Es sollte an diesem Spieltag nicht sein. Obendrein erhielt Frankfurts Harpreet Ghotra in der 42. Spielminute die Rote Karte. (Foto: IMAGO / Eibner)

Das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Eintracht wird dieses Wochenende so schnell nicht mehr vergessen. Einerseits feierte mit Nacho Ferri am Samstag ein NLZ-Spieler sein erstes Bundesliga-Tor als Profi. Für das NLZ, das sich jahrelang bereits vorwerfen lassen muss, keinen Spieler für die Profi-Mannschaft entwickeln zu können, ist es eine Art Genugtuung. Andererseits hat die NLZ-Vorzeigemannschaft ebenfalls am Samstag eine schwere Niederlage kassiert: Bei VfB Stuttgart II verlor die U21 haushoch mit 0:6.

Dabei fuhr das Team von Chef-Trainer Kristjan Glibo mit großem Selbstbewusstsein ins Schwabenländle, gewann es nämlich in der Vorwoche noch im Stadtderby mit 5:1 gegen den FSV Frankfurt. Insofern sah Glibo auch nur auf zwei Positionen im Vergleich zur Vorwoche Handlungsbedarf: Melvin Hellmann ersetzte Luke Gauer im Tor, Daniel Starodid stürmte anstelle von Nacho Ferri. Beides also Ersetzungen, die mit der Profi-Mannschaft zu tun hatten.

Rote Karte kurz vor dem Halbzeitpfiff

Von Anfang an gab jedoch der VfB den Takt vor. Die rund 400 anwesenden Zuschauer durften in den ersten 45 Spielminuten gleich drei Tore der Gastgeber bestaunen: Stuttgart spielte einen gefährlichen Steilpass und fand in Dejan Galjen den Vollstrecker zum 1:0 (14.). Alexander Groiß erhöhte in der 28. Spielminute durch einen Fernschuss auf 2:0. Raul Caldaroska besorgte zehn Minuten später den 3:0-Halbzeitstand. Ein etwas zu hartes Einsteigen von Harpreet Ghotra kurz vor dem Pausenpfiff (42.) führte obendrein nicht nur zu einem Freistoß für die Hausherren, sondern auch zu einer Roten Karte für den Adlerträger. Absofort spielte die SGE folglich in Unterzahl.

Glibo war also gezwungen, für die zweiten 45 Minuten die Mannschaft neu einzustellen. Er reagierte, indem er gleich auf vier Positionen wechselte. Doch gegen offensiv pressende Stuttgarter hatte die zweite Mannschaft der Eintracht an diesem Tage schlicht keine Chance mehr. So kassierte die SGE auch in der zweiten Hälfte drei weitere Treffer: Laurin Ulrich traf in der 57. Spielminute, Dejan Galjen in der 74. erneut zum zwischenzeitlichen 5:0 und Leonhard Münst machte in der 82. Minute das schlussendliche 6:0 klar.

Wir waren immer nur am Hinterherlaufen

Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden“, bilanzierte Coach Glibo nach Abpfiff am Eintracht-Mikrofon. „Der Gegner war überlegen. In der ersten Halbzeit sind wir in keinen Zweikampf gekommen und waren gefühlt immer nur am Hinterherlaufen. Die Rote Karte hatte ihr Übriges getan. So war das Spiel bereits in der ersten Halbzeit entschieden. Wir müssen das Spiel analysieren, verarbeiten, gerade auch mit unseren jungen Spielern darüber sprechen. Wir müssen es schnell abhaken und dann die nächste Aufgabe angehen.

Unterstütze SGE4EVER.de ganz einfach per PayPal oder direkt bei Startnext

Durch die hohe Niederlage rutscht die U21 auf den sechsten Tabellenplatz in der Regionalliga Südwest ab, mit 28 Punkten nach 16 gespielten Partien. Trotz der sechs Gegentreffer bleibt die Tordifferenz mit +12 weiterhin im Ligavergleich auf hohem Niveau. Tabellenführer sind weiterhin die Stuttgarter Kickers, gefolgt von der zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim und dem FC 08 Homburg. Die TuS Koblenz bleibt Schlusslicht.

Kommender Gegner der U21 ist der FC Astoria Walldorf. Das Team steht momentan auf dem 14. Tabellenrang mit 18 Punkten, darf am heutigen Sonntag aber noch beim VfR Aalen (9.) ran. Die Heimpartie am nächsten Sonntag wird um 14:00 Uhr angepfiffen.

- Werbung -

6 Kommentare

  1. Heftige Niederlage. In der Tabelle einen Punkt Hinter Platz 3 und vier Punkte hinter dem Spitzenreiter. Also nicht allzuviel verloren. Im Gegenzug hat der erste Spieler aus diesem Team einen Bundesligatreffer erzielt , und das Heranführen an die Bundesliga ist ja unser Hauptziel.

    57
    0
  2. Das ist auch in der Mannschaft echt kein Beinbruch, da gibt es endlich mal wieder was zu analysieren. Und wir stehen immernoch als Aufsteiger spitze da. Und ohne Ferri und Futkeu fehlt eben vorne auch einfach ein Mannschaftsteil, mit dem man die ersten Spiele entschieden hatte. Wir sind da weiter top im Soll.

    27
    0
  3. 0 zu 6 ist in der Tat eine mächtige Klatsche !
    Hier kommt die Philosophie der U21 , genauso wie im ganzen NLZ zum Tragen: es kommt darauf an , zu lernen und den einzelnen Spieler weiter zu entwickeln. Das ist Wichtiger als ein einzelner Sieg !
    Also Mund abputzen und weiter.

    23
    0
  4. Auch wenn es nicht hilft, aber es war für alle hessischen Teams ein mieser Spieltag in der Regionalliga.
    Übrigens kommt das Spiel der Eintracht-Frauen morgen in Bremen live auf Sport1, 19:30 Uhr.

    Gruß SCOPE

    15
    1
  5. Stuttgart hat auch schon immer ne gute Jugendmannschaften, sicherlich einer der härtesten Gegner in der Liga und durch die Rote war der Verlauf natürlich ein bisschen unglücklich. Um die zu schlagen, muss alles passen. Mit ihrer „goldenen Generation“ um Sami Khedira und Alexander Hleb hat die Jugendmannschaft des VfB ja auch mal n paar Erstligisten aus dem Pokal gekickt, unter anderem die Eintracht. Die Eintracht holte später Ioannis Amanatidis von Stuttgart II, der bei der 6:1 Niederlage im Pokal doppelt getroffen hatte.

    5
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -