Marco Russ macht sich auf dem Weg zurück in den Kader keinen Druck.
Marco Russ macht sich auf dem Weg zurück in den Kader keinen Druck.

Es läuft rund bei Eintracht Frankfurt. Angetrieben von Trainer Niko Kovac spielt die SGE bislang eine Saison ohne echte Krisen und stellt ganz nebenbei immer wieder neue Rekorde auf. Den absoluten Bestwert liefert dabei die Defensivabteilung. Noch nie hat die Eintracht in der Bundesliga nach 18 Spieltagen erst 15 Gegentreffer kassiert. Eine komfortable Situation, die es Abwehrspieler Marco Russ erlaubt, nach seiner Krebserkrankung ohne Druck den Weg zurück zum Team aufzunehmen.

Während die Mannschaft funktioniert und harmoniert, arbeitet Russ im Hintergrund an seinem Comeback. Sorgen um seine Rolle im Team macht sich der 31-Jährige nicht. „Es ist nicht so, dass ich zuhause sitze und denke: ‚Die spielen so gut, die brauchen mich gar nicht mehr‘. Ich mache mir da keinen Druck“, erklärte Russ am Montagabend im „hr-heimspiel!“. Knapp acht Monate nach seiner Krebs-Diagnose freut sich der gebürtige Hanauer vielmehr, sein erstes Zwischenziel – die Teilnahme am Trainingslager – erreicht zu haben.

Dass es bis zum Comeback auf dem Rasen noch einige Wochen dauern wird, steht außer Frage und wurde dem Rückkehrer auch gleich bei den ersten Einheiten im Winter klar. „Die ersten drei Tage habe ich meine Beine gar nicht mehr gespürt. Aber dieser Muskelkater ist ja ein schönes Gefühl“, blickt Russ zurück. Ob es in dieser Saison noch einmal zu Einsatzminuten in der Bundesliga reicht, ist aktuell noch nicht abzusehen. Auch Marco Russ hat registriert, dass die Defensive in der aktuellen Besetzung optimal funktioniert. „Ich kann der Mannschaft sicherlich noch nicht so helfen wie David, Jesus oder Hase das im Moment tun“, lobt der Vize-Kapitän die aktuelle Dreierkette aus Abraham, Vallejo und Hasebe.

Am kommenden Wochenende, im Derby gegen Darmstadt 98, wird Russ wieder auf der Tribüne Platz nehmen und auf die nächsten drei Punkte hoffen. Den Gegner will er trotz der jüngsten 1:6-Klatsche gegen Köln nicht unterschätzt wissen. „Letztes Jahr war es andersrum. Da waren wir in einer prekären Lage und Darmstadt konnte frei aufspielen. Wenn wir das Spiel aber so spielen wie gegen Schalke, werden wir auch gewinnen“, hofft der 31-Jährige auf die nächsten drei Punkte.

Mit einem Erfolg im ersten Heimspiel des Jahres stünde die Eintracht bei 35 Zählern und damit fünf Punkte vor dem Saisonziel. Die Zeit, eventuelle Europa-Cup-Ambitionen auszurufen, sieht Marco Russ aber noch nicht gekommen. „Wenn wir die 40 Punkte erreicht haben, ist alles offen“, ist aber auch bei Russ die Lust auf mehr geweckt. Dass die Eintracht in den kommenden Monaten einbrechen könnte, befürchtet der Verteidiger nicht. „Der Trainer setzt alles daran, dass wir keinen Millimeter nachlassen“, lobt Russ die Rolle von Niko Kovac. Dass der Kroate den Hauptanteil an der aktuellen Rekordsaison hat, steht auch für ihn außer Frage.

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