Französische Koproduktion: Randal Kolo Muani und Evan Ndicka bejubeln das Siegtor. (Foto: Imago images)

Oliver Glasner hatte noch Zeit für ein Selfie mit den jungen Fans, bevor es losging. Zweiter Test in der Saisonvorbereitung für die Frankfurter Eintracht. Diesmal beim bayerischen Regionalligist Viktoria Aschaffenburg. 6.600 Zuschauer im Stadion am Schönbusch. Volksfeststimmung in Unterfranken. Ohne den angeschlagenen Weltmeister Mario Götze, Jesper Lindström und Goncalo Paciencia schickte Coach Glasner eine Dreierkette mit Evan Ndicka, Tuta und Neuzugang Jerome Onguene vor Keeper Diant Ramaj ins Rennen. Auf der Doppelsechs starteten Sebastian Rode und Kristijan Jakic, flankiert von Christopher Lenz und Ansgar Knauff. In der Offensive wirbelten gleich drei Neue: Randal Kolo Muani, Faride Alidou und Lucas Alario.

Doch die ganz in blau gekleideten Gastgeber, die dieses Jahr 120-jähriges Vereinsjubiläum feierten, waren es, die zunächst für die Höhepunkte sorgten. Nach acht Minuten musste der neue kamerunische Abwehrmann Onguene in höchster Not vor Aschaffenburgs Elias Niesigk klären. Die Viktoria blieb aktiver, hatte nach einem sehenswerten Schuss durch Alexandru Paraschiv eine weitere gute Gelegenheit (14.). Besonders sehenswert waren die Einwürfe von Aschaffenburgs Hamza Boutakhrit, der die Bälle wie Flanken in den Frankfurter Sechszehner schleuderte. Einen solchen unterschätzte Trapp-Vertreter Diant Ramaj, Niklas Borgers Kopfball strich hauchdünn am Frankfurter Tor vorbei.

Ndicka besorgt die Frankfurter Führung

Die Adler zeigten mit ihrer ersten Chance dann den Klassenunterschied. Nach einer Ecke von Christopher Lenz kam der Ball zu Kolo Muani, der seinen französischen Landsmann Ndicka mustergültig bediente. Das 1:0 für den Europa-League-Sieger. (27.). Vor der Pause zündete Kolo Muani nochmal den Turbo, konterte im Doppelpass mit Kapitän Sebastian Rode. Doch einschussbereit grätschte ihm Aschaffenburgs Verteidiger Borger dazwischen. „Er ist gut in Schuss, gut aus dem Urlaub gekommen“, lobte Timmo Hardung, Leiter der Lizenzspielabteilung, zur Pause den Neuzugang vom FC Nantes.

Nach der Pause plätscherte die Partie zunächst vor sich hin. Oliver Glasner hatte zur Pause bis auf Onguene einmal komplett durchgetauscht. Die Viktoria kam jetzt kaum noch aus der eigenen Hälfte, SVA-Trainer Jochen Seitz wechselte ebenfalls fleißig durch. Der eingewechselte Nicolas Hebisch verpasste 20 Minuten vor Schluss per Außenristschuss den Ausgleich. Bei der Eintracht rotierte Glasner kräftig durch, brachte insgesamt 26 Spieler. Doch Borré, Nacho Ferri und Akman ließen Gelegenheiten für eine höhere Führung liegen. Und auch der eingewechselte Viktoria-Keeper Ricardo Döbert konnte sich gegen Schüsse von Daichi Kamada und Nacho wiederholt auszeichnen. So blieb es beim 1:0 für den Bundesligisten. „Sie haben uns einiges abverlangt, es war schwer“, sagte der weitgehend beschäftigungslose Jens Grahl nach der Partie. „Wir waren ein bisschen müde. Aber auch ein Riesenkompliment an Aschaffenburg.“ Auch Trainer Glasner war danach bei Eintracht.TV nicht ganz zufrieden: „Ich denke, dass wir es besser machen können und auch wollten. Die Chancenauswertung war eher mangelhaft heute, deswegen steht auch nur ein 1:0.“ Das Ergebnis war an diesem Abend ohnehin Nebensache. Vor allem für die jungen Fans zählte, den Europa-League-Helden einmal ganz nah zu sein.

Frankfurt: (1.HZ) Ramaj – Ndicka, Onguene, Tuta – Lenz, Knauff (30. Hauge) – Jakic (30. Sow), Rode – Alidou, Kolo Muani – Alario.

(2. HZ) Grahl – Smolcic, Hasebe, Onguene (60. Touré) – Wenig, Sow (60. Hrustic) – Chandler, Hauge (60. Ghodra) – Louné, Akman (76. Kamada), Borré (76. Nacho)

Tore: 0:1 Ndicka (27.). Zuschauer: 6.600.

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5 Kommentare

  1. Meine Einschaetzung zum Spiel: Aschaffenburg war von Anfang an bissig und kaufte so der Eintracht den Schneid ab. Da liefen die gleich mehrmals in Ueberzahl auf unser Tor. Unsere Mannschaft brauchte ca. 20 Minuten, um ins Spiel zu finden. Von da an aber meistens ueberlegen. Kolo Muani unglaublich auffaellig und agil. Alidou ist auch agil, aber viel zu ueberhastet, wenn es um Abschluesse geht (sowohl Torschuesse als auch Flanken). Alario war relativ wenig ins Spiel eingebunden. Onguene mit teilweise sehr einfachen Fehlern. Smolcic unauffaellig, aber solide. Rode und Sow jeweils Drehpunkte im Aufbauspiel. Wir hatten wir ca. 6-7 gute Toregelegenheiten, aus denen wir kein Kapital schlagen konnten.

    Die Aussagekraft eines Testspiel in dieser fruehen Saisonphase ist gering, aber gut fuer unsere Profis, dass sie gemerkt haben, dass da momentan noch sehr viel Luft nach oben ist. Trotz schwerer Beine. Besser jetzt als gegen Magdeburg.

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  2. Nur zur Ergänzung: Knauff fande ich noch gut in der ersten Hälfte,der ist in die Zweikämpfe rein und hat was probiert, auch wenn nicht alles gelang und Wenig in der zweiten Hälfte war für mich ( wie auch SGECharly geschrieben hat) noch auffällig. Mit dem Rest stimme ich überein, Alidou zwar oft unglücklich aber mit viel Willen.
    Alario wurde auch heute selten gesucht ( denke der ist froh wenn Kostic da ist) ,Muani hat sich dagegen die Bälle auch weit hinten geholt.. Ansonsten natürlich nur ein Testspiel, aber OG hat es schon ernst genommen. So soll es sein.

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  3. Hüters Adi meldet sich auch zu Wort im Kicker…..wieder waren alle so pöse zu ihm, sogar der Eberl wird erwähnt. Nochmal danke für die großzügige Ablöse.
    Sowas von vercoacht

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  4. @4
    Das ist natürlich auch genau die Kombi, die uns letzte Saison gefehlt hat. Knauff und (hoffentlich) Kostic setzen den Gegner über außen unter Druck und haben mit Alario einen Anspielstation, die man hoch und flach anspielen kann. In der Mitte haben wir nun zusätzlich mit Götze und Muani (wenn er sich wie gestern öfter zurück fallen läßt) Spieler, die auch Mal 1-2 Leute im 1:1 ausspielen können und zudem torgefährlich sind. Dazu noch 2 potentielle schnelle Kombinationsspieler mit Kamada und Lindström. Ein schöner Baukasten, aus dem man, je nach Gegner, eine passende Formation basteln kann. MMn in der Offensive um Welten flexibler als letzte Saison. Mal schauen, wie schnell das harmoniert.

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