Hradecky hatte gegen Columbus mehr zu tun als ihm lieb war. (Bild: Imago, ZUMA Press)

Das war kein gutes Spiel. Wir wollten eigentlich kompakt stehen. Das ist uns vor allem in der ersten Halbzeit nicht gelungen.“ Diese Worte von Eintracht-Keeper Lukas Hradecky fassen das letzte Testspiel der Frankfurter gegen die Columbus Crew Soccer in Amerika treffend zusammen. Trainer Niko Kovac nahm seine Mannschaft jedoch in Schutz. „Die Jungs sind einfach müde. Das sieht man. Wir haben im Training keine Rücksicht auf die Spiele genommen.“

Columbus startete besser in die Partie. Es waren keine drei Minuten gespielt als Eintracht-Torwart Hradecky das erste Mal aktiv werden musste. Drei Minuten später wurde vor seinem Kasten dann richtig gefährlich, als die Zuordnung in der Frankfurter Defensive hinten und vorne nicht stimmte. Der amerikanische Angreifer kam aus rund 18 Metern frei zum Schuss und zwang Hradecky zu einer Glanzparade. Die Frankfurter hatten sichtbare Probleme mit dem frühen und aggressiven Pressing von Columbus. Auch offensiv bekam die Kovac-Elf lange nichts zustande. Es war bezeichnend, dass mit Abraham ein Verteidiger in der 21. Minute den ersten Torschuss für die Hessen abgab. Wirklich gefährlich war dieser für Columbus-Keeper Stuver jedoch nicht. Bei diesem Spielverlauf war es dann beinah zwangsläufig, dass Columbus in Führung ging. In der 26. Minute ließ Martínez Abraham aussteigen und Medojevic, der in der Dreier- beziehungsweise Fünferabwehrkette der Franjfurter als Innenverteidiger agierte, kam in der Mitte gegen Kamara zu spät, sodass der Stürmer den Ball mühelos an Hradecky vorbei ins Tor befördern konnte. Nach dem Rückstand wurde die Eintracht offensiv etwas aktiver, blieb aber vor dem Tor zu ungefährlich, um klare Chancen herauszuspielen. So ging es aus Frankfurter Sicht mit 0:1 in die Kabinen. Aus diesen kam der Bundesligisten erst einmal unverändert.

Die erste Aktion nach Wiederanpfiff gehörte erneut dem MLS-Champion von 2008. In der 58. Minute verbuchte Columbus eine Doppelchance. Fünf Minuten später hatte Goalgetter Haller auf Seiten der Eintracht die erste hundertprozentige Torchance. Nach schöner Hereingabe von rechts von da Costa verpasste der Franzose den Ball um Zentimeter. Kovac wechselte in der 67. Minute zweimal aus und richtete seine Elf offensiver aus – mit Jovic (für Bum) und Hrgota (für Kamada) kamen zwei Angreifer in die Partie. Wenige Augenblicke später kamen noch Besuschkow für Medojevic, Knothe für Chandler und Russ für de Guzman. Am Ergebnis geändert haben die Wechsel nichts. Einzig Besuschkow machte mit zwei gefährlichen Offensivaktionen in der 81. Und 83. Minute auf sich aufmerksam. Unterm Strich geht diese 0:1-Niederlage jedoch in Ordnung. Offensiv fand die Eintracht phasenweise gar nicht statt und auch in der Defensive wartet auf das Trainerteam in der weiteren Vorbereitung noch einiges an Arbeit. „Wenn man die drei Testspiele nimmt, waren wir nicht erfolgreich. Aber das war für uns absolut sekundär. Wir haben unser Programm durchgezogen und die Mannschaft hat gut mitgezogen“, zieht Kovac ein erstes Fazit des USA-Trainingslagers.

Eintracht: Hradecky – Tawatha, Abraham, Medojevic (75. Besuschkow), Chandler (75. Knothe), da Costa – Fernandes, de Guzman (75. Russ), Kamada (67. Hrgota), Blum (67. Jovic) – Haller

Tore: 1:0: 26. Minute, Kamara

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22 Kommentare

  1. Das war nicht nur Müdigkeit. Es gibt einfach keine Raumdeckung mehr. Da hat der Trainer noch einiges zu tun, dass den verbliebenen und neuen defensiven Spielern beizubringen. Vallejo, Mascarell und Otzsche konnten das. Aber es ist ja noch Zeit.

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  2. Genau dafür sind Testspiele da und in der Phase noch nicht überzubewerten.
    Ich erachte es sogar als positiv, mal einen spiel- und offensivstarken Gegner gehabt zu haben, denn in der Bundesliga bekommen wir es mit genau solchen Mannschaften zu tun.
    Der Feinschliff wird jetzt unserer Mannschaft in Südtirol „drillmäßig“ einstudiert und wenn die Mannschaft dann auch noch komplett ist, dürften die Ergebnisse auch anders im Sinne der Eintracht aussehen.
    Es besteht jedenfalls noch kein Grund zur Panik.

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  3. ohje defensiv schlecht, offensiv existieren wir überhaupt nicht, da kann man nur hoffen, dass das mit Gacinovic Fabian, Willems und eventuell einen neuen IV wesentlich besser wird in 32 Tagen ist das erste Ligaspiel. Aber die Amis sind voll im Spielbetrieb, das macht schon einen großen Unterschied, gerade wenn unsere SGE am Anfang der Vorbereitung ist.

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  4. Testspiele sind doch total egal vom Ergebnis her. Es sind ja noch nicht mal alle Stammspieler dabei.
    1. Spieltag zählt !

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  5. Brauchen ja noch 2 Innenverteidiger, sollten dem HSV vielleicht Stefano Denswil wegschnappen. 5 Mio. zahlen, denn der kann laut van der Vaart in bild-Online auch linker Verteidiger spielen.

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  6. Wenn alle fit sind haben wir echt ne coole Mannschaft !
    3-2-4-1

    Bätge
    Abraham Hasebe Salcedo
    Mascarell – Fernandes
    Gacinovic – de Guzman – Fabian – Willems
    Haller

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  7. Panik schieben wäre jetzt fatal.
    So ein Trip allein ist schon anstrengend genug und das jetzt gepaart mit Training noch anstrengender.
    Aber das gepaart mit dem Marathon-Training like Nico Kovac……..Hölle!! Also alles nicht überbewerten. Jetzt kommen evtl. einige und sagen “ das sind Profis….“ nein das sind Menschen und besonders der Körper der Neuzugänge kennen das Training von Kovac noch nicht… da reagiert der Körper etwas anders als sonst.

    Das Training in Gais wird von extremer Bedeutung sein. Da wird man eher sehen wie weit die Mannschaft ist.

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  8. @8
    Wenn Bätge endlich spielt ja 😉
    Ja sieht ganz gut aus.
    Mir ist die 5er Kette aber lieber:

    Hradecky
    Chandler- Abraham- Hasebe- Salcedo- Willems
    Mascarell ( Fernandes)
    Gacinovic- Fabian – de Guzman
    Haller

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  9. Testspiele haben nichts zu sagen und taugen als Gradmesser und Indikator nun wirklich nicht…ABER: Ist diese Reise nicht großspurig als „Werbetour“ deklariert worden? Dafür haben wir der SGE und dem deutschen Fußball ja jetzt einen Bärendienst erwiesen.
    Man stelle sich vor, die Russen wollten ihr Eishocky in Deutschland „bewerben“ und verlören in Reihe all ihre Testspiele hier gegen international Zweitklassige Vereinsmannschaften… tolle Wurst! Und wahrlich eine gelungene Aktion um den russischen Eissport hier eindrucksvoll zu promoten.

    Ich bin kein Morgenmuffel, aber ich bin immer der Meinung „wenn schon – denn schon“. Professionel geht anders!

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  10. @sge1899:
    Da hast Du aber gänzlich was falsch verstanden:
    es ging bei der Tour (oder besser bei diesem Trainingslager) nicht darum, den amerikanischen Mannschaften aufzuzeigen, was wir für Helden sind und „wo der Bartel den Most holt“.
    Es ging vielmehr darum weitere Kooperation aufzubauen und Kontakte mit samt der ganzen Mannschaft zu knüpfen und mittelfristig daraus mal Kapital zu schlagen.
    Ich denke, dieses Ziel ist (manches davon im Verborgenen) gut erreicht worden.
    Im übrigen wurde hier sowohl von der Redaktion, als auch von mehreren Usern darauf hingewiesen, woran der Leistungsunterschied zu den Amerikanern vielmals lag.
    Hätten wir die drei Mannschaften arrogant wie die Bayern, alle mit 6:0 vom Platz geschickt, hätte das auch kein sehr positives Licht auf die SGE geworfen.

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  11. @G-Block
    Ich denke, vielleicht liegt das Fehlverständnis bei dir.
    Wenn wir eine Marketingabteilung in die USA schicken, ist das die eine Sache. Wenn wir aber unser kickendes Personal „loslassen“, und solche Ergebnisse erzielen, ist das eine andere Sache.
    Wenn Holywood einen Film bewirbt, dann schicken sie auch nicht eine miese Kopie nach Europa, um nicht den Verdacht der Arroganz zu erwecken, sondern ein Hochglanzprodukt, um das Klientel in die Kinos zu kriegen und es von der Perfektion der Werke zu überzeugen.
    Aber ist ok, dass du die Reise auch so für dich als Erfolg verbuchen kannst.

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  12. @sge1899
    Bin absolut Deiner Meinung = schlechte Visitenkarte für den Fußball aus dem Land des Weltmeisters. Dann als Saisonvorbereitung lieber „ruhige“ und weniger reisestrapaziöse Trainingslager und versuchen, Ordnung und Automatismen gegen unterklassige Mannschaften einzuschleifen. Oder das Ganze nicht als Promotion deklarieren. Als Repräsentant der Bundesliga ist das Team in dieser Phase der Vorbereitung aufgrund der aktuell instabilen Verfassung untauglich. Da glauben die Amis aus der Operettenliga am Ende noch, sie könnten in der Bundesliga mithalten und verlieren den Respect vor dem „german soccer“.

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  13. Wie man es macht – man macht es falsch.
    Ich persönlich finde die USA-Tour gar nicht sooo schlecht. Der Markt könnte irgendwann richtig Geld in unsere Kassen spülen. Und sollten wir diesen Trend verpasst haben, kann ich jetzt schon Namen einiger User hier sowie deren Kommentar dazu fast auswendig runterschreiben.

    Von daher…BH/FB/NK und Co. machen das schon…

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  14. Was wäre eigentlich mit Choupo Moting? Der wäre flexibel einsetzbar und ablösefrei.
    Dazu brauchen wir ein IV und ein Sechser.

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  15. @sge1899:
    Und jetzt?…..
    Es kommt noch ein Trainingslager und beim Pokalspiel geg. Erndtebrück werden wir eine komplette (nicht nur personell sondern auch sportlich gesehen) Mannschaft erleben, mit der man in der Saison 17/18 durchaus konkurrenzfähig sein wird. Trust in Niko Kovac.
    Man sollte nicht immer alles so pessimistisch und schwarz betrachten.
    Testspiele sind eben Testspiele…..so what?

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  16. @Block
    Ja, Testspiele sind Testspiele. Hat aber doch nie jemand etwas anderes behauptet 😉
    Vielleicht ist mein Miitteldeutsch etwas undeutlich, daher nochmal in aller Kürze:
    Die als WERBEtour groß aufgemachte Reise empfinde ich bei den gezeigten und erzielten Leistungen als Farce.
    Thema (Werbung für die SGE) verfehlt, setzen, sechs.
    Als neutrale Reise in die USA hatten die Jungs sicher Spass.

    Oder, um es konkret zu machen: Man schaue sich die Ergebnisse der PROFIS aus Madrid und Manchseter an und möge man daraus lernen, wie Werbetour geht…

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  17. @sge1899:
    Wer sind wir?…..wer ist Madrid oder Manchester?
    Die Vergleiche hinken etwas.
    Noch dazu steckt unser neues Marketing und auch das neue Gesicht der SGE im sportlichen Sinne in den Kinderschuhen.
    Hab Geduld. Verfolgen wir die neuen Wege, inklusive eigenem Nachwuchs weiter so, wirst auch Du in ein- bis drei Jahren erstaunt sein, was mit der SGE alles so geht und passiert ist.

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  18. „Testspiele haben nichts zu sagen und taugen als Gradmesser und Indikator nun wirklich nicht…“

    Jedes Testspiel, ja, jedes Trainingsspielchen hat „etwas zu sagen“ und daher seinen Zweck und tieferen Sinn.
    Oder weshalb sonst verzichtet man nicht einfach darauf?
    Was die 3 Auftritte gg. MLS-Teams angeht, tendiere ich deutlich zu @sge1899s Ansicht. Ähnlich hatte auch ich mich bereits nach dem 1. Spiel geäußert.
    Man merkt bereits an der Art und Weise wie die Partien zelebriert wurden, dass es zwar nicht um Punkte oder Trophäen geht, in jedem Fall jedoch um seriösen, niveauvollen Wettbewerb und nicht zuletzt selbstverständlich um Prestige. Jeder halbwegs ehrgeizige Soccerist kennt europäischen Fussball, verfolgt die Championsleague und weiß genau, dass in den 5 europäischen Topligen die größten Spieler den weltbesten Fussball spielen.
    Nein, die US-Fussballwelt hat ganz sicher nicht erwartet, dass die Eintracht die Amiboys von den Plätzen fegt, aber ganz sicher wohl einen wettbewerbsfähigen, adäquat motivierten Gegner, bei dem man zumindest keinen Zweifel hegen muss, dass Gewinnen auch ihm am meisten Freude bereitet.
    Letztlich sind mir die Ergebnisse auch ziemlich wurscht. Was mich nur ziemlich verwundert, ist die an pure Gleichgültigkeit grenzende Bewertung der gezeigten Leistung, welche irgendwie die niedrige Erwartung verdeutlicht, die man an diese Begegnungen offenkundig hatte. Der US-Amerikaner mit seinem ausgeprägten kompetetiven Sportsgeist, könnte das womöglich als Geringschätzung oder Arroganz (miss-)verstehen.

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  19. @21: ich weiß nicht, ob das bei den Amis als arrogant rüberkommt….die meisten hier wissen ja nicht, wie das drüben promoted wurde…..

    Mal grundsätzlich zu den Informationsschnipseln, die man hier über die Medien so mitbekommt:
    1. scheint das Trainingslager für die Stimmung sehr gut gewesen zu sein – Stichwort „Teambildung“
    2. wurden wohl wieder viele Übungen für die Fitness eingebaut (Training bei hohen Temperaturen…)
    3. wenn man sich die Spiele so ansieht (immerhin gegen aufeinander eingespielte Teams) merkt man der Mannschaft schon noch die Abstimmungsprobleme an. Wenn das erstmal zusammen findet…..dann siehts doch gut aus…. (und um auch alle Nörgler zufrieden zu stellen: Klar, wenn NK es nicht schafft die Mannschaft als Team zu formen…geht’s ab in Liga 2…..)

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