Alex Meier geht auch in den nächsten zwei Jahren für die Eintracht auf Torejagd.
Alex Meier geht auch in den nächsten zwei Jahren für die Eintracht auf Torejagd.

Alex Meier hat seinen bis 2017 laufenden Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2018 verlängert. Der Torjäger freut sich: „Ich fühle mich hier super wohl und es ist kein Geheimnis, dass ich eigentlich Frankfurter bin. Ich habe immer gesagt, dass ich in Deutschland bei keinem anderen Verein spielen wollte.“ Für den 33-Jährigen ist die Erweiterung des Kontrakts eine Herzensangelegenheit.

Bruno Hübner zeigte sich ebenfalls hocherfreut: „Alex Meier hat enorme Dienste für die Eintracht geleistet und hat einen extrem hohen Stellenwert im gesamten Umfeld und bei den Fans. Es ist etwas Besonderes, wenn ein Spieler so lange für einen Klub spielt und dabei auch noch so erfolgreich ist. Dass Alex bis mindestens 2018 ein Adler bleibt ist für uns alle eine tolle Sache und ein wichtiges Zeichen für Kontinuität und Beständigkeit in diesem sonst oftmals schnelllebigen Fußballgeschäft.“

Es liegt 12 Jahre zurück, da meldete die Eintracht per Dreizeiler, dass Meier vom Hamburger SV für eine Saison ausgeliehen werde. Der Mittelfeldspieler, damals noch 21 Jahre jung, sollte für ein neues Gesicht der Hessen stehen. Nach dem Abstieg 2004 bauten Heribert Bruchhagen, zu diesem Zeitpunkt auch erst seit knapp einem Dreivierteljahr im Amt, und der neue Coach Friedhelm Funkel die Frankfurter komplett um. Mit Patrick Ochs, Benjamin Köhler, Christopher Reinhard, Marco Russ, Daniyl Cimen und eben Meier kamen junge Akteure von anderen Klubs oder aus der eigenen Jugend.

Nach dem geglückten Wiederaufstieg, den die Hessen auch einem im Schlussspurt wie aufgedreht spielenden Meier zu verdanken hatten, wurde der „Lange“ für 550.000 Euro fest verpflichtet. Ob sich die Hanseaten, denen er in 19 Partien insgesamt sieben Treffer einschenkte, darüber ab und an geärgert haben? Es dauerte allerdings eine lange Zeit, bis der Torjäger in Frankfurt den Ruf des Publikumslieblings erkämpft hatte. Immer dann, wenn es gerade nicht so gut lief, war Meier einer der ersten Spieler, der lauthals im Stadion ausgepfiffen wurden.

Caio oder Meier? Diese Personalie sorgte jahrelang für Kämpfe unter den Fans.
Caio oder Meier? Diese Personalie sorgte jahrelang für Kämpfe unter den Fans.

Den negativen Höhepunkt gab es in der Spielzeit 2008/09. Caio, als der im Winter 2008 verpflichtete Brasilianer unter Funkel nicht wie vom euphorisierten Umfeld erhofft zum Einsatz kam. „Der braucht endlich mal fünf Spiele am Stück“ war wohl der Spruch, der im Nachhinein noch immer gerne als „Running Gag“ bei Akteuren verwendet wird, die nicht so richtig durchstarten am Main. Die „Feinde“ von Caio machte das Umfeld schnell aus: Neben dem Trainer war dies auch Meier, der dem Südamerikaner nach Ansicht der Fans nicht die Möglichkeit ließ, sich zu entfalten.

Es waren häufig frostige Tage im Waldstadion, wenn der Angreifer trotz Treffer ausgebuht wurde, die Anhänger es lieber gesehen hätten, dass der Ball nicht im Netz zappelte. Man mag es kaum glauben, dass es diese Zeiten einmal gab – heute sagt Meier nach der Vertragsverlängerung: „Die Stadt, die Menschen, die Fans im Stadion – es passt einfach alles und ich freue mich, dass der Verein mir auch weiterhin das Vertrauen schenkt und ich hoffe natürlich, dass ich gesund bleibe.“

Der Weg dahin war aber auch nach dem Abgang von Funkel noch ein steiniger. Unter Michael Skibbe spielte er dann seine bis dato stärkste Runde, erzielte 2009/10 zehn Treffer – richtig warm wurde ein großer Teil des Anhangs dennoch nicht mit ihm. Als die Hessen dann auch noch 2011 nach der „Rückrunde der Schande“ abgestiegen waren, wurde dies vor allem an ihm – zusammen mit Kumpel Benjamin Köhler und Unglücksrabe Theofanis Gekas – festgemacht. Es war ein Moment, als er seine Sachen hätte packen und wechseln können. Interessenten waren vorhanden, andere Mannschaften hatten erkannt, dass Meier ein wertvoller Spieler für ein Team sein kann.

Doch mit dem Abstieg der Eintracht begann der persönliche Aufstieg von Meier. Die Zweitligasaison 2011/12 wurde seine Bühne. Die Nummer 14 hob sich ab, überragte nicht nur mit Traumtoren, sondern auch mit klasse Vorlagen – wie etwa am 21. Spieltag bei der Partie gegen Fortuna Düsseldorf: Umgeben von vier Abwehrspielern behauptete er den Ball, drehte sich und fand mit einem punktgenauen Pass durch die Gasse Kumpel Köhler, der nur noch einschieben musste. Auch wenn es zum Schluss 1:1 hieß war dies der Moment der Begegnung.

Alexander Meier und Trainer Armin Veh pflegten ein enges Verhältnis.
Alexander Meier und Trainer Armin Veh pflegten ein enges Verhältnis.

Unter Armin Veh, bei aller Kritik, die es bei der letzten Amtszeit des ehemaligen Trainers hagelte, erlebte der heutige Fußballgott seine Auferstehung. Selbst die Kritiker, die meinten, er könne nur in der 2. Liga treffen, wurden nach 16 Bundesligatoren und dem Einzug in die Europa League ruhig gestellt. Den endgültigen Höhepunkt erlebte Meier in der Spielzeit 2014/15, als er nur 24mal auflief, dennoch 19 Treffer erzielte und nach dem letzten Spieltag die Torjägerkanone überreicht bekam. „Das war, glaube ich, eine Ausnahme“, erwartet er keine Wiederholung dieses „Wunders“ mehr.

Ob mit oder ohne Auszeichnung – die Zahlenkette der letzten vier Bundesligajahre liest sich beeindruckend: 16-8-19-12. 55 Tore in vier Spielzeiten bei 98 Partien, dazu sieben Treffer in der Europa League-Saison – selten wurde das Zitat von Bruchhagen, der einmal sagte: „Geht es Meier gut, dann geht es auch der Eintracht gut!“, so mit Leben gefüllt, wie in den vergangenen Jahren geschehen. 4.032 Tage den Frankfurtern – und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

Im Rahmen der Vertragsverlängerung zeigt die Eintracht ihre Wertschätzung für den Torjäger auch durch zwei weitere Vereinbarungen: Zum einen wurde ein Abschiedsspiel für den geborenen Buchholzener vereinbart, zum anderen wird er der SGE auch nach seiner aktiven Laufbahn erhalten bleiben. Wie dieses Engagement aussehen soll, werde zum gegeben Zeitpunkt genauer bekannt gegeben.

- Werbung -

27 Kommentare

  1. Alex ist einer der ganz wenigen Spieler, auf die man als Eintracht-Fan seit Jahren stolz sein kann! Ich freue mich auf weitere 20+ Tore bei der SGE! AMFG!

    0
    0
  2. Freut mich sehr, Alex du bist immer willkommen.
    Auf noch viele gute und gesunde Jahre!

    0
    0
  3. Und wenn es irgendwann nicht mehr reicht für die Liga geht er einfach in einen anderen Job im Verein. Solange er fit ist , hat er seinen Platz im Kader. Und die Jungen können von hinmöchte einiges lernen. Passt

    0
    0
  4. Und wenn es irgendwann nicht mehr reicht für die Liga geht er einfach in einen anderen Job im Verein. Solange er fit ist , hat er seinen Platz im Kader. Und die Jungen können von ihm noch einiges lernen. Passt

    0
    0
  5. Gute Nachricht.
    Vllt auch auf der Tatsache, dass Bobic keine Transfers mebr ohne Ablösesumme bei uns will.
    Alex scheint ein weiteres Jahr aber im Trainslager zu rechtfertigen.

    0
    0
  6. Top!
    Und nach der Karriere in den Verein einbinden!

    Was man so hört und liest soll er ja ein sehr gutes Auge haben
    was andere Spieler angeht!

    0
    0
  7. Heute Nacht habe ich geträumt, dass die Eintracht 3-1 gegen Schalke gewinnt, Maxim Choupo-Moting schiesst eins für Schalke und Tawatha für uns – die anderen habe ich nicht mehr im Gedächnis, also für mich kanns so laufen 😀 Werde auf jeden Fall mal einen 10er auf das 3-1 tippen bei Bwin 🙂

    0
    0
  8. @alpi: Who cares nach dieser Meldung? War doch klar, dass er nicht zu uns kommt, also ist dieser Wechsel interessant wie ein Knäckebrot :). Super, dass #AM14FG bleibt!!!

    0
    0
  9. Ich meine bei hessenschau gelesen zu haben, dass Meier nach 2018 eine Stelle im Verein bekommen soll.
    Würde gerne mal seine Einschätzung zu den Neuen hören. Alex meinte nal er erkenne sehr schnell ob es ein Spieler schafft oder nicht.

    0
    0
  10. Ich freue mich für Alex, glaube aber nicht das er so oft spielen wird wie unter Veh und wenn, dann bitte um Sturmzentrum. Denn als 10er wird das Spiel zu schnell sein welches Kovac spielen will. – somit wird es im Sturm sehr eng für den ein oder anderen.

    0
    0
  11. Ich glaube mit Alex bekommen wir das Scouting Problem gelöst, da scheint er wirklich Ahnung zu haben , hat sich angeblich erst einmal getäuscht bei einer Beurteilung. Zu den Neuzugängen hätte ich deshalb gerne ein Interview mit Meier

    0
    0
  12. AM14FG !
    Für diesen Titel hat er hart kämpfen müssen und hat es geschafft in Frankfurt alle zu überzeugen !
    Bleib gesund Junge, dann bist Du Gold wert für unsere geliebte SGE !
    Ab 2018 im Verein aktiv , umso besser , der treue Charly wird ja auch nicht jünger aber eben solche Typen braucht die Eintracht , genauso wie wir früher der Welt bekundet haben : Grabi und Holz – Frankfurts Stolz !
    .
    Forza SGE !

    0
    0
  13. Alex Meier? Find ich gut!

    Und wie lautet der aktualisierte Spruch in Bezug auf Grabi und Holz?
    Oka und Meier Frankfurts…

    0
    0
  14. Er trifft mit dem Fuß.
    Er Trifft mit dem Kopf.
    Er trifft wie er will sogar mit dem Zopf.
    Fußballgott, Fußballgott, Alex Meier Fußballgott.

    0
    0
  15. Ist in meinen Augen ein geschickter Schachzug: Sollte AM14FG diese Saison nur noch selten zum Einsatz kommen, dann wechselt er im Winter (mit 3 Mio. Ablöse) in die USA und spielt dort noch zwei Jahre. Anschließend wird er bei uns wieder gebraucht, als Scout oder in Charly’s Fußballschule 🙂

    0
    0
  16. Wenn er fit ist und verletzungsfrei bleibt, wird er auch bei nk spielen. seine kaltschäuzigkeit vor der hütte, ist in unserem team einzigartig.

    0
    0
  17. @16 fände ich auch spannend, aber er würde im Interview wohl kaum sagen „der und der ist leider nicht so gut, der wird nix“…

    0
    0
  18. Sehr schöner Artikel Chris, gerade mit den schönen Erinnerungen. Eigentlich kann man Meier gar nicht genug danken, dass er trotz der jahrelangen Anfeindungen immer hier geblieben ist, einer der ersten war, der sich bei einem Abstieg zu uns bekannt hat und auch bei Wechselgedanken, sofort akzeptiert hat, wenn der Trainer nicht auf ihn verzichten wollte. Ein Musterprofi, wie es ihn kaum noch gibt.
    In den letzten Jahren hieß es immer wieder, dass seine Zeit langsam vorbei ist und trotz Verletzungen war er immer unser bester Torschütze. Jetzt im Testspiel hat er wieder bewiesen, dass bei uns keiner so viele Tore schießt wie er.
    Klose ist jetzt 38 und war letzte Saison noch Stammspieler. Sehe keinen Grund, warum Meier nicht auch noch 5 Jahre bei uns durchhalten könnte. Im Ernst – der ist wie Wein – wird nicht älter sondern nur besser.

    0
    0
    - Werbung -
  19. Bei Meier iat das Knie aber das Problem. 5 Jahre auf Top Niveau kann ich mir beim besten Willen mit Meiers Vorgeschichte nicht vorstellen. Ich bin aber auch kein Arzt.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -