Hat eine bewegte Geschichte bei der Eintracht hinter sich: Thomas Sobotzik
Hat eine bewegte Geschichte bei der Eintracht hinter sich: Thomas Sobotzik

Thomas Sobotzik war einer der Protagonisten des Frankfurter Fußball-Wunders von 1999, als die Eintracht sich aus einer aussichtslosen Lage befreite und mit einer Siegesserie am Saisonende den Klassenerhalt schaffte. Unvergessen ist bis heute das furiose Finale mit einem 5:1-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Sobotzik war damals an jedem der letzten vier Spieltage als Torschütze erfolgreich und verriet am Montagabend im „hr-heimspiel!“ ein bisher unbekanntes Erfolgsrezept des damaligen Trainers Jörg Berger.

Was heute unter einem Niko Kovac, dem Synonym für harte Fußball-Arbeit, unmöglich wäre, brachte der SGE vor 18 Jahren die Rettung. „Wir haben extrem kurz trainiert“, verriet Sobotzik, dass Berger die Belastung seinerzeit bewusst niedrig gehalten hatte. „Das war richtig, weil er uns so die Lockerheit gegeben hat“, meint der ehemalige Mittelfeld-Spieler, der später unter Felix Magath auch noch das andere Extrem kennenlernen durfte.

Einzig in der Entspannung zwischen den Spielen sieht Sobotzik (103 Bundesliga-Spiele für die Eintracht) den damaligen Erfolg aber nicht begründet. „Es wird oft vergessen, dass wir einfach auch richtig Qualität in der Mannschaft hatten. Jörg Berger hat sie einfach nur offengelegt wie ein Chirurg“, erinnert der 42-Jährige. Das Geheimnis für das spätere Wunder habe laut Sobotzik in den ganz einfachen Abläufen gelegen.

Die Erfahrungen und Tipps des einstigen Mittelfeld-Strategen scheint die Eintracht in dieser Saison zum Glück nicht zu benötigen. Als Tabellensechster befinden sich die Hessen in angenehmeren Regionen, müssen aber dennoch erstmal einen Fehlstart ins neue Jahr verdauen. Nach der 0:3-Pleite in Leipzig fallen für das kommende Auswärtsspiel auf Schalke gleich vier Leistungsträger aus. Für Thomas Sobotzik kein Grund zur Sorge: „Für ein Spiel kann man da durchaus mal Lösungen finden. Ein Alex Meier zum Beispiel saß gegen Leipzig 90 Minuten unten und dürfte ausgeruht sein.“

So ausgeruht wie die Helden von 1999 gehen die Frankfurter am Freitag aber sicherlich nicht in die Partie. Ein Niko Kovac ist schließlich kein Jörg Berger und wird sein Team unter der Woche wieder hart arbeiten lassen.

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16 Kommentare

  1. Das Spiel 1999 ist ein Mythos. Da spielt die SGE gegen einen Championsleague-Aspiranten um die Wurst… und legt so ein legendäres Spiel hin. Mit einer Dramaturgie, die keiner auch nur annährend so hätte zuhause basteln können.
    Ich kann mich noch erinnern, wie ich noch 20 Minuten nach Abpfiff wie ein Geisteskranker völlig entfesselt und wild gestikulierend und schreiend durch die Zimmer gerannt bin. Meine Familie kann es bis heute nicht fassen. Schäme ich mich dafür? Aber ganz im Gegenteil 🙂
    Was mich an diesem Spiel so fasziniert und immer faszinieren wird: In diesem Alles-oder-Nichts-Spiel fielen reihenweise herrliche Treffer. DAS Tor schlechthin, und eins meiner absoluten Lieblingstore ever (neben dem ewigen Jay Jay) ist Gebhards brasilianisches Hacken-Mitnahme-und-unters-Tordach-versenktes Goal. Da kriege ich heute noch eine Gänsehaut!

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  2. @sge1899
    Erging mir damals genauso. Mensch waren das Zeiten. Dank an den damaligen Jörg Berger, der nicht nur einmal unser Feuerwehrmann war. Das war einfach ein toller Trainer.

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  3. Man könnte auch von einem Wunder sprechen, wenn wir auf Schalke mehr als 0 Punkte holen.

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  4. Warum. Die haben mühsam gegen Ingolstadt 1:0 gewonnen. 5 der letzten 10 Spiele verloren,. Wir haben 2 verloren. ein Spiel davon in Unterzahl. Ich sehe da keinen Grund

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  5. Sehe ich ähnlich Joe.
    Wenn Lindner den Ball nicht 2 Meter vor der Strafraumgrenze mit den Händen bespielt, können wir in Gelsenkirchen auch Paroli bieten. Bin gespannt was sich NK einfallen lässt.
    Hasebe muss jedenfalls in die IV.

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  6. Da muß ich @joe Recht geben. Das Spiel wird ein ganz anderes als gegen RaBa. Die Schalker sind gehörig unter Druck und müssen das Spiel machen. Wir können uns nur selber schlagen und deshalb müssen wir konzentriert und ohne Angst an die Sache rangehen. Ich hoffe, wir sind kein Aufbaugegener für die Schalker.

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  7. ich habe gleich gesagt , lieber einmal 0 : 3 als dreimal 0 : 1.
    Doch das ist es nicht allein. NK hat vor Leipzig ganz besonders die „Handlungsschnelligkeit“ angemahnt und bei alle drei Toren war diese nicht gegeben. Natürlich sprachen nach dem blackout von LH alle Momente gegen uns , doch ein wenig Selbstkritik gehört auch dazu.
    Bisher hat das das Trainerteam und die Mannschaft in der Hinrunde immer sehr gut hinbekommen , darauf vertraue ich und hoffe auf Freitag. „who is Schalke ?“ – zumindest kein Angstgegner.
    Forza SGE !

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  8. OT: Boyd nach DA….!
    Was haltet Ihr davon? Die Darmstädter scheinen ja richtig aufzurüsten.

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  9. Eben. Beides Jungs ,die bei ihrem Verein keine Zukunft hatten. Boyd diese Saison in der Regionalliga und letzte lange verletzt. Macht mir keine Angst

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  10. @SGE1899 : „Ich kann mich noch erinnern, wie ich noch 20 Minuten nach Abpfiff wie ein Geisteskranker völlig entfesselt und wild gestikulierend und schreiend durch die Zimmer gerannt bin.“
    …heheh Du bist der beste.

    Mir gings ähnlich. Lag minutenlang (20 Min.) aphatisch (od. Besoffen) auf dem Trainingsplatz, und starrte in den Himmel.

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  11. Finde das mit den Ruhepausen (wie damals unter Berger) nicht von der Hand zu weisen. Vielleicht kommt dann die Handlung-Schnelligkeit wieder. Auch Profis sind mal ‚ausgepowert‘ (körperlich oder mental).
    Manchmal langt da auch schon ein Training mal etwas lockerer anzugehen. Haben wir eigentlich in unserem begleitenden Stab auch psychologisch geschulte Leute, die so was beurteilen können?

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