Er ist der größte Gewinner der Leihspieler: Dejan Joveljic. (Foto: IMAGO / GEPA pictures)

Wie beinahe jedes Jahr verlieh Eintracht Frankfurt auch in der abgelaufenen Saison 2020/2021 wieder einige Spieler an andere Klubs. In diesem kurzen Artikel fassen wir zusammen, wie die Leihspieler in dieser Saison performt haben.

Dejan Joveljic: Der mit Sicherheit größte Gewinner unter den Eintracht-Leihspielern heißt Dejan Joveljic. Mit wettbewerbsübergreifenden 19 Toren aus 40 Spielen avancierte der 21-Jahre alte Serbe zum Topscorer beim österreichischen Wolfsberger AC. Mit diesem belegte er einen starken fünften Platz in der österreichischen Bundesliga. In der übergreifenden Toptorschützen-Liste in Österreich schaffte es der junge Stürmer aufs Treppchen. Nur zwei weitere Torjäger waren erfolgreicher. Joveljic wird sicher seine Chance erhalten bei den Hessen in der neuen Saison.

Rodrigo Zalazar: Wer hätte noch vor einem Jahr gedacht, dass Rodrigo Zalazar solch eine Entwicklung nehmen würde? Nach einer weniger erfolgreichen Leihe zum polnischen Zweitligisten Korona Kielce, verlieh die SGE den Uruguayer in die deutsche zweite Liga zum Kiz-Klub St. Pauli. In allen 34 Saisonspielen war er Stammspieler und erzielte als zentraler Mittelfeldspieler sechs Tore und legte sechs Weitere auf. Der FC St. Pauli belegte insgesamt den zehnten Tabellenplatz. Mit Sicherheit wird Coach Oliver Glasner dem 21-Jährigen eine Bewährungschance geben.

Danny Da Costa: Relativ überraschend kam der Wechsel von Publikumsliebling Danny Da Costa zum Ligarivalen FSV Mainz 05. Nachdem sich der gebürtige Neusser bei den Hessen in der Hinrunde nicht durchsetzen konnte, verpasste er bei den Mainzern nur ein Spiel. Insgesamt gelang Da Costa eine Vorlage. Zusammen mit Dominik Kohr schaffte er den Klassenerhalt. Die Mainzer sollen einer Festverpflichtung nicht abgeneigt gegenüber stehen, aber zuletzt hieß es, dass dies finanziell schwierig werden könnte. Gut möglich also, dass Da Costa in der nächsten Saison wieder den Adler auf der Brust tragen wird.

Dominik Kohr: Genau wie bei Danny Da Costa konnte auch Dominik Kohr sich nicht in Hütters Spielplan einfinden in dieser Saison. Bei der Eintracht reichte es in der Hinrunde meist nur für wenige Kurzeinsätze. Nach seinem Wechsel nach Mainz avancierte der 27-Jährige zum Stammspieler und erzielte ein Tor und bereitete zwei weitere Tore vor. Ob sich Kohr unter Coach Oliver Glasner durchsetzen wird in der neuen Saison wird sich wohl zeigen. Ähnlich wie bei Da Costa soll Mainz auch an einer längerfristigen Beschäftigung Kohrs interessiert sein. Ob die Mainzer sich das Paket aber finanziell leisten können, bleibt abzuwarten.

Goncalo Paciencia: Mit großen Erwartungen ging Goncalo Paciencia nach Gelsenkirchen zum FC Schalke 04. Jedoch verletzte sich Paciencia relativ schnell, sodass er 15 Spieltage lang aussetzen musste. Insgesamt war es für den Portugiesen eine Saison zum Vergessen. In 15 Spielen schaffte es der Stürmer auf ein Tor und zwei Vorlagen und stieg mit Königsblau ab in die zweite Liga. Beim Klassenerhalt hätten die Schalker eine Kaufpflicht im zweistelligen Millionenbereich gehabt. So aber kehrt Paciencia unverrichteter Dinge zurück an den Main. Ob er eine Zukunft in Frankfurt haben wird, bleibt zumindest fraglich.

Frederik Rönnow: Jeder, der Frederik Rönnow kennt weiß, dass er zu gut ist, um zweiter Torhüter in der Bundesliga  zu sein. Daher verliehen die Frankfurter ihn an Schalke 04, damit er dort den direkten Konkurrenzkampf mit Ralf Fährmann aufnehmen konnte. Nach Ablauf der Saison muss man bilanzieren, dass dies nicht funktioniert hat. Spielte Rönnow noch die ersten neun Spiele aus Stammtorhüter auf Schalke, plagten den Dänen wieder einmal Verletzungen, sodass er sich in der Folge nicht mehr für die Nummer Eins im Schalker Tor empfehlen konnte. Lediglich vom 24. Bis zum 27. Spieltag spielte Rönnow noch, weil Fährmann verletzt war. Das hatte sich der mittlerweile 28-Jährige sicher anders vorgestellt. Ob er in Frankfurt bleiben wird, darf zumindest stark bezweifelt werden. Vermutlich wird er die Hessen verlassen.

Nils Stendera: Der jüngere Bruder von Ex-Adler Marc Stendera wurde zu Lok Leipzig verliehen, damit der talentierte Mittelfeldmann Spielpraxis sammeln konnte. Durch das Corona-Virus wurde aber der Spielbetrieb in der Regionalliga eingestellt, sodass der 20-Jährige nur insgesamt sieben Spiele bestreiten konnte. Er war sicherlich einer der größten Leidtragenden bei Eintracht Frankfurt durch die Pandemie und wird perspektivisch schlechte Karten haben in der nächsten Saison.

 

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10 Kommentare

  1. Stimmt! Früher musstest Du den ja nur berühren und er flog weg wie von Captain America getroffen, heute haben ihn Käsespätzle und Wiener Schnitzel zum Mann werden lassen.

    Finde ich gut, dass sich die meisten Leihspieler so top entwickelt haben. Sie werden Selbstvertrauen haben, OG kann erstmal aus dem Vollen schöpfen, und wenn er wen aussortiert, gibbet auch noch ein paar Kohlen dafür. Einzig Gonzo macht mir Sorgen…

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  2. Alleine wegen der verpflichtenden Klausel Paciencia für 10 Mio. € (!!) kaufen zu müssen bin ich traurig darüber, dass S04 abgestiegen ist…

    Echt schade um diese Romanze…

    „Als ich das erste Mal hier nach Schalke kam, hat mich das Stadion mit den Fans total beeindruckt. Ich komme aus Frankfurt, da ist die Stimmung auch super. Aber hier ist das etwas anderes“

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  3. @6: Wenn das Zitat stimmt, hat er nicht gesagt, dass es da besser wäre 😉 Nur „anders“ 😀
    Würde ihn auch nicht daran festnageln. War voller Euphorie als Stammstürmer in Schalke abzugehen (glaube keiner hätte gedacht, dass sie so untergehen, sonst wären einige nicht dahin gewechselt) und voller Frust, dass er bei der SGE nicht mehr Stamm war. Ggf. hat ihm unser Extrainer auch gesagt, dass er unter ihm nicht über einen Jokerstürmer rauskommen wird…
    Fakt ist, dass er uns einige Male den Popo gerettet hat. Auch er hatte Anteil an der magischen EL-Saison (4:2 Benfica) und ich sehe zwar keinen konkreten Platz im Sturm bei uns, aber vom Hof jagen will ich ihn auch nicht.

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  4. Ich würde mich freuen, wenn Dejan Joveljic durchstartet. Ich halte ihn für sehr großes Talent, was gereift ist. Auch Rodrigo Zalazar traue ich seinen Durchbruch zu. Zumindest würde ich beiden Ihre Spielzeit geben.

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  5. @6 +@8: ich habe das auch so in Erinnerung, dass er „anders“ gesagt hat, daher habe ich die Empörung einiger Eintrachtfans auch nie ganz nachvollziehen können. Ich finde es zwar grundsätzlich albern solche Äußerungen zu tätigen bevor man überhaupt ein Spiel absolviert hat und genauso albern finde ich die Wappenküsser, die gerade ihr drittes Tor im sechsten Spiel für ihren neuen Verein erzielt haben. Aus meiner Sicht hat er sich aber nicht explizit gegen die Eintracht geäußert sondern lediglich einen anderen Verein und seine Fans als großartig. Ist aus meiner Sicht entbehrlich und hätte er drauf verzichten können (zeugt halt nicht von unbedingtem Eintrachtherzen, aber wie viele Spieler haben das schon), ich werde ihm daraus aber keinen Strick drehen.

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