russZufriedenheit nach einer Niederlage zum Saisonstart. Was beim FC Bayern unter Ehrgeizling und Sportdirektor Matthias Sammer undenkbar wäre, scheint bei der Frankfurter Eintracht dieser Tage salonfähig. Immerhin: Bei der 1:2-Pleite in Wolfsburg stimmte die Leistung, doch der Ertrag blieb aus. „Das sind so Spiele, wo man kurz nach dem Abpfiff denkt, hätten wir mal lieber 5:0 verloren“, gab Vize-Kapitän Marco Russ am Montagabend im hr-heimspiel! einen Einblick in das Seelenleben der Eintracht-Profis nach der Auftaktpleite. Zwar habe seine Mannschaft ansatzweise das gezeigt, was sie sich vorstelle zu spielen, doch die Wolfsburger hätten auch einen schwächeren Tag erwischt, gab Russ zu bedenken. Der 30-Jährige fand neben den Gegentoren, von denen besonders das zweite zu einfach gefallen sei noch weitere Kritikpunkte am Saisonstart. „Wir haben am Anfang etwas überdreht“, verwies Russ auf die eigentlich starke Anfangsphase, an deren Ende paradoxerweise ein 0:2-Rückstand heraussprang.

Zufrieden zeigte sich der gebürtige Hanauer derweil mit den Verstärkungen, die Sportdirektor Bruno Hübner im Sommer an den Main lotsen konnte. „Durch die vielen Neuzugänge und jungen Spieler sind wir flexibler und schneller geworden“, lobte Russ, der mit Ersatzkeeper Heinz Lindner sogar einen neuen Zimmernachbarn gewinnen konnte. Für die Zukunft und den weiteren Saisonverlauf gab sich Russ deshalb zuversichtlich: „Wenn wir so weitermachen und uns einspielen, kann das eine gute Saison werden.“

Dass der gelernte Innenverteidiger dabei in den kommenden Wochen seine Rolle als Kapitän wieder verlieren wird, stört ihn nicht. Im Gegenteil: Russ will die Binde so schnell wie möglich wieder loswerden. „Ich hoffe sie bald abgeben zu müssen, weil ich dann weiß, dass Alex Meier wieder auf dem Platz steht. Mit seiner Torgefahr ist er einmalig in unserem Team, wenn nicht sogar in der Bundesliga“, lobte Russ den Torschützenkönig der Vorsaison. Wie sehr Meier dem Team fehlt, zeigte schon der Saisonstart, bei dem sich wohl so mancher Fan in der Anfangsphase den Torjäger zurück gewünscht hat. Gegen den FC Augsburg wird der „Fußballgott“ am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) noch fehlen, drei Punkte im ersten Heimspiel sind dennoch das erklärte Ziel. „Wir müssen noch was draufpacken, um zu Hause zu gewinnen“, erwartet Marco Russ nach dem 1:2 in Wolfsburg eine Steigerung trotz guter Leistung.

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3 Kommentare

  1. Empfand nur ich den Auftritt gestern im Hr-Fernsehn beim „Heimspiel“ von M. Russ zunächst missmutig, stotterig und unkonzentriert?
    Mir kam es zumindest anfangs der Sendung so vor, als hätte unser Vize überhaupt keine Lust auf die Anwesenheit in dieser Sendung, was sich später dann etwas gelockert und gebessert hat.
    Zum Schluss konnte Russ sich sogar zu einem Lächeln durchringen.
    Was seine Angaben zu seiner Auswechselung angeht, fand ich diese auch eher leicht „gekünstelt“….

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  2. keine Ahnung….irgendwie ist der Russ mit dem Tempo der Buli generell überfordert.Den gleichen Eindruck hatte ich auch bei Stefan Reinartz in manchen Situationen….es dauerte manchmal ewig lange bis der Ball abgespielt wurde bzw der Gegner von hinten einfach übersehen wurde.Für mich ist das der entscheidende Unterschied in der Qualität der Spieler welche Durchschnitt darstellen und denen,die eben in höheren Regionen anzusiedeln sind.

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  3. Ich stimme mit Russ überein, daß wir heuer eine starke und auch junge Truppe zusammen haben, die durchaus eine starke Saison spielen könnte. Auf die Frage, was denn am 1. Spieltag besonders überrascht habe, sprachen einige ehemalige sportliche Größen und Experten der Eintracht ein dickes Lob aus – da sei noch einiges zu erwarten.
    Es ist der Eintracht gelungen, trotz einer Niederlage, fast das gesamte SGE4ever-Forum zu einer grundwegs positiven Stimmung zu bewegen. Das habe ich in einer solchen Geschlossenheit nach einer Niederlage hier noch nicht gesehen.
    Und was macht unser derzeitiger Käpt`n? Er schmälert eine richtig gute Leistung in o.g. mürrischer Weise, die einfach nur negativ rüber kommt. In meinen Augen sollte ein Spielführer neben einer gewissen Ausstrahlung und Tugenden auch eine Mannschaft aufbauen können – und nicht im Gegenteil gute Geschehnisse noch schlecht reden. (Was mag Russ denn erst hinter verschlossenen Türen sprechen, wenn wir mal wirklich schlecht gespielt haben?)

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