Seit Juli 2010 schon ist Dr. Wilhelm Bender Aufsichtsratsvorsitzender bei Eintracht Frankfurt. Ob der 70jährige ab kommenden Juni noch weitermachen wird, ist derzeit unklar. Dann nämlich stimmen die Aktionäre der Fußball AG über die Besetzung des Gremiums ab. Der jahrelange Fraport-Chef (1993-2009) deutet einen möglichen Rückzug an. “Es sind ja zwei Entscheidungen. Die der Aktionäre – die werden sicher auch diskutieren. Und die der Betroffenen. Ich habe schon oft gesagt, dass ich mich nicht nur über die Eintracht definiere. Ich habe 1000 Geschichten – internationale Mandate, Beratertätigkeiten. Das ist sehr zeitaufwändig. Es gibt immer die Überlegung, wie und ob das alles zu vereinbaren ist“, äußert sich Bender bei BILD zur Frage nach seiner persönlichen Zukunft.
Der Aufsichtsratschef ist ein vielgefragter Mann in der Wirtschaft. Im März 2013 etwa wurde bekannt, dass er das Angebot, die Nachfolge als Geschäftsführer des “Pannenflughafens” Berlin Brandenburg zu übernehmen, ablehnte. Lehnt er jetzt auch eine Verlängerung seiner Amtszeit bei der Eintracht ab? Kurz vor dem Jahreswechsel nannte Bender sein Hauptkriterium für ein “weiter so”: “Es muss mir Spaß machen.” Das war noch vor der Mitgliederversammlung, die am 25.1. stattfand. Dort wurde Peter Fischer, mit dem sich Bender in der Vergangenheit nicht immer gut verstand, einstimmig in seinem Amt als Präsident bestätigt. Und der wünscht sich Wolfgang Steubing als neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Der 65jährige Mäzen zeigt großes Interesse, sagte vor einigen Wochen von sich selbst: “Ich habe einen Narren an Eintracht gefressen.” Steubing besitzt 3,6 Prozent AG-Aktien und sitzt schon lange im Aufsichts- und Verwaltungsrat von AG und e.V. Die BILD spekuliert, dass für Bender als einfaches Mitglied im Aufsichtsrat gestimmt werden könnte. Dies wird der ehemalige Fraport-Chef aber höchstwahrscheinlich nicht akzeptieren. Wie es in diesem Gremium weitergeht, wird sich, so Bender, im kommenden Monat endgültig herausstellen: “Im Moment werden viele Gespräche geführt. Ohne jede Dramatik. Ich muss das jetzt nicht festlegen. Ich denke, Ende April wird es eine Entscheidung geben.”
3 Kommentare
Dr. Wilhelm Bender hat die Eintracht unedlich viel zu verdanken, über sehr viele Jahre, nicht nur als Aufsichtsratvorsitzender. Dafür Respekt und Anerkennung.
Es ist die Geschichte der tausenden vergleichbaren Geschichten : Alles hat seine Zeit !
Off topic:
Hier ein ganz interessanter Artikel über die Mainzer Nachwuchsarbeit. Dort wird erfolgreich gearbeitet ohne das viel gemeckert wird. Ich finde bei uns sollte man auch mehr auf Manpower setzen und weniger die Kosten für die Rasenheizung etc thematisieren..
http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/fussball-talentreport-3-jugend-verpflichtet-bei-mainz-05-13423405.html
Herr Dr. Bender, eine absolut integre Persönlichkeit ohne jegliche Publicitygier, wie wohltuend.. Seine persönliche und berufliche Kompetenz ist unbestritten.
Er ist jedoch leider nicht mehr "master of the game". Sein Nachfolger, den ich hiermit jedoch auch keinesfalls deskrititieren möchte, steht bereits fest. Herr Steubing ist Gönner und Sponsor unserer Eintracht seit Jahrzehnten. Aber, der Stellvertreterkrieg, der in der Präsidentenwahl auf der Jahreshauptversammlung geführt wurde, war aus meiner Sicht nicht besonders niveauvoll. Insgesamt hätte einiges besser geregelt werden. Es sollte doch möglich sein, eine für beide Seiten würdevolle Lösung zu finden. Das scheint mir jedoch in dieser Angelegenheit nur noch bedingt möglich zu sein, schade.
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