Oliver Glasner will auch das letzte Spiel des Jahres gewinnen. (Bild: Heiko Rhode)

Die Bundesliga bittet zum letzten Mal im Jahr 2022 zum Tanz! Und die Frankfurter Eintracht reist zum letzten Pflichtspiel des Jahres zum Regionalnachbarn 1. FSV Mainz 05. Dabei hat die SGE die Chance ihre zuletzt gute Form zu vergolden und zur Winterpause mindestens auf Platz 4 zu stehen – der erneut zur Champions League-Qualifikation reichen würde. Trainer Oliver Glasner gab sich auf der heutigen Pressekonferenz gewillt, dies gute Form auch am Sonntag zu zeigen: „Wir freuen uns auf den Abschluss des Jahres. Wir wollen die positiven Auftritte der letzten Wochen wieder auf den Platz bekommen und an die Leistungen anschließen. Wir fahren nach Mainz, um dort zu gewinnen!“ Er sehe seine Mannschaft gut gerüstet für das Duell gegen die Rheinhessen, auch wenn er ordentlich Respekt habe: „Mainz hat unter Bo Svensson eine klare Spielphilosophie. Sie spielen schnell in die Spitze, wo sie eine gute Körperlichkeit haben, eine gute Robustheit, mit der Sie die Bälle dort gut festmachen. Dann kommt von hinten einiges nach.“ Trotzdem sei er positiv gestimmt, dass die SGE auch das letzte Spiel der Hinrunde erfolgreich gestalten kann: „Ich habe nicht das Gefühl, dass wir in Mainz einbrechen. Danach ist eine längere Zeit, wo wir nicht gemeinsam trainieren, erst wieder am 3. Januar. Da versuchen wir dann wieder die Stimmung aufzubauen. Ich sehe derzeit keine Zeichen, dass es jetzt anders sein sollte.“

Mit großer Unterstützung, aber ohne Lenz

In Mainz, wo dem Vernehmen nach mehrere tausend Eintracht-Anhänger für eine Heimspiel-Atmosphäre sorgen wollen, muss Glasner eventuell auf zwei wichtige Spieler verzichten. „Hinter Sebastian Rode und Kristijan Jakic ist ein Fragezeichen, das wird sich beim Abschlusstraining am Samstag zeigen, ob beide spielen können“, erklärte der Österreicher, der auch bei Christopher Lenz keine gute Nachrichten hatte. Obwohl man die Hoffnung hatte, dass der Linksaußen noch einmal in 2022 spielen könne, sei dies nicht der Fall.

Nach dem begeisternden 4:2-Heimsieg unter der Woche gegen die TSG 1899 Hoffenheim gab es für die Eintracht Lob von allen Seiten. Glasner stimmte in dieses ein, betonte aber, dass er noch „Luft nach oben“ sehe: „Vor allem in der Konstanz innerhalb eines Spiels. Wir haben gegen Hoffenheim den Gegner zu einfach wieder ins Spiel kommen lassen und hatten auch danach nicht die richtige Konsequenz und die Verteidigungsmentalität auf den Platz bekommen. Es ist wichtig, dass wir immer Balance im Spiel haben. Auch wenn wir nach vorne spielen, dann brauchen wir die Absicherung. Das hatten wir gegen Hoffenheim vor lauter Euphorie teilweise vergessen. Das haben wir nochmal mit den Jungs besprochen, aber wir haben ihnen natürlich auch die schönen Situationen gezeigt.“

„Ich bin glücklich, wenn meine Spieler glücklich sind“

Nach dem Spiel geht es für gleich sechs Adlerträger recht zügig zu ihren Nationalmannschaften, wo sich Jakic, Kamada, Götze, Trapp, Lindström und Sow auf die WM vorbereiten werden. Angst, dass diese Spieler nun gegen Mainz nicht voll durchziehen, habe er nicht, wie Glasner betonte: „Die Jungs haben gezeigt, dass sie noch mit 100% hier sind, schon am Mittwoch. Da habe ich auch für Sonntag vollstes Vertrauen in die Spieler. Wir nehmen immer auf die Gesundheit der Spieler Rücksicht.“ Hier wolle er wie zuletzt immer mit dem Spieler selbst über einen Einsatz entscheiden. Aber auch für die restlichen Spieler der Hessen stehen noch einmal ein paar harte Tage bevor, denn direkt nach dem Spiel fliegt der Tross der Hessen nach Japan. „Wir haben hier das gleiche Programm wie die Nationalspieler. Wir ziehen bewusst bis zum 9. Dezember durch, wie die Nationalspieler. Dann ist für alle gemeinsam drei Wochen Urlaub. Die WM-Fahrer würden hier das gleiche Trainingsprogramm abfahren, nur eben ohne den Druck.“ Er selbst betonte, dass er sich natürlich für die Spieler freue, die zur WM dürfen: „Ich bin glücklich, wenn meine Spieler glücklich sind. Ich habe immer gesagt, dass sie es machen sollen, wenn sie wollen.“

Es war aber auch schon Zeit, die bisherige Saison etwas Revue passieren zu lassen. Wie schon in den letzten Jahren hat einen recht großen Umbruch hinter sich gebracht. Glasner gab an, dass es hier darum gegangen sei, die richtigen Lösungen für das vorhandene Spielermaterial zu finden. „Als klar war, dass Filip Kostic geht, hieß es für uns eine Lösung zu finden. Dann haben wir auch ausprobiert und überlegt, wie wir die Offensivspieler auf den Platz bekommen. Ich denke wir haben nach und nach das gefunden, was am besten zur Mannschaft und den Spielern passt.“ Vor allem die Offensive begeistert derzeit die Experten und Fans. Auch er selbst sei hier zufrieden: „In der Offensive läuft vieles so, wie wir uns es vorgestellt haben. Wir konnten die letzten Spiele mit den Spielern bestreiten, sie hatten viele gemeinsame Minuten, dann lernt man sich besser kennen. Auch auf den Außen haben wir viel Dynamik, viel Tiefgang. Wir können viele andere aufzählen, die einen wichtigen Beitrag geleistet haben. Mit der Mischung sind wir aber sehr zufrieden.“ Ein weiteres Plus sei wie auch schon in den letzten Jahren die Kabine der SGE: „Wenn die Jungs nicht tolle Charaktere wären, hätten wir nicht eine solch gute Stimmung auch in der Kabine.“ Dieser Fakt sei von Anfang an sehr wichtig, verriet der 47-Jährige: „Wir schauen da natürlich drauf, wenn wir Spieler verpflichten. Wir haben auch viele erfahrene Spieler, die schon lange da sind. Die Jungs akzeptieren und respektieren sich so wie sie sind. Und wir haben einen guten Kern im Verein, der sich um die Mannschaft kümmert, auch außerhalb des Platzes. Wir achten immer darauf, dass keiner zum Stinkstiefel wird. Ich verzeihe jeden Fehler auf dem Platz, aber nicht, wenn jemand in der Kabine für Unmut sorgt.“

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13 Kommentare

  1. Auf Platz 4?
    Das würde ja bedeuten, dass wir nicht in Mainz gewinnen.
    Vergolden heißt für mich Platz 3 und mit viel Glück sogar 2. Platz.

    Auf geht’s … Forza SGE

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  2. Mainz für uns traditionell ein schwerer Gegner. Da stolperten wir schon ein ums andere mal. Ähnlich wie Augsburg und dort haben wir gewonnen. Bin guter Dinge.

    Zwischen 10.000-15.000 Fans der Eintracht werden ihre Mannschaft vor Ort unterstützen.

    Rode und Jakic fraglich für Sonntag.

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  3. Wir werden auf einem internationalen Platz in die WM-Pause gehen. Nach unserem holprigen Start und dem Mammutprogramm nun vor der WM ist das bereits eine sensationelle Leistung. Da muss man wirklich die Hut vor ziehen. Falls die Mannschaft am Sonntag in ein Loch fallen sollte, was ich nicht glaube und erwarte, dann wäre es auch mal so und das sollten wir auch als Fans akzeptieren. Es wäre menschlich, am Sonntag zwar alles raus zu hauen, aber vielleicht es nicht zu können. Die Endplatzierung nach 34. Spieltagen wird eh nicht Sonntag entschieden – und es sind noch 19 Spieltage Zeit, diese drei Punkte zu holen.
    Es wäre – ich nehme an, das OG dies auch in der Kabine so sagt – wieder historisch in der Entwicklung innerhalb der Saison auf dem zweiten Platz, DFB-Pokal und CL-Achtelfinale in die WM-Pause zu gehen, um dann in der Rückrunde die CL-Teilnahme zu verteidigen. Wie gesagt: Wir sollten natürlich hoffen und uns freuen, wenn es klappt – aber eben nicht enttäuscht sein, wenn wir „nur“ unter die ersten 6 kommen. Das ist schon sensationell, was die Mannschaft 2022 geleistet hat!

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  4. Guter Plan von Glasner!

    Im Moment sieht es ja so aus, wenn Rode nicht kann entweder Jakic ins DF und Smolcic in die Verteidigung (glaube ich aber nicht) oder halt wie Mittwoch. Wenn Jakic nicht kann dann halt Smolcic.

    Forza SGE!!

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  5. Ich erwische mich mittlerweile immer wieder bei dem Gedanken dass ich mit Platz 6 und der damit verbundenen Quali zur Conference League unzufrieden wäre. Verzeiht mir bitte – aber auf conference league hab ich so gar keinen Bock. Große Strapazen und kannst dort nicht mal wirklich Geld verdienen. Diese neue Pokal Erfindung von der UEFA finde ich echt lachhaft.
    Aber vielleicht tue ich uns Unrecht wenn ich mit Platz 6 unzufrieden bin. Ist wahrscheinlich auch die gestiegene Erwartungshaltung nach den letzten Erfolgen… Ist bestimmt menschlich 😉

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  6. Platz 6 am Ende? Nehme ich gerne…….. aber nur, wenn wir den DFB-Pokal gewonnen haben. 🙂

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  7. @5…da gebe ich dir Recht. Ein bisschen erwartet man mehr, aber am Ende sollten wir nehmen, was wir bekommen. Ich denke, die jetzigen sechs machen die sechs internationalen Plätze aus. Ist halt eine Frage, wer das Spielglück inkl. VAR hat.

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  8. Puhh ich erwische mich immer wieder,mit dem was wäre wenn! Gegen Hertha ein klarer Elfmeter zurück genommen,faul gegen Borre! Gegen Köln hätte das späte Tor nicht zählen dürfen! 4 Punkte Mehr!gegen Dortmund der klare Elfmeter! Trotzdem sind wir Vierter, zur Zeit sind wir das größte! Echt krass wie wir uns entwickeln, aber nichts ist in Stein gemeißelt! Es kann flott gehen! Höre wir müssen Trotz mega Erfolg sparen! Dazu laufen Kamada und Ndicka aus, beides Spieler des höchsten Niveau! Die können bei jeden Verein der Welt Stamm spielen! Wenn hier welche schreiben,das Kamada kein Riesen Verlust wäre,muss ich mit dem Kopf schütteln! Kamada ist mega genial,kreativ,torgefährlich und jetzt auf Zweikampf stark! Er ist einer Eier legende Wollmilchsau! Ndicka genauso, ich wüsste keinen Innenverteidiger der besser ist! Aber zur Zeit kann man einfach nur Stolz sein,auf die Sexy Eintracht!

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  9. @8:

    Natürlich wäre Kamada ein schwerer Verlust, genauso wie es Haller, Jovic, Rebic und Silva waren. Aber die Verantwortlichen haben gezeigt, dass sie immer wieder neue Spieler ranholen.

    Im Übrigen ist das System für mich der Star. Das grade ich das schreibe, wo ich doch Glasner permanent vorgeworfen habe, eben jenes nicht zu haben. Irgendwann schreibe ich mal einen längeren Text um Buße zu tun.

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  10. Naja, da gibt es weltweit schon noch zwei Drei andere gute Innenverteidiger.

    Sollte beide gehen, wäre das natürlich schmerzhaft. Aber da vertraue ich weiterhin dem Scouting unabhängig ob es mit oder ohne Manga ist. Und mit Smolcic haben wir schon einen richtig guten neuen Innenverteidiger am Start Und auch für Kamada werden wir jemanden finden, der ihn früher oder später gut ersetzen wird. Daher ist meine Angst nicht ganz so groß, auch wenn ich weiter auf eine Verlängerung der beiden hoffe. Diese Verlängerung ist bei Kamada wohl eher realistisch als bei Ndicka .

    Aber im Moment genieße ich einfach nur die Situation, wie sie jetzt ist.

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  11. @9
    Ein großer Unterschied ist natürlich, dass es für die von dir genannten Spieler satt Kohle gab.

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  12. Wir haben so viele eigentlich unersetzliche Abgänge in den letzten Jahren gehabt und trotzdem an Qualität zugelegt; der Begriff Kollektiv (mit steigender Klasse der Individuen) wabert überm Waldstadion.

    Gerne sähe ich jeden der auslaufenden Verträge verlängert, aber mir ist nicht bange, sollte dem ein oder anderen die Altersvorsorge über Spaß und Erfolg bei der Arbeit gehen. Wer, außer dem schwer erkrankten Sebastien Haller, hat denn nach seiner Zeit bei der Eintracht so richtig zugelegt? Fällt mir keiner ein, hoffe, das spricht sich langsam auch im Kader rum.

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  13. @11:

    Stimmt, aber jetzt machen wir satt Kohle mit den Spielern während ihrer Vertragslaufzeit. Es ist wie es ist – Ablösen sind kein Menschenrecht. Wir sollten uns nicht daran aufhängen, sondern diese Zeit genießen mit dieser Mannschaft. Ich bin mir sicher, dass uns die Abgänge nicht mehr so schwer treffen wie früher, da wir jetzt endlich ein funktionierendes System haben.

    Jakic ist kein Libero, Ebimbe kein Außenverteidiger, Knauff kein linksfuss und Kamada kein Sechser. Das sie dennoch so gut performen, liegt am System. Bei der Büffelherde wars andersherum, da gab’s kein System, sondern individuelle Klasse. So wars auch bei Kostic.

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