Muss der eine (li.) für den anderen (re.) Meter machen?
Muss der eine (li.) für den anderen (re.) Meter machen?

Immer wieder vernimmt man im Frankfurter Umfeld O-Töne à la „Wenn der Meier keine Tore schießt, dann spielen wir nur zu Zehnt“, oder „Der Haris muss doch immer für den Fußballgott mitlaufen, weil der sich nicht bewegt“. Zwei Aussagen von etlichen dieser Art, deren Wahrheitsgehalt wir einmal überprüfen wollten. Ist es tatsächlich so, dass Alex Meier im Vergleich zu seinen Stürmerkollegen aus der Bundesliga so viel weniger läuft? Und kommt ein Haris Seferovic mit fast zehn Jahren weniger auf der biologischen Uhr auf deutlich höhere Laufdistanzen?

Um diese Sachlage verifizieren zu können, haben wir uns vor dem letzten Spieltag bei jedem Bundesligisten einen Stürmer herausgesucht und deren Laufdistanzen der letzten fünf Pflichtspiele über die komplette Spielzeit (90 Minuten + Nachspielzeit) miteinander verglichen. Wir haben hierzu ganz unterschiedliche Stürmertypen gewählt und Attribute wie „Alter“, „Spielsystem“, „Sprints“ oder „intensive Läufe“ ganz bewusst außen vor gelassen, um einen breiten Querschnitt durch die Bundesliga zu erhalten. Das Ergebnis findet ihr hier –>

Spieler Verein Tore Ø-Laufdistanz in km
Kevin Volland TSG Hoffenheim 6 11.66
Klaas-Jan Huntelaar Schalke 04 8 11.20
Timo Werner VfB Stuttgart 6 11.17
Artur Sobiech Hannover 96 3 11.08
Yoshinori Muto FSV Mainz 05 7 11.07
Raffael Borussia M’Gladbach 13 10.74
Vedad Ibisevic Hertha BSC 8 10.75
Mathew Leckie FC Ingolstadt 2 10.70
Max Kruse VfL Wolfsburg 6 10.58
Haris Seferovic Eintracht Frankfurt 3 10.48
Claudio Pizarro Werder Bremen 11 10.43
Robert Lewandowski Bayern München 24 10.42
Raul Bobadilla FC Augsburg 4 10.30
Alex Meier Eintracht Frankfurt 12 10.10
Chicharito Bayer Leverkusen 14 9.96
Pierre-Emerick Aubameyang Borussia Dortmund 22 9.89
Pierre-Michel Lasogga Hamburger SV 6 9.88
Sandro Wagner SC Darmstadt 10 9.65
Anthony Modeste 1. FC Köln 11 9.63

 

Beweist oder widerlegt diese Statistik die aufgestellten Behauptungen? Weder noch, denn scheinbar gibt es zwar zahlreiche Spieler, die vor Alex Meier liegen, aber eben auch hinter ihm. Zumal in der ersten Hälfte dieser Statistik mit Raffael (13) nur ein Spieler auftaucht, der zweistellig traf. In der zweiten Hälfte mit Claudio Pizarro (11), Robert Lewandowski (24), Alex Meier (12), Chicharito (14), Pierre-Emerick Aubameyang (22), Sandro Wagner (10) und Anthony Modeste (11) aber dafür insgesamt sieben Spieler.

Auch kann man nicht ernsthaft davon sprechen, dass ein Haris Seferovic „für einen Alex Meier mitlaufen muss“. Mit einer durchschnittlichen Laufdistanz von 10.48 km liegt er nur marginal vor dem Fußballgott mit 10.10 km. Das Vorurteil ein Meier sei lauffaul und andere Spieler müssen für ihn laufen, kann somit also getrost ad absurdum geführt werden.

- Werbung -

17 Kommentare

  1. es geht ja nicht nur ums laufen sondern eher um Sprints und da ist Alex halt etwas langsamer als „andere“.

    0
    0
  2. Auch in den Sprints ist AMFG14 kein Langsamer….das ist seinem Laufstil geschuldet, dass es so aussieht als ob er langsam wäre.

    0
    0
  3. Dafür ist er aber auch bereits 33 Lenze alt und kein Jungspund wie Waldschmidt oder Regäsel.
    Im Vergleich dazu, reicht ihm aber von der Torausbeute niemand in der Mannschaft das Wasser.
    Man muss ihn halt richtig einsetzen! M. Gomez z.B., war auch eher der Stürmer, der vorne auf das richtige Anspiel gelauert hat. Und ich finde das macht Meier immer noch sehr gut.

    0
    0
  4. Was spielt das für eine Rolle?! Er macht als einziger Buden. Es gibt doch sonst keinen einzigen Spieler, der trifft. Schaaf hat ihn richtig eingesetzt. Das muss man sagen?

    0
    0
  5. Als haetten wir sonst keine Sorgen…
    Ich sehe Alex als einen absoluten Teamplayer, der stets versucht, fuer uns das Optimale rauszuholen. Ausserdem gibt es effiziente Laufwege und die Gegensätzlichen, man muss ja nicht noch einen Spurt zur Eckfahne hinlegen, wenn der Tormann den Ball schon gefangen hat.
    Kritisch beleuchten, ja, aber jetzt in dieser Phase ueberfluessige Fässer aufzumachen, das muss nicht sein.
    Aber, das ist ja nur meine unbedeutende Meinung.

    0
    0
  6. Mich würde mal interessieren, was Gerd Müller so für eine Laufleistung im Spiel hatte. Die ganzen Statistiken sind totaler Quatsch. Gerade bei Stürmer gibt es so immense Unterschiede, wie sie die Murmel ins Tor bekommen. Wichtig ist, dass man das Spiel auf die Offensive oder den Stürmer ausrichtet.

    0
    0
  7. Alex hat eben das, was zum Beispiel Haris nicht hat, ein Torriecher und eine exzellente Schusshaltung. Beim Fußball zählen und entscheiden Glücklicherweise noch die Tore und nicht Laufstatistiken die zu Gerd Müllers Zeiten nicht gemessen werden konnten und keine Rolle spielten.

    0
    0
  8. Als Stürmer wirst du einfach an deiner Leistung gemessen – wenn du 5 Ballaktionen hast und 3 Tore schiesst, ist es doch völlig egal wie viel du gelaufen bist – hast du keine Tore geschossen, aber 12 km geschrubbt hast, ist es auch ok – nur nicht laufen und nix auf die Kette bekommen ist schlecht 😀

    0
    0
  9. Naja, das Argument “ wenn er nicht trifft spielen wir zu zehnt“ kommt hier halt immer wieder. Und wenn man diese Zahlen nimmt oder die Zahl der Ballkontakte pro Spiel und die gespielten Pässe, dann ist es halt nicht so. Deshalb ist es gut mit dem Märchen aufzuräumen.

    Aber es stimmt, er trifft und das ist wichtig. Und wir brauchen am Samstag 3 Punkte , und wenn Kovac selbst die Tore schießt.

    0
    0
  10. danke für Deine Zustimmung, sgeler. Hoffen wir, dass Alex noch rechtzeitig fit wird. VG.

    0
    0
  11. Statistik schießt keine Tore (3 Euro ins Phrasenschwein)
    Diese ewige Statisiktheoretiker vergessen bei den Bewertungen, dass es alles nur theoretische Auswirkungen auf ein Ergebnis hat und das ist im Fußball bekanntlich elementar.
    Was bringts, wenn Stürmer A wie wild über den Platz rennt und dafür nie in der Mitte zu finden ist, wenn die Flanke kommt (z.B. Seferovic) während Stürmer B da steht wo er stehen muss (z.B. Meier). Ein Stürmer wird an seinen Toren gemessen und nicht an der Laufleistung.
    Das ist im Grunde das selbe wie die Statistiker immer mit ihrem Ballbesitz anfangen. Was bringts wenn ich 80% Ballbesitz habe und als Team 6km mehr gelaufen bin und am Ende durch einen Konter 1:0 verliere.
    Hat nicht erst Hoffenheim diese Saison (ich meine es wäre gegen Mainz gewesen) alle Statistiken auf den Kopf gestellt -> 0 Torschüsse aber 1:0 durch ein Eigentor gewonnen 😉

    0
    0
  12. Ich glaube, dass es jedem bewusst ist, dass AM14FG viel läuft aber trotzdem nimmt er nicht viel am Spiel teil, was seine Ballkontakte pro Spiel zeigen. Deshalb finde ich den Vorwurf berechtigt, dass wir manchmal mit ihm nur zu 10. spielen, weil er anscheinend nur selten angespielt wird und andere Spieler deutlich mehr Ballaktionen haben.
    Ich finde es bezeichnend, dass Otsche oft die meisten Ballkontakte hat und das als Verteidiger…

    0
    0
  13. @5 da bin ich bei dir. Es kommt immer ein wenig drauf an wohin man läuft. Wenn ich seit Saisonbeginn mit entsetzen zusehen muss, wie Seferovic meist alleine die Verteidiger und noch schlimmer den Torwart anläuft (bei 30m Abstand) der 3 Anspielstationen hat, weil sonst keiner mitmacht, dreh ich als Amateur-Trainer durch. Auch wenn er dadurch 3km im Spiel läuft wird das nie und nimmer zum Erfolg führen und kostet nur Kraft. Da ist mir die Meiersche Art schon lieber…

    0
    0
  14. Attila. Lahm hat in der die doppelte Menge an Ballkontakten im Vergleich zu RObert Lewandowski. Und das mit ca 200 Minuten weniger Spielzeit.

    Das ist in den meisten Mannschaften so. Die Stürmer haben deutlich weniger Ballkontakte und deutlich schlechtere Zweikampfwerte im Vergleich zu Abwehrspielern. Vergleichst DU Meier mit anderen Strümern , sehen seine Zaheln gut aus. Beim Kicker kannst du ja mal nachschauen, ich rechne mir die Zahlen immer auf 90 Minuten grechnet um.

    0
    0
  15. Es ist schon ein Unterschied ob man 10 km läuft und er deshalb gefährlich für den Gegner ist oder man 10 km läuft von vorne nach hinten und zurück ohne dabei gefährlich zu sein. Zweiteres trifft in vielen Spielen zu.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -