Jubel nach dem 3:1.

Die Frankfurter Eintracht steht im Achtelfinale der Europa League. Die SGE bezwang am Donnerstagabend im Rückspiel der Zwischenrunde Shakthar Donezk deutlich mit 4:1 (2:0) und feierte die nächste magische Europapokalnacht, die vor dem Spiel von einer Auseinandersetzung zwischen Fans und Polizei überschattet wurde. Die Tore für die Eintracht erzielten Luka Jovic (23. Minute), Sebastien Haller (27. + 81.) und Ante Rebic (88.)

Choreografie kurzfristig abgesagt

Schon vor Anpfiff herrschte im Frankfurter Stadtwald helle Aufregung. Die aufwendige und wochenlang von den Fans vorbereitete Choreografie, die so groß wie noch nie zuvor werden und das ganze Stadion in ein schwarz-weiß-rotes Fahnenmeer tauchen sollte, wurde eine Stunde vor Spielbeginn abgesagt und komplett abgebaut. Der Grund sollen Auseinandersetzungen mit der Polizei gewesen sein, die beim Konfiszieren eines Banners, das beleidigenden Inhalt gegen Hessens Innenminister Peter Beuth gezeigt haben soll, in Konflikt mit Frankfurter Fans gekommen ist. Dabei sind auf Seiten der Fans auch Verletze beklagt worden. Schade für die Mannschaft und alle, die sich auf die spektakuläre Choreografie gefreut haben.

Doch es ging ja eigentlich ums sportliche und um die nächste Runde in der Europa League. Dafür nahm Trainer Adi Hütter im Vergleich zum 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach drei Veränderungen in der Startelf vor. Sebastian Rode und David Abraham wurden rechtzeitig wieder fit und spielten für Gelson Fernandes und Jonathan de Guzman, Luka Jovic stürmte für Ante Rebic, der erstmal nur auf der Bank saß.

Start nach Plan – 2:0 zur Pause

Die Frankfurter erwischten den besseren Start in die Partie, waren von Beginn an giftig und pressten hoch. Die erste richtige Möglichkeiten erarbeiteten sie sich nach einer guten Viertelstunde nach einer Flanke von Filip Kostic auf den Kopf von Haller. Das Spielgerät segelte knapp über den Querbalken. In der 23. Minute zappelte der Ball dann aber in den Maschen. Danny da Costa spielte von rechts perfekt auf den im Strafraum lauerten Jovic. Der ließ seine Gegenspieler mit einer einfachen Körpertäuschung alt aussehen und verwandelte. Und die Eintracht wollte mehr, spielte nach dem Führungstreffer mit der entsprechenden Leichtigkeit im Rücken weiter munter nach vorne. Und wurde dafür belohnt. In der 26. Minute sicherte sich Rode an der Strafraumgrenze einen zweiten Ball und zog aus der Distanz ab. Matvieenko bekam den Ball beim Abwehrversuch an den Arm. Der spanische Referee zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Diese Gelegenheit ließ sich Haller nicht nehmen. Der Franzose netzte abgezockt ins linke Eck zum 2:0 ein. Vor dem Pausenpfiff hatte die SGE durch Haller (30.), Jovic (31.) und Rode (43.) weitere gute Chancen, um den Vorsprung noch komfortabler werden zu lassen. Diese ließ sie jedoch ungenutzt und so ging es mit der Zwei-Tore-Führung in die Kabinen.

Donezk kommt kurzzeitig zurück, Eintracht kontert eiskalt

Aus denen kamen die Ukrainer deutlich giftiger. Sie schienen schnellstmöglich den Anschlusstreffer erzielen zu wollen. Doch da hatten die Hausherren etwas dagegen. Sie pressten zwar nicht mehr so hoch wie noch in den 45 Minuten, verteidigten aber konsequent. Zumindest bis zur 64. Minute. Da passte das erste Mal in der Defensive der Hessen nicht viel zusammen. Abraham verschätzte sich, Junior Moraes zog ab und Trapp konnte den Ball nur knapp hinter der Torlinie abfangen. Der etwas unnötige Anschlusstreffer und der Startschuss zu einer hektischen Phase. In der 69. Minute spielte Shakthar wieder Katz‘ und Maus mit der Frankfurter Abwehrreihe. Die SGE hatte Glück das letzte Pass im Strafraum zu steil war und Trapp rechtzeitig aus seinem Tor eilte. Wenige Sekunden später rettete die Latte für die Eintracht, als Marlos aus zentraler Position abzog, Trapp zwar eine schöne Flugeinlage hinlegte, aber den Ball nicht mehr erreicht hätte. Kurz darauf kam Rebic für Jovic (71.) und Jetro Willems für Rode (74.).

Aber Donezk fand mehr und mehr ins Spiel zurück, schoss aus allen Lagen. In der 79. Minute wackelte das Frankfurter Tor wegen eine Aluminiumtreffers erneut. Diesmal klatschte ein Kopfball von Taison an den Querbalken. Die Spannung im mit 47.000 Zuschauern ausverkauften Waldstadion war zum Greifen. Und diese entlud sich in der 81. Minute in tosenden Jubel. Die SGE setzte zu einem Konter wie aus dem Lehrbuch an. Über Evan N’dicka und Filip Kostic kam der Ball zu Haller zum Sprint ansetzte, alle Gegenspieler stehen ließ und vor Keeper Pyatov sogar noch die Coolness hatte, einen Übersteiger zu machen, um dann zum 3:1 einzuschieben. Das war mindestens mal die Vorentscheidung. Rebic machte dann in der 88. Minute den Deckel drauf, als er nach einer schönen Einzelaktion aus 14 Metern zum 4:1 einnetzte und das Ticket fürs Achtelfinale definitiv buchte.

Die Auslosung zur nächsten Runde findet morgen um 13 Uhr in Nyon statt.

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25 Kommentare

  1. Sehr Enttäuschend , nur 17 min (zw 64 und 81 min) Herzrasen heute … 😉
    Ansonsten Abriss-Party in Waldstadion !!
    Tolle Manschaftsleistung , möchte keinen hervorheben weil die Jungs als Team gewonnen haben. Adi hat auch das Händchen bei der Aufstellung gehabt

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  2. ich wünsche uns den nächsten schweren gegner!!! die einfachen sachen liegen uns nicht

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  3. Grandios, endgeil. Riesen Kompliment an unsere Jungs. Ziehe meinen Hut und verneige mich vor dieser Leistung! Nur die SGE !!!

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  4. Einfach geil!!!!
    Anfangs hat vieles an Porto erinnert.
    Dann fie Sache mit der abgeblasenen Choreo.
    Dann 1:0. 2:0.
    Geil. Es läuft.
    2:1
    die folgendene Sturm und Drang Phase von Donezk.
    Aber der Dicka verteidigt weltklasse. Legt auf für ein Konter und Haller unnachahmlich. Genial.
    Rebic macht den Robben und 4:1.
    Unglaublich.
    Das hätte niemand so erwartet.
    Ich hoffe das gibt kraft für den Rest der Saison.
    Dass die Vorkommnisse vorm Spiel aufgearbeitet werden und auf allen Beteiligten Seiten die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden.
    Für solche Spiele kann man sich nur bedanken.
    Die bleiben ein lebenlang in Erinnerung.
    Das wollen wir Fans doch.
    Danke Hütter für diese Aufstellung die es zuvor so noch nie gab. Hut ab.
    Heute feiern.
    Ab morgen auf Hannover konzentrieren.
    Euch allen einen schönen Abend!

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  5. Super geil, großes Lob für diese Leistung. In der ersten Hälfte eine mega Ruhe auf den Platz gebracht, hätte ich Donezk mit mehr elan erwartet. Zweite Hälfte teilweise geschwommen, aber dann eiskalt der Haller. Heute aber echt alle sehr stark. Freu mich so mega

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  6. Haller mit dem Jan-Aage Gedächtnis Übersteiger… Einfach nur ein geiles Spiel.
    Europapokal, Europapokal in jedem Jahr 😉

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  7. Einfach nur eine bärenstarke Leistung!
    Alle Spieler haben Alles gegeben! Da Costa unglaublich…

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  8. Herzlichen Dank an die Mannschaft! Sehr geil! Grandioser Einsatz. Baku wir kommen!

    Und an Herrn Fischer – hin und wieder mal das Hirn einschalten.

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  9. Nochmals meine entschuldigung an die kurve aber ich war so entsetzt als die ersten bilder bei nitro kamen mit abmontierten Sturmreihen… Sorry!

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  10. Weltklasse Jungs,ohne Ausnahme.
    Danke euch, danke Adi.
    Ich glaube viel stärker als Donjetz gibt es erst im Finale.
    Baku here we come!!!

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  11. Laut FR stand auf dem besagten Banner „Beuth, der F*cker f*ckt zurück“. Die schreiben allerdings auch, dass SchlagringE und Messer gefunden wurden.
    Dabei ist in der FNP das gepostete Bild der Polizei mit einem Messer und einem Schlagstock zu sehen. Laut FNP stand auf dem Banner auch nur „Aufenthaltsverbot für Beuth“.
    https://www.fr.de/eintracht-frankfurt/europa-league-massiver-fan-aerger-frankfurt-11788425.html?utm_medium=Social&utm_source=Twitter#Echobox=1550777769
    https://www.fnp.de/eintracht-frankfurt/frankfurt-hessen-vermummte-greifen-eintracht-frankfurt-spiel-gaeste-fans-11789970.html

    Mal sehen was es am Ende wirklich war. Aber so eine Aktion nur aufgrund eines dämlichen Interviews von Fischer zu machen, halte ich für vollkommen daneben, zumal ja auch keinerlei Pyro gefunden wurde.
    Kann aber trotzdem nicht verstehen warum man die Choreo nicht trotzdem durchzieht.
    Egal, verdient gewonnen und jetzt auf ein gutes Los hoffen 🙂

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  12. Das die Polizei Peter’s Aussagen als Anlass gesehen haben so vorzugehen ist doch absolut lächerlich wie unangemessen.
    Dadurch haben Sie die Choreoparty des Jahrhunderts kaputtgemacht.Und ein noch größeres Highlight aus Frankfurt verhindert was über ganz Europa ausgestrahlt wäre.
    Das macht mich sowas von zornig und unhiemlich viel kaputt was über Jahren aufgebaut wurde. Und zero Abstimmung mit Axel & Co.
    Der Beuth müßte sich um andere Themen bei der Polizei kümmern oder war da nicht was in Frankfurter Revier?

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  13. Was für ein grandioses Fussballfest ! (Ich meine den Sport, nicht das unsägliche Pillepalle der einschlägigen Möchtegernprotagonisten.)
    Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass wir dieser vor allem im Zentrum und in der Offensive mit Weltklassespielern besetzten Mannschaft, letztlich so den Stecker ziehen. Einsatz, Wille, Kampfkraft und v.a. taktische Disziplin verdienen höchstes Lob – und natürlich eiskalte Vollstreckermentalität an der Front. Adi erweist sich als höchst klarsichtiger, kluger Stratege: eisenharter Kovacenaccio + wohldosierter Hütterismo = ganz schwer zu schlagen. (So siegen wir auch wieder in der BL.)
    Nicht auszudenken, was bei uns noch ginge, wenn wir zwei, drei von diesen Fussballvirtuosen insb. in unserem Zentrum hätten. Was die da teilweise gezaubert haben, gehört zum Feinsten, was ich seit Langem bestaunen durfte. Danke, Schakhtar! für eines der besten Fußballspiele gegen einen der stärksten Gegner der letzten Jahre.

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  14. Schade für Donezk, dass sie die Eintracht zugelost bekommen haben
    Danke Eintracht für einen grandiosen Europapokal-Abend

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  15. @21.
    Dank und Respekt gilt den Mannschaften – beiden! Großmäuligkeiten bzw. Unflätigkeiten waren von keinem Spieler zu vernehmen, die kamen exklusiv von Vereinsoberen. Und zwar hier wie dort. Insofern ist die Retourkutsche völlig unangebracht. So viel hat nicht gefehlt und Donezk hätte den Spieß umgedreht.

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  16. Klasse Mannschaftsleistung. Zum Schluß war es der Wille und der 12 Mann(Frau) .Donezk eine super bärenstarke Mannschaft die selbst nach dem dritten Tor keine Ruhe gab und immer wieder technisch super bis in Trapps 5 Meterraum kombinierte.Das Spiel war eigentlich nach dem 2 zu1 Anschlußtreffer gekippt und weitere Donezktreffer waren echt nur eine Frage der Zeit. Ja ,in Beuths Musterstadien Wolfsburg,Hobbelheim Monaco hätte Donezk den Sieg eingefahren.
    Aber nicht im Herzen von E U R O P A.
    Wir feuen uns über den Sieg aber auch über einen sehr starken Gegner Shakthar Donezk
    Was eine Sauerei ist das ein Gruppensieger in der Zwischenrunde auf einen CL Absteiger trifft.
    Wo ist da der Sinn eines Gruppensieges. Dann lieber Nationale Gegner zulassen.
    zu Wunschgegner.Sowas geht oft nach hinten los.
    Et kütt wie et kütt

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