Hasebe ist wiederholt sehr unzufrieden mit dem Ergebnis. (Foto: imago images / Pressefoto Baumann)

Nachdem die Frankfurter Eintracht am Samstagnachmittag beim VfB Stuttgart aus einem 0:2-Rückstand nach 45 Minuten noch ein 2:2-Unentschieden machen und somit zumindest einen Punkt aus Schwaben mitnehmen konnte, kamen bei Spielern und Verantwortlichen der SGE gemischte Gefühle auf. Denn es wäre mehr drin gewesen. Aber man war natürlich dennoch froh, dass man sich in der zweiten Halbzeit steigern und zumindest etwas Zählbares mitnehmen konnte. Wir haben für euch die Stimmen zum Spiel gesammelt. 

Martin Hinteregger (bei Sky):Wenn man mit 0:2 hinten liegt, dann gibt es nur noch Feuer und Vollgas. Das haben wir wieder mal bewiesen nach einem Rückstand. Leider sind wir aber auch unnötig in diesen Rückstand geraten. Denn wir hatten auch in der ersten Halbzeit schon unsere Chancen. Aber letztendlich sind wir mit dem Punkt dann doch nicht zufrieden. Die Stuttgarter haben schon richtig Qualität und nach vorne hin Speed. Das ist eine perfekte Kombination fürs Konterspiel. Und das haben sie heute gezeigt. Sie haben uns dreimal gut ausgekontert. Das ist nicht immer zu verhindern. Nichtsdestotrotz haben wir es über 90 Minuten und speziell in der zweiten Halbzeit dann gut gemacht.“

Aymen Barkok (bei Sky): „Wir sind in den ersten 45 Minuten schwer ins Spiel gekommen. Wir hatten aber auch ein, zwei Torchancen und hätten uns belohnen müssen. Das ist dann ärgerlich, dass wir zur Pause dann 0:2 zurückgelegen haben. Der Trainer hat mir vor meiner Einwechslung gesagt, dass ich unbekümmert die rechte Seite beackern und mir etwas zutrauen soll. Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft mit zwei Torvorlagen helfen konnte.“

Kevin Trapp (Eintracht.de): „Leider wie so häufig sind wir am Anfang nicht in die Zweikämpfe gekommen. So kamen die Qualitäten des VfB zum Tragen, um uns auszuspielen. Wenn wir nicht in die Zweikämpfe kommen, tun wir uns gegen jeden Gegner schwer. Nach dem 0:2 haben wir in der zweiten Halbzeit – ebenfalls wie so häufig – Moral bewiesen und die Attribute abgerufen, die uns auszeichnen. Wie vergangene Woche, haben die Einwechslungen von Amin und Aymen unserem Spiel gutgetan, gerade durch ihre Dribbelstärke. Bisher haben wir sicher vier bis sechs Punkte verschenkt. Jetzt geht es zur Nationalmannschaft. Das ist immer wieder etwas Besonderes und ich freue mich dabei zu sein.“

Makoto Hasebe (bei Eintracht.de): „Wir haben leider wieder zwei unterschiedliche Gesichter gezeigt. Der erste Durchgang war ehrlich gesagt katastrophal von uns. Nach der Pause sind wir dann aber auch gut zurückgekommen. Nach diesem Spiel müssen wir unter dem Strich mit dem Ergebnis zufrieden sein. Klar ist aber, dass wir uns noch deutlich steigern müssen. Wir haben dem VfB diesen Elfmeter geschenkt, damit haben wir es ihnen viel zu einfach gemacht. Das war allerdings nicht die einzige Szene, wir waren insgesamt einfach zu passiv. Glücklicherweise haben wir das nach der Pause deutlich besser gemacht. In der Halbzeitpause haben wir gesagt, dass wir trotz der schlechten Leistung auch einige gute Chancen hatten. Wir haben gesagt, dass wir aggressiver sein müssen und insgesamt die Leidenschaft gefehlt hat. Mit Aymen Barkok können wir sehr zufrieden sein, er hat unserem Spiel mit seiner Schnelligkeit und seiner Stärke im Eins-gegen-eins gutgetan. Das hat uns sehr weitergeholfen.“

Cheftrainer Adi Hütter (bei Eintracht.de): Wir haben ein absolut gutes Bundesligaspiel zweier Mannschaften gesehen, die hohes Tempo gegangen sind. In der ersten Halbzeit hatte Stuttgart mehr vom Spiel und war auch im Umschaltverhalten konsequenter, besser und griffiger. Wir waren nicht so gut im Spiel, vor dem Tor nicht konsequent genug und haben es verpasst, aus den Fehlern der Stuttgarter Profit zu schlagen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir etwas Glück, als Stuttgart den Sack hätte zumachen können. Gemessen am weiteren Verlauf ist das Unentschieden aber gerecht, weil wir viel investiert haben und insgesamt besser im Spiel, weil griffiger und aggressiver, waren. Aymen und Amin haben auf den Außenbahnen zusätzlich für neuen Schwung gesorgt. Rückblickend können wir von einem gewonnenen Punkt sprechen. Zu kritisieren ist es trotzdem, dass wir unsere Leistung nicht über einen längeren Zeitraum abrufen können beziehungsweise es dafür einen Rückstand benötigt. Obwohl – auch wenn ich mich wiederhole – wir auch in der ersten Halbzeit unsere Möglichkeiten hatten. Dass die Mannschaft Mentalität und Charakter besitzt, hat sie heute wieder bewiesen. Nun gilt es, in der Länderspielpause zu regenerieren und uns gut auf die kommenden Spiele vorzubereiten.“

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart, Quelle: Eintracht.de): „Wir haben etwas Zeit benötigt, um reinzukommen. Die Eintracht hat anders verteidigt als erwartet. Ich bin zufrieden damit, wie wir danach die Räume bespielt haben. Nach dem 2:1 waren wir zu passiv, die Eintracht wurde aggressiver. Nach dem 2:2 waren wir wieder gut im Spiel und sind besser mit dem Ball umgegangen. Mit dem Punkt können wir gegen eine erfahrene und ambitionierte Mannschaft zufrieden sein, auch wenn es etwas wehtut.“

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62 Kommentare

  1. @48
    Du würdest also lieber sehen, das wir tiefer und defensiver stehen?

    Mal die Packung gegen die Bayern rausgerechnet bekommen wir nicht mehr oder weniger Gegentore wie unsere Tabellennachbarn, obwohl wir so hoch stehen und obwohl wir so viele Fehlpässe im Spiel haben. Das auszubügeln spricht durchaus für die Qualität der Mannschaft. Denn das muss man ja auch Mal festhalten – bisher haben wir das Spielfeld bis auf eine Ausnahme weitestgehend dominiert. Nur was dabei an Ertrag rausgekommen ist, paßt halt nicht ganz. Wobei man aber eben auch sagen muss, dass wir mit genau dem gleichen Spiel und etwas mehr Spielglück auch gut und gerne mit 14 Punkten auf Platz 4 stehen könnten. Da sollte man die Kirche schon Mal im Dorf lassen und muss jetzt nicht direkt alles über den Haufen werfen.

    Die Idee, es Mal mit Viererkette und einem Stürmer zu versuchen, hat für mich aber durchaus seinen Reiz und paßt, mMn, gut zum Kader. Um es klar zu sagen, Bas Dost macht mMn seine Sache gut, aber die Mitspieler bzw der Trainer bekommt ihn nicht ins Spiel bzw seine Stärken. Er bekommt kaum Anspiele am und im 16er. So wie das im Moment läuft, ist seine Position vor allem in der Startformation zZ eher verschenkt und ich tendiere auch eher zu einem Stürmer.

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  2. Nichts zu diskutieren ist, das Toure sich im Zweikampf, der zum Elfmeter führt, sich absolut dumm verhält, da muss man wegbleiben. Aber ich wundere mich das hier keiner über Abraham diskutiert, der überhaupt nicht den Zweikampf annehmen will, dass muss er besser machen, als Spieler mit solcher Erfahrung.
    Beim zweiter Tor frage ich mich wo Hasebe ist, Hasebe tanzt auf der rechten Verteidiger Position rum beim Gegentor,Ilsanker sichert nicht ab, im Mittelfeld gibt es garkeine Staffelung und Stuttgart spielt es auch noch schnell und gut. Was macht Hasebe da ?!

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  3. Nochmal, viele haben hier im forum gesagt, gut dass wir mit diesem Kader nicht in Europa spielen müssen, daß wir nicht mehr 50 Spiele haben usw..
    Jetzt haben wir die Möglichkeiten gut zu regenerieren, die Spiele richtig zu analysieren und uns die ganze Woche in allen Bereichen gezielt auf den nächsten Gegner einzustellen.
    Ja aber genau das passiert nicht !
    Sicher können wir vom Spieler Potential nicht mit Bayern, Dortmund oder der Brause mithalten, doch dieser Kader hat das Potenzial für Europa. In jedem Spiel wurde das unter Beweis gestellt, nur eben nicht über 90 Minuten und ganz besonders nicht zu Beginn aller Spiele. Dann muss man aber auch so ehrlich sein und zugeben, das ist kein Phänomen dieser Saison, das hatten wir auch schon letzte Saison. Was gelingt denn nun dem Trainer besser , weil wir nicht in Europa spielen ?
    Mein Fazit : Nichts !
    Die Aussagen der Spieler sind doch eigentlich eine Ohrfeige für AH.
    Forza SGE !

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  4. @50
    Ernst gemeinte Frage, hast Du da außer deinem Gefühl und Adlerauge auch eine fundierte Grundlage? Ich meine mich zu erinnern, dass Hasebe gestern bei irgendeiner Einblendung bei den Top6-Sprintern (weiß ich aber nicht mehr sicher) der gemessenen Endgeschwindigkeiten war und ich würde behaupten, dass Hasebe recht häufig seinen Gegenspielern im 1:1 den Ball abläuft. Kennt jemand ne Statistikseite, wo man die maximalen Sprintgeschwindigkeiten nachlesen kann?

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  5. Beim Gegentor letzte Woche gegen Bremen, frag ich mich, warum Hasebe auf abseits spielt und somit keine Chance im Laufduell hat….. ich sehe die Baustellen woanders,genug Chancen werden definitiv produziert, wir kriegen zu einfache und zu viele Tore….

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  6. @53
    Das Potential für Europa ist ja nicht gleichzusetzen mit einem Europapokalplatz. Darüber kann man sicher streiten, aber ich sehe die Kader von Gladbach, Leipzig, Bayern, Dortmund und Bayer besser. Dazu haben mMn auch Frankfurt, Hoffenheim und Wolfsburg einen Kader, mit dem man auf die Plätze 5-7 schielen kann.

    Und es ist ja auch noch nichts passiert, unsere Ausgangssituation ist nach wie vor so, dass wir aus einer recht gesicherten Position nach vorne angreifen können. Die aktuelle Panik finde ich schon reichlich übertrieben.

    Was mMn nichts damit zu tun hat, nicht einzelne Elemente im Spiel zu hinterfragen.

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  7. @44 NRW Adler, mein Lob für den konstruktiven Beitrag. Gerne mehr von solchen Beiträgen

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  8. @Fozzi: auf deine Frage bzgl. der Konteranfälligkeit bei Kostic als LV:
    Ja, ich bin absolut davon überzeugt nicht mehr so anfällig dafür zu sein, da Kostic einer unserer schnellsten Spieler ist und die Position auch als LV und nicht als LA zu interpretieren hätte. Mit 2 Außen Kostic&Younes und toure&Barkok o.ä. bekommt man auch endich im Aufbauspiel mal die Möglichkeit außen zu überlaufen, ähnlich wie es die Bayern seit Jahren mit ihren starken AVs praktizieren. Mir fallen auch nicht viele Mannschaften in der Buli mit einem so starken linken Flügel ein.

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  9. Klar hat Hase sein Auge um den laufweg ab zu laufen oder dazwischen zu kommen aber wo ist der Rest darauf wollte ich anspielen es kann nicht sein das unser Libero das spiel gestaltet oder hinti die langen Bälle fährt weil es keine Bewegung gibt

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  10. @fozzi

    Nein. Das tiefer stehen halte ich nicht für den Stein der Weisen.
    4er Kette heisst ja eben nicht tiefer stehen, sondern durch diesen taktischen Kniff hinten besser abgesichert zu sein. Und wieso sollte man dann nur mit einer Spitze spielen? Es würde ein DM geopfert werden. Dafür könnte Barkok als RM mit Absicherung dahinter ins Risiokodribbling gehen.
    Problem wäre halt der etwas geringere Zugriff im defensiven Mittelfeld.
    Nach vorne gehen uns zentral eh keine spielerische Elemente verloren. Die haben wir namlich da gar nicht.

    Aber ich will hier gar nicht den Klugscheißer spielen : Ich bin zum Glück nur Fan und nicht verantwortlicher Trainer!

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  11. Ich finde die geschriebene Variante mit 4er Kette und younes Barkok Kostüme als offensive Reihe und 1 Stürmer gut.
    Wäre auch mein Vorschlag.
    Ich bin mir nur nicht sicher welchen Stürmer man da besser bringt. Meiner Erfahrung nach ist in so einem System ein echter Stoßstürmer wichtig. Derjenige sollte wenig nach außen ausweichen und am besten vor der Hütte auf die Zuspiele warten.
    Das klingt für mich eher nach Dost als nach Silva. Dost hat im Spiel finde ich super Laufwege. Sein Problem ist halt das die Jungs im Zweifel eher Silva anspielen als ihn oder die Anspiele dann ungenau sind.
    Auf der anderen hat Silva einen Lauf und wenn man ihn jetzt auf die Bank setzt obwohl er jedes Spiel trifft wird er das (zurecht) nicht verstehen.

    Also vielleicht doch beide aufstellen und Barkok oder younes auf der Bank lassen und ein 4-4-2 spielen

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  12. @20

    Aber ich rede von Formschwankungen, die mit dieser Kaderqualität auch ganz normal sind.

    Soso, Hütter bremst also die Spieler. Komischerweise äußerte sich Barkok im Interview nach dem Spiel, dass Hütter ihm alle Freiheiten bei seiner Einwechslung zugesprochen hat.
    Angsthasenfussball? Wir spielen im Aufbau dermaßen risikoreich, dass ich mir mal ab und zu eine gute Konterabsicherung wünschen würde.

    Nenne mir doch bitte mal die 11 überdurchschnittlichen Spieler, die wir angeblich im Kader führen.
    Und nein, unser momentanes Potenzial reicht normalerweise nicht für die ersten 7 Plätze in der Bundesliga, weil wir das Niveau wie in der zweiten Halbzeit nicht 90 Minuten durchdrücken können.

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