Alex Meier und Marco Fabián im Kampf um den Ball.
Alex Meier und Marco Fabián im Kampf um den Ball.

Sportvorstand Fredi Bobic und Trainer Niko Kovac legten im vergangenen Sommer bei der Suche nach Neuzugängen das Hauptaugenmerk auf Handlungsschnelligkeit und eine gewisse Charakterstärke. 16 Bundesliga- und zwei Pokalspiele später können sich die Verantwortlichen bestätigt fühlen, wie Bobic sagte: „Viele Mannschaften spielen nicht gerne gegen uns, weil wir ihnen alles abverlangen, das werden wir weiterhin in jedem Spiel tun.“ Neben frischem Blut aus Spanien, Uruguay oder Jamaika war auch der ein oder andere alteingesessene Akteur ein wichtiger Faktor für diese Veränderung bei Eintracht Frankfurt. Marco Jhonfai Fabián de la Mor hat überzeugt und das überregionale Interesse auf sich gezogen: Drei Tore und vier Vorlagen spülten ihn in der „kicker“-Rangliste auf Rang drei in die „internationale Klasse“ hinter Emil Forsberg (RB Leipzig) und Thiago (FC Bayern München).

Der Mexikaner ist so zu einem Akteur herangereift, der als Tafelsilber des Klubs bezeichnet werden kann. Mit seinen Dribblings, seiner Ballsicherheit, den technischen Fähigkeiten und der Passstärke (78 Prozent der Bälle kommen an, 75 Prozent bedeutet Ligadurchschnitt) ist er zu einer unersetzlichen Größe im Offensivspiel von Kovac herangereift. „Es war ein schönes, ereignisreiches und sehr lehrreiches Jahr“, erklärt Fabián gegenüber der „Frankfurter Neuen Presse“ mit Blick auf 2016. Am schwierigsten war für den Nationalspieler wohl die Umstellung auf die Defensivarbeit, die in der Bundesliga verlangt wird. „Ich bin ja auch hauptsächlich wegen meinen Stärken in der Offensive verpflichtet worden“, so der Mittelfeldmann, der inzwischen jedoch zuverlässig, wenn auch teilweise übermotiviert, seine Defensivaufgaben verrichtet.

Fabián zählt in seiner Heimat mit zu den sportlichen Volkshelden und hat in Frankfurt inzwischen die an ihn geknüpften Erwartungen erfüllt. 3,7 Millionen Euro war er teuer, aktuell hat sich dieser Wert wohl fast verdoppelt. Mit 27 Jahren ist er im besten Fußballeralter, seine hohe Bereitschaft, die Sprache zu lernen und seine große Identifikation mit dem Klub, wie eine lebenslange Mitgliederschaft und regelmäßige Besuche am Riederwald belegen, machen ihn auch für andere Vereine sehr wertvoll. Im Sommer stand er bereits im Blickfeld von Teams aus Katar und China – klopfen sie demnächst wieder an?

Bobic blickt im Gespräch mit „Bild“ neugierig auf den fernöstlichen Markt: „Der Markt in China ist ge­ra­de etwas über­hitzt, aber das wird sich noch re­gu­lie­ren. Wenn wir einen schö­nen Trans­fer ma­chen könn­ten – also Ein­tracht an der ak­tu­el­len Be­we­gung par­ti­zi­pie­ren könn­te – wäre es eine tolle Sache.“ Sportdirektor Bruno Hübner sieht aktuell nur einen Spieler, der für die Asiaten tatsächlich interessant werden könnte: „Das wäre höchs­tens Alex Meier ge­we­sen – von sei­nem Namen und von sei­nem Stan­ding her.“ Wir erinnern uns zurück: Der Torschützenkönig 2015 klopfte vergangenen Winter bei Ex-Vorstandsboss Heribert Bruchhagen und dem ehemaligen Coach Armin Veh an und erzählte von einem Interesse aus China. Das Gespräch war allerdings schnell beendet, das Wörtchen „Nein“ unumstößlich.

Seitdem allerdings steht dieses Thema in unregelmäßigen Abständen auf der Agenda. Auch die Vertragsverlängerung im Sommer bis 2018 lässt die Option, doch noch einmal ein Abenteuer im asiatischen Raum oder in den USA aufzusuchen, nicht komplett unrealistisch erscheinen. Bobic sähe bei einem Abgang kein Risiko und lässt Meier selbst die Entscheidung, wie es weitergehen soll, treffen: „Es hängt alles al­lein an Alex, und das weiß er auch. Wir sind da offen mit ihm um­ge­gan­gen. Alex selbst ent­schei­det, ob er ein sol­ches An­ge­bot wahrnimmt oder nicht. Wir kön­nen ihn ja auch nicht zwin­gen.“

Könnte die Eintracht in der Rückserie schon auf den – ab morgen – 34 Jahre alten Offensivmann verzichten? Meier traf in der Hinserie viermal und ist somit wieder der beste Angreifer des Klubs und ist als Identifikationsfigur und Publikumsliebling eine eigentlich unverzichtbare Größe. Dazu stellt sich die Frage: Ist es Kovac in Abu Dhabi bereits gelungen, die Mannschaft taktisch auf das nächste Niveau zu heben und noch ein Stück weiter von Meiers Treffern und Fähigkeiten zu emanzipieren? Der von den Fans als „Fußballgott“ gefeierte Angreifer lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, schiebt wie gewohnt Sonderschichten, will auf dem Platz Taten folgen lassen – und mit Treffern schnellstmöglich für ganz viel Ruhe in dieser Diskussion rund um seine Person, an der er sich nicht beteiligt, sorgen.

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7 Kommentare

  1. Alex ist und bleibt Kult, Punkt. Aber es kann nur von Vorteil sein, das Kovač es hin bekommt das wir nicht von Alex alleine abhängig sind. Man darf ja auch noch dazu die Verletzungsanfälligkeit nicht vergessen, die nicht kleiner werden wird, objektiv betrachtet…

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  2. Meier sagte selbst er fühle sich fit. Kein Muskelkater im Trainingslager. Denke er ist topfit und damit nicht anfällig für Verletzungen.
    Ich wünsche ihm; dass er noch die 100 Toremarke in der 1. Buli schafft.
    Wie Christopher im anderen Thread schrieb.
    Zuhause haben wir Gegner die mauern. Da ist ein Meier mit seinen Fähigkeiten goldwert.

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  3. Meier bleibt…basta. 😉
    Im Sommer sehen wir weiter.
    Denke da hängt dann einiges von mehreren Faktoren ab…..wie zum Beispiel die „Schlussplatzierung“ am 34. Spieltag u.v.m.

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  4. Denke er würde nur gehen, wenn ein Angebot aus Amerika kommt. Obwohl ich Meier-Fan und Verteidiger bin, würde ich ihm es gönnen. Ich kann ja nicht sagen, bei zweistelligen Millionenangeboten würde ich Gacinovic oder Barkok verkaufen und bei Meier sagen, er ist bei der richtigen Ablöse unverkäuflich. Aber ich bleibe dabei, auch wenn die anderen Offensiven mal Lichtblicke haben, wir haben keinen der Meier ersetzen kann. Und ob dann mit ein paar Millionen mehr ein Ersatz gefunden wird, ist auch eher fraglich. 7,4 Mio. für Fabian halte ich zwar für fraglich, aber auch hier darf es bei bestimmten Summen kein halten geben. Wir haben diesen Weg eingeschlagen, also muss man verkaufen, auch wenn es mir gerade bei charakterlich einwandfreien Spielern wie Fabian noch schwerer fällt.

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  5. Meier ist Kult, wie Christopher richtig feststellt. Viele Fans der anderen Clubs beneiden uns, wenn Sie zig-tausendfach unseren Ausruf ‚Fußballgott‘ anhören müssen. Dies ist einmalig in der Bundesliga, ein Alleinstellungsmerkmal auf das viele Fans der SGE stolz sind. Auch das ist Fußball und dass möchte ich solange es nur geht weiterhin genießen.
    Und zur Leistungsfähgikeit von Meier, sehe ich das wie Grantler : Meier ist immer noch unersetzlich. Manch andere fallen bei mir noch in die Kategorie ‚jung, dynamisch und erfolglos‘, trotz einiger Lichtblicke.

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