Hat sich nach eigenen Angaben gut in Frankfurt eingelebt: Mittelfeldspieler Omar Mascarell.
Hat sich nach eigenen Angaben gut in Frankfurt eingelebt: Mittelfeldspieler Omar Mascarell.

Als Omar Mascarell am 11. Spieltag gegen den SV Werder Bremen in der 24. Minute die gelbe Karte sah, war klar, dass die SGE im kommenden Spiel gegen die Borussia aus Dortmund auf ihren „Staubsauger“ im defensiven Mittelfeld verzichten muss. Der Spanier, der vor der dieser Saison vom spanischen Topklub Real Madrid kam, spulte in dieser Saison bisher die meisten Kilometer aller Eintracht-Spieler ab, führte viele Zweikämpfe, überzeugte jedoch auch mit einer starken Passquote von 79 Prozent. Nach dem gestrigen Training sprach der 23-Jährige über die schnelle Gelbsperre, seine Eingewöhnungszeit in Frankfurt, den derzeitigen Erfolg und einen Landsmann bei der Eintracht.

Den vergangenen 2:1-Heimsieg gegen Borussia Dortmund verfolgte der defensive Mittelfeldspieler von der Tribüne aus und war nach eigenen Aussagen nervöser als auf dem Platz: „Man leidet mit, noch mehr als auf dem Platz. Das war eine nervliche Anspannung.“ Daher sei er auch sehr froh, dass er seine Sperre abgesessen habe und gegen den FC Augsburg, bei dem die Eintracht am kommenden Sonntag um 17:30 Uhr gastiert, wieder spielen dürfe. „Ich brenne darauf, der Mannschaft helfen zu können und habe die Pause genutzt, um topfit zu sein“, so der Ex-Madrilene. Dass er seine erste ungewollte Pause bereits am 12. Spieltag hatte, war für Mascarell eine neue Erfahrung. Zwar ist er als defensiver Mittelfeldspieler in viele Zweikämpfe verwickelt, trotzdem sei es für ihn ungewöhnlich nach elf Spielen bereits fünf gelbe Karten gesehen zu haben. Den Grund hierfür sieht der Mittelfeldmanne in der Intensität der Bundesliga: „Es geht mehr zur Sache, es geht öfter rauf und runter. Hier und da ist ein taktisches Foul nötig. Wenn es der Mannschaft hilft, bin ich gerne der Erste, der sich eine Karte abholt. Vielleicht kommt jetzt eine Phase, in der ich ohne Verwarnung auskomme.“

Neues Land, neue Sprache, neue Stadt, neuer Klub: Der Rechtsfuß hat einen kompletten Neuanfang hinter sich. Diesen habe er nach eigenen Angaben aber gut gemeistert: „Die Stadt gefällt mir, besser geht es kaum. Ich habe am Anfang gedacht, dass es mir schwerer fallen wird.“ Seine Teamkameraden, die ihn offenherzig empfingen, hätten daran auch einen großen Anteil. Auch die Atmosphäre in der Bundesliga gefällt dem auf Teneriffa geborenen Sechser: „Ich habe in vielen großen Stadien gespielt. Aber was hier an jedem Wochenende abgeht, das habe ich noch nicht erlebt. Die vollen Stadien und die Lautstärke der Fans. Das treibt mich an und macht Lust auf mehr.“

Er gab aber auch zu, dass er nicht erwartet hätte, dass es im Verbund mit seinen Mitspielern sportlich so gut läuft. „Es war nicht zu erwarten, dass wir so weit oben stehen“, so der Spanier, der aber gleich anfügt, dass dieser Erfolg kein Zufallsprodukt sei: „Es ist verdient. Wir wollen unsere Serie möglichst lange fortsetzen.“ Dafür wäre mindestens ein Punkt bei den Fuggerstädtern vonnöten. Für das Spiel gegen den aktuellen Tabellenzwölften, bei dem die Eintracht in der Bundesliga noch nie gewonnen hat, sieht er sich gut vorbereitet: „Wir wissen aus der Videoanalyse ungefähr, was uns erwartet. Sie werden auf den Heimfaktor setzen. Aber wenn wir zu unserem Spiel finden, erhöht das die Chancen etwas mitzunehmen.“ Hierbei könnte auch ein Tor des Spaniers helfen. Sein Premierentreffer in der Bundesliga sei eines seiner nächsten Ziele: „Es wäre schön, wenn das so schnell wie möglich passiert. Warum nicht jetzt am Wochenende?“

Ein Sonderlob hatte Mascarell noch für seinen Landsmann Jesús Vallejo parat: „Er ist ein Arbeitstier und Top-Verteidiger.“ Daher hoffe er auch auf eine Verlängerung der Leihe des 19-Jährigen, der auch das gestrige Training wegen einer Erkältung ausfallen lassen musste. „Er bekommt hier Spielpraxis. Es wäre also eine Win-Win-Situation für alle, wenn er noch ein Jahr bleiben könnte“, so der defensive Mittelfeldmann.

- Werbung -

3 Kommentare

  1. Mascarell scheint seine nähere Zukunft definitiv bei der Eintracht zu sehen, andernfalls wäre es kaum erklärbar, dass er seinen Landsmann Jesus betreffend derartige Empfehlungen macht.

    0
    0
  2. Bei Mascarell können wir nur Freundensprünge machen.
    Bisher übertrifft er die Erwartungen. Hohe Ballsicherheit, arbeitet mit nach hinten, gute Übersicht, zweikampfstark und er läuft mit Abstand am meisten aus der Mannschaft.
    Generell ist aber die gelaufene Strecke und Anzahl der Sprints diese Saison meist höher als beim Gegner. Wir „arbeiten“ Fußball ein wenig mehr, als das wir ihn „spielen“.
    Was ihm noch ein wenig fehlt, ist die Torgefahr, der Zug nach vorne und Pässe in die Schnittstellen die unser Angriff mit einem Tor vollendet.
    Da kratzt man sich nur an den Kopf, wenn man liest, dass er 1Mio Ablöse gekostet haben soll. Gutes Scouting!
    Da kann ich sehr gut auf sonst bevorzugte junge, deutsche, aber teure Spieler verzichten.
    Das Konzept, junge ausländische Spieler die bisher unbekannt sind aber Talent haben, scheint diese Saison bisher aufzugehen.
    hoffentlich zieht Real nicht die Kaufoption und verkauft ihn dann für mehr Geld.

    0
    0
  3. ‚hoffentlich zieht Real nicht die Kaufoption und verkauft ihn dann für mehr Geld.‘
    Davon müssen wir aber ausgehen. Wenn er ne Top-Saison spielt ist er vielleicht sogar schon nächsten Sommer weg. Sie könnten ihn rückkaufen und höchstbietend weiterverkaufen (dürfen ihn nur nicht kaufen und für den eigenen Spielbetrieb melden), auch wenn er gern bleiben würde.
    Schaumermal..

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -