Fans200 Fans reisten am Dienstag aus Wolfsburg nach Frankfurt, um ihren VfL gegen die Eintracht im Waldstadion zu unterstützen. Es war ein gespentischer Anblick, der sich der Nordwestkurve beim Blick Richtung Osten bot. Selbst beim späten 1:1 Ausgleichtreffer von Kevin De Bruyne konnte man kaum ein Geräusch aus dem Gästeblock vernehmen, so spärlich war dieser besetzt. Dabei wurden die Spiele gegen die Niedersachsen in den letzten Jahren ordentlich besucht, in der vergangenen Saison kamen am 11. Spieltag 44.300 Leute ins Waldstadion. Diesmal nahm nur ein Bruchteil der Wolfsburger Fans an der insgesamt 740 Kilometer langen Reise teil.

Es war die dritte – und somit auch die letzte – englische Woche der Bundesliga in dieser Spielzeit. Bei der Eintracht ergab sich in diesen Partien, die unglücklicherweise alle daheim ausgetragen werden mussten, was die DFL eventuell bei zukünftigen Planungen aus Fairnessgründen auch besser beachten sollte, folgendes Zuschauerbild:

Eintracht – Mainz:         2013/14: 50.400 – 2014/15: 44.100 – Differenz: -6.300

Eintracht – Hertha:       2013/14: 41.600 – 2014/15: 40.200 – Differenz: -1.400

Eintracht – Wolfsburg: 2013/14: 44.300 – 2014/15: 34.400 – Differenz: -9.900

Insgesamt kamen zu diesen drei, unter der Woche stattfindenden, Partien 17.600 Zuschauer weniger, als zu denselben Begegnungen in der Vorsaison, die allesamt an einem Samstag angepfiffen wurden. Und sah man sich gestern im weiten Rund um, musste man sogar noch bezweifeln, ob wirklich 34.400 Leute im Stadion waren. Wie viele Dauerkartenbesitzer konnten nicht kommen, weil der Weg unter der Woche zu weit ist oder man noch arbeiten musste? Aber: Nicht nur die Eintracht – auch die anderen Bundesligateams mussten deutliche Zuschauereinbußen hinnehmen.

Vor allem bei der Partie Borussia Mönchengladbach gegen den SC Freiburg wurde dieser Umstand deutlich. In der vergangenen Spielzeit pilgerten 50.084 Leute zu dieser Begegnung in den Borussenpark. Am Dienstag fuhren nur 160 Freiburger aus dem Schwarzwald an den Niederrhein, insgesamt verfolgten 37.091 Menschen diese Partie. Nicht umsonst forderte Rudi Völler, Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen (Am Mittwoch zu Gast gewesen bei Hertha BSC Berlin vor 34.636 Zuschauern; vergangene Spielzeit 47.419 Besucher), schon Mitte des vergangenen Jahres: „Der Spielplan ist einfach zu eng. Wir müssen künftig versuchen, so wenig Englische Wochen wie möglich in der Bundesliga anzusetzen.“  In der kommenden Saison sollen deshalb auch nur zwei englische Wochen, je eine in der Hin- und Rückrunde, stattfinden. DFL-Chef Andreas Rettig bestätigte im Oktober, „dass im Rahmen der von FIFA und UEFA vorgegebenen internationalen Terminkalender die Anzahl der Englischen Wochen so gering wie möglich gehalten werden soll.“ Damit ein erneuter Zuschauereinbruch, wie er in dieser Woche verzeichnet wurde, in der nächsten Spielzeit ausbleibt.

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14 Kommentare

  1. So eine 740 Kilometerreise will auch gut überlegt sein.
    Viele haben halt auch einfach am kommenden Tag zu arbeiten, was nicht nur die Gästefans betrifft, sondern auch auf eigene Fans zutrifft.
    Allein aus meinem EFC fehlten 8 Personen.
    Ich war nach dem Stadion gegen 23.00 Uhr in meiner Stammkneipe. Da möchte ich nicht wissen, wann die Wolfsburger daheim waren.
    Leute die allerdings den Fernbleibegrund auf das Wetter bzw. die Kälte schieben, finde ich allerdings schon etwas armselig.
    Was die englischen Wochen im Allgemeinen angeht: Ich mag sie nicht.

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  2. Habe ja gar nicht gewußt, daß Wolfsburg in Polen liegt.
    Da hat sich ja wohl ein kleiner Fehlerteufel eingeschlichen.

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  3. @ 2 es ist bestimmt gemeint INSGESAMT 740Km also Hin und Rückreise zusammen 😀 ! Solche Spiele unter der Woche sind einfach Scheisse vorallem wenn man am nächsten Tag auf die Arbeit muss.

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  4. @Onkel Bruno: Es ist, wie von thyyy geschrieben, in der Tat die Hin- und Rückfahrt damit gemeint, weshalb es auch „insgesamt 740 Kilometer“ heißt 🙂

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  5. Also ich persönlich mag die Abendspiele ja gerne. Und das gegen Wolfsburg 9.900 Leute weniger kommen liegt ja wohl nicht daran dass Samstags 250 Leute aus aus Wolfsburg angereist wären. Das sind ja wohl eher unsere Fans die unter de Woche ein wenig schwächeln. Leute, letztes Jahr hatten wir im Europapokal Donnerstags fast fünf mal ein volles Haus. Da mangelt es offensichtlich auch am Willen unserer Fans ganz klar. Zu kalt, verlieren wir eh und so weiter. Habe ich alles gehört.

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  6. Da sieht man mal auch den Stellenwert der Zuschauer im Gesamtgeschäft Fußball, nicht nur die englischen Wochen kosten Zuschauer, auch die Terminierung der Runde. Im Mai / Juni, wenn das herrlichste Fußballwetter ist und man mit dem T-Shirt ins Stadion gehen kann, ja, da hat die BL Pause, warum eigentlich, keine EM / WM dieses Jahr, kann ich nicht nachvollziehen. Die Entscheider sitzen ja in der klimatisierten und beheizten Loge und fahren mit dem dicken Auto in die Tiefgarage.
    Ich bin der Meinung hier wird dem Zuschauer auch wenig Service geboten, aber wichtiger sind ja mittlerweile die TV-Gelder, was interessieren hier noch die Zuschauer.

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  7. Dem Gesamtprodukt Fußball, welches er mittlerweile darstellt, sind wahre Fans (vorallem bei Tradiotionsvereinen) ein Dorn im Auge! Da diese sich auch mal öffentlich beklagen und Missstände aufdecken bzw. offen ankreiden. Bei Zuschauern von Vereinen wie WOB oder auch Hoffenheim ist das ganze nicht so, da diese Leute oder zumindest der Großteil den Verein, wenn er spielt nicht aus Liebe und Stolz besuchen, sondern das ganze nur als eine Art Event für Samstag Mittag sehen!

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  8. In keinem anderen Punkt wird mehr gelogen als in den offiziellen Zuschauerzahlen.

    Die kompletten Oberraenge auf der Gegentribuene waren frei.

    Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft ein zu erwartender Effekt.
    Wie stark und wie lange der Effekt anhält laesst sich sehr schwer prognostizieren.

    Tradition schiesst keine Tore aber ohne Tradition kommt keine Sau mehr ins Stadion.

    Die Stimmen die einen Boykott von Plastikclubs fordern werden immer lauter.

    Wenn Brause Leipzig und Ingolstadt noch dazu kommen ist das Fass voll.

    Die Augsburger spielen den unattraktivsten Fussball der Liga. Eher antifussball. Wer will so ein scheiss sehen.

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  9. @karl, da hast Du sehr recht. Bis in den Juni sind noch keine Sommerferien von daher auch kein Problem. Und selbst beim Abendspiel ist es schön lauschig.

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  10. @Aspirin:
    Augsburg Antifußball ???……….
    Aha!!……Ganz neue Erkenntnis und sicher die Begründung für den derzeitigen Platz 4 in der Tabelle.
    Am Sonntag bekommst Du dann anschauliche Beispiele, wie schwer sich unsere Mannschaft mit dem „Antifußball“ tut.

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  11. @Koppweh: Ich denke die Zuschauerzahlen beziehen sich auf die Anzahl der verkauften Tickets, da wir 26.000 Dauerkarten verkauft haben werden die automatisch dazu gerechnet.

    Und deine Meinung das Augsburg den größten Antifußball und unattraktiv spiele kann ich definitiv nicht teilen.

    Aber….. jedem seine Meinung !

    Zurück zum Thema: Ich finde die Abendspiele nicht so schlimm.brauche allerdings auch mit dem Auto nur ca. 20-30 min von der Arbeit direkt ins Stadion.
    Es gibt ja genug SGE Fans die von weiter weg kommen.
    Allerdings muss ich sagen ist es für mich Samstags schwieriger zu den Spielen zu kommen, da ich auch arbeiten muss.
    Man kann es nicht jedem Recht machen. Aber das mit der Sommerpause finde ich interessant: Wenn keine WM oder EM ist wäre das schon cool da Spiele stattfinden zu lassen.

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  12. G-Block

    Hab mir die erste Halbzeit gegen Dortmund angetan.

    Ohne Altintop ist das eine Loosertruppe.

    Wenn Harris mal anfängt sich wieder auf den Fussball zu konzentrieren muessen die normalerweise 4 Stueck bekommen.

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  13. Wenn unsere Abwehr sich mal anfängt auf das Verteidigen zu konzentrieren reicht vielleicht auch mal 1 Tor zum Sieg 😉

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  14. Die Spiele unter der Woche sollten abgeschafft werden – DFB Pokal reicht schon unter der Woche, ansonsten darf die Nationalmannschaft gerne unter der Woche spielen.

    Ich glaube auch, dass wir viele Pendler haben – unter der Woche 20 Uhr im Stadion zu sein, kostet den meisten zu viele Nerven. Früher Feierabend machen, spät zu Hause sein…

    Ich kann es vestehen, dass viele zu Hause bleiben…

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