Noch auf der Bank, aber bald schon auf dem Feld? Eintrachts Brasilianer „Tuta“ macht auf sich aufmerksam. (Foto: imago/Revierfoto)

Sauberes Zweikampfverhalten, ein Aufbauspiel mit Auge und der Schuss eines Stürmers: Eintrachts Winterneuzugang Lucas Silva Melo, kurz „Tuta“, bringt vieles mit, um in Frankfurts Defensive als Innenverteidiger in den nächsten Jahren eine gewichtige Rolle zu spielen. Ein Mann, der Lust auf mehr macht.

Hütter überrascht Tuta 

Im vergangenen Heimspiel gegen den VfB Stuttgart schnupperte der 19-jährige Brasilianer erstmals Bundesligaluft, gehörte zum 18er-Kader, blieb aber ohne Einsatz. Ja, die Nominierung Tutas war den Ausfällen von Marc Stendera und Almamy Touré geschuldet, unverdient war sie aber dennoch nicht. Vom FC Sao Paulo gekommen, wo Tuta noch kein Pflichtspiel für die Profis gemacht hatte, staunte der Innenverteidiger nicht schlecht in der bis zum Anschlag gefüllten Commerzbank Arena. Er blickte immer wieder beim Aufwärmen hoch auf die Ränge und wirkte regelrecht fasziniert von der Kulisse. Vorab hatte er seine Freude über die Nominierung auf seinem privaten Instagram-Account, wo er bis dato immer das Geschehen auf dem Rasen von der Tribüne aus dokumentierte, deutlich gemacht. Denn sie kam auch für ihn überraschend. „Er hat erst gar nicht mitbekommen, dass er dabei ist“ schmunzelte sein Trainer Adi Hütter nach dem 3:0-Erfolg gegen die Schwaben. Für den Österreicher war es eine Freude, den Jungspund erstmals mitzunehmen. „Er hat sich unheimlich gefreut. Es ist schön, einem so jungen Burschen in die glänzenden Augen zu schauen.“

Vergleiche mit Lucio

Doch genauso schüchtern wie Tuta bei seinem ersten Kadereinsatz in einem Pflichtspiel der Hessen daherkam, genauso selbstverständlich tritt er im Training auf. Von Schüchternheit ist dort keine Spur. Im Gegenteil. Vor allem sein wuchtiger, präziser Schuss erinnert an einen einst jungen Brasilianer, der sein Glück mit 23 Jahren in der Bundesliga versuchte und dort acht Jahre blieb. Manch ein Kollege fühlt sich beim Anblick Tutas tatsächlich an keinen geringeren als Lucimar da Silva Ferreira erinnert. „Lucio“, wie der einstige Innenverteidiger und Tutas Landsmanns nur genannt wurde, erzielte in 340 Pflichtspielen für Bayer Leverkusen und den FC Bayern München 33 Tore und hinterließ bleibenden Eindruck.

Hütter: „Er ist ein spannender Spieler“ – Vertrag bis 2023

Davon ist Tuta sicherlich noch ein großes Stück entfernt, wartet er schließlich noch auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz, aber Eindruck hat auch er in Frankfurt schon hinterlassen. „Er macht sich gut im Training, gewinnt viele Zweikämpfe und hat technisch etwas drauf. Er ist ein spannender Spieler“, teilte Hütter zumindest die Beobachtungen im Hinblick auf die Anlagen Tutas. Natürlich müsse er noch viel lernen, aber „er hat schon eine Entwicklung gemacht. Tuta musste sich an ein anderes Land, eine andere Kultur und eine andere Art und Weise gewöhnen und physisch zulegen.“ Das tat er. Langfristig ist er prädestiniert gemeinsam mit Martin Hinteregger (bei einer festen Verpflichtung), Evan N’Dicka und Almamy Touré Eintrachts Defensive der Zukunft zu bilden. Und möglicherweise ist der 19-Jährige, für rund zwei Millionen bis 2023 an den Main gewechselt, schon früher als gedacht eine ernsthafte Alternative.

 

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20 Kommentare

  1. Ich finde es beruhigend, dass man in der Defensive schon für die Zeit nach Hasebe und Abraham gerüstet ist . Die Planungen bei uns haben Hand und Fuß. Bin daruaf gespannt, den Jungen mal spielen zu sehen.

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  2. Lassen wir uns überraschen. Ein N’Dicka ist auch 19. Und spielt. Und da gibt es noch andere Jungspunde in der Liga.
    Das soll jetzt keine Kritik an Spieler oder Trainerteam sein, sondern nur darauf hinweisen, dass die Altersgrenze immer weiter nach unten rutscht. Die Spieler werden immer jünger. Von daher ist das Alter gar nicht so ungewöhnlich für einen Nachwuchsspieler. Ob das beste Fußballer Alter immer noch bei 28 liegt, wage ich zu bezweifeln. Wenn man sieht, dass 30jährige Weltmeister schon aussortiert werden. Ich freue mich auf jeden Fall auf den ersten Einsatz eines unserer jungen Talente.

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  3. @3: Als Innenverteidiger der eigrmaßen oft spielt , sind es 4 in der Liga , Ndicka schon mitgezählt. Zählt man alle Positionen, kommen noch 4 Stürmer dazu. Ich finde es schon bemerkenswert

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  4. Ben Manga ist ein wichtiges Puzzlestück im Ganzen.
    Er fühlt sich hier wohl und er weiß was er an der Eintracht hat.
    Falls ein großer Verein ihn will und er dorthin wechselt, ist das nur allzu verständlich.
    Bobic wird alles versuchen, um ihn bei der Eintracht zu halten.
    Es wird wohl neben den schnell zu lösenden Fragen über Gehalt und Vertragsdauer vorallem um die komplizierteren Fragen gehen, wie das Stuff für die Zukunft aufgebaut werden muss.
    Man las in Manga’s Interviews immer, dass die Eintracht in der Scouting Abteilung nicht wie ein Bundesligist aufgebaut ist.
    Nur solche Fortschritte lassen sich nicht von heut auf morgen erzielen.

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  5. Da wir bei der Innenverteidung gerade sind.
    Für Fallete und Russ wird es wohl keine Einsätze mehr geben in ihrer Zeit.
    Von Falette wird man sich trennen wollen und Russ bleibt aufgrund seine Historie.
    Will nicht sagen als Maskottchen, aber als Leitfigur.

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  6. Wenn dann die nächsten Jahren auch hoffentlich mal wieder das eine oder andere Talent aus der eigenen Akademie den Sprung schaffen sollte, dann ware es ein perfekter Mix.

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  7. das mit den Talenten aus der eigenen Jugend wünschen wir uns sicher alle. Ich würde mich freuen

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  8. Ich bin neugierig gespannt auf Tuta und wünsche ihm wie allen anderen Adlern richtig viel Erfolg! Aus dem Häuschen bin ich erst, wenn er mal ein paar Spiele in Folge in der Startaufstellung war ;-).

    @5 Ja genau, in dem von dir auch genannten Interview (ich nehme mal an das ist das hier https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/sport/eintracht-frankfurt/eintracht-kaderplaner-ich-sehe-mehr-als-andere-14613779.html) gibt er direkt zu bedenken, dass andere Vereine mehr als 10 mal so viele Scouts haben. Das macht schon aus. Das Interview ist zwar auch schon wieder zwei Jahre alt, aber ich glaube nicht, dass sich da sooo viel geändert hat. Wobei das auch mal einen Artikel wert wäre @Redaktion! Ein Artikel über die Entwiklung und den aktuellen Stand des Scoutings des SGE, auch inkl. Pläne und Interview natürlich. Das passt hervorragend in die immer und immer wieder auftauchenden Kommentare zu und Fragen nach Ben Manga.

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  9. Für jemanden wie Ben Manga könnte es natürlich sehr reizvoll sein, eine bundesligataugliche Scouting Abteilung nach SEINEN Vorstellungen aufzubauen. Und ich denke, dies Möglichkeit hat er bei der Eintracht.

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  10. Von unserer Jugendabteilung von Akademie zu sprechen, halte ich für sehr gewagt. Vom hören und sagen ist es auch kein Nachwuchsleistungszentrum, sondern ein Nachwuchszentrum. Der Klüngel, der dort herrschen soll, ist mit Sicherheit FB und MP ein Dorn im Auge.
    Ich denke ein BM wird wissen, das er nicht nur für den Profi-Bereich ein Scouting aufbauen kann, sondern auch den Nachwuchsbereich damit auf eine neue Stufe heben könnte. Ein Verein wie die SGE kann über ein gutes Transfersystem Gelder einnehmen, vor allem – wenn die Tranferrechte der jungen, guten Spieler bei der SGE sind. Und das geht u.a. mit einem ordentlichen Nachwuchsleistungszentrum, wen gar einer Akademie.

    Ich habe schon mal geschrieben, das ich mir hier bei der sge4ever über mehr Inhalte aus der Nachwuchsabteilung freuen würde.

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  11. Ein Problem im Nachwuchsbereich ist, dass dort inzwischen viel Geld in die Hand genommen wird. Ich glaube es war Gladbach, die dafür 20 mio in die Hand nehmen wollen. Es kommt ja auch immer wieder vor , dass die großen Vereine die besten Talente wegkaufen.

    Ob man da mit guten Ideen etwas tun kann, weiß ich nicht. Bin gespannt.

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  12. Ich denke alleine mit der Region Rhen-Main im Rücken kann man da eingies tun. Da könnte man in einem 100km Umkreis tausende Talente scouten, die in lokalen Trainingskoorperationen durch SGE Trainer ausbilden und schauen, dass man sie dann doch irgendwann in die City holt, wenn Eltern und Kinder dafür bereit sind. Und Geld in die Hand nehmen müssen wir dann wohl, Direkt nochmal 10 hautpamtliche A-Trainer einstellen/ausbilden, die ausschwärmen und sowohl scouten als auch trainieren. Das sind dann halbe Scouts für Manga und heben nochmal die Nachwuchsausbildung auf ein neues Level. Das einfach mla zusätzlich zu den derzeitigen Bemühungen im NLZ. Wenn uns dann ein paar Talente weggekauft werden, dann ist das halt wie im richtigen Leben. Auch damit lassen sich Transfererlöse erzielen. Wenn wir als SGE den Tuta für 2 Millionen gekauft haben, warum sollten wir nicht für einen bei uns sehr gut ausgebildeten 18/19jährigen nicht auch bald mal 2 Millionen aufrufen? Halt nicht jetzt sofort, sondern in vielleicht 5 Jahren. Aber dazu muss man halt jetzt doch erst mal Geld in die Hand nehmen. Jetzt steht es darum so gut wie nie. Bitte mal damit anfangen!

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  13. @13: Kling gut. Dann kommt Wolfsburg wie bei den Itter-Jungs und kauft sie weg. Das meinte ich mit den guten Ideen, die man braucht. Finanziell haben wir gegen die keine Chance.

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  14. Welche Probleme haben Stendera und Touré? Warum sind sie ausgefallen und wann sind sie wieder fit?

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  15. @16
    Touré war noch „muskulär angeschlagen“, Stendera kämpft mit den Folgen eines Hexenschusses. Ob beide für Samstag wieder ein Thema sind, ist noch unklar.

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  16. Nach fast dreieinhalb Jahren ist eine Erfolgsära beim SC Hessen Dreieich zu Ende gegangen. Vizepräsident Charly Körbel sowie die Trainer Rudi Bommer und Ralf Weber – allesamt einst bei Eintracht Frankfurt — sind beim Fußball-Regionalligisten zurückgetreten. Ihre Entscheidung zum Rücktritt hatten Bommer und Weber schon nach der 0:5-Blamage am Samstag beim SC Astoria Walldorf getroffen. Das Trainerduo hat dann am Montag SC-Mäzen Hans Nolte informiert. Die beiden Ex-Nationalspieler ließen sich in dem knapp zweistündigen Zusammentreffen auch nicht mehr umstimmen.
    https://www.wetterauer-zeitung.de/sport/lokalsport-wz/Lokalsport-Ruecktritt-der-Eintracht-Idole-beim-SC-Hessen-Dreieich;art1435,572597

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