Tuta (rechts) bekam trotz Platzverweis Lob von seinem Trainer. (Foto: IMAGO / Nordphoto)

Zwei Heimspiele binnen sechs Tagen, nur zwei Punkte und trotzdem immer noch auf Platz sechs der Bundesliga. Nach dem ernüchternden 0:0 gegen Union Berlin am vergangenen Spieltag sollte gegen Werder Bremen vieles besser werden. So viel besser verlief es dann doch nicht, trotz klareren Möglichkeiten, allerdings auf beiden Seiten. Eintracht-Trainer Dino Toppmöller suchte auf der Pressekonferenz nach Antworten und blickte auf die nächsten Spiele, in denen die SGE ohne Torschütze Tuta auskommen muss, der trotz Roter Karte zu den besten Spielern der Eintracht gegen Bremen zählte.

Neun zu null Ecken, 24 Torschüsse, 25 geschlagene Flanken, 67% Ballbesitz. Mit Blick auf die Statistik eigentlich ein guter Auftritt. Ein Spektakel, wie es Toppmöller noch vor dem Spieltag für möglich gehalten hat, blieb allerdings aus. „Enttäuschend und frustrierend„, fasst der Trainer der SGE die Gemütslage nach dem Spiel gut zusammen. Dafür, dass es seiner Mannschaft trotz vorhandenen Möglichkeiten nicht gelang, den Ball häufiger als Bremen im Tor unterzubringen, fand er eine Erklärung: „Wir müssen einen Tick ruhiger vor dem Tor und weniger überhastet werden.“ 

„Brutales“ Restprogramm steht bevor

Bitter für die Eintracht, keine drei Punkte eingefahren zu haben, da Verfolger SC Freiburg zu Hause mit 1:4 RB Leipzig unterlag, wodurch ein Punkte-Polster von acht Punkten auf Platz acht möglich gewesen wäre. Da Hoffenheim gegen Augsburg (3:1) gewann, ist das Punktepolster sogar auf sechs Zähler angewachsen. Kurios. Die Festigung des sechsten Platzes, der eventuell sogar für die Europa League reichen könnte, wurde nun auch öffentlich als Ziel ausgesprochen. „Die Energie und die Leistungsbereitschaft ist da. Wir müssen weiter geduldig bleiben um effizienter im letzten Drittel zu werden“, zeigte sich Toppmöller den kommenden Wochen zuversichtlich. Kevin Trapp bezeichnete das Restprogram als „brutal“, und das ist es in der Tat auch. Mit dem VfB Stuttgart, Bayern München, Bayer Leverkusen und RB Leipzig trifft die Eintracht noch auf die gesamte Top-Vier der Bundesliga. Trotzdem sei die Mannschaft Toppmöllers in der Lage, gegen diese Mannschaften gute Spiele machen sowie Punkte einfahren zu können. „Das haben wir schon bewiesen“, macht der 43-jährige Eintracht-Trainer Mut und erinnert sich, mit Blick auf die nächste Aufgabe der SGE, an die erste Halbzeit gegen Stuttgart aus der Hinrunde.

„Stückweit erwachsener werden“

Schmerzlich fehlen wird Torschütze Tuta und das nicht nur beim VfB am kommenden Samstag. Gegen Bremen wurde der Brasilianer in Minute 89 mit der Roten Karte völlig zurecht des Feldes verwiesen, was auch auf Werderaner Jens Stage zutrifft, der 15 Minuten vorher mit der gleichen Karte bestraft wurde. „Er ist durch seine Polyvalenz ein wichtiger Spieler für uns“, lobt Toppmöller Tuta. Doppelt bitter ist sein Ausfall wegen der Tatsache, dass ein Einsatz von Ellyes Skhiri gegen Stuttgart noch unsicher ist. Der im Sommer vom 1.FC Köln an den Main gewechselte, defensive Mittelfeldspieler verpasste das Spiel gegen Bremen verletzungsbedingt, weshalb Tuta seine Position auf der Sechs übernahm. Der nominelle Innenverteidiger machte bis zum Platzverweis einen guten Job und konnte auch seinen Trainer überzeugen: „Der Junge hat ein Top-Spiel gemacht, auch auf der Position. Als Rechtsverteidiger hat er dann auch nochmal seinen Punch nach vorne gebracht, geht mit in die Box und macht ein schönes Kopfballtor.“ Als möglichen Ersatz, falls Skhiri weiterhin ausfallen sollte, nannte Toppmöller auch Nmamdi Collins, dem ein ordentliches Profi-Debüt gegen Bremen gelang.

Fehlen wird beim Topspiel nächste Woche zudem Eric Junior Dina Ebimbe gelbgesperrt, der Glück hatte nach 53 Minuten nicht mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen worden zu sein. Für seinen Trainer war es eine „klare Gelb-Rote Karte.“ Drei Minuten später musste Toppmöller Ebimbe Platzverweis-gefährdet auswechseln. Diese Art Wechsel kommt momentan häufiger vor, gegen Union Berlin war es Niels Nkounkou der deswegen bereits zur zweiten Halbzeit in der Kabine blieb. Toppmöller spricht von einem Lernprozess, den seine Spieler nun durchgehen müssen: „Aus diesen Dingen müssen wir lernen, uns geschickter anzustellen. Es gilt auch ein Stückweit erwachsener zu werden und nicht plumpe Fouls zu ziehen. Das sind Sachen, die uns nicht passieren dürfen. Er bestraft sich am Ende am meisten selber.“ 

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10 Kommentare

  1. Geduld und Effizienz, genau, so packen wir’s.
    In der „Effizienz-Tabelle“ sind wir immerhin 6., passt zum Tabellenplatz.
    In der „Geduldtabelle“ gefühlter Spitzenreiter, geht doch.

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  2. Krösche armt Arsenal London nach, deshalb bleibt Toppmöller und auch der Sytemwechsel wird bleiben. Toppmöller ist viel zu schwach zu widersprechen. Der 12. Mann wird nicht mitgenommen, damit beraubt man uns der Magie und der Kraft auch Punkte auch bei miesen Auftritten zu holen, da selten was mitreißendes passiert und die Mannschaft keine Signal senden kann, da sie abwarten muss statt Vorchecking zu betreiben. Der Kader mit Leichtathleten in der Offensive kann gar keinen ballbesitz Fußball spielen. Also wird es wieder einen großen umbruch geben müssen. Von den 11 verliehenen Spieler brauchen wir keinen zurück. Tuta, Embimbe und Buta werden sich nicht nehr steigern und werden wohl gehen (müssen).

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  3. „Wir haben den Vorsprung ausgebaut…“ Nein – wir haben ihn nicht ausgebaut, die nachfolgenden Mannschaften sind einfach zu blöd, um die Riesenchancen, die wir ihnen Woche für Woche bieten, auszunutzen! Deshalb reicht ein hingegurktes 1:1 gegen Bremen, um mit 42 Punkten noch immer 6 Punkte vor Augsburg, Hoffenheim und Freiburg zu stehen! Ich kann nicht verstehen, wie die dargebotenen Leistungen noch immer schöngeredet werden! 2 Punkte aus zwei Heimspielen gegen weit unter uns stehende Mannschaften. Das ist einfach zu wenig! Der Toppmöller-Fussball ist auf Zufall ausgerichtet, auf die Qualität von Einzelspielern und deren Aktionen. System? Spielidee? Einstellung? Motivation? NULL! Und man merkt es mittlerweile auch auf den, Woche für Woche, vollen Rängen: Es reicht jetzt! Es gibt eine eklatante Wahrnehmungs-Dissonanz zwischen Fans und Vereinsführung. Die schwer zu ertragenden Interviews und Aussagen der Führung, inkl. Trainer, nach den Spielen sind ein Beweis für deren Weltfremdheit! Die Eintracht segelt – wie das Schiff der Narren – volle Fahrt Richtung Wasserfall!

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  4. „Er ist durch seine Polyvalenz ein wichtiger Spieler für uns“, lobt Toppmöller Tuta“

    Setzen 6. Dummes Gelaber. Schrecklich.

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  5. es nervt wie man den Fußball von der Vereinsführung versucht schön zu reden. Umbruch hin und her, in der Vorrunde, wo die Mannschaft sich noch einspielen musste, haben wir zum Teil besseren Fußball gezeigt als Heute. Unsere Spielphylosophie ist nicht schön, nimmt den Zuschauer nicht mit und hat mit Heavy Metall rein gar nichts zu tun. Blutleer im Europapokal rausgeflogen, wo doch die Stärke in den letzten Jahren gerade dabei gezeigt wurde, welche Mentalitätsmonster wir sein können.
    Platz 6 ist eigentlich ein MUSS, damit wir international spielen und den Kader weiter aufbauen können. Mit den Leistungen sehe ich aber schwarz für die nächsten Spiele und darauf zu bauen das die Mannschaften hinter uns weiterhin so blöd sind und verlieren, wäre naiv zu glauben.
    Schafft es Eintracht wieder einmal die Rückrunde komplett zu versauen, es wäre schade und auch dem Experiment geschuldet, einen Assistenttrainer zu befördern.

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  6. Keine Ahnung was mit manch einem los ist. Tuta war phasenweise klar der beste Spieler auf dem Platz. Sein wirklich bescheuertes Foul macht da viel zunichte. Aber das passiert immer wieder, auch Ndicka hatte mal so ne Phase etc. pp. Das Lob von DT an Tuta ist grundsätzlich absolut gerechtfertigt. Bei Ebimbe habe ich eher diese Gefühl, dass er Motivation und Übermotivation nicht auseinanderhalten kann. Und ja, es längst nicht alles toll aber trotzdem macht DT viele Dinge auch richtig gut. Ich hoffe wirklich sehr wir fangen uns halten den sechsten Platz und DT kann gestärkt weitermachen.

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  7. @Dr. Hammer pflichte Dir voll bei, bei einem Auswärtssieg in stuttgart ist der Himmel wieder rosarot!
    Verkehrte Welt, um dauerhaft in Europa zu spielen muss bei unserer SGE mehr passieren.

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  8. Keine Spielidee, kein Tempo, keine Bewegung! Es hieß nach dem aus in der ECL man hat jetzt mehr Trainings um alle Abläufe einstudieren. Passiert ist nix!
    Woche für Woche trifft DT falsche Entscheidungen, sei es bei der Startformation oder Einwechslungen. Götze spielt zwei starke Spiele (inklusive 2 Tore + Assist) weil er wieder offensiv eingesetzt wurde. Was macht DT, er stellt ihn danach wieder auf die 6….nur weil er Chaibi (wegen der gefährlichen Standards?!) und Knauff (beide null effektiv) unbedingt spielen lassen will. Auch wenn kein etatmäßiger anderer 6er zur Verfügung stand, erwarte ich von nem Trainer dann ne Systemumstellung oder das er jemand anderes der es auch spielen kann (macht er ja mit Tuta auch) dorthin stellt. Denn auch wenn Skhiri fit gewesen wäre, hätte Mario auf der 6 neben ihm gespielt.
    Was sollen die Einwechslungen bei denen dann 3 Positionen innerhalb der Elf getauscht werden müssen?! Und 5 Min später beim nächsten Wechsel dann wieder auf ne andere Position! Und erwartet DT wirklich von Chandler dass er entscheidende Dinge tut?!
    Da denkt wieder jemand (DT) er könnte den Fußball neu erfinden….ich hoffe wir bleiben nicht auf Platz 6, damit auch alle verantwortlichen mal wach werden!

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  9. @Dr.Hammer, guter Kommentar.
    Ich bleib weiter positiv, bis zum letzten Spieltag. Ich will uns wieder in Europa spielen sehen. Und ich glaube da bin ich nicht alleine mit unterwegs?!
    Nur die SGE

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  10. @grossadler! Ja, leider ist dieser Kommentar ziemlich auf den Punkt. Generell finde ich, dass fast die gesamte Vereinsführung alte Tugenden und Traditionen dämlich findet und super cool mit Laptops und Statistiken bewaffnet den Verein in die Zukunft führen will. Kolo Muani ist aber nicht wegen des Laptops von Hr. Hartung bei Eintracht gelandet sondern wegen Manga‘s Hartnäckigkeit.
    DT ist leider ein Vasall von Krösche, humor -und emotionsfrei. Erinnert irgendwie an einen Hochschulprofessor, der aber nie ein Unternehmen leiten könnte. Alles nicht so schön!

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