Evan N´Dicka (li.) und Kevin Trapp (re.) bildeten wichtige Bausteine nach dem Sommer 2018. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Der DFB-Pokaltriumph ist gerade geschafft und das europäische Geschäft ist zurück in Hessen. Ein Umbruch steht dennoch bevor. Der damalige Trainer Niko Kovac vollzog seinen Wechsel zum Rekordmeister Bayern München und Torwart Lukas Hradecky ließ seinen Vertrag auslaufen. Im Nachhinein kann die Transferphase 2018/2019 als die Grundlage für den zukünftigen sportlichen Erfolg angesehen werden.

Neben den Abgängen von Kovac und Hradecky, wurde der Vertrag von Vereinslegende Alexander Meier nicht mehr verlängert und der Torschütze verließ die SGE und einer der Garanten für den Pokalsieg gegen die Bayern, Kevin-Prince Boateng wollte Deutschland mit einem guten Gefühl hinter sich lassen und sagte der Eintracht „leb wohl“. Auch Shooting-Star Marius Wolf, den die Hessen nach einer Leihe aus Hannover fest verpflichteten und verlässt die Frankfurter im selbigen Transferfenster in Richtung Dortmund. Dabei konnte die Eintracht einen hohen Gewinn erzielen, der reinvestiert werden sollte. Einige Abgänge, doch wie möchte man diese kompensieren?

Zukunftsbasierte Pläne, die sich auszahlen.

Auf der Trainerposition folgte Adi Hütter, der als offensivdenkender Trainer galt. Der Österreicher sollte einen aufregenden Fußball spielen lassen, der die Massen begeistert. Im Nachhinein kann man sagen, dass er dies schaffte, zumindest offensiv. Die Eintracht reagierte in der Offensive und verpflichtete den Doppel-Torschützen des Pokalfinals 2018 fest. Ante Rebic wechselte für einen Sockelbetrag von 4,5 Millionen Euro in die Mainmetropole und sollte den Sturm der Eintracht mit anführen.

Defensiv plante man langfristig und gab jungen Talenten Verträge. Einige Namen bildeten die stabile Verteidigung der SGE, die unter anderem die Europa League 2022 gewinnen konnte. Der damals 18-jährige Evan N´Dicka fand seinen Weg zur Frankfurter Eintracht und wurde mit einem Fünf-Jahres-Vertrag ausgestattet. Damals nahmen die Verantwortlichen 5,5 Millionen Euro in die Hand, um den Franzosen zu verpflichten und gingen damit ein hohes Risiko ein. Für die SGE war das viel Geld für einen jungen Verteidiger, der sich noch nicht auf höherem Niveau bewiesen hatte. Auch der Brasilianer Tuta konnte im Winter von Sao Paolo losgeeist werden und sollte eine Investition in die Zukunft darstellen. Das Erbe von David Abraham wurde Tuta auferlegt und auch intern zugetraut. Im Winter komplettierte der spätere Publikumsliebling Martin Hinteregger das Ensemble, das die Verteidigung der Hessen bilden sollte.

Torwart-Roulette und Kostic-Klausel

Da Lukas Hradecky nach Leverkusen ging, musste die Eintracht auf der Torwart-Position nachlegen. Dafür verpflichteten die Verantwortlichen den Dänen Frederik Rönnow und überwiesen circa 2,8 Millionen an Bröndby IF. Doch der neue Schlussmann verletzte sich schon früh in der Saison und galt auch vor seiner Ankunft in Frankfurt als verletzungsgefährdet. So musste man nachlegen und fand einen alten Bekannten, der auch international bereits Erfahrungen sammeln konnte. Kevin Trapp, für den es bei Paris Saint Germain nicht optimal lief, kehrte nach seinem Abschied 2015 am Deadline-Day zur Eintracht zurück. Der damals 28-jährige Torwart lief dem Neuzugang Rönnow den Rang ab und spielte sich in der Folge auf der Position fest. Ein Erfolgsgarant der kommenden Jahre.

Ein weiterer späterer Publikumsliebling wurde in diesem Transferfenster an den Main gelotst und galt damals als Dauerabsteiger. Mit Filip Kostic verpflichtete Fredi Bobic einen Spieler, der bei seinen letzten Stationen den Gang in die zweite Liga antrat und baute in das Leihgeschäft eine Kaufoption ein, die sich auf circa sechs Millionen Euro belief. Damit konnte die SGE Kostic zu seinem Marktwert verpflichten. Der Serbe wusste auf der linken Außenbahn zu überzeugen und steigerte seinen Wert auf 22 Millionen Euro. Ebenso wie andere Neuzugänge wuchs er zum Publikumsliebling heran und konnte den Europa League-Sieg mit den Hessen feiern.

Abgänge abgefangen, Zugänge kompensieren

Weiter Abgänge, die die Eintracht ausgleichen konnte, waren der Wechsel von Eigengewächs Aymane Barkok nach Düsseldorf und die Winterabgänge Carlos Salcedo und Marco Fabián. Dafür verpflichtete man mit Almamy Touré einen jungen Verteidiger, Lucas Torró sollte das Mittelfeld weiter stabilisieren und Gonçalo Paciência wechselte für einen Sockelbetrag von 3 Millionen Euro von Porto nach Deutschland.

Damit war die Transferphase 2018/2019 für die Eintracht eine richtungsweisende Transferperiode, die auch künftigen Erfolg brachte. Die Leihgeschäfte und das Vertrauen in die Jugend zahlte sich aus und erwies sich ebenfalls als ein Geschäftsmodell, dass sich für die Hessen bezahlt machen würde.

Die weiteren Artikel der Serie:

Transferphase 2016/2017: Von der Klippe in den Neuanfang

Transferphase 2017/2018: Das Fundament zum Erfolg

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4 Kommentare

  1. Liebe Redaktion,

    es wäre klasse, wenn ihr meinen Account hier dauerhaft löscht.

    Danke dafür.
    Dank auch für spannende Artikel, tolle Diskussionen und so weiter 🙂

    eine schöne Adventszeit euch allen

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  2. Puh. In der Bild (plusartikel) ist ein Artikel über den Streit zwischen Vereinsführung und Ultras. Aktuell wohl keine Kommunismus mehr zwischen den beiden Parteien und verhärtete Fronten. Klingt gar nicht gut.

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  3. Es soll natürlich Kommunikation heißen .

    Ache eben mit starkem Kurzauftritt inkl. Tor. Lautern damit eine Runde weiter, das wäre natürlich ein Hammerlos. Aber erstmal morgen Die eigenen Hausaufgaben machen!

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  4. @—)2. ja hab ich auch gelesen. @—) Redaktion: bitte aufnehmen, das wird ne Knaller Diskussion geben… freu mich auf euren Artikel zum Thema ultras

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