Makoto Hasebe ist trotz seines Alters ein wichtiger Bestandteil des SGE-Teams. (Bild: Heiko Rhode)

38 Jahre ist Makoto Hasebe mittlerweile alt. Dass er trotz seines Alters noch nicht zum alten Eisen bei der SGE gehört, bewies der Japaner im Finale der Europa League gegen die Glasgow Rangers, als er für den verletzten Tuta eingewechselt und direkt zum Abwehrchef wurde.

Durch diesen Erfolg kommt er trotz seines gehobenen Alters noch einmal dazu, sich einen großen Traum zu erfüllen, wie er am Mittwoch verriet: „Für mich ist es etwas Besonderes, in der Champions League zu spielen. Ich habe vor vier Jahren gesagt, dass es mein Traum ist, mit der Eintracht in diesem Wettbewerb vertreten zu sein. Nun haben wir das geschafft. Ich habe es in der eigenen Hand, meine Qualität auf dem Platz zu zeigen. Ich hoffe, meine Chancen zu bekommen.“  

Stärken behalten – Neuzugänge dazubekommen

Für diese Chancen arbeitet der „Beckenbauer Japans“ derzeit gemeinsam mit der ganzen Mannschaft in der Vorbereitung, zu der er ein positives Zwischenfazit zieht und sich mit dem Status der SGE zufrieden zeigt: „Ich habe in den vergangenen Wochen gemerkt, dass wir unsere Stärken behalten haben und uns mit unseren Neuzugängen noch verbessern werden. Sie bringen viel mit. Wir haben mehr Konkurrenzkampf, lernen viel von Oliver Glasner. Taktisch hat er uns viel beigebracht“, erklärte er und konkretisierte: „Er hat eine klare Idee, wir setzen alles gemeinsam um und steigern die Intensität. Das hat in der vergangenen Saison schon sehr gut funktioniert. Nun wollen wir das Niveau weiter verbessern. Ich habe ein sehr gutes Gefühl.“ Vorbereitung derzeit heißt aber vor allem auch: Schwitzen, schwitzen, schwitzen. Am Mittwoch stieg die Temperatur in Frankfurt auf mehr als 35 Grad, die SGE gab trotzdem Gas. Hasebe betonte, dass die Temperaturen kein Problem für ihn seien: „Ich bin so fit, ich könnte am Nachmittag direkt noch einmal trainieren (schmunzelt). Nein, es ist schon anstrengend, aber das brauchen wir in der Vorbereitung. In den vergangenen Tagen gab es zwar viel Hitze. Aber in Japan ist es noch wärmer, von daher bin ich es gewohnt. Dort ist die Luftfeuchtigkeit auch viel höher. Zuletzt habe ich drei oder vier Flaschen Wasser in 120 Minuten getrunken, das ist mehr als normal.“

Er selbst sieht sich – auch wegen seiner Erfahrung – als Vorbild, Motivator und einer, der vorangeht innerhalb des Teams. Hier brachte er ein Beispiel aus der vergangenen Saison, um dies zu erklären: „Hinti hatte in der vergangenen Hinrunde eine schwierige Zeit. Da habe ich ihn besser gemacht, indem ich es auf dem Platz vorgemacht und ihn hochgezogen habe. Die anderen Jungs werden das auch brauchen.“ Aber auch der Zusammenhalt der Mannschaft sei hier sehr gut. „Wir reden miteinander, zum Beispiel wie wir uns bei eigenem Spielaufbau verhalten. Unsere Stärke ist es, uns selbst als Mannschaft besser zu machen“, so der 38-Jährige. Ein Sonderlob gab es für einen Kollegen – und Konkurrenten um die Plätze in der Abwehr. Almamy Touré war bis in den April noch außen vor, dann stand er seinen Mann und wurde zum heimlichen Europapokal-Helden, der auch in der jetzigen Vorbereitung seine Qualitäten bewies: „Vor vier oder fünf Monaten saß er noch auf der Tribüne, jetzt sieht die Situation für ihn ganz anders aus. Er erhält von mir ein Sonderlob.“

Kamada schnappt den Elfer weg

Als Führungsspieler sei er auch bereit gewesen im Finale von Sevilla Verantwortung zu übernehmen und einen Elfmeter zu schießen, verriet er. Hier kam ihm aber Landsmann Daichi Kamada zuvor: „Der Trainer hat mich gefragt, ob ich schießen wollte. Ich sagte zu ihm. „Natürlich!“ Daichi stand neben mir, da meinte der Trainer: „Nur einer von euch kann schießen, wir haben schon vier.“ Daichi wollte unbedingt schießen, deshalb habe ich ihm gesagt, dass er das machen soll, Hauptsache wir gewinnen. Ich hätte natürlich auch getroffen (lacht).“ 

Während Hasebe jetzt vor seiner 21. Profisaison steht, in der er sich den Traum Champions League erfüllen kann, ist die Zukunft noch nicht vollständig geklärt. Immer wieder hatte er zuletzt seinen Vertrag in Frankfurt um ein Jahr verlängert, so auch während der vergangenen Saison. Danach besitzt er einen Anschlussvertrag, der ihm einen Job bei der SGE bescheren wird. Trotzdem ließ er sich ein Hintertürchen offen: „Ich habe in den vergangenen fünf Jahren immer gesagt, dass es am Ende der Saison reicht. Am Ende habe ich noch ein Jahr drangehängt. Ich sage jetzt, es ist mein letztes Jahr – aber das kann sich vielleicht wieder ändern (lacht)…“ Während es kein Ziel von ihm sei der internationale Rekordspieler der SGE zu werden, sehe dies im Trainerbereich ganz anders aus, wo er bereits seinen B-Trainerschein gemacht hat. „Jetzt muss ich weitersehen, denn in dieser Saison möchte ich mich voll auf den Fußball konzentrieren. Parallel fahre ich oft an den Riederwald, um beim Training zuzuschauen. Von Oliver kann ich auch viel lernen“, so Hasebe.

Ein Trainer Makoto Hasebe – zuerst in der Jugend am Riederwald und anschließend bei den Profis – das hätte doch was, oder?

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15 Kommentare

  1. Diese Aussage von ihm zur Champions League fiel mir sofort ein, als wir die Euro League gewonnen haben. Ich freue mich unglaublich für ihn, nur wenige haben es so verdient wie er. Und ich bin mir sicher dass er auch die ein oder andere Minute spielen wird.

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  2. Hallo zusammen,

    Das hat nichts mit dem Thema zu tun: hat jemand eintracht.tv und kann mir sagen on da alle Spiele der SGE also Bundesliga, Pokal und CL übertragen werden?

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  3. @2: Nein, wenn Du alles sehen willst brauchst Du….

    Sky – Samstag – Spiele & DFB-Pokal 19,95 € / Monat
    DAZN – Freitag & Sonntag – Spiele 29,95 € / Monat
    Amazon Prime – CL 69,- €/ Jahr

    Sicher kommen auch einige wieder im Free-TV. Das Eintracht-TV außer Testspiele auch andere überträgt wäre mir neu.

    Ich für mich gönne mir Sky und Amazon, DAZN habe ich bei der Preisanstieg (14,99 -> 29,95 €) gekündigt. Ist halt ein Haufen Euro`s.

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  4. Gude,
    @ nokia55,
    du kannst dir alle Spiele der Bundesliga noch am gleichen Tag als Wiederholung ansehen.
    Nur die SGE

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  5. @4 die Kombination besteht aber nur aus Sky Bundesliga und DAZN, ohne Sky Sport, falls jemand noch andere Sportarten schaut.

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  6. Man kann sich auch alle Spiele auf „Waldstadion“ anschauen…
    Oder heisst das IM Waldstadion ?
    Man weiß es nicht…

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  7. @12. sasch0308

    Aus den verschiedensten Gründen leider nicht machbar für einen Großteil von uns… Aber schöner ist es allemal!

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  8. Eintracht TV zeigt alle Spiele der Bundesliga. Teilweise werden die Spiele erst um 22:30 Uhr eingestellt, ich probiere das schon länger aus.

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  9. @nokia55, es ist für jeden Internetnutzer relativ einfach auf die Eintracht Homepage zu gehen und sich das Programm von Eintracht TV anzuschauen. Alle Spiele live zeigen geht bei der Vermarktung natürlich nicht. Du kannst aber alle Highlights und die kompletten Spiele hinterher anschauen. Neben der Buli kann ich auch jetzt noch alle EL Spiele der letzten Saison sehen wenn ich will. Da ich nicht immer alle Spiele sehen kann nutze ich das auch öfter mal, gerade Auswärtsspiele. Persönlich finde ich das Angebot gut und für 18,99 im Jahr auch nicht zu teuer.
    @rob, ich dachte erst was meint der? (Also Du) Dann ist mir zum Glück eingefallen, dass es ja um Hasebe geht im Artikel 🙂 Ich glaub ich brauch ein Trikot von ihm.

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