Ante Rebic und sein Ziehvater Niko Kovac. Hat der Trainer den Stürmer endgültig in die Spur gebracht?

Ante Rebic wird die Eintracht nächste Woche verlassen. Diesmal aber nicht, wie im vergangenen Sommer, um zum AC Florenz zurückzukehren, sondern um für sein Land Kroaten die WM-Qualifikationsspiele gegen Griechenland am 9. und 12. November zu bestreiten. Eine Rückkehr, die andeutet, dass der 23-Jährige, der im Sommer fast beim kommenden Gegner Werder Bremen gelandet wäre, eine Entwicklung genommen hat.

Comeback für Kroatien – enttäuscht über späte Nominierung

Sein Trainer, Niko Kovac, machte am gestrigen Donnerstag deutlich, dass die Kroaten einen Spieler, wie Rebic gut gebrauchen können, wenn sie gegen die vom ehemaligen SGE-Coach Michael Skibbe trainierten Griechen antreten. In Zagreb und in Piräus. Zwei Hexenkessel, in denen mental starke Akteure gefordert sind. Die Einschätzung im Gespräch mit Nationaltrainer Zlatko Dalic war in dem Fall eindeutig: „Ich habe ihm nur Gutes erzählt, denn wir haben in Kroatien außer Perisic in diesen Bereichen niemanden.“ Im Spiel gegen Bremen stünde er deshalb unter besonderer Beobachtung: „Der Trainer wird sich das genau anschauen. Denn wer wird nicht nur einen Ante brauchen, der nach vorne läuft, sondern auch nach hinten“, macht Kovac deutlich, dass die Nominierung im Hinterkopf eher motivieren sollte als zu hemmen: „Er wird alles geben, wie ich das von ihm erwarte.“

Sein Trainer bei der Eintracht hat also ein gutes Wort eingelegt und die Nominierung vorangetrieben. Rebic selbst hingegen machte gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ keinen Hehl über seine Enttäuschung, dass der Anruf aus Kroatien erst jetzt kam: „Ich habe in der letzten Saison etwa 30 Bundesligaspiele gemacht, aber nie einen Anruf erhalten. Ich hätte mir schon gewünscht, dass mich mal jemand beobachtet.“ Der Trainerwechsel war für ihn wie eine Erlösung, denn der Anruf folgte prompt und der aktuelle Co-Trainer und Ex-Bundesliga-Profi Ivica Olic habe ihm seine gute Form persönlich bestätigt.

Forderer und Förderer Kovac – leistungsmäßig noch nicht so weit wie letzte Saison

Die gute Form zeigt Rebic seit seiner Rückkehr an den Main. Dennoch nutzt Kovac immer wieder die Gelegenheit, um den Offensivspieler verbal anzustacheln, damit dieser auch ja nicht in Selbstzufriedenheit verfällt. Der 46-Jährige ist Förderer und Forderer zugleich: „Er hat mir sehr viel geholfen und sehr viele Ratschläge gegeben. Aber er würde nie niemals sagen: ‚Oh das war ja perfekt heute.‘ Er findet immer Dinge, die es zu verbessern gilt.“ Rebic habe gelernt damit zu leben, „aber im Ernst: Das ist kein Problem“, gibt er gegenüber der Tageszeitung mit einem Lachen zu Protokoll. Angesprochen auf Kovacs Aussagen zum Thema Rebic mache „wahnsinnige Dinge“ und dann aber wieder Dinge, die einen Trainer in den Wahnsinn treiben, gab er sich allerdings sehr reserviert und wollte dazu nichts sagen, außer: „Ich gebe immer mein Bestes und versuche der Mannschaft zu helfen.“ Punkt.

Gerade in der Rückwärtsbewegung zeigte sich Rebic nach seiner knapp dreimonatigen Abstinenz bis dato stark verbessert. Die Verantwortlichen dürfen sich nicht nur dank seiner neu gewonnen Effektivität vor des Gegners Tor in ihrer Rückholaktion bestätigt fühlen. Doch der Kroate selbst ist da anderer Meinung: „Ich denke, ich habe in der vergangenen Saison besser gespielt.“ Dass er mehr treffe, sei klar, aber „von den Leistungen her würde ich sagen, dass es vorher besser war. Ich habe nicht an meinem Maximum gespielt“, macht er dafür vor allem die verpasste Vorbereitung verantwortlich. Schließlich sei das Training in Italien deutlich taktischer geprägt und nicht so sehr auf Physis, wie in Deutschland.

Mannschaft deutlich stärker – Rebic glaubte nicht an eine Rückkehr

Besser geworden sei allerdings die Qualität der Mannschaft: „Ich denke, die jetzige Mannschaft ist viel stärker, vor allem physisch. Wir haben mehr Qualität. Und wir haben 35 Spieler im Kader, jeder muss hart kämpfen, um überhaupt im Kader sein.“ Rebic hat den Konkurrenzkampf angenommen, kann sich trotz der Rückstände im physischen Bereich Stammspieler nennen und hat auch gelernt, seine Emotionen im Zaum zu halten. Eine gelbe Karte in acht Spielen spricht eine klare Sprache. Das wird auch deutlich, als er sich die Zeit nimmt und den Torjubel nach dem Siegtreffer in Hannover erklärt. Viele deuteten darin einen Affront gegen den Trainer und dessen Kritik. Rebic aber stellt klar, dass positive Emotionen nur selten zu seinem Repertoire gehören: „Der Trainer hatte mich gefragt, ob es eine Botschaft für ihn sein sollte. Ich sagte nur, nein Trainer, das ist eine längere Geschichte.“ Eine Bootstour in Kroatien und ein Freund, der nicht allzu gut schwimmen kann und in der Folge den Spitznamen eines Krebses verpasst bekommen hat waren der Grund. Den wollte er grüßen. Nicht mehr und nicht weniger.

Dass er das aber überhaupt in Hannover mit der Eintracht trat und nicht gar am Freitagabend mit Bremen in Frankfurt, das hätte Rebic selbst zeitweise nicht mehr gedacht: „Ich habe nicht gedacht, dass ich zurückkommen würde.“ Ein Wechsel in die Bundesliga hatte für ihn zwar oberste Priorität, Werder Bremen und der FC Schalke 04 sollen unter anderem interessiert gewesen sein, aber einen Transfer zur Eintracht hielt er erst für möglich, als der Anruf kam: „Da war mir klar, dass ich das machen will. Ich habe mir das nicht zweimal überlegt. Und es war ganz sicher die beste Entscheidung.“

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5 Kommentare

  1. @Ante Rebic
    Habe den Torjubel nicht so vor Augen, daher zeige ihn mir bitte heute Abend nochmal 🙂

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  2. Hoffentlich spornt ihn das zusätzlich an, wenn Nationalteambeobachter da sind. Nur nicht übertreiben und zu viel wollen.

    Gruß SCOPE

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  3. Ist ja fast schon eine Liebeserklärung an unsere Eintracht . Gut so und nachher im Waldstadion dem Nationaltrainer – aber in erster Linie UNS ! – zeigen, dass die Berufung ins Nationalteam berechtigt ist.
    Auf Jetzt und ach ja , ich mag keinen Fischgestank
    Forza SGE !

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  4. Eintracht Frankfurt hat mit der Deutschen Bank einen neuen Premium-Partner gewonnen!
    Dann sind wir bald pleite 😉 „denn die zahlt längst nicht mehr aus in bar“!

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