07.05.2015, Fussball, 1. BL, Training Eintracht Frankfurt„Ich will das Vertrauen in meine Personen zurückzahlen.“ Joel Gerezgiher, bis letzten Sommer Kapitän bei der von Daniyl Cimen betreuten U19 der Eintracht, wollte in der 1. Bundesliga durchstarten. Im Trainingslager auf Norderney konnte der gebürtige Frankfurter auch schon auf sich Aufmerksam machen und sein großes Talent andeuten. Und Thomas Schaaf steht bekanntermaßen auf junge Spieler, die etwas mit dem Ball anfangen und dem Team weiterhelfen können. Doch im September des letzten Jahres sollte die Leidensgeschichte Gerezgihers beginnen. Nach einer Grätsche von Bastian Oczipka erlitt er im Training einen Syndesmosebandriss im linken Sprunggelenk. Die Folge: Zwei Monate Pause und ein heftiger Rückschlag im Kampf um die ersten Bundesligaeinsätze. „Das wird ihn in seiner Karriere nicht behindern. Der steckt das weg“, sagte Armin Kraaz, Leiter des Jugendinternats am Riederwald, damals noch voller Überzeugung. Und ja – der Straßenkicker, wie er von der Frankfurter Rundschau einmal genannt wurde, kam wieder zurück – und erlebte zu Beginn des Jahres 2015 den nächsten herben Rückschlag.

Im Training zog sich der Sohn eritreischer Eltern einen Muskelfasserriss im rechten Oberschenkel zu. So hieß es für den 19jährigen erneut Reha statt Trainingslager in Abu Dhabi. „Fußball ist die einfachste Sprache der Welt„, sagte Gerezgiher vor fast genau einem Jahr in seinem ersten Interview überhaupt. Ihm war es aber in dieser Spielzeit immer seltener möglich, diese Sprache sprechen zu können. Ferner war zu diesem Zeitpunkt auch noch gar nicht sicher, ob sein auslaufender Vertrag verlängert wird. Es war eine unbefriedigende Situation für den jungen Mann, der so dringend wollte, aber einfach nicht konnte. Doch Bruno Hübner und Thomas Schaaf stellten sich hinter ihr Eigengewächs und erweiterten den Kontrakt Ende März bis 2018. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Gerezgiher dort, wo er die meiste Zeit in dieser Spielzeit verbrachte – in der Reha bei Michael Fabacher. Doch aktuell darf der Pechvogel des Jahres bei der Eintracht endlich darauf hoffen, doch noch in dieser Spielzeit zu seinem ersten Bundesligaeinsatz zu kommen. Co -Trainer Wolfgang Rolff lobte den Mittelfeldspielerspieler bei BILD nach der 0:2 Testspielniederlage gegen Bayern Alzenau: „Bei ihm haben Spielfreude und Spielverständnis gepasst. Er ist eine Alternative für das Hertha-Spiel.“ Deutlich kritischere Worte hingegen musste sich ein Trio anhören: „Inui, Flum oder Piazon hätten sich anbieten können, doch da kam nichts.“

Für Gerezgiher wäre ein erster Einsatz gegen Hertha BSC Berlin natürlich die Erfüllung seines großen Traums. Er möchte endlich zeigen, wofür er so hart gearbeitet hat. Allen – und vor allem sich selbst – beweisen, welch großes Talent in ihm schlummert. Und nach Marc Stendera das nächste Frankfurter Eigengewächs sein, dass den Durchbruch auf der großen Bühne Bundesliga schafft.

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19 Kommentare

  1. Ich würde ihm das gönnen!
    Wenn er Flum vorgezogen werden würde, wäre das für den natürlich ein ordentlicher Schlag in die Fresse :O

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  2. Ich halte Gerezgiher für einen guten Fussballer, der viel mit dem Ball anfangen kann. Sein Spielanlage hat mir immer gut gefallen, wenn er spielen konnte. Ich hoffe für ihn das er jetzt verletzungsfrei bleibt, dann wird er eine echte Bereicherung
    unserer Mannschaft. Warum soll er nicht gegen Hertha spielen, er hat Dampf im Kessel!

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  3. Es ist einfach schön zu sehen das wir von unten endlich auch mal wieder Potential nachbekommen – leider war ich glaub seit Jung keiner mehr da . Schlagt mich wenn ich mich irre…. Aber Stendera, Waldschmidt und Joel . Kittel ja auch … können wieder richtige Stützen im Team werden …. Das ist echt schön ! Hauptsache die bleiben auch …
    im kicker ist ne Aufstellung mit Spielern ohne Vertrag im Sommer… ich finde da sind ein paar Attraktive Namen bei :
    Ochs , Reinartz ,Yeldell , Kirchhoff , Obasi (hat mir bei Hoffe sehr gut gefallen damals) Ya Konan ?
    aber nicht gleich wieder los schimpfen ^^

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  4. @dribbelgnom
    Also Reinartz, Obasi (Backup für Aigner) könnte ich mir gut vorstellen. Ochs, Kirchhoff und Yan Konan eher nicht.
    Ich denke wir werden noch jede Menge Gerüchte erleben in dieser Transferperiode

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  5. “Inui, Flum oder Piazon hätten sich anbieten können, doch da kam nichts.”

    Kann gar nicht glauben, dass Rolff so eindeutige Aussagen getätigt hat. Fände ich aber gut statt dieses ständige Wischi-Waschi.

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  6. Ist es nicht schön wie schnell es im Fußball gehen kann. Wer hätte vor ein paar Monaten gedacht, dass Rode mal die Chance hat Messi abzuräumen. Hoffentlich geht er nicht zu Wolfsburg oder Leverkusen.

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  7. Ich glaube nicht, dass Gerezgiher schon so weit ist – genau wie Kinsombi und Waldschmidt. Zur Bundesliga fehlt einfach noch ein bisschen was. ABER wenn nicht jetzt bringen, wann dann? Schön noch mal ein paar Einsatzminuten vor der Sommerpause – zeigen, dass die Jungs dran sind und dazu gehören !!

    Natürlich nicht zusammen, die Jungs sollen sich ja an einem soliden Grundgerüst hochziehen können!

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  8. dem Joel wäre das mehr als zu gönnen, er hat wirklich Potential.
    Offensichtlich hat er auch ein echtes Eintracht-Gen, WILL für diesen Verein spielen und nicht wie andere (vgl. W.Rolf) nur dabei sein.
    Alles Gute !!!

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  9. Da bin ich mal gespannt auf den jungen Spieler. Findes es auch selten dämlich von gewissen Eintracht Kreisen gegen TS zu mobben, wenn jemanden gibt der schon sehr erfolgreich nachgewiesen hat, dass er junge Spieler, Talente prima entwickeln kann, dann ist es TS.

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  10. Das Gerezgiher ein guter werden kann ist erfreulich und war bekannt. Interessanter ist jedoch, dass die anderen genannten Spieler wiederholt keine Bundesligatauglichkeit nachweisen konnten…aber das war eigentlich auch bekannt.

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  11. hat wohl seine Gründe warum Flum nicht mehr zum Zuge kommt. Ich muss zugeben habe es nie verstanden wieso Schaaf Medo Flum vorzieht aber ich muss sagen bis zu seiner Verletzung hat mir Medo sehr gut gefallen. Über Piazon muss man kein Wort mehr verschwenden, da das Kapitel bald geschlossen wird. Ich habe immer versucht Inui in Schutz zu nehmen aber die Szene am Samstag war Typisch: Wenn man schon nicht schießen kann, sollte man zumindest das Auge für den Mitspieler haben

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  12. @adlerherb
    Ich sehe es mit Inui ebenso. Inui hat für mich nicht zum Erstenmal vor dem Tor versagt. Bruno sollte sich um einen erstklassigen LA Ausschau halten, denn über links sind wir einfach zu schwach. Inui sollte ggf. als Backup gehalten werden.
    Er hat keinen Schuss, vertändelt und verheddert sich oft in den Beinen der Gegenspieler, hat zwar auch seine genialen Momente, die er aber oft durch seine Verspieltheit und für den ungenügend Blick für den Mitspieler wieder zu Nichte macht..
    Das soll kein Bashing gegen Inui sein, sondern es ist meine Meinung.

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  13. Würde auch Gerezigher 100 mal lieber sehen als Flum, weil er einfach spielerische Klasse hat. Flum steht für mich dann noch vor Medo, der ja verletzungsbedingt eh nicht spielt. Wenn Joel fit ist, dann einfach reinschmeißen, der wird das schon packen.
    Waldschmidt würde ich jetzt auch in den Sturm neben Sefe oder im 4-2-3-1 auf LA stellen und Inui/Stendera auf die 10. Beide momentan nicht besonders gut drauf, sind aber beide denke ich am gefährlichsten auf der 10 bei uns. Können beide sehr gute Pässe spielen und das kann bei uns kaum jemand!

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  14. Diesmal konnte man TS nichts nachsagen, denn der war ja bekanntlich auch in Bayern ^^ aber in München 😉

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  15. @Fozzis:

    „Ich glaube nicht, dass Gerezgiher schon so weit ist – genau wie Kinsombi und Waldschmidt. Zur Bundesliga fehlt einfach noch ein bisschen was.“

    Naja, die Frage ist aber, was fehlt noch? In meinen Augen ist das vor allem Spielpraxis. Ich würde einfach mal behaupten (belegen kann man das natürlich nicht), dass Kinsombi weiter als Chandler und Iggy, Gerezgiher weiter als Medo und Flum und Waldschmidt weiter als Inui und Piazon wären, wenn sie die gleichen Spielanteile gehabt hätten wie diese. Natürlich haben die Jungs noch Probleme, sich in die Mannschaft zu finden, mit der Härte und der Geschwindigkeit in der Bundesliga zurecht zu kommen und generell einfach mit der höheren Spielstärke ihrer Gegner. Aber das ist bei den meisten jungen Spielern so und sie lernen es nicht, wenn sie nicht einfach mal ran gelassen werden. Von daher finde ich es schwierig, einzuschätzen, ob sie schon so weit sind. Und wenn ich mal ehrlich bin, sind Inui, Piazon, Flum und Medo, genauso wie Chandler und Iggy auch nicht soweit. Das was sie über die gesamte Saison hin gezeigt haben, war wenn überhaupt unterstes Bundesliganiveau.
    Zu deinem zweiten Absatz gebe ich dir aber recht. Wenn nicht jetzt, wann dann? Anfang nächster Saison, wenn man erstmal unbedingt Punkte sammeln muss, um Abstand nach unten zu bekommen. Wenn Neuverpflichtungen da sind?
    Wenn dann auch irgendwann die Verletzten wieder dabei sind? Gerade jetzt geht es um vergleichweise wenig( natürlich ist jeder Tabellenplatz viel Geld wert, aber EL und Abstieg sind vom Tisch) und auf den relevanten Positionen ist keiner, der bessere Argumente als die drei hat.

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  16. @16

    Ich weiß nicht, wie ihr Waldschmidt gesehen habt gegen Werder zum Beispiel?!? Ich fand ihn vom Spielverständnis her okay, hat sich auch gut eingefügt, soweit man das bei dem Spiel überhaupt beurteilen kann, aber ich fand ihn in praktisch jedem Zweikampf körperlich eklatant unterlegen. Daher denke ich, dass er da noch deutlich zulegen muss, bis er Bundesliga-Niveau hat. Bei Stendera beispielsweise ist das anders. Bei ihm merkt man das ab und an auch noch, aber er wehrt sich kräftig und ist giftig.

    Wo ich dir recht gebe: Das kommt wohl nur über Trainings- und Spielpraxis in der Profimannschaft. Aber man sollte halt nicht erwarten, dass er plötzlich einschlägt wie ne Bombe und ihn auch nciht als vollwertigen Kaderspieler planen. ICh würde ihm das nächste Jahr noch als Entwicklungsspieler zugestehen. Vielleicht sogar leihweise in die 3. Liga abgeben, damit er sich an Männerfußball gewöhnen kann.

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  17. Joel hat es verdient am Ende der Saison für unsere SGE zum Einsatz zu kommen. Er hat so hart für seinen ersten Einsatz gearbeitet und so viel Pech in der Saison gehabt. Wenn Joel für unser Team gespielt hat, hat er angedeutet was er kann, so z.B. im letzten Jahr im Freundschaftsspiel gegen den FSV oder (als es kurz ging) im Winter in der Halle. Ich finde es besser unserem talentierten Frankfurter Jung, der in Frankfurt aufgewachsen ist und den Adler im Herzen trägt, Einsatzzeiten zu geben, als Piazon und Co.

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  18. @Reebok:

    Naja, Waldschmidt hat gegen Bremen ja gerade mal knapp 20 Minuten gespielt. Hatte insgesamt erst zwei Kurzeinsätze. Tue mir daher mit Einschätzungen recht schwer. Du hast aber recht, dass er, wie die meisten jungen Spieler, sowohl von der Zweikampfführung als auch teilweise von der körperlichen Statur her noch Probleme hat. Zweiteres kommt in den nächsten ein, zwei Jahren durch ordentliches Krafttraining, quasi von allein. Ersteres das lernt man – wie du schon sagst – durch Spielpraxis. Auch im Training wird für gewöhnlich sehr viel weniger hart gespielt.
    Außerdem haben wir ja gerade links außen keine besseren Alternativen. Inui und Piazon sind körperlich auch in jeden Zweikampf unterlegen und zumindest bei Inui wird sich das auch nicht mehr ändern.
    Eine Leihe macht für mich jetzt keinen Sinn mehr. Das hätte man von der Saison machen können. Jetzt sollte man versuchen ihn an die Mannschaft heranzuführen und im Laufe der nächsten Saison zumindest zu einer festen Alternative, wenn nicht gar zu einer Stammkraft.

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