„Entmeierung bei Eintracht Frankfurt?“ „Das Politikum Alex Meier!“ „Alex Meier vor Wechsel in die USA?“ Die Schlagzeilen rund um den von den Fans zum Fußballgott erhobenen Angreifer sorgen für große Unruhe bei den Hessen. Die Verantwortlichen wollen das Thema so klein wie möglich halten, doch die Berichte rund um den 34-Jährigen reißen nicht ab. Während viele Debatten durchaus rational geführt werden, geht es bei diesem Thema sehr emotional zu.
21. Oktober 2016: Der Ursprung der Meier-Debatte
Die Diskussion hatte am 21. Oktober vergangenen Jahres ihren Ursprung. Die Eintracht trat beim Hamburger SV an und siegte souverän mit 3:0. Während Branimir Hrgota stark aufspielte und den Führungstreffer – ein Eigentor von Lewis Holtby – stark vorbereitete, saß Meier auf der Bank. In der Folge war nichts mehr, wie es früher war, auch wenn ein Beitrag der „Frankfurter Rundschau“ mit dem Titel „Politikum Alex Meier“ im Umfeld noch müde belächelt wurde. Die von Ex-Vorstandsboss aufgestellte Formel: „Geht es Meier gut, dann geht es der Eintracht gut“ wurde in der Folge dennoch Stück für Stück ausgehebelt. Auf einmal war es keine Ausnahme mehr, dass die Nummer 14 der Hessen auch im fitten Zustand zunächst mit einem Leibchen bekleidet bei den Reservisten Platz nehmen musste.
Wie tief der Frust darüber saß, zeigte sich am 11. Spieltag. Der Angreifer erzielte kurz nach seiner Einwechslung gegen den SV Werder Bremen den zwischenzeitlichen Ausgleich beim 2:1-Sieg – und jubelte danach mit erhobenem Zeigefinger und Schmollmund fast schon mit einem Hauch von Genugtuung in Richtung Trainerbank. In den Wochen darauf stand er wieder in der Startelf – bis zum 15. Spieltag, als die Hessen zum VfL Wolfsburg reisten. Meier kam erneut nach dem Seitenwechsel aufs Feld und hatte die große Möglichkeit, der Partie die Wende zu geben. Elfmeter, Auge in Auge mit Diego Benaglio – und dann zielte er weit drüber. Kovac tobte an der Seitenlinie – und soll ihn nach Informationen der Sport Bild nach Spielende vor versammelter Mannschaft angeschrien haben, weil Marco Fabián als erster Schütze vorgesehen war und sich der Kapitän nicht an die Anweisung hielt.
Spieler der Hinrunde: Der Name Meier fehlt
Vier Tage später am letzten Spieltag der Hinrunde stand Meier nicht im Kader, die offzielle Begründung lautete: Erkältung. Die Frankfurter gewannen 3:0, Hrgota erzielte zwei Treffer, Tabellenplatz vier übertraf alle Erwartungen. Und der Mannschaftsführer? Er nahm trotz vierer Tore in der Hinserie keine Hauptrolle ein, wenn die Akteure für diese erfolgreiche Phase aufgezählt wurden. Jesús Vallejo, Makoto Hasebe, Timothy Chandler Marco Fabián oder Aymen Barkok – die Lobeshymnen wurden auf andere Akteure gesungen. Der Name Alex Meier fiel in diesem Zusammenhang nur selten – eine Tatsache, die wohl mehr schmerzte, als zunächst angenommen wurde. Auch bei den SGE4EVER.de-Usern wurde er streng bewertet, mit einem Schnitt von 3,3 musste er sich ganz hinten anstellen, nur noch sechs Akteure – darunter mit Taleb Tawatha, Yanni Regäsel oder dem inzwischen abgewanderten Luc Castaignos gar drei Spieler, die nur ein- oder zweimal bewertet wurden – waren schlechter.
Im Trainingslager in Abu Dhabi kam er zu Beginn ebenfalls nicht ins Rollen, auch wenn es am Ende nach Ansicht der Beobachter hieß, er habe die Zeit am Persischen Golf für sich genutzt und Eigenwerbung betriebe. Doch da hatte ein „Bild“-Interview mit Sportvorstand Fredi Bobic für Aufsehen gesorgt ,als es um die Zukunft des Offensivmannes ging. „Es hängt alleine an Alex und das weißt er auch“, ließ der 45-Jährige durchblicken. Der Siegtreffer gegen den FC Schalke 04 und die Vorlage zum 2:0 im Hessenderby gegen den SV Darmstadt mitsamt der Tatsache, dass er die beiden Partien komplett bestritt, ließen die Diskussionen zügig wieder verstummen – bis zur Begegnung gegen den Hamburger SV vor zehn Tagen. Beim Stande von 0:0 lief er sich grippegeschwächt bis zur 84. Minute warm. Dennoch wunderten sich viele Beobachter, dass ein lange verletzter Spieler Marco Fabián bereits die komplette Zeit mitwirken konnte, während bei Meier hingegen nur für wenige Minuten Kraft da sein sollte.
Hübner wirbt um Geduld mit Hrgota
Kovac verlor bei der Pressekonferenz kurzzeitig die Nerven und ging einen Journalisten, der nachfragte, etwas heftiger an. Jeder im Saal spürte, wie dieses Thema inzwischen an den Nerven zerrt. Sportdirektor Bruno Hübner wählte daher im Gespräch mit der „Frankfurter Rundschau“ einen anderen Ansatz und bat um Geduld für Hrgota. Dieser vergebe zwar Großchancen, aber die Umstellung brauche Zeit. Es gehe eben nicht innerhalb weniger Wochen, Meier zu ersetzen. Kovac betont permanent, was er von seinen Angreifern verlangt: Tiefendrang. Die weiten Wege bis vor das Tor gehen und dann in Eins-gegen-Eins-Duelle gegen die Schlussmänner kommen.
Hrgota steht nach vielen vergebenen Großchancen in kürzester Zeit allerdings in der Kritik – dabei ist seine Bilanz besser, als die von Meier. Er brauchte bislang sieben Schüsse für einen Treffer, der Fußballgott hingegen 8,4. Die Tatsache, dass er bereits zwei Elfmeter verschoss und beispielsweise am 23. Spieltag gegen den SC Freiburg in letzter Sekunde eine Riesenmöglichkeit zum Ausgleich vergab, wurde dabei häufig unter den Tisch gekehrt. Kovac macht nicht den Anschein, von seinem Weg abkehren zu wollen. Der Kroate verfolgt bei der Eintracht einen klaren Plan und vertraut Hrgota, bei dem er sehr großes Potential erkennt. Die Kritik am Linksfuß fiel immer etwas gemäßigter aus, weil er eben das verkörpert, was die Eintracht nach Ansicht von Kovac braucht.
Fällt Meier wochenlang aus?
Demnächst könnte sich die emotional geführte Debatte jedoch von ganz alleine abkühlen. Meier droht wegen seiner Fersen-Verletzung nach „Bild“-Informationen scheinbar ein wochenlanger Ausfall. Die gesamte englische Woche wird höchstwahrscheinlich ohne den Toptorschützen (5 Treffer) stattfinden, sollte die Prognose stimmen, käme auch ein Einsatz gegen Borussia Dortmund am Ostersamstag zu früh, ferner wackelt das DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Mönchengladbach Ende April. Die Spekulationen um einen Abgang im Sommer werden dennoch nicht abklingen, das Abenteuer USA oder China könnte womöglich doch lauter rufen, als es der Publikumsliebling bislang durchblicken lassen wollte.
Top Analyse #49. Weiter so !!
So auch von mir einige Punkte zum Thema AMFG.
1)Das momentane Bolzsystem von Niko ist sehr grausam und erfolglos.1 Punkt aus 18,trotz Verletzungen,ist einfach ganz schlecht.
2)Mit dem System brauchst Du Alex gar nicht aufzustellen. Dann lieber komplett lassen.Macht der Niko ja auch.
3)Hrgota nicht gleich verdammen.Er erarbeitet sich viele Chancen und trifft gegen BMG am Samstag.
4)Natürlich muss Niko die Era nach Alex einleiten.Das fällt uns doch alle schwer so ein Held peu au peu zu verabschieden.
5)Da Alex jetzt verletzt ist erübrigt sich die Diskussion aber ist Niko zu stur gewesen mit dem System wo Alex gar nicht spielen darf/kann weiterzumachen?
6)Für mich ist Samstag eine wichtige Prufung für Niko .Bleibt er stur oder findet er ein neues Rezept mit Valejo ,Russ ubd Fabian wieder dabei?
7)Ich glaube nicht dass Niko Alex defacto demontieren will aber indirekt macht er das, Alex hat nichts zu suchen im Bolzsystem.
Ich erwarte am Samstag eine ganz andere Leistung. Da muss Niko wieder beweisen dass er über Wasser laufen kann!!
@50,51 Merci
@51 Zu deinem Punkt 3 und Hrgota noch was aus der Statistikgrube.
Für den Jungen muss man mal ne Lanze brechen 😉
Wenn Hrgota zuhause spielte gabs erst eine Niederlage (bei 9 Einsätzen). Und diese Niederlage gg Freiburg war, wie jeder weiß, ziemlich unglücklich, und Hrgota traf sogar.
Anfangself Sieg III Unentschieden I Niederlagen I (2 Punkte/Spiel)
Eingewechselt Sieg II Unentschieden II Niederlagen (2 Punkte/Spiel)
Bank Sieg I Unentschieden I Niederlagen I (1,33 Punkte/Spiel)
Er traf zuhause genausooft wie Meier (3) und erzielte wie Meier zuhause 2 Mal das wichtige erste Tor.
Bei wesentlich weniger Startelfeinsätzen im Waldstadion: Meier 9 mal in Startelf, Hrgota 5 mal.
Auswärts stand er übrigens doppelt so oft in der Startelf (10 mal bei insg. 13 A-Spielen) und wurde nie eingewechselt.
Hrgota wird auch kritisiert, weil er so oft auswärts spielt .. wenn die ganze Mannschaft nicht so gut aussieht.
Ob Hrgota auswärts spielt oder nicht ist statistisch gesehen mehr oder weniger schnurz.
Wenn er spielte gabs im Schnitt 1,1 Punkte .. wenn er auf der Bank war 1 Punkt.
Der Punkt, auf den ich hinaus will:
Wichtig sind jetzt vor allem die Heimspiele und die können wir auch mit Hrgota gewinnen.
Auswärts sollte er geschont werden 😀 😉
Danke Dir nochmal.
Die Frage wäre wen bringst du dann auswarts?
Ich glaube irgendwann wird Hrgota belohnt und Stammspueler werden. VG Paul
@53 ‚Auswärts sollte er geschont werden‘ war als Witz gemeint 😉
Ich denke Brane ist auch auswärts ganz ok, wenn auch sicherlich ausbaufähig.
Wenn AMFG ausfällt (hoffentlich nicht, und wenn, dann hoffentl. nicht lange), dann sehe ich zu Brane keine Alternative derzeit. Haris wird uns ja verlassen, mit ihm würde ich daher schon jetzt möglichst nicht mehr in der Startelf planen.
Das Gute bei Hrgota zudem: Er war diese Saison nicht einmal verletzt, stand immer im Kader.
Die Hinserie musste man ihm zum warmspielen geben, da er in M’Gladbach vorher ja kaum spielte und keine Spielpraxis hatte.
Ich finde, er war eine gute Verpflichtung! Und wird auch bestimmt noch besser, spätestens in der nächsten Saison .. bin ich mir sicher.
Es kommt mir so vor, als ginge es hier um eine Heilige Kuh. Da scheint mancher „Religionsfanatiker“ die Bodenhaftung zu verlieren, wenn er in diesem Zusammenhang meint ausgerechnet Kovac kritisieren zu müssen.
Was hat das mit Bodenhaftung zu tun 55?
Ich kritisiere das momentane System von Niko durchaus nicht nur, aber auch, weil es für Alex nicht geeignet ist.
Und 1 Punkt aus 18 hat auch sein Grund.
M.E. ist Kovac nicht daran Schuld, dass wir diese 17 Punkte nicht eingefahren haben. Wir können halt nur Punkten, wenn das Beste was wir haben auf dem Platz steht.
Ein Trainer ist doch bekloppt, wenn das System auf einen Einzelspieler zuschneidet. Gekas hat am Ende der Saison genau so vor dem Tor versagt wie Meier zuletzt.
Der Fußballgott hat Unglaubliches geleistet für die Eintracht und wird immer in den Herzen der Fans bleiben.
Sein Abgang Ende der Saison ist aber unübersehbar und auch logisch. Noch ein Jährchen oder zwei im gut bezahlten Ausland dran hängen und Dollars anhäufen.
Die Grundschnelligkeit, die Beweglichkeit und die Laufbereitschaft haben mit fortschreitendem Alter doch sehr deutlich sichtbare Kratzer bekommen. Wir brauchen aber 11 Mann auf dem Platz, die sich bewegen und nicht träumend im Abseits zurück bleiben.
Wir brauchen in der neuen Saison dringend 1-2 echte Knipser und Brecher. Derzeit kann die Eintracht damit nicht dienen.
Ich gebe euch beiden recht.
Aber Niko muss trotzdem am Samstag was „bewegen“.Da hat er Russ,Valejo und Fabian wieder.Das meinte ich.Und bitte nicht Michael aufstellen.Bitte!!
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