Der Ball ist sein Freund: Ali Akman ist von seinen technischen Fähigkeiten überzeugt (Bild: Foto Rhode)

Als am Deadline-Day der letzten Wintertransferperiode von der Eintracht vermeldet wurde, dass das junge, türkische Talent Ali Akman im Sommer zur Eintracht wechseln werde, war die Aufregung groß. Schließlich galt Akman als eines der größten Offensivtalente im türkischen Fußball. Er durchlief bisher von der U15 bis zur U21 alle türkischen Auswahlmannschaften und überzeugte dort auch mit 20 Toren in 42 Einsätzen. Bei Bursaspor kam er in der letzten Saison im Alter von gerade mal 18 Jahren bis zu seiner Vertragsauflösung auf zehn Tore und drei Vorlagen in 18 Spielen in der zweiten türkischen Liga. Aufgrund des aufgelösten Vertrags mit Bursaspor konnte die SGE den jungen Türken früher als geplant unter Vertrag nehmen und dadurch bot sich ihm die Möglichkeit schon ab Mitte März ein Teil der Mannschaft zu sein, auch wenn er noch nicht in der Bundesliga zum Einsatz kommen durfte. Die Scorerwerte von Akman ließen definitiv aufhorchen, auch wenn die 1. Lig sicherlich nicht zu den Topligen Europas gehört. Doch diese Vergangenheit möchte der inzwischen 19-Jährige nun ruhen lassen. Auf der heutigen Pressekonferenz wirkte er durchaus realistisch und fokussiert.

Akman sieht noch Verbesserungsbedarf in Bezug auf seine Physis

Als der Wechsel zur Eintracht feststand, war Adi Hütter noch Trainer der Eintracht und auch die Gespräche mit dem alten Trainer überzeugten ihn von einem Wechsel. Den späteren Wechsel von Hütter zu Bundesliga-Konkurrent Borussia Mönchengladbach konnte er natürlich nicht vorhersehen. Viel wichtiger als die Frage nach dem Trainer sei es 100% für den Verein zu geben, betonte Akman, und dies werde er auch unter dem neuen Trainer Oliver Glasner tun. Der Trainer müsse dann entscheiden, ob er mit ihm plane oder nicht. Auf jeden Fall freue sich Akman darauf, den Trainer von sich zu überzeugen. Es sei ihm klar gewesen, dass er nicht sofort zur ersten Elf gehören würde und er um seinen Platz kämpfen müsse. Akman bezeichnete sich als Realist und nicht als Träumer und sehe insbesondere in Bezug auf seine Physis noch Verbesserungsbedarf. Er habe auch noch weitere Defizite, an denen er arbeite. Er hoffe einfach, dass er schnellstmöglich mit dem Adler auf der Brust auflaufen dürfe und würde auf seine Chance warten: „Ich werde das Vertrauen des Trainers, der Mannschaft und der Fans nicht missbrauchen, sondern alles geben.“

Akman schließt ein einjähriges Leihgeschäft nicht aus

Seit seiner Kindheit sei es Akmans Traum gewesen, in Europa zu spielen und er kannte die Bundesliga und damit auch die Eintracht schon vor dem hinterlegten Interesse. Er sei zur SGE gewechselt, um zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Der Verein, die Stadt und die Fans hätten ihn sehr freundlich empfangen und er fühle sich trotz Heimweh nach Familie und Freunden nun sehr wohl in Frankfurt. Die Herzlichkeit des Personals der SGE habe ihn bei seinem Eintreffen im neuen Land sehr beeindruckt und seine Integration erleichtert. Akman bedanke sich dafür, dass er sich so wohlfühlen könne und fühle sich nun, als sei er in Frankfurt vollständig angekommen. Und selbst wenn ihm der Trainer mitteilen sollte, dass es in dieser Saison noch nicht mit einem Kaderplatz reichen würde, dann wäre er offen für Gespräche mit den Verantwortlichen bezüglich eines einjährigen Leihgeschäfts. Schließlich sei es in seinem Alter wichtig Spielpraxis sammeln zu können.

Bevorzugte Position: Mittelstürmer

Akman hob die Wichtigkeit hervor, mit älteren und erfahreneren Spielern trainieren und von ihnen lernen zu können. In der letzten Saison lernte er bereits an der Seite von André Silva und Luka Jovic. Silvas Professionalität und Zielstrebigkeit hätten ihn beeindruckt und bei Jovic konnte er von dessen Bewegungen im Strafraum und der Kaltschnäuzigkeit vorm Tor lernen, so Akman demütig. Auch bei sich selbst sehe er seine Stärken im Strafraum. Der wendige Türke misst knapp 1,73m und daher verglich er seine Spielweise mit Sergio Agüero oder Lautaro Martínez. Die beiden Argentinier seien auch klein und im Strafraum sehr stark. Er könne daher einerseits als einziger Stürmer in der Zentrale spielen und andererseits fühle er sich auch in einer Doppelspitze mit einem größeren Stürmer wohl. Wichtig sei es ihm, möglichst viel am Spiel teilzuhaben und sich dementsprechend auch mal fallen zu lassen und die Mittelfeldspieler zu unterstützen. Doch er sehe es auch als seine Aufgabe, am richtigen Ort zu stehen um viele Tore erzielen zu können. Auf dieser Position dürfte es für ihn in der Zukunft allerdings schwer werden. Schließlich verpflichtete die Eintracht vor wenigen Tagen mit Rafael Santos Borré Maury genau solch einen Spielertypen und auch Daichi Kamada spielte in der Vergangenheit häufig die Position einer hängenden Spitze. Es war sicher nicht unklug von Akman, zum Ende seiner Lieblingspositionierung noch zu erwähnen, dass er es sich aufgrund seiner Schnelligkeit auch vorstellen könne auf den Flügeln eingesetzt zu werden.

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2 Kommentare

  1. Ali scheint ein guter Junge zu sein, und trotz seiner jungen 19 Jahre gut zu reflektieren, welche Optionen er sieht. Wünsche mir, dass er sich gut entwickelt und durchsetzt, am liebsten bei uns in der kommenden Saison, und wenn es denn sein muss, auch in einer Leihe.

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  2. Hab mir das Interview angesehen.
    Finde er kommt sehr geerdet und erwachsen rüber. Traue ihm zu, dass er alles dem Fußball, bzw. der Entwicklung unterordnet und nicht wie Jovic mit zuviel kg im Training auftaucht.

    Beim letzten Training bei YouTube ist mir Ramaj aufgefallen, hatte da schon tolle Reflexe und war schnell zur Stelle. Das wird mal ein Großer. Seine Abschläge kamen gefühlt alle dahin wo sie hinsollten

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