Carlos Zambrano (links) und David Abraham
Carlos Zambrano (links) und David Abraham

Mittlerweile kann man Wetten darauf abschließen, mit welcher Verletzung Carlos Zambrano von Länderspielen mit der Nationalmannschaft Perus zurückkehrt. Nachdem er sich im vergangenen Jahr einen Außenbandriss am rechten Knie zugezogen hatte und monatelang pausieren musste, sind es dieses Mal „nur“ drei angebrochene Rippen. Trainer Armin Veh würde seinen Abwehrchef am liebsten lediglich zu Qualifikationsspielen abstellen. „Diese Freundschaftsspiele sind ein Witz„, sagte er der FNP, aber aufgrund der FIFA-Abstellungsregelungen sind der Eintracht natürlich die Hände gebunden. Trotzdem sitzt der Frust beim SGE-Coach tief: „Wir müssen die Spieler bezahlen, das wird immer wieder vergessen.“

Noch ist unklar, ob Zambrano gegen den Hamburger SV wieder dem Kader angehören wird. Sein Trainer will das nicht ausschließen: „Man kann damit spielen„, sagt Veh, „es kommt einfach darauf an, wie schmerzempfindlich der Spieler ist.“ Da er seinen keineswegs zartbesaiteten Abwehrchef gut kennt, wagt er die Prognose: „Ich denke, das kriegen wir hin.“ Für den Fall, dass der 26-Jährige auflaufen sollte, müsste er im Spiel gegen die Norddeutschen einen Karbonpanzer tragen.

Ein Einsatz des Peruaners wäre umso wichtiger, da Marco Russ angeschlagen aus der Partie gegen den 1. FC Köln gegangen ist. Im ersten Durchgang fiel ihm ein Gegenspieler auf das Bein: „Es hat geknackt„, sagt der gebürtige Hanauer. Statt Ausradeln gab es Untersuchungen bei den Mannschaftsärzten, die eine Innenbanddehnung diagnostizierten. Wenn alles gut geht, wird er am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Da Bamba Anderson wohl noch bis Jahresende ausfallen wird, ist David Abraham derzeit der einzige Innenverteidiger ohne Blessuren. Der Neuzugang aus Hoffenheim konnte gegen Köln hervorragende Zweikampfwerte und eine beeindruckende Passquote aufweisen, sah allerdings beim ersten Gegentreffer nicht gut aus und hatte im zweiten Durchgang Glück, dass einige seiner Patzer nicht bestraft wurden. Gleichwohl fällt auf, dass mit ihm die früheren Geschwindigkeitsdefizite in der Innenverteidigung der Vergangenheit angehören.

Angesichts der bisherigen soliden Auftritte unserer Innenverteidigung in dieser Spielzeit geraten die zum Teil erschreckenden Abwehrprobleme in der letzten Saison unter Trainer Thomas Schaaf langsam in Vergessenheit – und das, obwohl die Mannschaft nicht weniger offensiv ausgerichtet ist.

Apropos Zambrano: In der Hamburger Morgenpost machte der frühere Bremer Uli „Die Axt“ Borowka den „Bad-Boy-Check“ und nahm unseren Abwehrrecken und Hamburgs Emir Spahic unter die Lupe. Die zwei „bösen Buben“ kommen nicht sehr gut weg: „Beide sind knochenharte Abwehrspieler, schießen aber zu oft übers Ziel hinaus.“ Inwiefern, Herr Borowka? „Nehmen wir Zambrano. Der bringt immer wieder eine unglaubliche Theatralik rein. Der tritt selbst wie ein Kesselflicker, aber wehe, er bekommt mal was ab dann tut er jedes Mal so, als hätte er einen Oberschenkelhalsbruch. Total unnötig.“

Sein Urteil über Spahic fällt allerdings kaum besser aus: „Ich hätte gedacht, dass er nach den Vorfällen in Leverkusen, ob nun auf oder außerhalb des Platzes, ein wenig geläutert ist. Und dann steigt er im ersten Spiel dem Lewandowski gleich mit voller Absicht auf den Spann – und muss eigentlich Rot sehen! Da hat er Glück gehabt. Gleich wieder so ein Ausraster. Das geht doch nicht.“

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10 Kommentare

  1. Ich kann diese gähnend langweilige „Dauerkritik“ einiger „Alt-Profis“ wie jüngst Olaf Thon und nun Uli Borowka nicht mehr hören, geschweige denn nachvollziehen.
    Wenn den Herren langweilig ist, sollen sie bitte ihre Memoiren oder ein Buch schreiben, aber sich bitte nicht auf dem Rücken aktueller Spieler versuchen zu profilieren.
    Die Bundesliga und das Fußballspiel hat sich zu den 70.er – 80.er – und 90.er-Jahren deutlich verändert…….ich befürchte bei einigen dieser Herren jedoch, dass sie genau in dieser „guten alten Zeit“ hängen geblieben sind.
    Insbesondere finde ich jegliche Kritik an CZ derzeit unberechtigt (und ja, es gab ganz sicher auch schon berechtigten Anlass zur Kritik), da Carlos sich in dieser kurzen Saison noch überhaupt nichts hat zu Schulden kommen lassen und gegen Köln nicht mal gespielt hat.
    Wir, die SGE und ihre Fans, können (und sind es wohl in der Masse auch) sehr froh sein, einen solchen „Zerstörer“ und „Abwehrrecken“ in unseren Reihen zu wissen.
    Danke Carlos und weiter so!!

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  2. Ganz recht @1, wenn er sich, wie bislang in den ersten drei Spielen, nicht provozieren lässt

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  3. Kann dieses schaaf nachgetrete mal aufhören?

    Wiedermal fällt Ralf mit solchen Äußerungen in seinen Artikeln auf.

    Es nervt nicht nur tierisch, sondern ist auch einfach schlechter Stil. Bis jetzt sind erst ein paar Spiele gespielt, die Saison ist noch lange.
    Es können also durchaus noch abwehrprobleme auftreten, wenn zb wie in der letzten Saison, jedes zweite Spiel die Abwehr verletzungsbedingt ausgetauscht werden muss.

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  4. Volle Zustimmung…Carlos ist ein knallharter Abwehrspieler,ebenso ein begnadeter Schauspieler….gehört aber mittlerweile dazu.

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  5. Sorry, das mit der Schauspielerei bei Carlos habe ich noch nicht gesehen, wenn er gefoult wurde. Wenn er selbst foult macht er zwar schon mal das Unschuldslamm, aber die Schauspielerei ist ja nicht gemenit im Beitrag.

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  6. @ 3 Als Schaaf-Nachgetrete würde ich das jetzt nicht einstufen (dafür ist nach wie vor die fr mit den Kollegen D & K zuständig). Die Sicht und die Bewertungen sind noch ein wenig von den jüngsten Ergebnissen (Augsburg ist schon vergessen.) „getrübt“. Das geht mir irgendwie auch so.
    Mal schauen, ob wir am Ende einen besseren Platz als die 9 belegen …

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  7. Die Fr-online kann man aktuell nur bedingt lesen.
    Es geht immer noch um Aigner.
    Sorry, aber das Thema sollte endlich mal durch sein. Die ersten 3 Partien waren durch wachsen von ihm und der Sieg und auch in der Höhe bestätigen, dass Aigner zu recht draussen saß.
    Wenn man sich das aktuelle video von D. Und K. Anschaut, fällt einem der Größenwahn auf.
    Hinter 5 vereinen ist ein Hacken. Köln, Hannover und Stuttgart wird jegliche Qualität abgestritten und der VFB Trainer wird zudem noch beleidigt.
    Es ist fast schon beschämend, was die 2 von sich geben.
    4!! Bisher sind 4!!! Spieltage gespielt und es wird von Europa geredet.
    Bis zum 13. Platz trennt uns nur 1. PUNKT

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  8. Ich bin auch der Meinung, dass man nach 8-9 Spielen sehen kann, wohin die Reise sehr wahrscheinlich gehen wird. Schwächeln einige der Klubs die eigentlich vor uns sind ( wie Gladbach ) dann immer noch, können wir an mehr als Pletz 7-10 denken. Einfach mal abwarten. Allerdings erware ich diese Saison nicht, das wir unten rumkrebsen werden. Dafür zeigen jezt schon einige Vereine die Tendenz größere Probleme zu bekommen.

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  9. Ja, das wird in der Tat interessant, wer sich wie in dieser Saison hinter dem FCB, Wolfsburg, Dortmund und Leverkusen einsortiert.
    Gladbach „bezahlt“ jetzt schon. Und die Augsburger werden auch „bezahlen“, obwohl sie gegen uns besser und gegen den FCB stark waren. Der Fluch des internationalen Geschäfts. 🙂
    Sorry, ich wollte nicht vom eigentlichen Thema abschweifen. – Da Veh demnach mit Russ und Zambrano rechnen kann, hätte er schon wieder ein Luxusproblem. Wer soll jetzt noch auf der Bank Platz nehmen?

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