Paul Taaffe liebt die Eintracht und blickt kritisch auf die Marketing-Abteilung des Klubs.
Paul Taaffe liebt die Eintracht und blickt kritisch auf die Marketing-Abteilung des Klubs.

Seit August 2015 ist die FINANCE People Solutions GmbH, kurz „FPS“, Partner des Onlinemagazins SGE4EVER.de. Zunächst stieg das Beratungsunternehmen aus Frankfurt als Premiumpartner ein und entschied sich Anfang 2017 für eine längerfristige Unterstützung als „Strategischer Partner von SGE4EVER.de“. Wir trafen uns mit dem irischen Gründer Paul Taaffe. Mit dem „positiv verrückten“ Eintrachtfan unterhielten wir uns über seinen Herzensverein – und blickten dabei auch mal über den Tellerrand hinaus.

SGE4EVER.de: FPS und SGE4EVER.de sind eine langfristige strategische Partnerschaft eingegangen. Ein großer Schritt! Warum passen SGE4EVER.de und FPS so gut zusammen?
Paul Taaffe: „Zunächst einmal teilen wir beide diese unbegrenzte Leidenschaft zu Eintracht Frankfurt. Mir macht es riesigen Spaß, euch bei eurer Arbeit zu begleiten. Das ist fachlich auf einem ganz hohen Niveau, was man auch bei unseren FPS-Fantalks spürt. Deshalb ist diese Zusammenarbeit zwischen FPS und SGE4EVER.de eine ganz tolle Sache.“

Wollen wir uns doch gleich über die Eintracht unterhalten. Als wir im Sommer zusammensaßen, war da noch viel Skepsis. Der Begriff „Wundertüte“ machte die Runde, du hattest Sorgen, ob die „high-risk-Strategie“ tatsächlich gut gehen könnte. Wie ging es dir am 20. Dezember, als die Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 abgepfiffen wurde?
„Gegen Mainz zu gewinnen, war natürlich besonders geil! Ich war früher nicht Anti-Mainz, aber inzwischen empfangen sie uns dort so unfreundlich, sodass meine Sympathien etwas verloren gingen. Sie dann zuhause mit 3:0 zu schlagen war natürlich toll. Generell habe ich unsere Strategie im Sommer als Risiko gesehen, weil man gar nicht voraussagen konnte, wie diese Mannschaft im Zusammenspiel agiert. Vielleicht hätte ich etwas mehr Vertrauen zu Niko Kovac haben sollen, weil er ein geborener Leader ist. Er ist ein Glücksfall für uns. Und von Fredi Bobic bin ich inzwischen sehr überzeugt. Axel Hellmann sagte ja zuletzt, man kann auch viel im Detail arbeiten und ich glaube, das haben sie alle gemerkt. Mit dieser Detailversessenheit wurde schon sehr viel bewegt.“

Du hast ja immer wieder betont, wie wichtig Niko Kovac für die SGE ist. Hättest du eine solche Entwicklung dennoch tatsächlich für möglich gehalten?
„Seitdem Kovac bei uns ist, spielen wir in jedem Spiel besser – mit Ausnahme von den Partien in Darmstadt und Freiburg, als wir jeweils mit 0:1 verloren haben. Deshalb war ich von Beginn an überzeugt davon, dass wir nicht absteigen werden. Er strahlt das besondere Etwas aus, er ist ein Winner-Typ. Man nimmt ihm ab, was er sagt. Kovac kommuniziert gut und er hat eine klare Linie. Für mich ist das ein Toptyp. Bei uns kann er jetzt in Ruhe reifen.“

Du hast noch im Sommer gesagt, dass du gerne einen solchen Leader im Team hättest. Hat sich da für dich ein neuer „Spielführer“ herauskristallisiert?
„Der erste Leader ist an der Seitenlinie – das ist Niko Kovac. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass wir den großen Leader auf dem Platz haben. David Abraham in der Defensive oder Szabolcs Huszti führen ein wenig, aber ansonsten ist jeder auf seine Art und Weise wichtig geworden. Über Alex Meier ist viel diskutiert worden, bei ihm kann ich mir aber vorstellen, dass vor allem die jungen Spieler hochschauen. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass er mehr wie ein Einzelgänger wirkt. Einen richtigen Leader sehe ich deshalb nicht.“

Kommen wir zu Fredi Bobic: Du meintest damals, es fiele dir womöglich schwer, sich richtig mit ihm zu identifizieren. Siehst du das noch immer so?
„Ich war anfangs skeptisch, weil ich einen Frankfurter in dieser Position wollte. Aber die Entscheidung war dann doch gut. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich daraus gelernt habe, wenn ich zuvor nicht so erfolgreich gearbeitet habe. Man merkt Bobic an, wie ehrgeizig und ambitioniert er ist. Kovac und er haben jahrelang zusammen gespielt und verstehen sich gut. Bobic hat eine ganz besondere Motivation und ich glaube, er hat uns auf eine andere Ebene gehievt, als es unter Heribert Bruchhagen der Fall war. Bruchhagen war in der DFL und Deutschland gut vernetzt, aber Wege nach Madrid oder Manchester wäre er eher nicht gegangen. Bobic profitiert aber auch von Bruno Hübner, der die Routinearbeiten übernimmt und Hübner freut sich umgekehrt darüber, aus der Schusslinie zu sein.“

Wollen wir den Fokus noch auf den wirtschaftlichen Bereich legen. Du hast ja bei Kommentaren immer wieder angedeutet, dass du in dem Bereich Marketing nicht gänzlich zufrieden bist. Welche Erwartungen hast du an Axel Hellmann?
„Axel Hellmann ist Jurist vom Hintergrund und ich kenne seine Abteilung nicht. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass mit Nike als Ausrüsterr viel mehr möglich ist. Ich habe ja selbst vier Jahre dort gearbeitet und kann sagen: Das ist im Bereich Sportmarketing weltweit das Beste. Da kommt kein Adidas, kein Puma oder sonst jemand mit. Wir reden ständig über klassische Wege, Einnahmen zu generieren, aber nur ein neuer Hauptsponsor oder Abu Dhabi bringen uns in diesem Bereich nicht weiter. Die Eintracht ist ein weltweit bekannter Traditionsverein, wenn auch nicht in der Größenordnung vom FC Bayern München. Meiner Meinung nach wird darüber viel zu wenig nachgedacht. Wir haben mit Marco Fabián und Makoto Hasebe zwei echte „Heroes“ in ihren Ländern Mexiko und Japan. Zusammen sind das 250 Millionen Einwohner, die erreicht werden können. Wenn du davon zehn Prozent nimmst, hast du 25 Millionen Fußballanhänger und davon noch einmal zehn Prozent als Eintracht-Fans – damit wärst du bei 2,5 Millionen Fans. Wenn davon noch einmal zehn Prozent Trikots kaufen würden, hättest du 250.000 Menschen erreicht und einem Umsatz von rund 20 Millionen Euro generiert.“

Wie würde dein Ansatz im Detail hier aussehen?
„Man müsste eine Kampagne starten. Nike hat ja schon so viele große Sportler vermarktet  Basketballlegende Michael Jordan etwa, den damaligen Bundesliga-Youngster Lars Ricken oder Ex-Tennisgröße Andre Agassi. Die wissen dort, wie das geht. Wir haben ja in Frankfurt gesehen, was möglich ist, als im März im Abstiegskampf die Aktion „Auf jetzt!“ ins Leben gerufen wurde. Ganz Frankfurt ist da emotional eng zusammengerückt. Mit den geeigneten Partnern könntest du recht schnell und mit vergleichsweise wenig Aufwand viel bewegen! Warum machen wir das nicht? Wir haben in Frankfurt so viel Potential und könnten doch einen Marketing-Guru dazuholen. Man darf nicht vergessen, was Hellmann bewälten muss: Wir suchen einen neuen Hauptsponsoren und weitere Premiumpartner. Fredi Bobic hat alle inspiriert und etwas aufgeweckt. Aber Axel Hellmann muss jetzt liefern und da muss mehr kommen.“

Zum Abschluss wollen wir den Blick auf den Rückrundenauftakt wagen: Wie lautet dein Tipp gegen RB Leipzig?
„Ich will keine Ergebnisse tippen. Das ist schwer zu sagen. Aber wir holen aus den drei Spielen gegen Leipzig, Schalke und Darmstadt sieben Punkte!“

Und wo landet die Eintracht deiner Meinung nach? Noch immer zwischen Platz 12 und 14? Oder geht es doch in höhere Sphären?
„Ich glaube nicht, dass wir einbrechen. Wir landen in der Europa League.“

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16 Kommentare

  1. @danez:

    Wieso sollte Paul denn etwas zu Stendera sagen? Das war doch gar nicht Gegenstand des Interviews. Was auch komisch gewesen wäre, da er nun schon seit langer Zeit verletzt ist.
    Ich weiß ja, dass das eins deiner Lieblingsthemen ist, aber warte doch einfach bis er wieder fit ist und mit der Mannschaft trainiert. Dann werden wir schon sehen, ob er im System von Kovac spielen kann und was auch Kovac aus ihm herauskitzeln kann. Ich erwarte eine Antwort darauf eigentlich erst in der neuen Saison. Man hat ja an Spielern wie Chandler, Huszti oder Otsche gesehen, was eine komplette Vorbereitung ausmachen kann.

    @Paul:

    Zu deinem Rechenbeispiel bzgl. Trikotverkäufen in Japan und Mexiko. Wie es in Japan aussieht kann ich nicht abschätzen, da kenne ich mich nicht gut genug aus. Aber in Mexiko glaube ich nicht, dass 10% der Fußballfans Eintrachtfans sind. Bei weitem nicht. Klar, durch Fabian, der in der Tat ein richtiger Volksheld ist, ist die Eintracht auch dort ein bisschen mehr ins Blickfeld geraten, aber die Bundesliga an sich hat dort bei weitem nicht den Stellenwert wie die heimische und auch die spanische Liga und sogar innerhalb der Bundesliga ist die Eintracht ja nur ein Verein von vielen.
    Abgesehen davon habe ich einige Zeit in Lateinamerika gelebt und kann dir sagen, dass du dort kaum jemanden finden wirst, der Originaltrikots besitzt. Zum einen sind die Preise für einen Großteil der dortigen Jugendlichen und jungen Menschen (die ja die Zielgruppen sind) einfach viel zu hoch, zum anderen gibt es dort in jeder Mall und jeder Einkaufsstraße Fälschungen für ein paar Euros. Das interessiert da auch keinen und wird auch nicht verfolgt. Kaum einer meiner Freunde hatte dort ein Originaltrikot und wenn nur das seines absoluten Herzensvererins, obwohl die meisten sogar drei, vier Trikots hatten. Aber wie gesagt immer die Fälschungen.
    Daher glaube ich nicht, dass es in Lateinamerika Sinn macht Kampagnen zu starten. Während du von 125.000 (Mexiko plus Japan 250.000) Menschen ausgehst, gehe ich 10.000 -20.000 aus.

    Zur Veranschaulichung: Bayern hat letztes Jahr einen Rekord aufgestellt mit 3,3 Mio. Trikotverkäufen – weltweit. Und das sind die Bayern, die Weltklassespieler haben, die jeder Fußballfan auf der ganzen Welt kennt, was sie gerade in anderen Ländern viel interessanter macht. Von den 3,3 Mio. wird gut die Hälfte vermutlich in Deutschland verkauft und von den übrigen 1,6 Millionen der größte Anteil in Europa. Der Rest verteilt sich dann auf die Welt. Die werden also vielleicht in ganz Lateinamerika 250.000 Trikots verkaufen. Und das sind wie gesagt die Bayern.

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  2. Ich denke auch, dass sich in Mexico kein Geld verdienen lässt; es sei denn, ein Drogenbaron schließt die Eintracht in sein Herz…

    Wirbelwind Stendera war in der Tat kein Thema. Ich hoffe, dass unser Pausbäckchen in der Reha etwas geschmeidiger wird. Und dass Meier kein Leader ist, durfte ruhig mal geschrieben werden. Da drücke ich unserem Auslaufmodell die Daumen, dass er noch ein paar Punkte für uns einfährt.

    Die Aufgabenteilung zwischen Hübner und Bobic scheint zu funktionieren. Hier bitte nicht nachlassen und weiterhin das Glück strapazieren!

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  3. Na ja dann haben wir unterschiedliche Meinungen.Ich sprach von 125000 Trikots pro Land.Peanuts eigentlich.Die Mexicaner zu motivieren ist nicht Rocketscience.
    Und dass ich MS nicht erwàhnt habe tut mir sehr Leid Kai

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  4. Ich denke vom Prinzip her hast du aber vollkommen recht Paul. Mit einer guten Kampagne kannst du in diesen beiden Ländern etwas rausholen. Klar – in manche Gebiete kommst du einfach nicht rein und wirst auch nie reinkommen, egal ob du jetzt SGE, FCB oder Real Madrid heißt – da ist kein Geld zu holen, wie Elde bereits präzise aufgezeigt hat.

    Und doch reden wir – bei einem Einwohnerpotential von rund 250 Millionen von ca. 10 Prozent, die man mit Trikots (oder sonstigen Fanartikeln) binden könnte. Das sehe ich ebenfalls nicht als völlig unmöglich an.

    Und Elde: Sie müssen ja nicht SGEfan sein – es langt ja wenn sie Fabián-Fan oder Hasebe-Fan sind. Wir haben jetzt eine Ausgangsposition, wo man damit spielen muss. Fabián und Hasebe bald unterwegs in Europa gegen die großen Teams? Da ist doch Potenzial vorhanden!

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  5. Also die Intention hinter der ganzen Japan, Mexico usw Gemengelage verstehe ich schon,
    nur ist es schon ne Milchmädchenrechnung in meinen Augen!
    Der Vergleich den ich jetzt anführe ist vieleicht etwas grob runter gebrochen.
    Wieso sollte ein Fußballfan aus Mexico oder Japan sich ein Trikot o.ä. zulegen
    nur weil Fabian/Hasebe bei uns spielen?
    Vor allem ist der gemeine Fußballfan ja Fan eines Clubs nicht des Spielers.
    Mal angenommen AMFG14 wechselt im Sommer nach Miami, wer von uns würde sich ein
    Miami Trikot zulegen? 1 von 100.000? Eventuell?
    Wer hat ein Triokot von Philadelphia mit Oka drauf?
    Hat jemand ein Okocha Trikot von Paris?
    Ein Leeds Trikot von Yeboha?
    Und die Zahlen der möglichen Verkäufe…
    10 % von250Mio, ernsthaft???
    0,001 % davon wäre schon überraschend
    Wir sind ein Verein aus Deutschland und verkaufen in Deutschland keine 50.000 Trikots
    aber in Mexico und Japan 125.000 Stück. Ich bitte euch
    Bei Weltstars wie Ronaldo, Messi usw ist das gar keine Frage, aber Frankfurt Trikots?
    Wenn ich Mexikaner wäre und Fabian Fan noch dazu würde mein erster Gedanke sein
    mein Nationaltrikot mit seinem Namen zu holen.
    Wir sind momentan so uninteressant das es noch nicht mal fälschungen in Spanien
    zu kaufen gibt und da gibt es normal jeden Mist

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  6. @Janilton: Dennoch hat man doch jetzt mal zwei Zugpferde, die eine solche Kampagne doch einmal lohnenswert machen würde. Natürlich sind wir nicht Real, Barca, ManU oder Bayern – aber wenn man immer nur danach geht und gleich aufgibt und keine Visionen, was einen solchen Bereich angeht entwickelt, muss man sich nicht wundern, wenn in den Bereichen angeblich eine „100 Prozent Ausschöpfung“ erlangt wurde. Das denke ich nämlich nicht und mich jetzt nur darauf zu verlassen, dass alles 2020 besser wird, wenn die Stadien- und Vermarkterverträge neu ausgehandelt werden, ist auch ein bisschen fahrlässig. Ich würde die oben aufgestellte Rechnung daher nicht gleich in das Reich der Fabeln verweisen…

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  7. Da gehört selbstverständlich Marketing dazu.
    You Tube ist predestiniert dafür.Nicht mal teuer.
    Es muss auch kein Trikot sein.
    Ein Fansrtikel mit Mexico bzw Japan und Frankfurt zusammen.Oder ein Bild von den Jungs. Und das keine Yeboah Trikots gekauft hat ist doch keine Überraschung. Er hat uns verlassen

    Also ein Marketing Guru muss her Axel.Basta

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  8. @Christopher
    Ich sage ja nicht das man keine Visionen haben sollte, aber sie sollten dann doch irgendwie
    eine Aussicht auf Erfolg haben!
    Stichwort Aufwand und Ertrag.
    Wir haben doch die besten Beispiele in der Bundesliga, Leverkusen und Dortmund.
    Also beide Vereine sind uns was Vermarktung angeht um Welten vorraus.
    Haben mit Chicharito und Kagawa jeweils noch dickere Fische im Kader als wir.
    Chicharito ist DER Superstar im Land, meinst du wirklich da laufen tausende im
    Leverkusen Trikot rum? Und sollte da ein lukrativer Markt verhanden sein hätte
    Bayer bestimmt gehandelt, erstrecht mit dem Hintergrund das die seid Jahren erfolgreiche
    Spieler angeln.
    Eine Frage nur: Warum sollte ein Mexikaner der Fan von CF América, Tigres oder Guadalajra
    sich ein Trikot von Eintracht Frankfurt holen?
    Was müsste passieren damit du Dir ein anderes Trikot kaufst außer eins der Eintracht?
    Ich unterstelle Dir mal das du früher unsern Toni Yeboha genauso fantastisch fandest wie ich,
    bist du nach seinem Abgang Fan von Leeds gewesen? Ich nicht.
    Welcher Markt soll sich auftun?
    Aber da werden wir nicht auf einen Nenner kommen.
    Nischen suchen, Visionen haben alles gut, aber letzlich zählt der schnöde Mammon.

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  9. @Paul
    Und Fabian hat Mexico nicht verlassen? Was hat er dann gemacht?
    Wo ist der Unterschied zu z.b. Yeboah?

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  10. @Janilton Es gibt verdammt viele Fans der Eintracht aus Nigeria und Ghana, immer noch.
    Viele sind natürlich auch Fan von Leeds, aber das ist eine andere Liga.
    ‚Warum sollte ein Mexikaner der Fan von CF América, Tigres oder Guadalajra
    sich ein Trikot von Eintracht Frankfurt holen?‘
    Weil Marco Fabián, ein Superstar, bei uns spielt. Ähnlich verhält es sich mit Kroos bei Madrid. Gibt einige Deutsche die mit Kroos-Trikots von Real oder auch Özil-Trikots von Arsenal rumrennen. Und es gibt noch viel mehr, die wegen diesen Spielern Fans von diesem Verein in der entsprechenden Liga sind.
    ‚Was müsste passieren damit du Dir ein anderes Trikot kaufst außer eins der Eintracht?‘
    Ich bspw hatte früher mal ein Raúl-Trikot von Real, weil ich den Spieler gut fand.
    ‚bist du nach seinem Abgang Fan von Leeds gewesen?‘
    Da gibt es sicher einige .. schätze du hast damals die Premier League nicht so verfolgt. Heute kann man ja praktisch alle Spiele aller Ligen schauen.
    Es ist scheißegal, bei welchem Verein M. Fabián spielt. Wenn die Menschen in Mexiko ihn mögen werden sie (in der Bundesliga) Eintracht-Fan .. kurzfristig in jedem Fall, wahrscheinlich auch mittelfristig.

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  11. Denke die wichtigste und treffende Aussage von Paul ist doch, dass mehr für unsere Eintracht bei einem professionellen Marketing drin wäre. Diese Unterstützung muss sich Hellmann noch holen, denn woher soll denn Hellmann wissen wie professionelles Marketing geht? So gut auch viele Ansichten und Sichtweisen von Hellmann sind, Marketing ist nicht seine Stärke. Woher auch?

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  12. Ich glaube, man muss das differenziert betrachten. Die Zahlen von Paul erscheinen mir schon zu hoch, im Prinzip hat er aber nicht unrecht.

    Ich habe eine Weile in Botsuana gelebt, ein nicht gerade sehr reiches (aber auch nicht das ärmste) Land in Afrika. Obwohl Trikots dort keinen Cent günstiger waren als bei uns, haben viele neben den leicht erhältlichen Fälschungen auch Originaltrikots besessen. Diese waren fast immer aus der Premierleague, von Real oder Barca oder (selten) von italienischen Spitzenclubs oder Bayern München (PSG gab es damals in dieser Form noch nicht). In den allermeisten Fällen waren es Vereine, für die in prominenter Position ein afrikanischer Spieler spielte (nicht aus Botsuana, da gibt es keine international bekannten Spieler, aber etwa Eto’o, Drogba, Adebayor…). Natürlich waren das alles Fans vn lokalen Vereinen (Mochudi Centre Chiefs, Gabs United, Township Rollers…) ABER alle liebten europäischen Fußball, allein schon deshalb, weil Ihre Stars aben in Europa spielten. Also hatten alle einen zweiten Lieblingsverein in England und/oder Spanien usw. Die Eintracht war übriegens bei den älteren Fans durchaus ein Begriff, eben wegen Jay Jay und Anthony…

    Wenn es uns also gelingt, einen Topstar aus einem Fußball begeisterten Land mit einer, ich sage es jetzt mal so, B-Liga zu verpflichten, dann glaube ich schon, dass dies ganz neue Vermarktungsmöglichkeiten eröffnet. Da ließen sich Trikotes verkaufen, wenn sie entsprechend verfügbar sind (!), wahrscheinlich auch andere Fanartikel. Besonders Hilfreich wäre es natürlich, dann auch ab und an dort ein Freundschaftsspiel zu spielen.

    Wobei man auch sagen muss: Bundesliga ist ja ganz nett, aber entscheidend ist aus außereuropäischer Perspektive die CL (und die Premierleague)…

    Von daher: Der Vergleich mit dem Weggang von z.B. Jay Jay bei uns hakt. Das war hier ein toller und beliebter Spieler, aber kein Volksheld in Frankfurt, nicht DER Fußballer der letzten 50 Jahre… wir liebten Jay Jay, weil er bei uns spielte. Aber die, die ihn liebten, weil es ein afrikanischer Spieler war, der in der Bundesliga spielte, die hätten sich ggf. eben genau deshalb ein Eintracht Trikot gekauft…

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