Oczipka+Chandler40 Kilometer trennen die Städte Frankfurt und Mainz. Keine Frage – die Distanz spricht dafür, dass am kommenden Samstag ein Derby stattfinden wird. Wer aber Feuer und überdurchschnittlich hohe Emotionalität auf der Tribüne erwartet, täuscht sich. Gerade die Eigengewächse der Eintracht verdeutlichten, dass dieses Duell einen anderen Charakter habe. Sebastian Jung etwa, heute im Trikot des VfL Wolfsburg, stellte im April des vergangenen Jahres fest: „Die Kickers und auch Lautern sind die wahren Derbys. Offenbach ist gleich um die Ecke, da hat die Luft richtig gebrannt. Und Kaiserslautern hat fast genauso tolle Fans wie wir, die riesige Stimmung machen. Das sind Derbys, die jahrelang gewachsen sind.“ Auch Marco Russ, der derzeit so formstarke Defensivallrounder, stieß in dieselbe Kerbe: „Das kann man mit Mainz nicht vergleichen. Selbst Kaiserslautern ist da ein heißeres Duell.“

Bastian Oczipka hingegen, gebürtiger Bergisch-Gladbacher, der vor seinem vierten Duell gegen die Rheinhessen steht, sieht durchaus ein Derby, vor allem aber ein ganz wichtiges Spiel, dass da auf die Frankfurter zukommt. In Mainz ging es in der Karnevalszeit nämlich richtig rund, Trainer Kasper Hjulmand musste die Koffer packen und wurde durch U23-Coach Martin Schmidt ersetzt. „Es ist immer schwierig, auch für uns, wenn die Mainzer jetzt mit einem neuen Trainer kommen. Es ist ja normalerweise so, dass die Mannschaft dann noch einen Tick mehr Gas gibt„, befürchtet der linke Verteidiger der Hessen, der das Beispiel SV Werder Bremen anführt, die mit Viktor Skripnik durchstarteten und zuletzt fünfmal in Folge gewannen.

ChandlerDabei können die Frankfurter nach einem ordentlichen Start in die Rückrunde, fünf Punkte gegen die ersten Vier der Tabellen, durchaus mit breiter Brust über den Rhein in die Coface-Arena fahren. Insbesondere der 1-0 Sieg gegen den FC Schalke 04 war für das Selbstvertrauen von großer Bedeutung. Gerade die Tatsache, dass zu Null gespielt wurde, erfreut Oczipka: „Wenn jeder läuft, wenn jeder die Wege macht und mit nach hinten kommt, dann stehen wir auch Defensiv richtig gut„, lobt der 26jährige nach dem heutigen Training die Mannschaft und erwartet nun ein konstantes Auftreten: „Ich denke, dass genau hierin vorher das Problem lag. Es hat weniger mit Taktik zu tun, es lag an den grundlegenden Dingen. Wenn wir die Fehler dann abstellen, wie wir es meistens gegen die großen Mannschaften gemacht haben. dann können wir gegen Mainz bestehen und gewinnen.“ Es wäre langsam Zeit, dass dies der Eintracht gelingt. In der 1. Bundesliga konnten die von Thomas Schaaf trainierten Adler noch nie bei den 05ern gewinnen, zweimal verloren die Hessen, viermal nahm man immerhin einen Punkt mit.

Auch Timothy Chandler, der den Siegtreffer gegen Schalke mit einer tollen Flanke vorbereitete, weiß, welch ein schwieriges „kleines Derby“ auf die Eintracht zukommt und verlangt: „Wir müssen uns auf uns konzentrieren, dürfen nicht schauen, was in den nächsten zwei bis drei Tagen in Mainz passiert. Wir müssen unseren Fußball spielen.“ Und an die gute zweite Halbzeit vom vergangenen Samstag anknüpfen: „Wir haben als Mannschaft gekämpft, gut gestanden und nach vorne gute Aktionen gehabt. Und hinten hat Kevin Trapp gut gehalten„, hofft der in Frankfurt geborene US-Amerikaner auf eine Wiederholung dieser Leistung. Der 24jährige warnt zwar vor der Stärke der Mainzer, setzt aber großes Vertrauen in dás eigene Leistungsvermögen: „Wir sind gut drauf und die bessere Mannschaft, deshalb holen wir drei Punkte!“ Unglücklicherweise muss man mit Makoto Hasebe einen wichtigen, zentralen Mann, ersetzen. Der Japaner fällt wegen einer Gelbsperre aus, war auch heute nicht im Training dabei. Alex Meier setzte ebenfalls aus, sein Einsatz im Nachbarschaftsduell – oder doch im „kleinen Derby“ (?) – ist nicht gefährdet.

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10 Kommentare

  1. Der Karnevals-Verein hat doch so viel Angst vor der SGE, dass sie sich nicht mal einen schönen Fasching gönnen, sondern sich mit alten und neuen Trainern rumschlagen.

    Um die berühmten und treuen Eintracht – Fans auch noch die Anreise zu erschweren, demolieren sie auch noch die Rhein – Brücke.

    Das kann doch nur blanke Verzweiflung sein, weil sie wissen, dass jede sieglose Serie mal zu Ende geht.

    Ich glaube an den Sieg für die Adler vom Main !!!

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  2. Wenn unsere Torschüsse so toll werden wie Timothys Flanke gg. Schalski setzt es drei Eigentore. Wär doch mal schön!

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  3. @derbesseregrantler: Klar, es ist und bleibt immer ein Rhein-Main-Derby! Und bei ca. 40km Entfernung kann man immer von einem Derby reden, auch wenn es bundesländerübergreifend ist!

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  4. Sgetotto: „klar, es ist und bleibt immer ein rhein-main-derby“ NEIN!
    Oje oje, guck sky und sei still!

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  5. Freue mich auf das Spiel. Die SGE kann befreit und ohne Druck aufspielen, wir liegen mehr als im Soll.
    Die Mainzer stehen gehörig unter Druck, das wird eine enge und umkämpfte Geschichte.

    Extralob für Thomas Schaaf für die bisherige Runde. Klasse was er aus der Truppe herausholt.

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  6. Schau mal auf der normalen Ticket-Seite von den Vollpfosten. Da sind seit gestern einige im freien Verkauf. Auch neben dem Gästebereich!

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  7. Diesmal ist Mainz fällig , Eintracht haut den
    Mainzern die Bude voll , Wochenende wird’s
    schon klappen.!
    Nur die SGE .!

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