Nouri muss auf die drei Leistungsträger Robert Bauer (li.), Gnabry (Mi.) und Delaney (re.) gegen die Eintracht verzichten. (Foto: Imago/Sven Simon)

Zwei Monate liegt der Tag, an dem die Frankfurter Eintracht letztmals drei Zähler einfahren konnte, inzwischen zurück. Am 5. Februar gewannen die Hessen das Derby im Waldstadion gegen den SV Darmstadt 98 und grüßten nach 19 Spieltagen mit 35 Punkten von Platz drei. Die so erfolgreich verlaufende Hinserie sollte, so schien es zu diesem Zeitpunkt noch, immer weiter gehen. Der Vorsprung auf Rang 16, den zu diesem Zeitpunkt noch der Hamburger SV noch belegte, betrug 19 Zähler, ebenso viel wie auf den SV Werder Bremen.

Nach acht Partien mit zwei Zählern, einem Treffer, 13 Gegentoren und einer 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Köln im Gepäck stellt sich die Welt für den Rückrunden-17. ganz anders dar. Die Sorge vor einer „Rückrunde der Schande 2011-Reloaded“ ist riesengroß im Umfeld des Klubs. Zum Abschluss der englischen Woche, in die so viel Hoffnung gelegt wurde, kommt die „Mannschaft der Stunde“ am Freitagabend um 20.30 Uhr in die Mainmetropole. Die Bremer sammelten in den vergangenen sieben Partien 19 von 21 möglichen Punkten und kämpften sich nach einem 3:0-Heimsieg gegen den FC Schalke 04 bis auf zwei Zähler an die Hessen heran. 21 geschossene Tore in der Rückserie werden nur noch vom FC Bayern München (27) übertroffen, mit zehn Gegentreffern liegt der Rückrundenvierte hinter dem deutschen Rekordmeister (4), Borussia Dortmund (8), TSG Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach (je 9) – wobei die am Mittwochabend noch spielen müssen – auch in diesem Bereich in der Spitzengruppe.

Zwei Leistungsträger fallen gegen die Eintracht aus

Trainer Alexander Nouri, der zwischenzeitlich gar vor dem Aus stand und noch immer um eine Vertragsverlängerung kämpft, hat die vielen ihm zur verfügenden Puzzleteile zu einer funktionierenden Einheit zusammengefügt. Selbst wenn Stützen wie Serge Gnabry oder zuletzt Zlatko Junuzovic wegbrachen, fing die Mannschaft dies im Kollektiv auf. Vorne ist das Team nicht mehr abhängig von Claudio Pizarro, der in dieser Spielzeit bisher nur einmal traf und auf knapp 800 Spielminuten kommt. Doch der aktuell wohl wichtigste Baustein wird am 28. Spieltag fehlen, wenn die Bremer ihre Serie fortsetzen wollen.

Thomas Delaney ist nicht nur wegen seines Dreierpacks gegen den SC Freiburg am 26. Spieltag beim 5:2-Auswärtssieg der Toptransfer der Wintertransferperiode. Der 25-Jährige kam zum Jahreswechsel vom FC Kopenhagen und schwang sich sofort zum Zugpferd im Mittelfeld der Bremer auf. Der 14fache dänische Nationalspieler, als zentraler Mittelfeldspieler an fünf Treffern beteiligt, ist Organisator und unumstrittener Führungsspieler. „Werder mit Thomas Delaney versus Werder ohne Thomas Delaney“ titelte das Fan-Portal „worum.org“ und veröffentliche dafür zwei Figuren in einem Werder-Trikot, wobei eine Figur vollständig erschien und die andere ohne Kopf auf dem Körper. Die komplette Gestalt sollte Delaney darstellen und seinen Wert für den Klub ausdrücken, das halbfertige Gerüst die Zeit vor ihm. Allerdings musste er beim 3:0-Heimerfolg gegen den FC Schalke 04 ausgewechselt werden, ein Muskelfaserriss im hinteren linken Oberschenkel hindert ihn an einem Einsatz gegen die Eintracht, auch Gnabry (Adduktorenverletzung), Außenverteidiger Robert Bauer (Knöchelverletzung) und höchstwahrscheinlich Abwehrspieler Lamine Sané (Adduktorenprobleme) werden weiterhin nicht zur Verfügung stehen.

Bremen: Im Waldstadion ein Lieblingsgegner der „Neuzeit“

Neben den Ausfällen der Leistungsträger sorgt zudem ein Blick in die Statistikbücher für Hoffnungen bei der Eintracht. Die letzte Heimniederlage liegt inzwischen acht Jahre zurück, am 32. Spieltag der Spielzeit 2008/09 verloren die damals noch von Friedhelm Funkel trainierten Frankfurter mit 0:5. Seitdem gab es in sechs Duellen vor eigenem Publikum vier Siege und zwei Remis bei 13:5 Toren, in der Hinserie setzte sich die Elf von Trainer Niko Kovac mit 2:1 an der Weser durch, Alex Meier und Aymen Barkok in letzter Sekunde drehten den Rückstand durch Florian Grillitsch. Ob die Frankfurter den „grünen Rausch“, der die Nouri-Mannschaft innerhalb von acht Wochen von Rang 16 auf – zumindest für eine Nacht – Rang acht führte, unterbrechen können?

Taktisch gesehen treten sich zwei Mannschaften gegenüber, die zumindest in der Defensive mit derselben Grundordnung zu Werke gehen. Nouri setzt auf eine Dreierkette mit hochstehenden Außenverteidigern, die auf einer Linie mit den defensiven Mittelfeldspielern agieren. Vorne ist vor allem Max Kruse der Dreh-und Angelpunkt, acht Treffer und zwei Vorlagen in 16 Spielen sind eine Topbilanz und unterstreichen seine Wertigkeit. Der vor der Saison vom VfL Wolfsburg für sechs Millionen Euro geholte Angreifer ist ein weiterer Garant des Aufschwungs und die erhoffte Verstärkung.

Dennoch: Die Defensive wackelte in den vergangenen Wochen häufiger, als es die Ergebnisse ausdrückten. Ex-Eintracht Keeper Felix Wiedwald hatte einige gute Phasen, patzte zuvor allerdings häufiger. Auch am Dienstagabend beim so deutlich erscheinenden Heimsieg gab es vor allem zu Beginn eine Phase, in der die Schalker durchaus für einen anderen Verlauf hätten sorgen können. Die Eintracht will den Knoten endgültig platzen lassen – und sich das von Kovac sehnlichst herbeiersehnte Quäntchen Glück gegen einen Lieblingsgegner der Neuzeit erarbeiten.

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13 Kommentare

  1. So wie ich das sehe hat unsere Führung versucht in der Rückrunde das ganze mehr spielerisch zu lösen. Damit man von dem Tretertruppe-Image weg kommt.
    Was juckt es uns was die Vollpfosten von Sky-Reportern die unsere Spiele kommentieren, die bei jedem Foul oder Berührung zehn mal die Zeitlupe anschauen und dann eine gelbe oder rote Karte fordern. Und dann noch den Gagelmann zu Wort kommen lassen, grade der hat uns zu seiner Zeit einige male verpfiffen der Schwätzer.
    Wir sollten wieder so auftreten wie in der Vorrunde. Dem Gegner den Schneid abkaufen und eine ordentliche Zweikampfhärte an den Tag legen. Dann werden wir auch wieder punkten. In der Fairplay- Tabelle gibt es keine punkte.

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  2. Es ist bereits bekannt. Sämtliche Geheimdienste versuchen Infos auf allen Wegen über den Feind zu erlangen, Cyberattacken, Abhörskandale und und und.

    Bei Drogerieketten auch bekannt: Mitarbeiter kaufen Angebote beim konkurrierenden Unternehmen aus den Regalen.

    Die Polizei nutzt agentes provocateure, um die eigenen Leute in der Menge zu platzieren oder V Leute in anderen Szenen.

    Auf Xing werden Leute abgeworben, wo Abwerber tief in fremde Firmengeflechte eintauchen. Überall wird Unruhe erzeugt und diese ist für den Unruhestifter oft von Vorteil.

    Gibt es diese Unruhestifter im Eintrachtforum? Vereinsfremde Personen, die bewusst und mit Kalkül negative Stimmungen erzeugen und so die ganze Arbeit des Vereins und der Mannschaft schlechtmachen und eine Krise herbeischwören. Liest man so manche Kommentare, kann man dies durchaus glauben. Wir sind EINTRACHT! Auf geht’s gegen Bremen.

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  3. Ich wünsche mir das auch mal aus der 2. Reihe geschossen wird. Wie das Tor von Gladbach eben

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  4. EINTRACHT EINTRACHT…

    Schwarz Weiß wie Schnee
    DAS ist die SGE
    wir holen den DFB-Pokal und wir werden Deutscher Meister,
    Meister.

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  5. @2 Stimme zu .. es fehlte gg Köln in der 2.HZ (bspw) der letzte Biss
    @3 Geiler Kommentar 🙂 Kann ich den copy/paste-n, wenn mal wieder zuviel gepienst wird?
    Wir sind Eintracht 🙂

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  6. Wir treffen auf einen Gegner, der zwar derzeit nen abartigen Lauf hat aber zum ersten Mal seit langem haben wir wohl jemanden vor der Brust, deren Verletztenliste noch länger ist als unsere eigene. Hajrovic, Fritz, Eggestein, Bargfrede, Gnabry, Junuzovic, Sane, Bauer und Delaney werden gegen uns wohl ausfallen. Bremen steht jetzt ungefähr da, wo sie mit diesem Kader eigentlich auch hingehören und hat sich in der Hinrunde stark unter Wert verkauft. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir gegen eine recht schwache Abwehr bestehen können und das wir, nachdem wir mal wieder mit Chandler, Vallejo, Abraham und Oczipka in der Verteidigung spielen können, wir auch gute Chancen haben hier was zu holen.
    Ich würde so beginnen:

    —————-Hradecky
    Chandler—Abraham–Vallejo—Oczipka
    ————-Russ—–Mascarell
    Rebic———Fabian———Gacinovic
    —————Hrgota

    Bank: Lindner, Stendera, Barkok, Tawatha, Blum, Ordonez, Seferovic, Wolf

    Würde mich freuen, wenn Stendera mal wieder erste Gehversuche machen könnte.

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  7. @Martj2k: Sehe die Aufstellung als gut an, aber kalkuliert nicht mit Russ. Sein Einsatz gegen den HSV war absolut der Not geschuldet – das hat Kovac nicht nur aus Jux und Dollerei gesagt. Russ ist gegen die Hamburger knapp 7 Kilometer nur gelaufen und hatte schon Krämpfe nach 70 – 75 Minuten. Wie soll er da auf der Sechs bestehen, wo durchschnittlich mal mindestens 10,5 Kilometer geschrubbt werden, bestehen?

    Genauso würde ich nicht zzur Viererkette zurückkehren. Das Team fühlt sich in der Dreierkette wohl und das hat mit Oczipka und Tawatha dafür als linker Verteidiger auch gut geklappt. Tawatha also für Russ in deiner Aufstellung und ihn auf LV, den Rest würde ich so lassen, sogar nur mit einem Sechser, dafür Gacinovic und Rebic auf den Flügeln und Fabián als Zehner.

    LG

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  8. @Martj2k
    Junuzovic spielt wohl. Hat auch am DI gespielt.
    ‚Würde mich freuen, wenn Stendera mal wieder erste Gehversuche machen könnte.‘
    Absolut!
    Stimme dir zu bzgl Bremen .. ich hab auch ein gutes Gefühl.
    Die würde ich alle auch aufstellen, nur Blum (wenn fit) statt Gacinovic und in etwas anderem System mit 3er-Kette:
    Hradecky – Russ, Abraham, Vallejo – Chandler, Fabián, Mascarell, Otsche – Rebic, Blum – Hrgota
    Bank: Lindner, Ordonez, Tawatha, Gacinovic, Stendera, Barkok, Seferovic/Dadashov

    Russ soll als Liberokapitän rennen, so lange die Beine mitmachen 🙂
    Falls Startelf nicht geht:
    Ordonez oder Hector als IV.

    @Chris
    Tawatha kann ich mir nicht nochmal in der Startelf vorstellen.
    Nach Gladbach meinte Kovac, Tawatha hätte sich in den 76 Minuten (knapp 9km) verausgabt. Dann wieder in Startelf: 62 Minuten und gut 7km drauf .. mit überschaubarer Leistung.
    Wenn möglich, würde ich ihn draußen lassen und für die letzten 15-20 Minuten bringen. Dann kann er zum Ende des Spiels mit seiner Schnelligkeit mehr bewirken.
    Auch Otsche war gg Köln nicht so souverän wie gegen Gladbach, sollte m.E. zurück auf seine Position links. Schon besser, wenn zum Ende ner harten Woche auf der angestammten Position gespielt wird und man nicht so viel denken muss. Daher m.E. auch Pause für Gacinovic oder zumindest vorne statt Blum.
    Fabián seh ich für das Spiel nicht auf der 10, sondern als offensiver 6er ..sonst fliegt uns Mascarell vom Platz. Das gäbe zentral zu viel Räume für Bremen, die dort mit Junuzovic, Grillitsch und Eggestein und davor Kruse + x nicht so schlecht aufgestellt sind. Fabián auf der 10 seh ich eher als Lösung, wenn wir mehr Risiko gehen ‚müssen‘.

    Schätze nicht, dass es das Ziel sein wird, das Spiel in der ersten Hälfte zu entscheiden. Kovac wird auf Geduld setzen.
    Wenn Werder auswärts zur HZ nicht führte gewannen sie in der gesamten Saison auch kein Spiel.
    Wir sollten schauen, dass es zur HZ wenigstens Unentschieden steht.
    Die haben auch 2 Spiele in den Knochen und spielen zudem auswärts bei uns im Hexenkessel. Zudem haben sie aufgrund der Verletzten nicht viel Rotationsmöglichkeiten. Wir sollten geduldig sein, denn ich gehe davon aus, dass wir über das gesamte Spiel fitter sind als Bremen.
    Ich denke da auch an das Psychische. Zu Beginn geht Bremen sicher mit Aufwind & erhobenen Hauptes ins Spiel. Ob das in der 70. Minute noch so ist, wenn sie nicht führen, bezweifle ich stark. Dann geht es um die Körner und den letzten Willen.
    Wir sollten sie m.E. insbesondere in der 1. HZ vom Tor weghalten und so viel wie möglich unser sicheres Ballbesitzspiel durchziehen. Das hat gg Köln und Gladbach zuletzt zwei Mal in der 1. HZ super geklappt.
    Und wenn sie pressen brauchen wir Anspielstationen im Mittelfeld, daher Fabián auch weiter zurück.

    Auf jeden Fall gehen wir alle davon aus, dass Gacinovic nicht auf der 6 spielen wird und das ist durchaus bemerkenswert.

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  9. @11/12: Ja wie es um Russ steht ist wirklich schwer einzuschätzen aber er ist jetzt auch wieder 2 Wochen weiter. Und vielleicht ist es besser ihn von Beginn an zu bringen und wenn die Luft nach 70Min. knapp wird haben wir ja weiterhin einen auch noch nicht ganz fitten Ordonez. Russ als Libero würde mir auch gefallen aber ich finde vor allem wichtig, dass Abraham und Vallejo wieder unser Abwehrzentrum bilden und nicht irgendwie in der Aussenverteidigung rumrennen. Chandler und Oczipka sind beide läuferisch stark und gehen trotzdem vor um zu flanken (unabhängig von der Qualität dieser). Fände es ganz gut, wenn die beiden aussen an der Linie bleiben und mit Rebic und Gacinovic 2 Kandidaten auf den Flügeln spielen, die den Weg in die Mitte suchen und auch technisch stark genug sind um mal an einem vorbei zu gehen. Vielleicht kann man ja ab Mitte der zweiten Halbzeit nach und nach Ordonez für Russ, Stendera für Fabian und Blum für Gacinovic bringen. Zumindest auf dem Papier klingt das schon wieder richtig nach Alternativen. Ich finde wir haben am Dienstag mit Wolf und Seferovic zwei Positionen fast verschenkt auch wenn man nicht weiß ob die Alternativen das deutlich besser gemacht hätten.
    Und generell muss ich sagen – auch wenn ich die Abschlussschwäche unserer Offensive auch bedauere. Hrgota gegen Bayern – da geht er schön an Neuer vorbei. Die Jahrhundertgrätsche war halt einfach Weltklasse von Hummels – in 99% der Fälle geht das Ding rein.
    Der verschossene Elfer von Fabian: Blöd wenn es uns inzwischen häufiger trifft mit dem nicht treffen aber so schlecht war der nicht geschossen. Sommers Serie der ungehaltenen Elfer musste mal reißen – blöd dass es gegen uns war aber nun gut. Und wo Hrgota ne halbe Sekunde überlegt ob er den Ball quer legt oder aus schwierigem Winkel selbst schießt, hat er sich falsch entschieden – aber egal was er macht sagt man immer, dass die andere Alternative besser gewesen wäre.
    Rebic‘ Kopfball an die Kölner Latte und der Nachschuss der überragend pariert wurde ist auch eher etwas wo man viel Glück braucht als Torwart – vermutlich ähnlich viel Glück wie ein Jojic, der wenn der Ball auch nur 2cm weiter links kommt, das Ding an den Pfosten donnert und der Ball rollt wieder raus aus dem Tor anstatt in den Kasten. Natürlich müssen wir uns mehr Chancen herausarbeiten und natürlich muss man kaltschnäuziger vor dem Tor sein aber ich erinnere mich an ganz andere Zeiten unter Veh, wo wir spielerisch weit unterlegen waren – und zumindest das habe ich die letzten Wochen nicht mehr und eigentlich in der ganzen Runde nur äußerst selten gesehen.

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