23.08.2014, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - SC FreiburgIch habe ein Riesenherz für die Eintracht!“ Auf der Kinder-Pressekonferenz musste Thomas Schaaf Flagge zeigen und die Antworten der Nachwuchs-Journalisten beantworten. Auch wenn der Coach die Liebe zu den Hessen erst spät in seinem Leben entdeckte – irgendwie prägte die Eintracht doch seinen Weg als Trainer.

Rückblick: Im April 1999 stand die Eintracht, nachdem sie erst im Sommer zuvor aufgestiegen war, auf einem Abstiegsplatz. Beim SV Werder Bremen hatten die Adler die letzte Chance auf den Klassenerhalt. Vier Spieltage vor Ende der Spielzeit siegten die Frankfurter an der Weser dank der Treffer von Alexander Schur und Thomas Sobotzik mit 2:1. Es war der Auftakt zu einer großen Aufholjagd, die schließlich mit dem unvergessenem 5:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern gekrönt wurde – und auf Seiten der Bremer das Ende von Felix Magath – und den Beginn einer großen Ära Thomas Schaaf bedeutete. Der damals noch 38-Jährige feierte nicht nur die Rettung mit den Nordlichtern, sondern auch einige Wochen später den Sieg im DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern München. Keiner hätte zu diesem Zeitpunkt vermutet, dass der gebürtige Mannheimer auch 14 Jahre später noch bei den Hanseaten am Seitenrand stehen sollte.

Ausgerechnet gegen den Gegner, der dem Übungsleiter den Platz auf der Bremer Bank freiräumte, sollte die Ära zu Ende gehen. Am 33. Spieltag im Mai 2013 trennten sich Werder und Eintracht 1:1 Unentschieden. Während die Nordlichter den Klassenerhalt feierten, durften die Fans der Adler weiterhin vom Einzug in die Europa League, der dann eine Woche später gegen den VfL Wolfsburg auch perfekt gemacht wurde, träumen. Für den heute 53-Jährigen war danach allerdings sofort Schluss, die Partie gegen den 1. FC Nürnberg betreute schon sein Co-Trainer Wolfgang Rolff.

Irgendwie war es die logische Konsequenz, dass Schaaf am Main landete. Und so erwartet am Samstag beide Trainer, sowohl den neuen, als auch den ehemaligen, Armin Veh, ein besonderes Spiel. Der Coach der Hessen erlebt seine – rechnet man dessen Spieler- und Trainerlaufzeit zusammen – 750. Partie in der Bundesliga. „Das ist erst mal schon eine schöne Sache„, kann der Übungsleiter seinem Jubiläum zumindest ein bisschen was abgewinnen. „Es heißt, dass ich schon viel mitgemacht habe und das scheinbar auch nicht alles so schlecht war.“ Allerdings bringt ihm diese besondere Zahl sehr wenig, wenn am Samstag keine Punkte gesammelt werden. Es liegt also an der Mannschaft, ein ganz besonderes Jubiläum mit drei Zählern zu versüßen.

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