Noch immer ist die Freude am Riederwald groß, dass die SGE in der letzten Woche die magische Marke von 100.000 Mitgliedern geknackt hat. Gefeiert werden die Einhunderttausend auch mit einer Zeitungs-Sonderausgabe, die unter anderem am Samstag der „Frankfurter Neuen Presse“ beilag und beim gestrigen Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Stadion verteilt wurde. Darin nehmen Vereinspräsident Peter Fischer und SGE-Vorstandssprecher Axel Hellmann Stellung zur Entwicklung von Eintracht Frankfurt.
Stolzer Vereinspräsident
„Ich empfinde Faszination“, beschreibt Fischer die Zahl von 100.000 Vereinsmitgliedern. „Diese Entwicklung unserer Mitgliederzahlen war lange Zeit sicherlich nur schwer vorstellbar und es erfüllt mich natürlich mit Stolz, dass wir diesen besonderen Meilenstein erreicht haben. Wir haben mit über 50 Sportarten und der Fanabteilung großes Potential, sehr viele Menschen zu erreichen. Ich bin froh, dass in den letzten Jahren viele Menschen ihren Weg in unseren Verein gefunden haben.“
Gefragt war Mut und eine große Leidenschaft
Als Fischer sein Engagement bei der Eintracht im Jahr 2000 begann, hatte die SGE kaum 5.000 Mitglieder. Damals gab er große Ziele aus: Das Erreichen der Zahl von 10.000 Mitglieder, einen neuen Riederwald sowie eine europäische Begegnung gegen Liverpool. Der Präsident wurde seinerzeit ob dieser großen Worte belächelt. Jedoch: „Wenn ich Liverpool durch Barcelona ersetzen würde, kann ich sagen, dass sich diese drei Urwünsche von vor über zwei Jahrzehnten nun erfüllt haben.“ Eine „persönliche Genugtuung“ empfinde er dabei heute nicht: „Am Ende haben wir das alle zusammen erreicht. Es ist eine Gemeinschaftsarbeit von vielen meiner Kolleginnen und Kollegen, inklusive mir. Wir waren stets mutig und haben unglaublich engagiert und mit einer wahnsinnigen Leidenschaft an unseren Zielen gearbeitet. Und letztlich ist es auch das Ergebnis von 100.000 Menschen, die diesen Verein in ihr Herz geschlossen haben.“
Peter Fischer stellt sich im Sommer zur Wiederwahl
Für diese Mitglieder möchte Peter Fischer weiter eintreten: „Auf das Erreichte dürfen wir zurecht stolz sein“, so der 66-Jährige. „Aber uns auf einer Mitgliederzahl oder auf über 50 Sportarten auszuruhen, ist nicht der Weg von Eintracht Frankfurt. Und genau deshalb werde ich mich den 100.000 Vereinsmitgliedern im Sommer erneut als Präsident zur Wahl stellen.“
„Marsch durch die Institutionen“
Jemand, der den Weg der letzten beiden Jahrzehnte begleitet hat, ist Axel Hellmann. Er denkt heute daran, dass es Anfang der zweitausender Jahre durchaus Skepsis gab, die Eintracht neu aufzustellen: „In erster Linie ist diese Entwicklung der unbestreitbare Beleg, dass Fans in einem Fußball-Klub auch als Mitglieder in einer eigenen Abteilung eine Heimat finden müssen und sich unsere Hartnäckigkeit nachhaltig bewährt hat, sich gegen anderslautende Stimmen innerhalb der alten Eintracht durchgesetzt zu haben. Ich erinnere mich noch gut, dass wir damals gegen große Widerstände ankämpfen und gegenüber den Gremien viel Überzeugungskraft leisten mussten. Ich habe damals den Begriff des ‚Marschs durch die Institutionen‘ verwendet. Der ist erfolgt und war auch für den Klub notwendig. Nicht zu vergessen, wie es um die Eintracht vor 23 Jahren stand, sportlich wie wirtschaftlich am Boden, innerlich zerstritten und nicht mehr als 5.000 Mitglieder. Alles, wirklich alles hat sich seitdem verändert.“
Jedes Jahr ein sportliches Highlight
Als einen Grund für den großen Zuwachs der letzten Jahre zählt Hellmann den sportlichen Höhenflug der Fußball-Profis auf: „Seit der Relegation 2016 wartet jährlich mindestens ein sportliches und damit emotionales Highlight. Zwei DFB-Pokalendspiele, darunter der Triumph 2018, das Europa-League-Halbfinale 2019, das DFB-Pokalhalbfinale 2020, eine rekordverdächtige Bundesliga-Saison 2020/21 und in dieser Spielzeit der grandiose Lauf in der Europa League, unter anderem mit über 30.000 Adlerträgern in Barcelona. Dem kann sich niemand entziehen, das bewegt alle.“ Ein weiterer Faktor für den Erfolg sei die klare Haltung der Eintracht, etwa zu gesellschaftspolitischen Fragen – wie die öffentliche Positionierung gegen die AfD –, oder „das überzeugte Eintreten für 50+1“.
Die Mitglieder sind das Fundament der SGE
Hellmann fasst zusammen: „Unsere Art des organischen Wachstums, basierend auf einer emotionalen Bindung, ist das exakte Gegenteil zu den Klubs, die nicht mitgliedergeführt sind. Dieses Fundament gewährleistet eine gewisse Konstanz. Ob wir gewinnen oder verlieren, überzeugen oder enttäuschen oder uns Spieler und Trainer verlassen – die Basis bleibt!“
6 Kommentare
Ich weiß natürlich nicht, wie es wirklich im Inneren aussieht und was passiert, wenn wir Mal in eine schwere Krise geraten, aber wenn man sich das Theater, das andere Traditionsvereine wie der VFB, HSV, Schalke, Bayern usw aufführen, glaube ich, dass ein Teil des aktuellen Erfolges auch darin begründet ist, dass auch in der Kooperation zwischen AG und Verein sowie generell in den inneren Abläufen das Gefühl der Eintrachtfamilie gelebt wird. Das Beben, dass Bobic und Hütter ausgelöst haben, hätte auch ganz anders ausgehen können. Manchmal frage ich mich schon, wo meine Eintracht geblieben ist - so ne satte Schlägerei auf der Mitgliederversammlung, oder so. Aber es dauert nur eine Millisekunde um zu begreifen: Macht bitte weiter so !!!
Sollten wir kommende Woche das "unmögliche" schaffen und den Pokal holen, dann glaube ich greifen wir schon sehr bald die Schapszahl 111.111 an :-)
Forza SGE
Bobic, Kovac und Hütter haben zwar ein gewaltige Unruhe am ende in den Verein gebracht aber sie haben auch die weichen gestellt das die Eintracht jetzt so dasteht wie sie dasteht. Ein Rädchen führte ins andere.
Sie haben unsere SGE als Sprungbrett genutzt haben was solides aufgebaut gehabt aber mehr nicht. Auch die Art und weise wie die Abgänge waren waren Grenzwertig und nur auf sich bezogen nach mir die Sinnflut.
Rückblickend mMn war es das beste was passieren konnte. Der schlafende Riese wurde von den genannten Herren erweckt aber es bedurfte einen neuen Wind, neue Ideen und neuen Mut den Riesen zum Aufstehen zu bewegen.
Ich bedanke mich für die fulminante Arbeit die geleistet wurde wo schon so mancher ein scheitern gesehen hatte. Danke Oliver, Danke Markus, Danke Ben, Danke Axel, Danke Peter danke an die Fans die mit ihren unbändigen Glauben dazu beigetragen haben das wir all das erreicht haben.
Sollten wir den Pokal tatsächlich holen, und wir gehen ja alle stark davon aus, sollte die Vereinsführung das Momentum nutzen, um in allen Kanälen einen Spot zu schalten, in dem zur Mitgliedschaft aufgefordert wird.
Da sollten allerdings auch die anderen tollen Abteilungen (LA, Turnen, usw.) irgendwie vorkommen. Das ist alles Eintracht und trägt die Marke nach außen.
Vielleicht hat ja jemand Kontakt zur Marketing-Abteilung und triggert das mal an.
Alles hat seine zwei Seiten.Das man wächst ist super umgekehrt ist es aber immer schwieriger an Karten zukommen.Siehe aktuell Sevilla.Früher konnte man sich Samstag noch kurzfristig entscheiden in den Wald zu gehen heute undenkbar.Weiterhin fällt auf das es immer mehr sogenannte Eventfans gibt.Gerade in Barcelona gesehen.Jemanden kennengelernt.Zum ersten mal bei einem Auswärtsspiel und das im Alter von 28.Dadurch kriegen viele Fans die teilweise Jahrzehnte hingehen keine Karte mehr.Man sieht besonders in England das sich das Publikum stark verändert hat.Hardcore Fans raus und Event rein.Hoffe nicht das es bei uns in paar Jahren genauso ist.Obwohl der Umbau + mehr Steh spricht dagegen.
@5 wasn das für ne Einstellung, Neuankömmlinge sollt man immer willkommen heißen. Kurzfristig heißt dann halt auch es wäre halt das Stadion sonst vielleicht nicht ausverkauft. Dann ists doch besser so, wer zuerst kommt, malt zuerst. Die Verteilung is schon so gerecht wie möglich gestaltet, da muss man ja jede Seite berücksichtigen.
Dass bei nem Finalspiel nicht jede/r ne Karte kriegen kann, ist doch logisch und immer so.
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