Chef-Trainer Oliver Glasner will drei Punkte aus Berlin-Köpenick an den Main entführen. (Bild: Heiko Rhode)

Nach dem beeindruckenden Erlebnis auf internationalem Parkett in Barcelona ist die Frankfurter Eintracht wieder zurück im nicht minder wichtigen Bundesliga-Alltag. Doch zunächst hatte die Mannschaft – nach einer kurzen Nacht – noch die Sonne und das Meer in Katalonien genossen: Unter großem Applaus zahlreicher flanierender Fans liefen die Adlerträger am Freitag gemütlich an der Strandpromenade von Barcelona aus und genossen einige Minuten planschend im kühlen Mittelmeer.

Sow fällt weiter aus

Wir haben einige Spieler, die die Intensität und die vielen Meter, die sie machen mussten, deutlich spüren“, bilanziert Oliver Glasner, Frankfurts Chef-Trainer, nach dem 3:2 im Campo Nou. Er wird deshalb am heutigen Sonntag spontan entscheiden, wer um 17:30 Uhr gegen Union Berlin auf dem Platz steht. Gewiss nicht dabei sein wird Djibril Sow: „Es wird sich nicht ausgehen gegen Union Berlin. Er hat immer noch Schmerzen bei gewissen Bewegungen und deswegen werden wir das Risiko in Berlin sicherlich nicht eingehen.

Die zweite Reihe bekommt ihre Chance

Glasner ist erklärtermaßen kein Anhänger einer Rotation. Er will stets die Mannschaft aufstellen, die im jeweiligen Moment aus einer Sicht das beste Ergebnis bringt. Trotzdem deutet er an, heute gegen Union Berlin der einen oder anderen frischen Kraft die Chance zu geben: „Wir hatten schon gegen Freiburg zwei neue Spieler und gegen Barcelona mit Almamy Toure einen neuen Spieler reingebracht. Wir werden jeden einzelnen Spieler brauchen, auch für unterschiedliche Minuten. Die Jungs sollen dafür bereit sein. Das zeigen sie immer. Wir werden einfach schauen: Welche Spieler sind fit, welche sind einsatzfähig und in der Lage, die bestmögliche Leistung abzurufen. Mit denen werden wir dann in Berlin antreten. Und ganz klar: Wieder auf Sieg spielen! Obwohl das bei Union eine sehr schwierige Aufgabe wird.

Union Berlin gewann das Stadtduell deutlich

Die Köpenicker stehen fünf Punkte und zwei Plätze in der Tabelle oberhalb der SGE. Das Hauptstadt-Derby gegen die Hertha gewann Union souverän mit 4:1. Glasner erwartet im Stadion an der alten Försterei auch deshalb ein schwieriges Spiel für die Eintracht: „Sie sind sehr heimstark, in ihrem engen Stadion. Sie haben viel Tempo vorne, mit Taino Awoniyi, Sheraldo Becker. Es ist eine Mannschaft, die sehr gut organisiert ist, aus einem 3-5-2 die Räume sehr eng macht und dann blitzschnell umschaltet. Aus dem Mittelfeld mit Genki Haraguchi und Grieche Prömel Spieler hat, die immer wieder in den Strafraum eindringen. Oder mit Niko Giesselmann und Christopher Trimmel zwei Spieler, die die Außen beackern. Von dem her müssen wir bereit sein – das ist das wichtigste. Wir müssen wieder ein sehr physisches Spiel annehmen.

Den Schalter umlegen

Auch wenn es für die SGE eine echte Herausforderung wird: Der Coach glaubt fest an seine Mannschaft. Glasner verweist darauf, dass es der SGE schon mehrfach gelang, nach emotional und körperlich intensiven europäischen Nächten in der Bundesliga zu überzeugen: „Die Mannschaft hat es schon oft gezeigt, wie zwischen den Spielen gegen Betis Sevilla, wo wir gegen Bochum ein sehr schwieriges Spiel gedreht haben. Dann gegen Leipzig, wo man gemerkt hat, wir sind müde, aber wir noch einmal alles reingeworfen haben. Die Jungs werden wieder alles reinwerfen, davon bin ich überzeugt. Wir werden gut vorbereitet sein. Es war emotional ein extremer Ausschlag nach oben. Jeder kennt das: Wenn du ein Glücksgefühl hast, dann dauert es vielleicht den einen oder anderen Tag, bis man wieder geerdet ist. Das ist unsere Aufgabe: geerdet zu sein. In Berlin müssen wir mit beiden Beinen fest am Boden stehen, um dort gewinnen zu können.

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10 Kommentare

  1. Bin immernoch im Gänsehaut-Modus

    Mein Wusch fürs Spiel heute

    Hasebe, Hrustic, Pacienca, Hauge, Ache rein in die Startelf…

    Eine Art Dankeschön an die Reservisten…damit die Jungs die Akkus voll laden…rausgehen, Spaß haben und wir fahren die 3 Punkte ein!!!

    Nur die SGE

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  2. Auch ich bin kein Freund von übermäßig viel Rotation , doch heute hätte ichnichts dagegen.
    Nach menschlichem Ermessen ist Platz 6 durch, so blöd wie der Lügner wird Baumgard in Köln nicht sein.
    Ist natürlich überheblich , doch ich würde West Ham jetzt an die 1. Stelle rücken, ohne wenn und aber.
    Forza SGE !

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  3. @1 Paciencia und Ache zusammen in der Startelf wird es nicht geben, sonst müssten wir 4-4-2 oder 3-4-1-2 spielen.Das System wird Glasner nicht ändern, denke aber auch, dass in jedem Fall zumindest Rode und Borre eine Pause bekommen werden. Obs weitere Rotationen geben wird, bin ich gespannt. Ich würde heute so aufstellen:

    Trapp
    Tuta, Hasebe, Ndicka
    Knauff, Jakic, Hrustic, Kostic
    Hauge, Kamada
    Paciencia

    Falls Ndicka ne Pause braucht und Hinti hingegen fit ist, dann auch gerne Hinti anstelle von Ndicka. Aber der Trainer und die Spieler selbst wissen wohl am besten, wer fist ist und wer eine Pause benötigt.

    Forza SGE4Ever!

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  4. Ps: ich würde es geil finden, wenn über den Barcelona-Coup samt Camp Nou-Übernahme auch ein kleines Filmchen a la Pokalfinale 2018 entstehen würde. Ist da irgendwas bekannt? War zwar „nur“ ein Euroleague Viertelfinale, aber mir dem ganzen Drumherum eine legendäre Nacht in der Eintracht Historie.

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  5. @4: Das wird es geben, aber das Drehbuch ist noch lange nicht fertig. Da kommen noch das Kapitel London und Sevilla rein. Das wird ein epischer Film!

    Zu heute: OG hat in dieser Saison, entweder gar nicht oder nur in Notfällen rotiert. Zumeist, weniger als ich erwartete. Heute könnte ich mir eine Rotation vorstellen, aber sie wird wohl nicht so groß ausfallen, wie ich es erwarte. Irgendwie habe ich so ein Gefühl, als würde Lammers heute spielen.

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  6. Und wenn sich West Ham gefreut haben sollte, dass wir und nicht Barcelona ihr Gegner ist, haben sie schon den ersten Fehler gemacht. ,-)

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