genügend Beispiele, die aufzeigten, was bei zu großer Selbstsicherheit passieren kann. Der Mannschaft muss bewusst sein, dass es der letzte Akt ist, den es zu bewältig gilt, das letzte Endspiel, bevor die Anspannung bei erfolgreichem Tun danach endgültig abfallen kann. Stefan Aigner mahnte deshalb: „Wir haben noch nichts geschafft.“ Kovac legte martialisch nach: „Die letzte Schlacht muss erst noch geschlagen werden!“

Meier und Zambrano wohl keine Option gegen Bremen

Fraglich ist jedoch, ob Alex Meier hierbei bereits mithelfen kann. Der Torjäger soll am Dienstag zwar ins Mannschaftstraining einsteigen, Hübner dämpfte jedoch mit Blick auf dessen Gesundheitszustand die Erwartungen: „Alex ist zwar da. Aber ist ja noch nicht fit.“ Schlecht sieht es auch bei Carlos Zambrano aus: „Die Verletzung bricht immer wieder auf. Er kann nicht ins Training einsteigen.“ Doch auch von diesen Rückschlägen, zu denen auch die Gelbsperre von Szabolcs Huszti zählt, wollen sich die Akteure der Eintracht nicht aus der Bahn werfen lassen. „Wir müssen mit den Spielern auskommen, die uns zur Verfügung steht“, predigt Kovac unentwegt.

Wurde in Vergangenheit noch häufig über Ausfälle geklagt, werden sie jetzt hingenommen und andere Akteure rücken ins erste Glied. Einen möglichen Grund für den neuen Zusammenhalt nannte Lukas Hradecky. Der Torhüter verriet, dass sich die Mannschaft in den letzten Wochen dreimal ohne den Trainer getroffen und den Abend gemeinsam verbracht habe. „Vielleicht“, sagte der Finne mit einem Augenzwinkern, „machen wir am Mittwoch noch mal einen.“

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25 Kommentare

  1. Bremen muss gewinnen, die Stimmung im Stadion wird ebenso grandios sein, wie ich es vom Spiel erwarte. Das wird spannend ohne Ende.

    Nur an eines glaube ich nicht: Einen Kantersieg der Stuttgarter. Wenn nicht gerade jeder Wolfsburger einen flotten Benz versprochen bekommt, muss ein Sturmlauf des VfB in einem Tag der offenen Tore enden.

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  2. DIe Überschrift sagt alles. Dem ist wenig hinzuzufügen. Das wir auf Sieg spielen beruhigt mich

    Und das Carlos und Alex nicht dabei sind ohne das ich deshalb Angst habe, das kenne ich so nicht 😉

    Und zu Führungsspieler. Das sind nicht die, die am lautesten auf dem Platz schreiben, sondern die im Hintergrund Mannschaftsabende für den Zusammenhalt organisieren. Alex hat vor Wochen schon gesagt er habe keine Angst, weil im Gegensatz zu 2011 die Mannsachaft einen guten Zusammenhalt hat.

    Und auch einen Trainer , der weiter gas gibt un und sie antreibt.

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  3. am Samstag heißt es volle Konzentration, die ganze Saison ausblenden, am Samstag zählt es! Belohnt euch selbst.

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  4. @ SGE_Lemgo: Da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken 🙂

    Auf Sieg spielen finde ich wichtig. Aber vor allem hinten sicher stehen. Wenn wir die ersten 20-30 Minuten gegen Bremen überstehen und evtl noch ein paar Nadelstiche setzen, dann werden die Bremer zu grübeln anfangen.

    Wir müssen nur sauber und konzentriert spielen, dann sollte zumindest ein Punkt drin sein.

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  5. Wenn wir 1:0 gewinnen weil Ben Hatira in der 91. Minute einen Bremer anschießt, dann nehme ich das auch 😉

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  6. Ich bin für jedes Ergebnis zu haben, bei dem wir am Ende mehr Tore geschossen haben, als reinbekommen 😛

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  7. Mein Traum:
    90ste 1-0 Bremen, Meier wird eingewechselt und erzielt in der 92sten per Übersteiger das 1-1.
    Dann weinen und feiern

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  8. Und wenn er gesund wäre, das mit dem Übersteiger bleibt ein Traum. Alex netzt direkt!

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  9. @Lemgo: Mein Traum beinhaltet nicht, das wir 1:0 zurückliegen. Sondern in Führung gehen und auch bleiben 😉

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  10. @ Joe
    weisst du von wem die Idee kam sich außerhalb des Trainings etc privat zu treffen?
    Klang ein wenig bei dir so, als wüsstet du es.
    Mich würde es interessieren.

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  11. Hat sich erledigt Joe. Harris und Aigner haben die Abende initiiert wie es in der fr zu lesen ist.
    Ich merke beim lesen, dass sich der obige Titel mit denen der Fr ähnelt. Zufall?

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  12. Das hat einfache Gründe Kafka :). Nach den Spielen gibt es Stimmen in der Mixed Zone, die für jedermann aufgreifbar sind – und da kann es, wie mit Kicker, Bild, etc zu Übereinstimmungen kommen.

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  13. Sorry, aber das MUSS am Samstag einfach anders laufen. 5te Minute, Kopfball Russ. Danach Beton und 85 entspannt sonnen und feiern. VFB verliert 0:2. SGE gibt anschließend in den Kneipen den Bremern moralischen Beistand. Prost!

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  14. Das wird ein sehr schwieriges Spiel werden denn keiner weiß wie es sich entwickelt. Viel oder fast alles wird vom Ergebnis Wolfsburg/Stuttgart abhängen. Die Trainer werden vermutlich jede Minute über die Ergebnisse informiert werden.

    Ich denke Bremen wird so lange kompakt stehen so lange der VFB nicht hinten liegt.
    Denn steht es nur unentschieden (Ein Tor kann immer schnell fallen) oder führt der VFB sogar, dann werden die Bremer ängstlich werden, die brauchen den Punkt für die Relegation und werden defensiv spielen, da sie nicht direkt absteigen wollen werden sie nicht so ins Risiko gehen.

    Kommen aber langsam die Meldungen das der VFB 0:1 oder 0:2 hinten liegt, hat auch Bremen nichts mehr zu verlieren sondern nur zu gewinnen. Der Trainer wird dann alles nach vorne werfen, da ihnen auch bei einer Niederlage Platz 16 sicher ist.

    Eigentlich müssten wir darauf hoffen das Stuttgart schnell ein Tor macht, damit die Bremer ängstlich werden und sich hinten reinstellen, da sie nicht direkt absteigen wollen.
    Liegt der VFB schnell hinten, erwartet uns vermutlich ein endloses anrennen auf unser Tor, ähnlich wie es der BVB getan hat

    Ein Spiel für Taktikfüchse, welches sich stets ändern kann, aber ich vertraue da den Kovac-Brüdern, die werden das hoffentlich regeln.

    Der Supergau wäre natürlich wenn Stuttgart schnell führt, dann freuen wir uns, da es Bremen unter Druck setzt. Aber wenn Stuttgart nachlegt und vielleicht 3-4 Tore macht müssen wir auch wieder zittern. Wenn Stuttgart 4:0 gewinnt und wir 2:0 verlieren wären wir direkt abgestiegen.

    Es kann noch alles passieren.

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  15. @Schwarzer Adler: Nur eine Frage – hast du den VfB in den letzten Wochen einmal spielen sehen…?

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  16. @16: never ever, Stuttgart wird in der jetzigen Verfassung keine 4 Tore machen geschweige denn gewinnen. Ich würde inzwischen einen großen Betrag drauf wetten, daß wir keinesfalls direkt absteigen, was ich sehr lange anderes gesehen habe. Der Kampf um Platz 16 ist 50:50, da wir einerseits die bessere Ausgangslage haben, Bre aber ein Heimspiel hat, das wird schwer…..

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  17. @the Game: Das würde ich so unterschreiben. Bremen hat in den letzten Wochen gerade daheim zulegen können – aber i.m.A. wird die Selbstsicherheit bei denen auch stark vorgegaukelt, da liegen die Nerven auch ganz schön blank. Der Eichin kommt mir nach außen hin ein bisschen cholerisch vor – subjektiver Eindruck – und Skripnik wirkt farblos. Gegen den VfB klar, da hatten sie einen Sahnetag (wobei man das auch relativieren muss, wenn man sieht, wie die Partie lange Zeit lief…) – ich sehe uns inzwischen aber stabil genug aufgestellt – und vor allem in dem wohl wichtigsten Mannschaftsteil am kommenden Samstag überlegen aufgestellt: Im Tor und in der Abwehr.

    Russ und Abraham bilden inzwischen ein echtes Bollwerk zusammen – und mit Hasebe vor sich und vielleicht einem Stendera, der in diesem Spiel noch einmal zur Topform findet, wären wir den Bremern hier überlegen – darauf baue ich, dann kommt der Rest von alleine. Es werden aber noch ewig lange Tage bis Samstag….. Bin ich froh, wenn es endlich 17.23 Uhr ist und wir mehr wissen….

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  18. @16 und 19: sehe ich auch so wie ihr. Da wird sehr viel über die Nerven gehen. Ich sehe auch, dass die „green wonderwall“, die Bremer Fans, ihrer Mannschaft sehr helfen werden aber ich sehe auch, dass Bremen noch nicht gegen wirklich starke Abwehrverbände gewinnen konnten. Sie sind eine Mannschaft, die auch mit mehr Glück nicht zu den Top 10 gehören. Also eher schlag- und beherrschbar als die Leverkusen, Mainz, Dortmund und Bayern, gegen die wir ja erst gar nicht so schlecht ausgesehen haben. Daher seh ich auch bei Rückstand kein Desaster kommen.
    Stuttgart könnte mit einem „Wunder von 99“-Spiel noch ähnliches bringen wie die Eintracht damals. Aber die Eintracht hatte die 3 Spiele davor gesiegt und gut gespielt. Seh ich bei Stuttgart nicht so. Aber – jetzt was für unsre Pessimisten – im Fussball ist alles möglich.
    Stendera für Huszti kann sogar sinnvoll sein, da wir offensive Anreize und Ideen aus dem hinteren Mittelfeld für Bremen brauchen können. Auch Ben-Hatira wird wieder besser aussehen. Wie ich schon ahnte, hat er mit Defensivarbeit so gar nichts am Hut.
    Und zu Skripnik: Der wirkt seit Jahren farblos. Ob Sieg oder Niederlage, ob Glanztat oder Verstolperer, seine Mimik ist in allen Fällen fast die selbe.
    Ich freu mich auf Samstag 15:30 – gewappnet mit Herztropfen, Baldrian und …….

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  19. Auch wenn es ein Heimspiel ist, brauchen wir keine Angst vor der Stimmung zu haben.
    In Darmstadt hatten wir gar keine Fans dabei und das hat die Mannschaft auch nicht verunsichert.
    Und in Bremen werden unsere akustisch dagegen halten.

    Offensiv fällt bei Werder Fin Bartels weg, der Stuttgart eins ums andere Mal in die Predulie gebracht hat.
    Abraham meldet Pizzaro ab. Wir werden unsere Chancen bekommen. Wiedwald ist auf der Linie gut, aber bei Standards im Strafraum schwächelt er.

    Wolfsburg will sich gut verabschieden und schießt Stuttgart ab. Wir holen unseren Punkt und haben für die nächste Saison Planungssicherheit mit dem neuen, alten Kovac-Trainer-Team.

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  20. Vorsicht. Warum sollte Stuttgart nicht am letzten Spieltag wirklich alles in die Wagschale werfen??und wer weiß,was Daimler VW so alles zahlen würde für nen Sieg…

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  21. @indie: Da wäre VW dumm – die wollrn doch Timo Werner und den gibts bei Abstieg soweit ich gelesen habe etwas günstiger ;).

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  22. Naja, Stuttgart ist für mich raus. Da zerfällt ja gerade der Verein, das erreicht auch die Mannschaft. Im Gegensatz zu Bremen und uns , sind bei denen die Fans keine Hilfe. Wer den Platz stürmt und auf eigene Spieler losgeht ( wie der eine Idiot der zwei Spieler anbrüllte und rumschubste) der motiviert die Jungs nicht.

    Bremen wird nicht kompakt stehen, weil sie es nicht können. Sie werden es versuchen, aber wer 32 Spieltage immer mindestens ein Tor fänt, der ist da anfällig. Und die grüne Wand beflügelt, ist aber auch ( je nachdem wie gut die Nerven sind) eine Belsatung. Sie treiben die Mannschaft nach vorne, was uns entgegenkommt.

    Alles in allem bleibe ich bei der Aussage, das wir dirrkt und Bremen über die Relegation drinbleiben,. Stuttgart ist für mich seit zwei Wochen weg. Auch wenn sie erst seit Samstag den entsprecheneden Platz haben .

    Alex wüde ich nur bringen , wenn es sein muss. Die Mannschaft funktioniert und er ist sicher alles andere als fit .

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