Hier unterschreibt Shani Tarashaj seinen Vertrag bei Eintracht Frankfurt. (Quelle: Facebook).
Hier unterschreibt Shani Tarashaj seinen Vertrag bei Eintracht Frankfurt. (Quelle: Facebook).

Christoph Sypcher, Benjamin Huggel, Pirmin Schwegler, Tranquillo Barnetta, Haris Seferovic – durchgehend seit 2005 schon prägen Schweizer das Spiel der Eintracht. Spycher und Schwegler waren während ihrer Zeit bei den Hessen gar Kapitän, Huggel blieb vor allem wegen seiner kompromisslosen Art Fußball zu spielen in Erinnerung, Barnetta konnte die Erwartungen nicht erfüllen und mit Seferovic erleben die Fans derzeit ein Wechselbad der Gefühle. Auch wenn nicht jeder der acht Schweizer in der Frankfurter Vereinsgeschichte (Ruedi Elsener 1978/79 und Urs Gütensperger 1996 bis 1998) eine Hauptrolle inne hatte, so überwiegt doch ein positives Gefühl bei der Verpflichtung von Shani Tarashaj. Der fünffache Nationalspieler, der bei der Europameisterschaft in Frankreich einen Kurzeinsatz am zweiten Vorrundenspieltag gegen Rumänien (1:1) zu verzeichnen hatte, wechselt ohne Leihgebühr für eine Saison vom FC Everton an den Main. Die Toffees hatten den 21-Jährigen im vergangenen Januar für vier Millionen Euro von Grasshoppers Zürich verpflichtet und sofort wieder an den Heimatverein zurückverliehen. Tarashaj, der sich im offensiven Mittelfeld und als hängende Spitze am wohlsten fühlt, erzielte in 52 Ligaspielen zwölf Treffer und will jetzt auch im Ausland auf sich Aufmerksam machen.

Bei Everton wäre die Chance auf Einsätze nur gering gewesen. An Spielern wie James McCarthy, Tom Cleverley oder Ross Barkley wäre ein Vorbeikommen nur schwer möglich gewesen, ferner kam er verpasste er Teile der Vorbereitung wegen der EM und einer Nasen- und Leistenverletzung. Tarashaj will allerdings auf dem Feld stehen und Spielpraxis sammeln, wie er dem Schweizer „Blick“ verriet: „Es war mein Wunsch. Ich denke, dass ich in Frankfurt mehr zum Spielen komme. Ich freue mich sehr auf den Verein und die Fans.“ Nach den Abgängen von Stefan Aigner und Luc Castaignos und der Krankheit von Ante Rebic musste noch eine Stelle in der Offensive besetzt werden. Trainer Niko Kovac zeigt sich angetan vom neuen Mann, der die Rückennummer 30 erhält und nach Gesprächen mit Nationaltrainer Vlado Petkovic geholt wurde: „Er hat eine außerordentliche Schnelligkeit. Er geht in die Tiefe und kann dem Gegner Probleme bereiten. Ich sehe Shani auf den Außenpositionen oder als hängende Spitze. Und er hat eine sehr gute Arbeitseinstellung.“

Die Trainingsbeobachter werden aber noch warten müssen, bis der Schweizer mit den kosovarischen Wurzeln von der Nationalmannschaft zurückkehrt. Die Verpflichtung war die nächste Überraschung, an der Sportvorstand Fredi Bobic in Zusammenarbeit mit Sportdirektor Bruno Hübner und Trainer Kovac still und heimlich bastelte. Am frühen Mittwochvormittag  verkündete die Eintracht bereits die Verpflichtung von Neuzugang Nummer zwölf (inklusive Leon Bätge, Furkan Zorba und Joel Gerezgiher). Wie zuvor schon bei Michael Hector, Jesús Vallejo und Guillermo Varela besitzen die Hessen auch diesmal keine Kaufoption. Trotz eines erzielten Überschusses von fast sechs Millionen Euro musste auch diesmal ein Leihgeschäft vollogen werden. „Die, die wir gerne hätten, können wir nicht bezahlen“, betonte der Coach noch einmal. Ein Jonathan Schmid etwa, der die Lücke auf rechts hätte schließen können, wechselte für rund 5,2 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim zum FC Augsburg. Selbst in der zweiten Liga, Gerrit Holtmann von Eintracht Braunschweig ging für drei Millionen Euro zum 1. FSV Mainz 05, gab es kaum bezahlbare Akteure.

Tarashaj, der den englischen Weltklasseangreifer Wayne Rooney von Manchester United als sein Vorbild bezeichnet, wird sich darüber keine Gedanken machen. Er freut sich, wieder näher bei seiner Familie wohnen zu dürfen und will in Frankfurt die Möglichkeit nutzen, richtig Fahrt aufnehmen zu können. Chancen, sich zu beweisen, dürfte es aufgrund der dünnen Personaldecke auf den Flügeln einige geben. Und mit Schweizern haben die Frankfurter, wie die anfangs genannten Beispiele zeigen, bislang gute Erfahrungen gemacht.

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21 Kommentare

  1. Herzlich Willkommen , ich hoffe er bringt uns weiter. Bin ja mal gespannt auf wieviel Einsätze unsere auf einmal so hochgelobten Nachwuchskräfte in der Saison kommen.
    Ich denke ganz ehrlich, dass sind leider alles nur Quotendeutsche ohne Chance auf reale Einsätze in der Bundesliga, auch wenn es offiziell natürlich ganz anders klingt.

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  2. Also mir hat die Mannschaft gegen Schalke sehr gut gefallen und ich denke mit dieser Leistung sind der eine oder andere Punkt mehr drin als in der letzte Saison. Auch die ausgeliehen Neuen haben gezeigt das sie Fussball spielen können. Es war ein gepflegter Kick am Samstag. Dennoch wird man erst in den nächsten Spieltagen sehen, ob sie diese Leistung bestätigen können. In 5 Spielen sind wir schlauer.
    Die Verpflichtungen der Spieler ist insgesamt geräuschlos und heimlich abgewickelt worden, dass ist für mich höchst proffesionell abgelaufen. Alle Achtung an Bruno, Nico und Fredi.
    Ich hoffe auch, dass Shani uns auf den Aussen verstärkt ….also Herzlich Willkommen.

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  3. Sorry, das deutsch nicht deutsch-Thema kann ich nicht mehr hören.

    Es spielen Momentan, Meier, Otsche. CHandler kam rein. Wir könnten auch den ein oder anderen deutschen Spieler bringen. Es ginge auch eine Aufstellung Bätge-Chandler-Abraham-Knothe-Otsche-Flum-Mascarell-Meier-Bunjaki-Blum-Gacinovic. Ich glaube aber nicht, das wir dann das Spiel gewonnen hätten.

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  4. @3
    Darum geht es doch gar nicht. Von mir aus kann spielen wer will. Es geht um die Erfüllung der DFL-Statuten nach denen jeder Verein zwölf deutsche Lizensspieler im Kader haben muss und da werden für mich Nachwuchskräfte mit Verträgen ausgestattet ,nur um diese Quote zu erfüllen. Bei manchen würde eine Leihe doch Sinn machen, die aber nun nicht mehr möglich ist.
    Übrigens wurde die Regel mit den zwölf Lizensspielern auch dahingehend gefasst, um die Qualität der Nationalelf aufrecht zu erhalten. Für mich eigentlich eine sinnvolle Regelung ( nicht nur in Deutschland), die einheimische Talente fördert.

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  5. Zustimmung Joe, deutsche Spieler im Alter, wo sie noch für uns an Wert zunehmen können um Kohle zu verdienen, sind für uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht finanzierbar. Deutsche junge Spieler sind sehr teuer. Wichtig ist, dass sich die Spieler auf dem Platz (und neben dem Platz) gut verstehen, ist doch egal welche Nation. Deutschland ist doch mittlerweile sowieso ein Multi Kulti Land und Frankfurt ist schon immer International. Wir werden auch wieder mehr Deutsche im Kader haben, vielleicht kommt Stender in der Rückrunde wieder in die erste Elf dann sind es zumindest 3. Es geht eben im Moment nicht anders.

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  6. Mir ist aktuell kein Fall bekannt, in dem das bei uns der Fall wäre ( im übrigen ist das inzwischen bei den meisten Klubs in der Liga so ). Knothe und Zorba sollen aufgebaut werden , sind aber noch im U17-U19 Bereich bei uns. Bunjaki und Gerhezifer gehören zum Kader und werden auch in der Saison zum Einsatz kommen. Da bin ich mir bei beiden sicher. Und für den Stamm kommen aktuell außer Meier und Otsche sowie Chandler als Ergänzung keiner in Frage. Da kommt ein Russ zurück, ein Stendera und ein Regäsel soll ja auch im Lauf der Zeit eine größere Rolle spielen. Klar bei Joel und Knothe wünsche ich mir, das sie im Lauf der Saison Spielanteile bekommen, sobald wir nicht mehr in Abstiegsgefahr sind. Aber aktuell ist es sinnvoller die Jungs auszubilden und ranzuführen.

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  7. Ja hätte der Urs keinen Kreuzbandriss erlitten und hätte nicht in die Reha ( Knast ) gemusst, hätten wir glaub viel spass an ihm gehabt, habe noch das langarm Trikot mit Mitsubishi Motors drauf, jemand Interesse ? ☺

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  8. Ranführenund ausbilden kann ich auch ohne Profivertrag ( Zorba zB) Ich sehe einzig Bunjaki der eine reelle Chance hat zu spielen. So ganz leuchtet mir das mit der Nachwuchsfördering nicht ein. Waldschmitt und Rinderknecht lässt man ziehen, die für mich näher an der ersten Eld dran waren als ein Gerezigher oder Zorba. Naja bin gespannt wie oft die spielen .

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  9. Dass Rinderknecht nicht gehalten wurde verstehe ich nicht. Wurde ihm überhaupt ein Profivertrag angeboten?

    Joel, Bunjaki, Bätge und Zorba sind also nur wegen der Deutsch-Quote im Kader. Die werden wohl nä. Sommer auch gehen.

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  10. @euroalder
    Deine Bedenken bzgl den Eigengewachsen ist verständlich aber hier wurde bereits mehrmals diskutiert warum es aktuell ist, wie es ist. Waldschmidt wollte gehen. Er hatte noch 1 Vertrag. Es lag ein neuer Vertrag für ihn vor. Er wollt nicht verlängern. Wir haben 1,3Mio bekommen. Passt. Rinderknecht muss man schauen wie er sich bei Ingolstadt entwickelt. Kittel leider wieder verletzt u zudem die Geschichte am Ende der Saison, obwohl ich da sagen muss, dass Sefe sich im wobuspiel ebenfalls als egoistisch und nicht Mannschaftsdienlich verhalten hat.
    Ganz von der Hand reden, kann man dein Argument mit „Quotendeutschen“ nicht, obwohl ich das Wort deplaziert und verachtend gegenüber den Spielern finden.
    Es gibt nun mal Regeln an die man sich halten muss genauso wie einen zweiten Torwart der im Normalfall nicht ein Pflichtspiel macht. Soll man ihn als Quotentorwart bezeichnen?

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  11. Naja, RInderknecht ist bei Ingolstadt nicht mal im Kader gewesen. Und Waldschmidt hat genauso einen Bankplatz in Hamburg wie bei uns. Den hätten wir übrigens gerne gehalten, aber sein Berater ( der im Auftrag von Kühne Spieler für den HSV kaufen sollte ) hate andere Pläne.

    Bei Bätge könnt ihr mir gerne einen Tipp geben, wie man dem Spielpraxis geben sollte. Bunjaki und Gerhezifer habe ich in der Vorbereitung spielen sehen. Denen traue ich beide zu, das sie diese Saison noch ihre Spiele mavchen. Zorba ist ja erst am Anfang. Bis zur Bundesligarife, braucht der noch 1-2 Jahre. Aber ich will Euch eure Meinung nicht ausreden. Ich sehe das nur anders.

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  12. Übrigens ranführen und ausbilden kann ich auch ohne Profivertrag. Stimmt. Aber dann kann ihn auch jeder andere Verein unter Vertag nehmen, wenn er sich gut entwickelt. Mit Profivertag nicht.

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  13. Sehe Tarashaj als wichtigen ‚Backup‘, aber nicht in der 1. Mannschaft. Aber man weiß ja nie.
    Übrigens gutes Interview von Omar bei Eintracht TV. Er kommt zwar nicht so sympathisch rüber, wie etwa Kovac. Aber was er sagt gefällt mir.

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  14. laut HR trainiert Rebic wieder individuell, wie kann das sein, vielleicht alles doch nicht so schlimm und er kann in 2-3 Wochen wieder spielen, kennt sich jemand aus oder hat dieses Fieber schon mal gehabt, wäre natürlich genial wenn er bald wieder spielen könnte.

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  15. Die Krankheit verläuft komplett unterschiedlich.
    Problem ist, dass Organe wie Leber und Milz anschwellen können, ist das der Fall, darf man keinen Sport machen, weil was reißen kann. Ich durfte wieder Sport machen, sobald das abgeschwollen war. Daneben wird das Blutbild gecheckt.

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  16. ok dann scheint wohl die Milz und/oder Leber abgeschwollen zu sein … waren wir es ab wie es kommt

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  17. echt nur einen Monat, das ist mir wesentlich länger vorgekommen, man sagt auch immer er (Mihat) hatte ja diese Krankheit im ersten Jahr … (praktisch als Ausrede für seine wenigen Spiele), zumindest kommt es mir so vor.

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