Kuschliges Beisammen sein - David Abraham, Goncalco Paciencia und Filip Kostic
Kuschliges Beisammen sein – David Abraham, Goncalco Paciencia und Filip Kostic

Eine denkwürdige Bundesliga-Saison ist Geschichte. Am Ende steht die Frankfurter Eintracht auf einem sicheren neunten Tabellenplatz – ist klar, kann jeder erkennen, der auf die Tabelle schaut. Doch gibt es noch in vielen Disziplinen imaginäre Medaillen zu vergeben: Gelingt es einem Adlerträger Gold für die Hessen zu holen? Wie oft steht die Mannschaft auf dem Treppchen? Und wer bringt fast 90 Prozent seiner Bälle zum Mitspieler? Das und mehr in unserem olympisch-angehauchten, statistischen Saisonrückblick.

Flankengötter und Kopfballungeheuer

Die Tabelle der Bundesliga ergibt sich aus den ergatterten Punkten aus jedem Spiel. Würde sich die DFL allerdings für eine Tabelle nach gewonnen Kopfballduellen entscheiden, wären die Adlerträger immerhin auf einem Champions-League-Platz. Mit 775 gewonnen Kopfballduellen ist man in diesem Ranking nämlich Vierter. Union Berlin wäre indes Meister geworden, Dortmund und München wären abgestiegen. Nachvollziehbar, warum es im Fußball dann doch um Tore und Punkte geht. Einen stolzen dritten Platz und damit die Bronzemedaille erreichen die Hessen in punkto Torschüsse. Mit 497 Versuchen den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen, muss die SGE sich nur Meister Bayern München und RB Leipzig geschlagen geben. Auf eine Silbermedaille müssen die Frankfurter verzichten, doch ergattern die Adler Mannschafts-Gold in der Flanken-Statistik. Satte 532 Flanken schlug, löffelte oder chippte das Team von Adi Hütter in den Strafraum der Gegner.

Kostic, Kostic, Kostic

Diese „Goldmedaille“ kommt nicht von ungefähr. Viele Sprints, Dribblings und Läufe an die gegnerische Grundlinie bilden das Fundament der vielen Flanken.  Doch diese Arbeit trägt am Main einen Namen: Filip Kostic. 209 der 532 Flanken schlug der Serbe selbst und holt sich in dieser Disziplin völlig ungefährdet auch  Einzel-Gold. Weit abgeschlagen auf Platz Zwei kommt Freiburgs Günther mit 115 Flanken. Kostic, das ist klar, wollte da nichts anbrennen lassen. Doch damit nicht genug, der 27-jährige wollte mehr und holt sich Silber im Sprint. 962 Sprints zog Kostic in der vergangen Saison an, nur Dortmunds pfeilschneller Außenverteidiger Hakimi konnte mit 1083 Sprints am Serben vorbeiziehen. Auch in den sonstigen Disziplinen gilt für Linksaußen: Höher, schneller, weiter. Mit 86 Torschüssen, elf Torvorlagen und drei Pfostentreffern belegt er jeweils bundesligaweit den fünften Platz.

Honorable Mentions

Mannschaftsintern gibt es auch einige Preise zu verleihen: Die interne Torjägerliste führt Stürmer André Silva mit zwölf Treffern an, gefolgt von Stürmer Bas Dost und … nun ja, Innenverteidiger Martin Hinteregger mit jeweils acht Treffern. Bei den Vorlagen steht mal wieder Kostic ganz oben, elf Tore bereitete er vor. Platz zwei teilen sich Daichi Kamada und Danny da Costa mit jeweils vier. Die entscheidende Pässe (sog. Key Passes), also Pässe die eine Großchance ermöglichen, führt (Überraschung, mal wieder:) Kostic an, gefolgt von Kamada und Silva. Ansonsten besticht Makoto Hasebe wie jedes Jahr mit einer fantastischen Passqoute von 87 Prozent, gefolgt von Sebastian Rode mit 85 Prozent und Djibril Sow mit 83 Prozent.

Bad Boys 

Zum Schluss kommen wir zu den „Bad Boys“ der Hessen. Die Eintracht liegt in der Fairplay-Tabelle auf Platz 15, nur Berlin, Paderborn und Köln sahen mehr Karten. Mannschaftsintern steht Dominik Kohr ganz oben (oder ganz unten, wie man es nimmt). Fünf Gelbe und eine Rote Karte bescheren ihm zehn Punkte im Ranking, dicht gefolgt von „Hinti“ mit acht Gelben und folgerichtig acht Punkten. David Abraham, das soll hier honoriert werden, tackelte zwar in bester American Football-Manier Freiburgs Trainer Christian Streich zu Boden, kam ansonsten aber in zwanzig Spielen mit nur einer Gelben Karte aus – eine beachtliche Leistung des vermeintlichen „Rambos“.

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6 Kommentare

  1. Ich bin ja durchaus ein Freund von Statistiken, aber was hat denn die pure Anzahl an Flanken für einen Wert oder Qualität für die Mannschaft?

    Mir geht es da keineswegs um den Spieler Kostic – dass das ein Unterschiedsspieler ist, habe ich auch ohne seine Flankenstatistik gemerkt 😉

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  2. @1
    Das ist eben die Krux mit Statistiken 😉 Denke die Zahlen sind dennoch interessant, auch wenn sich von der reinen Anzahl an Flanken oder Sprints natürlich kein Qualitätsmerkmal festmachen lässt. Die meisten, der hier genannten, Zahlen sind ja auch flat-out aus der Saison und nicht „pro 90 Minuten“ oder ähnliches, von daher stehen Spieler mit einer höheren Anzahl an Spielen natürlich besser da. Alles in allem also bitte dem Autor den gefallen tun und es als das sehen, was es sein soll: Eine lustige Statistik-Sammlung und kein knallharter Qualitäts-Check. 🙂

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  3. @Kai
    Wie gesagt, ich bin ja eher Statistik-Fan, aber manche veröffentlichte Zahl finde ich zumindest mehr irritierend als hilfreich. Vor allem absolut, und nicht relativ. Aber ist ja nicht eure Schuld. Ihr gebt uns das gefiltert weiter, was zum Thema Eintracht veröffentlicht wird und das ist gut so.

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  4. das kommt wie immer, jeder liest die Statistik wie es ihm am besten gefällt.
    Meine Statistik ist relativ simpel , aber wahr :
    wir sind auf Tabellenplatz 9, weil alle in der Tabelle vor uns DEUTLICH weniger Gegentore gefangen haben !!!
    Wer jetzt also große Defizite im Angriff, Spielaufbau oder sonst wo sucht, meine Lösung heißt Defensive und Abwehrverhalten insgesamt verbessern und die eine oder andere rote Karte weniger würde auch helfen. Hört sich doch einfach an , oder ?
    Forza SGE !

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  5. dennoch zeigt es, wie wichtig kostic für unser offensivspiel ist. so oder so müssen wir da dringend für entlastung/alternativen sorgen.

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  6. Ich nehme stark an diese Statistiken dienen nicht der Analyse, sondern bloß der Unterhaltung ;-). Klappt bei mir 🙂

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