Zum Inhalt Zum Hauptmenü

SGE-Cheftrainer Dino Toppmöller ist mit der bisherigen Saison zufrieden. Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie

Dino Toppmöller und die Büffel-Gazellen-Herde

Wenn man die aktuelle Stimmung rund um die Frankfurter Eintracht und die Stimmungen gegen Ende der vergangenen Saison vergleicht, kommt man zu einem krassen Kontrast. Damals wurde die SGE zwar Sechster der Abschlusstabelle der Bundesliga, allerdings gab es vor allem in der Rückrunde teils heftige Kritik an Chefcoach Dino Toppmöller und der Spielweise der SGE. Nicht wenige Fans und Experten äußerten Zweifel daran, ob Toppmöller der richtige Coach für die Hessen sei oder forderten sogar dessen Rauswurf. Mittlerweile ist die Stimmung in Frankfurt aber eine andere. Die Hessen gewannen drei der ersten vier Pflichtspiele der Spielzeit, eine Niederlage gab es nur gegen Borussia Dortmund. Die Stimmung ist viel besser – auch weil die SGE etwas anders spielt als in der vergangenen Saison. Weg vom extremen Ballbesitz-Fußball, hin wieder zum etwas Überfallartigen.

Im Gespräch mit der “hessenschau” erklärte der Cheftrainer nun, wo er die Gründe für das derzeitige Hoch der Hessen sieht: “Wir haben eine gute Truppe und vom ersten Tag der Vorbereitung an eine sehr gute Energie, sind als Team zusammenwachsen. Und klar: Für den Teamgedanken sind positive Ergebnisse wie jetzt sehr wichtig, um den Prozess zu beschleunigen. Das haben wir in den ersten Wochen ordentlich hinbekommen. Und wir haben ein paar neue Spieler mit hoher Qualität dazubekommen.” Außerdem habe die Mannschaft auch einiges an Erfahrung gewonnen: “Ich glaube, dass Zeit tatsächlich ein wichtiger Faktor ist – vor allem für Spieler, die aus dem Ausland zu uns gekommen sind. Andere Mentalität, anderes Land, im Fußball ein anderer Spielstil, ein neuer Trainer. Außerdem mussten sie sich im Privatleben erstmal zurechtfinden und an das neue Umfeld gewöhnen. Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind. Diesen wollen wir konsequent fortsetzen.” Auch er selbst sei nun schon länger als ein Jahr im Klub und habe “ein paar Höhen und ein paar Tiefen erlebt und das prägt einen natürlich”, erklärte er und führte weiter aus: “Umso schöner ist es jetzt gerade, wenn wir Spiele auf überzeugende Art gewinnen und man – wie am Samstag – sieht, wie die Jungs mit den Fans feiern. Das gibt einem einfach ein gutes Gefühl und dann weiß man auch genau, wofür man jeden Morgen aufsteht, und brennt dann auf dem Trainingsplatz.”

Rückblickend auf die vergangene Saison habe es “vor allem im zweiten Halbjahr” viele Spiele gegeben, mit denen er und das Trainerteam nicht zufrieden gewesen sei. Das habe ihn gewurmt: “Ich spüre natürlich eine besondere Verantwortung als Cheftrainer, vor allem für das Team und den Klub, aber auch gegenüber den Fans. Denn wir wollen die Leute glücklich machen und dafür sorgen, dass sie zufrieden das Stadion verlassen. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass man das Gefühl hat, dass wir alles dafür tun, um Spiele zu gewinnen.” Nach der vergangenen Spielzeit gab es intern eine Besprechung, in der die Grundpfeiler für die derzeitige Spielzeit gesetzt wurden. Er selbst habe dies sehr gerne angenommen. “Es ist für eine Entwicklung total wichtig, dass man offen ist für Feedback, auch wenn es mal in eine kritische Richtung geht. Aber am Ende wollen wir alle Erfolg haben und die beste Version von uns selbst sein. Wenn es Leute gibt, die einen eng begleiten, die Dinge sehen, die man besser machen kann, bin ich natürlich offen und dankbar dafür”, erklärte er.

Großes Vertrauen in Santos

Am vergangenen Samstag, während des 2:1-Auswärtssieges gegen den VfL Wolfsburg, gab es einen ersten kleinen Rückschlag, als sich Kapitän und Stammkeeper Kevin Trapp bei einem Abschlag verletzte und in den kommenden Wochen ausfallen wird. “Das ist bitter fürs Team und für Trappo, weil es ein blöder Zeitpunkt ist. Jetzt stehen die ersten Englischen Wochen mit vielen spannenden Spielen an. Die erste Diagnose war, dass er drei bis vier Wochen ausfällt. Jetzt warten wir das zweite MRT in der kommenden Woche ab. Dann können wir vielleicht etwas Genaueres sagen. Aber ich bin mir sicher, dass er stärker zurückkommt. Kevin ist unser Kapitän und einer unserer wichtigsten Spieler”, erklärte der 43-Jährige. Er habe hier aber auch vollstes Vertrauen in Trapps Vertreter, Kaua Santos: “Er hat am Samstag in Wolfsburg schon eine erste Duftmarke hinterlassen. Wie mutig er agiert hat, obwohl er in Deutschland bisher „nur“ in der Regionalliga gespielt hat. Kaua hat das gut gemeistert, seine Vorderleute haben ihm auch gut geholfen. Er ist ein sehr positiver Junge, der Bock hat auf Weiterentwicklung. Und jetzt sind wir alle gespannt, wie er die nächsten Spiele meistert. Er hat unser Vertrauen.” 

Während sich die SGE in den bisherigen Spielen in der Defensive sehr flexibel zeigte und hier auch während eines Spiels das System wechselt und damit wie gegen Wolfsburg zum Erfolg kommt, sind in der Offensive bisher Hugo Ekitiké und Omar Marmoush gesetzt. Hinter den beiden Angreifern, die an allen SGE-Toren in der bisherigen Bundesliga-Saison beteiligt waren, scharrt Igor Matanovic aber schon mit den Hufen. Auch von SGE4EVER.de wurde bereits beschrieben, dass es auch mit allen drei Angreifern gehen könnte. Toppmöller bestätigte nun, dass dies in seinen Plänen ebenfalls möglich sei: “Es muss natürlich dann auch auf den Gegner und zu unserer Spielidee passen. Ich würde es jetzt nicht ausschließen. Das wäre dann für mich aber eher die Büffel-Gazellen-Herde. (lacht)”

Egal ob mit einer Büffel- oder einer Büffel-Gazellen-Herde: Die Saison der SGE soll eine gute werden. Toppmöller betonte, dass man “so wie sie begonnen hat” auf einem guten Weg sei. Zwar sei die Spielzeit noch jung, aber: “Ich kann den Fans auf jeden Fall schon mal ein gutes Gefühl vermitteln, weil die Atmosphäre in der Gruppe einfach großartig ist und wir ein tolles Team sind. Wir setzen alles daran, um die Saison erfolgreich zu gestalten.”

Weitere Artikel

Ein Kommentar

Avatar 1. Adlersieg 22. September 24, 09:20 Uhr

Das war gestern ein solider Auftritt, auch wenn wir Mitte der zweiten Halbzeit etwas nachlässig waren.
Die Aufstellung hat mir gefallen und die Optionen auf der Bank sind eigentlich alles Startelfkandidaten.

Wir werden nicht alles in Grund und Boden spielen, aber wenn die Mannschaft konzentriert bleibt, kann das eine tolle Saison werden.

Ich freue mich jetzt auf UNSERE Euro-League.

0

Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.