Überzeugte gegen den FC Augsburg! Torhüter Lukas Hradecky
Überzeugte gegen den FC Augsburg! Torhüter Lukas Hradecky

Die Ernüchterung war groß, nach dem der Schlusspfiff in dem mit etwas mehr als 45.000 Zuschauern gefüllten Waldstadion ertönte. Dabei waren die Erwartungen vor dem ersten Heimspiel unter Trainer Armin Veh vor der Begegnung gegen den FC Augsburg riesengroß. Der Auftakt gegen den VfL Wolfsburg wurde trotz Niederlage als gelungen bezeichnet. Die Ansätze machten Mut und sorgten dafür, dass das Team bei den Niedersachsen mit viel Applaus verabschiedet wurde. Sechs Tage später sah die Gemütslage da schon anders aus. Kaum ein Spieler erreichte annähernd Normalform. Vor allem die erfahrenen Akteure wie Makoto Hasebe (Fehlpass vor dem 0:1), Stefan Reinartz (zu hohe Fehlpassquote) oder auch Marco Russ (trotz Tores) enttäuschten in vielen Situationen. Armin Veh zeigte sich bei BILD enttäuscht über den Auftritt seiner Mannschaft: „Ich habe gedacht, dass wir schon weiter wären. So viele Fehlpässe habe ich in acht Wochen Vorbereitung nicht gesehen…

Auch die Umstellung in der Halbzeitpause halfen nicht weiter. Die Idee, Stefan Aigner hinter die Spitzen zu ziehen, floppte völlig, wie auch Veh selbstkritisch zugeben musste: „Eigentlich ein Unding. Weil Aiges normal kein Zehner ist.“ Und so sieht der Coach noch einiges an Nachholbedarf: „Wir müssen an unserer Spielweise noch einiges arbeiten.“ Zwei Gewinner bot die Partie trotzdem. Da ist zum einen der neue Schlussmann Lukas Hradecky. Der zwei Millionen Euro teure Neuzugang von Bröndby IF Kopenhagen überzeugte diesmal nicht nur fußballerisch, sondern auch mit starken Reaktionen und kam sogar in die Kicker Elf des Tages. Gegen Ji und Tobias Werner behielt er in der Schlussphase zweimal die Ruhe und nutzte seine langen, fast schon gummiartig wirkenden Arme, um die Bälle im 1:1-Duell zu halten. Kapitän Russ erkannte daher auch nach der Partie an: „Wir müssen uns bei Lukas bedanken, dass wir nicht höher in Rückstand gerieten.“ Hradecky selbst fühlt sich bereits richtig gut integriert am Main: „Ich bin gut aufgenommen worden und fühle mich sehr wohl in der neuen Umgebung.“

Gab einen tollen Assist zum 1:1. Eigengewächs Luca Waldschmidt.
Gab einen tollen Assist zum 1:1. Eigengewächs Luca Waldschmidt.

Zum anderen konnte Eigengewächs Luca Waldschmidt weitere Pluspunkte sammeln. Nachdem der 19jährige im DFB-Pokal beim Bremer SV (3:0) seinen ersten Pflichtspieltreffer erzielte, gab es nun auch die Assist-Premiere . In der 74. Minute kam er für den an diesem Tag völlig enttäuschenden Luc Castaignos – und war sofort drin im Spiel. In der 78. Minute setzte er schon Aigner mit einem tollen Chip-Ball in Szene, der aber verzog. Doch in der 85. Minute kam Waldschmidt dann mit einem beherzten Sprint durch und hatte auch noch – ganz routiniert – das Auge für Russ, der nur noch einschieben musste. „Luca hat Mut gehabt“, lobte Veh hernach auch in der Frankfurter Rundschau. „Das hat er richtig gut gemacht.“ Der Angreifer hatte nach seiner Einwechslung gleich ein gutes Gefühl: „Ich hatte gleich zwei, drei gute Bälle. Da läuft es gleich besser, da ist man gleich im Spiel.“ Ob er gegen den VfB Stuttgart von Beginn an randarf? Zumindest ist er deutlich näher dran als Vaclav Kadlec. „Ich habe Luca ihm vorgezogen„, sagte Veh kurz und knapp zu seiner Entscheidung und legte nach: „Einen Stürmer zu bringen, nur um einen Stürmer zu bringen – das macht keinen Sinn.“ Die Einwechslung von Waldschmidt hingegen hat Sinn gemacht – und einen ganz wichtigen Punkt für an diesem Tage schwache Frankfurter gerettet.

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