Lukas Hradecky rettete nicht nur gegen Kingsley Coman in höchster Bedrängnis.
Lukas Hradecky rettete nicht nur gegen Kingsley Coman in höchster Bedrängnis.

Das Los in der zweiten Runde des DFB-Pokals schien lösbar zu sein. Eintracht Frankfurt zog die Begegnung gegen Erzgebirge Aue und wollte nach einem 2:1-Auswärtssieg in der Bundesliga bei Hannover 96 weiteres Selbstvertrauen tanken und sich aus dem Tabellenkeller befreien. Es kam, wie wir heute wissen, alles anders. Die 0:1-Niederlage im Sparkassen-Ergebirgsstadion war ein weiterer Tiefpunkt einer Spielzeit, die den Anhängern noch so viel Frust bereiten sollte. Spätestens zu dem Zeitpunkt deutete sich immer stärker an, dass die zweite Ehe zwischen dem Verein und Armin Veh nicht mehr die zuvor geplanten zwei Jahre halten sollte. Der Coach, der die Hessen 2013 noch in die Europa League und damit zu außergewöhnlichen Erlebnissen – erinnert sei nur an 12.000 Fans in Orange in Bordeaux – führte, schien verbrannt und konnte das Ruder nicht mehr herumreißen.

Ein Jahr später ist die Gemütslage im Frankfurter Umfeld eine ganz andere. Die Frankfurter sind stark in die neue Saison gestartet und konnten nach acht Spieltagen bereits 14 Punkte sammeln. Einer, der ganz entscheidenden Anteil daran hat, ist Lukas Hradecky. Der Torhüter spielte bereits dreimal zu Null, kassierte insgesamt erst acht Gegentreffer und zeigte dabei wie gewohnt, dass er ein starker Rückhalt ist. Der 26-Jährige hofft darauf, dass die Mannschaft am Dienstag gegen den FC Ingolstadt an die gute Leistung aus dem letzten Spiel gegen den Hamburger SV (3:0) anknüpft. „Es wäre großartig, wenn wir in diesem tollen Wettbewerb den nächsten Schritt machen könnten“, sagte er im Gespräch mit der Online-Plattform des „DFB“. Es ist noch nicht lange her, dass die Eintracht auf den FC Ingolstadt traf und dort einen wichtigen Auswärtssieg feierte.

Am 4. Spieltag gewannen die Hessen in einer hart umkämpften Partie mit 2:0 und stellten da schon die Weichen in Richtung ruhig verlaufende Spielzeit. „Das gibt uns natürlich Mut und Selbstvertrauen„, bestätigte Hradecky, der zugleich vor einem unangenehmen Gegner warnte: „Aber wir haben da auch erlebt, dass der Gegner deutlich stärker ist, als es der aktuelle Tabellenplatz aussagt. Wir dürfen auf keinen Fall nachlässig agieren. Dann kann unser Traum ganz schnell beendet sein.“ Tatsächlich zeigte die von Markus Kauczinski trainierte Mannschaft mehr, als die zwei Punkte, die sie aktuell auf dem Konto hat. Gegen Borussia Dortmund waren die Schanzer in der Offensive gefährlich und bearbeiteten den Meisterschaftskandidaten lange Zeit enorm wirkungsvoll. Erst in der Schlussphase bauten die Oberbayern stärker ab und kassierten nach einer 3:1-Führung noch das 3:3.

Hradecky gibt, bei allem vorhandenen Respekt, die Richtung klar vor – das Weiterkommen soll gesichert werden: „Das ist meiner Meinung nach der kürzeste Weg in den internationalen Wettbewerb. Und außerdem schwärmen immer alle von der außergewöhnlichen Stimmung beim Endspiel in Berlin. Das möchte ich gerne auch mal erleben.“ Der Finne, der Vorgänger Kevin Trapp prima ersetzt und dem Spiel der Hessen seinen eigenen Stempel aufgedrückt hat, ist mit der persönlichen Entwicklung durchaus zufrieden: „Natürlich geht es immer besser. Insgesamt konnte ich der Mannschaft aber helfen, denke ich.“ Mit seiner ruhigen, erfrischenden und symphatischen Art und sportlichen Fähigkeiten konnte er das Umfeld schnell davon überzeugen, dass ein guter Schlussmann für vergleichsweise günstige 2,5 Millionen Euro verpflichtet wurde. Hradecky und die Eintracht – eine Liaison die passt!

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