25.08.2012, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - Bayer LeverkusenVor dem Bundesliga-Finale am 34. Spieltag wurde viel über den spannendsten Abstiegskampf der Liga-Geschichte geschrieben. Für andere Vereine bedeutete es aber nicht, dass es für sie um nichts mehr ging. Spannung erzeugte hierbei vor allem die sogenannte Fernsehgeld-Tabelle, die festlegt, wie viel Geld jeder Bundesligist aus der nationalen Vermarktung erhält. Denn eine der Haupteinnahmen der Bundesligisten sind die nationalen und internationalen TV-Gelder und hier ist jede bessere Platzierung Millionen wert.

Zur Erklärung: Für die Fernsehgeldtabelle 2015/2016 fließen die fünf Endplatzierungen der Spielzeiten 2010/2011 bis 2014/2015 mit unterschiedlichen Gewichtungen ein. Der Rangerste in der Fernsehgeldtabelle erhält 36 Punkte, der Rangletzte der Zweiten Liga 1 Punkt. Die aktuellste Platzierung wird hierbei mit dem Faktor fünf gewichtet, die vorangegangenen Saisons mit den Faktoren vier, drei, zwei und eins. Anschließend ergibt sich eine Punktesumme, die absteigend die Tabelle bildet. Für die Verteilung der Prämie gilt im Bezug auf das Einnahmeverhältnis die sogenannte Spreizung von 2:1. Der Erste erhält somit die doppelte Prämie vom Tabellenletzten. Die dazwischenliegenden Vereine bekommen eine ihrem Platz entsprechend anteilige Prämie.

Den Berechnungen zufolgte wird für die kommende Bundesliga-Saison ein Topf von 663 Millionen Euro zur Verfügung stehen, der auf die 18 von 36 Bundesligisten wie folgt aufgeteilt wird:

tv_tabelle_2015

(Die Daten beziehen sich allerdings ausschließlich auf die nationalen Einnahmen, die Einnahmen aus der internationalen Vermarktung kommen noch hinzu. Alle Daten sind ohne Gewähr.)

Mit dem 9. Platz in der Bundesliga-Tabelle konnte sich Eintracht Frankfurt in der Fernsehgeldtabelle etwas nach oben arbeiten. Hier stehen in der nächsten Spielzeit nun knapp 26,6 Millionen Euro zur Verfügung und damit gute 3 Millionen Euro mehr als noch in der vergangenen Saison. Für die nächsten Jahre aber ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen, da dann die Saison 2011/12 in der 2. Bundesliga aus der Berechnung herausfällt. Insgesamt gesehen liegen Platz 8 bis 15 in der Rangordnung ziemlich nah beieinander, während die ersten sechs Plätze erst einmal zementiert scheinen. Die beiden Aufsteiger, der FC Ingolstadt und der SV Darmstadt, stehen am Ende der Tabelle.

Um die Dominanz der Spitzenclubs in den nächsten Jahren zumindest einzuschränken, versuchen viele Traditionsvereine die Verteilung der TV-Gelder ab 2017 mit einem neuen Verteilerschlüssel zu belegen. So bringen einige, unter anderem auch Eintracht Frankfurt in Person von Heribert Bruchhagen, verschiedene Kriterien zur Höhe der Zuwendungen ins Spiel. Beispielsweise werden die Einschaltquoten bei Sky, die Auslastung des eigenen Stadions oder die Menge an Auswärtsfans, die einen Club begleiten, genannt. Allerdings würde sich diese Neuverteilung nicht zwangsläufig auf alle reichen Vereine auswirken, denn sowohl der FC Bayern als auch Borussia Dortmund sind auch bei diesen objektiveren Kriterien an der Spitze. Zumindest aber würden die aus Wirtschaftsunternehmen alimentierten Vereine wie Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg oder RB Leipzig damit höchstwahrscheinlich eine Einschränkung erfahren. Andere Vereine, die ohne große Geldgeber auskommen und konstant gute Arbeit abliefern, trotzdem aber keine großen Massen elektrisieren, wären in diesem Falle wohl der große Verlierer. Angesichts dieser heterogenen Interessen wird es sehr schwierig werden, eine Übereinstimmung in der Bundesliga zu erreichen. Bereits am Montag berichteten wir darüber, wie das Thema TV-Gelder die Meinungen im Fußball spaltet. Über kurz oder lang wird Langeweile das Zuschauerinteresse am Fußball jedoch senken, denn alle, nicht nur die Fans der Clubs, wollen einen dauerhaft spannenden Wettkampf verfolgen.

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4 Kommentare

  1. ….mensch, die Leute gucken doch eh fast immer die SGE bei SKY. Ist halt immer was los und sollte demnach auch mit in die Berechnung einbezogen werden……

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  2. Entschuldigung, die Werbung ist immer in den Werbeslots am teuersten, bei der die Sendung mit der höchsten Einschaltquote läuft!
    Entsprechend kann es nur folgerichtig sein, dass Eintrach (mit welchem Schlüssel auch immer) an den hohen Einschaltquoten partizipiert!
    Tabellen-Platz ist einfach ungleich der Attraktivtät eines Vereins (auch wenn ein gewisses Maß an Kausalität vorhanden sein mag)!!!

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  3. Und hier wieder eine ganz einfache Rechnung: Wem haben wir es zu verdanken dass wir am Ende auf Platz 9 und nicht auf 12 gelandet sind? Alexander Madlung hat mit seinem Tor für drei Punkte statt einem gesorgt. Damit kann man doch locker noch ein Jahr Gehalt realisieren!

    Gruß SCOPE

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