Machen sich sorgen um die mentale Lage der Spieler. Armin Veh und Bruno Hübner.
Machen sich sorgen um die mentale Lage der Spieler. Armin Veh und Bruno Hübner.

Der aktuelle Saisonverlauf lässt das Umfeld von Eintracht Frankfurt mächtig zittern. Durch die Niederlage in der letzten Partie gegen den VfB Stuttgart ist das zarte Pflänzchen, dass so prächtig wachsen sollte, nach zuvor sieben Punkten aus drei Partien schon wieder zertreten worden. Die Hessen kommen in dieser Spielzeit nicht recht in Fahrt. Freilich sah die Begegnung gegen die Schwaben spielerisch deutlich besser aus, als es noch vor der Winterpause häufig der Fall gewesen ist. Und: Mit der Leistung, die am vergangenen Samstag abgerufen wurde, hätte es wohl gegen den größten Teil der Konkurrenten mindestens zu einem Punktgewinn gelangt (gegen die Stuttgarter wohl auch, wenn Schiedsrichter Peter Sippel einen besser Tag gehabt hätte…).

Diese Erkenntnisse helfen allerdings wenig, wenn zum Ende hin keine Zähler auf das Konto kommen. Bruno Hübner lobt die Mannschaft zwar gegenüber der Frankfurter Rundschau: „Wir haben Qualität im Team. Dabei bleibe ich.“ Und doch muss der Blick auch zu den Rivalen im Abstiegskampf gerichtet werden: „Die Problematik ist, dass da unten gestandene Mannschaften drinstecken, die auch mal eine Serie starten können.“ Der VfB Stuttgart zeigt aktuell, wie schnell ein Anschluss an das gesicherte Mittelfeld hergestellt werden kann. Für die Eintracht bleibe die Lage somit „knifflig und bestimmt nicht einfach.“

Selbst die TSG Hoffenheim und Hannover 96 verliert der Sportdirektor der Hessen nicht gänzlich aus den Augen. Es gab in der jüngeren Vergangenheit schon häufiger Teams, die in den letzten Wochen einer Saison noch unmöglich erscheinende Rückstände aufgeholt haben – nicht zuletzt die Hessen selbst in den Spielzeiten 1998/99 und 1999/00. „Wir müssen hier hellwach sein„, fordert der 55-jährige. Auch der Relegationsplatz sei eine Option: „Aber wir werden das vorher und anders geregelt haben.“ Sowohl Hübner als auch Armin Veh weisen permanent auf die Gefahren im Abstiegskampf hin. Die beiden Verantwortlichen wollen den Ernst der Lage nicht verleugnen und sehen vor allem die Schwierigkeiten im Bereich der Psyche: „Natürlich sagt man, Profis müssen so was aushalten, aber ganz hinten im Stüchen hast du es drin.“

Vor der Partie beim 1. FC Köln, wo die Hessen letztmals im Mai 1994 mit 3:2 gewannen, herrscht eine gewaltige Anspannung im Lager der Eintracht. Hübner nimmt das Team vor dem kniffligen Duell bei den Geißböcken in die Pflicht: „Wir haben eine gestandene Mannschaft, sie muss bereit sein, das anzunehmen und alles dafür zu tun, dagegen anzugehen. Es geht darum aus dem Gedrängel der unteren Tabellenhälfte so schnell wie nur möglich herauszukommen und so viele Punkte wie möglich mitzunehmen.“ Einen wichtigen Faktor haben die Frankfurter trotz aller Nervosität bei den Anhängern hergestellt: Die Ruhe im eigenen Kreis! Veh kämpft mit aller Macht darum, die Mannschaft auf die richtige Spur zu bringen – und hat das vollste Vertrauen von Hübner, Bruchhagen und Co. Ferner konnten mit Marco Fabián, Szabolcs Huszti, Änis Ben-Hatira, Yanni Regäsel und Kaan Ayhan fünf Spieler verpflichtet werden, die einen Qualitätsschub gebracht haben. Der Kampf um die freien Plätze ist noch härter geworden: Timothy Chandler, Slobodan Medojevic oder Aleksandar Ignjovski spielen aktuell in den Planungen keine Rolle mehr, pendeln zwischen Bank und Tribüne.

Hasebe soll seinen Vertrag verlängern und nach der Karriere Japan-Botschafter werden. Der 32-jährige plant allerdings etwas anderes.
Hasebe soll seinen Vertrag verlängern und nach der Karriere Japan-Botschafter werden. Der 32-jährige plant allerdings etwas anderes.

Die Sorgen werden trotzdem nicht geringer. Vereins-Ikone Charly Körbel äußerte in der FAZ seine Bedenken: „Du kannst den weiteren Saisonverlauf nicht kalkulieren. Du darfst nicht auf Ausrutscher der Konkurrenten hoffen, sondern du musst da immer mit Überraschungen rechnen.“ Die Eintracht müsse auf sich selbst schauen und „punkten, punkten, punkten.“ Die Ziele schraubt der Bundesliga-Rekordspieler bereits auf ein Minimum runter: „Damit sie zumindest auf die direkten Abstiegsplätze immer einen ordentlichen Abstand halten kann.“ Es gibt aber durchaus Mutmacher: Fabián zeigte bereits, dass er sofort weiterhelfen kann. Mit Regäsel wurde „ein belebendes Element verpflichtet„, wie Hübner sagt. Er sei „für sein Alter ein cleverer Spieler mit guten Ansätzen. Wir hoffen, dass er perspektivisch in die Rolle von Sebi Jung schlüpfen kann.“ Und dann ist da freilich noch Alex Meier, der in den vergangenen fünf Spielen starke sechs Treffer erzielt hat.

Vielleicht zählt auch bald schon Makoto Hasebe wieder zu den Gewinnern? Der Japaner wird sich aller Voraussicht nach auf seiner Lieblingsposition dauerhaft beweisen dürfen. Auch in Sachen Vertragsverlängerung gibt es Neuigkeiten – die Hessen und der defensive Mittelfeldspieler stehen nach Informationen der BILD kurz vor der Einigung: „Die Gespräche mit dem Verein sind richtig gut. Ich denke, noch ein paar Sachen müssen geklärt werden, dann möchte ich gerne hier bleiben.“ Fraglich aber ist, ob er nach seiner aktiven Karriere als Botschafter für Japan agieren wird. Der 32-jährige verfolgt scheinbar einen anderen Plan: „Ich bin mir nicht sicher, weil ich auf jeden Fall den Trainerschein machen möchte. Und zwar hier in Deutschland.“

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13 Kommentare

  1. Bitte jetzt nicht wieder schreiben, vom Abstieg reden wäre keine Motivation. Von Platz 7 zu reden, solche Phantasien sind sicherlich nicht förderlich. Es gibt nur ein Ziel „Klassenerhalt“!

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  2. Die Wahrscheinlichkeit das ein Verein mit 14 Punkten am 20 Spieltag absteigt liegt bei 88 %…….
    Bis jetz sind 14 von 16 Mannschaften mit 14 Punkten abgestiegen……einzig allein Galdbach und Augsburg haben das Kunststück vollbracht den Abstieg mit 14 Punkten noch abzuwenden….
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    Die Wahrscheinlichkeit das Beide …Hannover und Hoffenheim sich retten können ist sehr unwahrscheinlich…also einen von Beiden wird es 100% treffen……
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  3. Grantler, bist du als Rheinländer morgen im Stadion?
    Also ich schon und hoffe auf eine weitere Negativ-Auswärts-Serie die reißt. Schöppche?

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  4. Selbst Stuttgart ist noch nicht gerettet…..Ab Platz 8 mit WOB sind alle noch abstiegsgefärdet. Solange wir noch nicht rechnerisch den Klassenerhalt gesichert haben, muß in Ffm. die höchste Alarmstufe gelten. Ich bete es nochmals herunter, 6 Siege brauchen wir und die Ersten sollten wir gegen Köln und HH holen. Unentschieden bringen nicht viel wir müssen auf Sieg spielen. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass H96 und Hoffes zu 88% Wahrscheinlichkeit absteigen….ich sage nur „Pferde“ und „Apotheke“.

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  5. Ich gehe absolut optimistisch in diesen Spieltag!
    Wir holen nen 3er in Köln einfach weil wir diese Saison schon den Bann in Hannover und Stuttgart gebrochen haben!
    Wir waren die ersten die Bayern Punkte abgenommen haben und ich einfach das Gefühl habe
    wir jetzt 2 Siege am Stück holen!
    Bremen wird mit Schwung in das Heimspiel gehen und Hoffenheim schlagen und Hannover
    verliert in Dortmund!
    Dann haben wir 10 Punkte abstand auf Platz 17 und 18!
    Danach den 3er gegen Hamburg und die Geschichte direkter Abstieg ist für uns erledigt!
    Hannover und Hoffenheim gehen ab und der HSV geht zum drittenmal in die Relegation!

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  6. @wutzespeck
    Bin sogar im VIP Bereich und werde voll gegesssen und mit lecker Kölsch im Sitz hängen und rufen „lauft Ihr faulen Wutzen“! 🙂 Hoffe Meier macht nen Dreier, dass könnte dann für einen Punkt reichen. Wahrscheinlich werde ich bei den Toren für uns nicht sehr hoch springen können, auch wegen dem Kölner Umfeld. Hoffe nur es gibt keine Packung für uns, dann kann ich wenigstens noch mit dem Hinspiel prahlen. Und HB bekommt auch wieder sein fett weg, der sitzt immer in der Nähe. Ich glaube er freut sich schon auf mich und meine Weisheiten.

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  7. Also 4 Punkte sollten es mindestens sein aus den nächsten 2 Spielen. Hoffenheim hat nen neuen Coach – das kann noch ein bisschen dauern aber ich würde fast drauf wetten, dass die da hinten rauskommen. Hannover nicht – also gibts nen Kampf um 2 ungeliebte Plätze. Sollte Köln gegen uns gewinnen, sind die fast auch schon gerettet und wir stehen wohl auf nem Relegationsplatz. Wird wieder ein spannendes Wochenende.

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  8. In einem Punkt widerspreche ich Dir. Egal wie das Wochenende läuft. Aus dem Abstiegskampf ist ab Platz 10 keiner raus die nächsten Wochen. Dazu ist es zu eng. Aber das mit den 4 Punkten sehe ich genauso. Mein Traum wären 6 Punkte und je zwei Niederlagen für Hoffe und Hannover. Dann sind die schon so gut wie raus.

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  9. @Grantler
    Schön wäre es 😀 da ich aber grundsätzlich nicht gegen unsere Eintracht tippen kann
    wird das wohl nie was 😀
    Das ist einfach mein Wunsch und ehrlich gesagt bin ich davon überzeugt das Hannover und
    Hoffenheim nur ein großes Wunder retten kann!
    Hoffenheim vielleicht noch eher aber Hannover ist in meinen Augen weg vom Fenster!
    Trainerwechsel verpufft, mit den Wintereinkäufen scheint man auch auf Kies gefurzt zu haben, Unruhe im und um den verein quasi seit beginn der Saison!
    Also ich wüsste als 96er nicht was mich positiv stimmen sollte!

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  10. Ey Grantler, ich auch in der Westtribüne. Solltest du jemanden mit einem 12 jährigen extrem langhaarigen Jungen im Schlepptau sehen, bin ich das.

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  11. Bin morgen auch im Stadion und hoffe es wird besser als letztes Jahr….
    Auf geht’s Jungs, ihr müsst kämpfen!

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