Sagt den Eintracht-Profis ab heute wieder, wo es lang geht: Trainer Niko Kovac.

Während die britische Pop-Rock-Band Coldplay die Massen im Frankfurter Waldstadion verzückt, weicht die Eintracht zum Trainieren in den Hahn-Air-Sportpark von Kooperationspartner Dreieich aus. Mit dreißigminütiger Verspätung startete vor rund 1.000 Fans, die sich trotz Regenwetters auf den Weg machten und den Profis zusahen, um halb zwölf die erste öffentliche Trainingseinheit der Vorbereitung auf die neue Saison. Neben den drei externen Neuzugängen Jan Zimmermann, Danny da Costa und Sebastien Haller durfte Trainer Niko Kovac auch Makoto Hasebe und Marc Stendera nach ihren Operationen zurück begrüßen. Während Hasebe die gesamte Einheit mitmachte, war Stendera anfangs bei den lockeren Passübungen dabei und lief danach individuell seine Runden im gemäßigten Tempo. „Es war Marcs erste fußballerische Einheit, vorher absolvierte er alles im Rehazentrum. Zum Schluss haben wir ihn rausgenommen, weil Zweikämpfe geführt wurden“, erklärte Kovac und kündigte bereits an: „Er wird wahrscheinlich nicht mit ins Trainingslager in die USA reisen.“

Zuversicht bei Hasebe – Mascarells Zustand unverändert

Besser sieht es bei Hasebe aus. Der 33-Jährige bereitet sich seit Wochen schon intensiv auf die neue Saison vor. „Makoto hat, wie es typisch für Japaner ist, die ganze Urlaubszeit genutzt, um sich körperlich fit zu machen. Er informierte mich regelmäßig darüber, wie der Stand der Dinge war und was er machen konnte“, lobte Kovac die Arbeitsauffassung des Defensivallrounders. Der Japaner soll im Gegensatz zu Stendera vom 6. bis 18. Juli mit in die Staaten reisen. Dennoch dürfe er nicht überdrehen: „Er wird sukzessive herangeführt und nicht jedes Training mitmachen.“

Deutlich weiter weg von einem solchen Zustand ist Omar Mascarell. Die Verfassung des an der Achillessehne verletzten Spaniers ist unverändert. Selbst eine Operation ist nach wie vor nicht auszuschließen, weshalb eine lange Pause droht. Kovac strahlt dennoch Zuversicht aus, auch wenn er am Vormittag noch auf Luka Jovic, Daichi Kamada, Gelson Fernandes, Taleb Tawatha (war krank) und Lukas Hradecky (trainierten alle individuell am Waldstadion) verzichten musste. Angreifer Haller war sofort integriert und beteiligte sich engagiert an den verschiedenen Übungen. „Man sieht seine technischen Fähigkeiten und erkennt sofort, dass er Format für Nationalmannschaft hat. Bei der U21 ist er ja schon unterwegs. Da haben wir viel Qualität zu einem guten Preis bekommen“, zeigte sich der Kroate überzeugt von seinem neuen Stürmer, der rund sieben Millionen Euro gekostet haben soll.

Makoto Hasebe ist zurück auf dem Rasen.

Der Kampf beginnt von Neuem

Die Eintracht war nach einer schwachen Bundesligarückrunde mit nur 13 Punkten in der Pflicht, etwas zu tun und den Kader umzubauen. Mit Hannover 96 und dem VfB Stuttgart sind zwei starke Mannschaften aufgestiegen, dafür mussten mit dem FC Ingolstadt und SV Darmstadt 98 die finanzschwächsten Teams die Liga nach zwei Jahren wieder verlassen.

Die Prognosen für die kommende Spielzeit sind – unabhängig davon, ob von Trainern Sportvorständen, Experten oder Fans abgegeben – deckungsgleich: Das Hauen und Stechen um die Plätze im gesicherten Mittelfeld der Bundesliga wird noch härter, als es im letzten Jahr der Fall war. Zwischenzeitlich steckte mehr als die Hälfte aller Teams im Abstiegskampf, selbst die Ränge sechs bis neun hätten im Frühjahr noch in den roten Bereich abrutschen können. Durch den neuen TV-Geld-Vertrag, der den Vereinen etwas mehr als eine Milliarde Euro pro Saison beschert, wird der Wettbewerb um die Gunst der Spieler noch intensiver.

Vorausschauende Kaderplanung

Bei der Kaderplanung wurde daher erneut viel Wert auf die Willensstärke gelegt. „Fußball ohne Mentalität funktioniert nicht. Die Spieler, die wir geholt haben, haben wir gescannt – sportlich und charakterlich“, sagte Kovac. Acht Akteure gingen und ebenso viele kamen neu hinzu. Im vergangenen Jahr landeten die Frankfurter mit Jesus Vallejo und Mascarell zwei Volltreffer, andere Akteure wie Ante Rebic, Michael Hector oder Taleb Tawatha – hier vor allem im DFB-Pokal – halfen ebenfalls weiter. „Wir fangen zwar nicht bei Null an, aber wir müssen die neuen Leute integrieren und ihnen unsere Gedanken implementieren. Ich hoffe, dass wir die Vorbereitung wieder so effektiv nutzen können, wie vor einem Jahr“, so der Trainer weiter. Die Eintracht hat im Rennen um Verstärkungen für die kommende Saison nach dem Empfinden von Sportdirektor Bruno Hübner eine gute Figur gemacht. „Wir sind mit unseren Neuzugängen sehr zufrieden. Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten viel erreicht“, sagte er am Rande des Trainings.

Weitere Transfers geplant

Die Arbeiten an der Zusammenstellung der neuen Mannschaft sind allerdings noch nicht abgeschlossen. Mit Jonathan de Guzman steht der nächste Neuzugang scheinbar kurz vor der Vertragsunterschrift, auf der anderen Seite verließ Furkan Zorba den Klub in Richtung Drittligist VfL Osnabrück. „Es sind keine großen Sprünge für uns mehr möglich, aber wir schauen uns weiter um“, blickte Kovac auf die finanzielle Lage des Vereins. Die schwere Schulterverletzung von Carlos Salcedo „tut uns natürlich weh.“ Vor allem in der Innenverteidigung gibt es viele Fragezeichen. Kann Marco Russ wieder an altes Leistungsniveau anknüpfen? Gelingt Andersson Ordonez ein Sprung nach vorne? Wie entwickelt sich Noel Knothe?

Es wirkt wie eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Im Optimalfall will der Coach am Ende mit 22 bis 25 Feldspielern und drei Torhütern arbeiten. Aktuell umfasst der Kader 32 Akteure, wobei die Jugendspieler Knothe, Nelson Mandela Mbouhom oder Renat Dadashov erst noch ganz langsam herangeführt werden müssen. Daher ist nicht auszuschließen, dass es noch weitere Transfers in beide Richtungen geben wird.

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6 Kommentare

  1. @nicknackman
    weist du vielleicht wer der Spieler ist auf dem link was du gepostet hast, wird ein Spieler gezeigt. Kommt er aus der U19?

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  2. Hier in Hamburg diskutiert man ständig welche Angebote es für
    HSV Spieler gibt und welche Vereine Interesse haben.
    Gibt es eigentlich keine Angebote für unsere Jungs?
    Sind wir so uninteressant, oder hält Bobic alles unter der Decke?

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