Niko Kovac muss wieder auf Rechtsverteidiger Guillermo Varela verzichten.
Niko Kovac muss wieder auf Rechtsverteidiger Guillermo Varela verzichten.

Die Reise zur Begegnung gegen den FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr) kommt für Eintracht Frankfurt zur Unzeit. Neben Sperren und Verletzungen hat sich in dieser Woche ein fieser Magen-Darm-Virus ausgebreitet. „Wir sind so ein bisschen dezimiert. Es hat auch den einen oder anderen aus dem Staff getroffen“, erklärte Trainer Niko Kovac den anwesenden Pressevertretern. So konnte Innenverteidiger Michael Hector am Mittwoch nicht mittrainieren, „es rumort noch im Magen. Bis Samstag sollte allerdings keiner mehr ein flaues Gefühl im Magen haben.“ Ob Alex Meier mitfahren kann, ist noch unsicher. Der Kapitän nimmt am heutigen Donnerstag das letzte mal Antibiotika zu sich. Guillermo Varela wird hingegen keine Option für die Reise in die bayrische Hauptstadt sein. Der Uruguayer wurde am Dienstag operiert: „Ihm haben sie die Verankerung, eine kleine Schraube, das das Band im Sprunggelenk hält, entfernt.“ Kovac rechnet in acht bis zehn Tagen mit einer Rückkehr des Rechtsverteidigers. Jesús Vallejo hingegen soll diese Woche noch ins Training einsteigen, hier hofft der Coach auf die Rückkehr bis zur Partie gegen den Hamburger SV.

Für das Trainerteam der Eintracht stehen Bastelarbeiten auf dem Programm, der Kroate wäre letztlich froh, „wenn wir am Samstag trotzdem 18 gesunde Spieler auf dem Bogen stehen haben.“ Die nach vier Bundesliganiederlagen in Serie verunsicherten Hessen treffen auf das torgefährlichste (57 Treffer) und zugleich defensiv stabilste (13 Gegentore) Team der Bundesliga, Schlussmann Manuel Neuer hielt bereits elfmal den eigenen Kasten sauber (gefolgt von Lukas Hradecky, Rune Jarstein, Yann Sommer und Oliver Baumann, denen dies je achtmal gelang). „Wenn man dort etwas holt, dann gleicht es einem großen Zufall“, schätzte Kovac die Lage vor der Reise in die Allianz Arena realistisch ein. Dennoch werden die arg angeschlagenen Frankfurter von rund 6.000 Fans in Richtung Süden der Republik begleitet – eine starke Zahl.

Der 45-Jährige vermeidet es trotz aller personellen Engpässe, bereits vor Anpfiff die weiße Fahne zu hissen. „Vielleicht können wir ja überraschen, über uns hinauswachsen und die Bayern etwas fordern“, drückte Kovac seine Hoffung auf einen glücklichen Spielverlauf gegen die Münchener. Deren Coach Carlo Ancelotti hat erstmals seit vielen Jahren einen komplett verletzungsfreien Kader zur Verfügung. Alle Stars sind fit, keiner ist gesperrt oder angeschlagen. Am Dienstag in der Champions League konnten die Bayern den Schongang einlegen und mussten nur eine kurze Drangperiode von Arsenal überstehen, bis sie dann nach einer Roten Karte und verwandeltem Foulelfmeter in der 54. Minute die Weichen für den 5:1-Auswärts- und somit einen 10:2-Gesamterfolg stellten.

Was kann die Eintracht dem Gegner entgegenbringen? Kovac fand in seinen bisherigen beiden Partien Antworten auf die sich ihm stellenden schwierigen Fragen. In der vergangenen Saison war ein Traumtor von Franck Ribery der einzige Treffer, in der Hinserie drehten die Frankfurt zweimal einen Rückstand und trennten sich 2:2. Diese Begegnung war ein Beleg dafür, weshalb die Hessen phasenweise den dritten Platz belegten: „Wir sind eine Mannschaft, die dort oben hinkam, weil wir gut gearbeitet haben.“ Die aktuelle Flaute ändert nichts am positiven Blick der Verantwortlichen auf den Saisonverlauf. Die Vorrunde habe zwar Begehrlichkeiten geweckt, aber „wir müssen immer demütig und bescheiden bleiben. Wir wollen mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben und weiterhin eine konstante Saison spielen.“

Und wer weiß – vielleicht gelingt ja ein kleines Wunder gegen den scheinbar schier übermächtigen Gegner aus München? Am Mittwochabend gab es eines bei der Champions-League-Partie zwischen dem FC Barcelona und Paris Saint-Germain zu betrachten. Die Franzosen reisten mit einem scheinbar komfortablen 4:0 im Gepäck ins Camp Nou – und Ex-Eintracht-Torhüter Kevin Trapp, der einen schwachen Tag erwischte, schied mit seinen Teamkollegen tatsächlich noch mit 1:6 aus. „Ich bin froh, dass ich Zeitzeuge gewesen bin. So etwas erlebt man nicht alle Tage“, sagte Kovac strahlend und drückte einen Wunsch aus: „Es wäre schön, wenn einige von unseren Spielern auch einmal Champions League spielen würden.“ Nach einer kurzen Pause fügte er noch an: „Ob jetzt hier oder woanders ist da erst einmal zweitrangig.“

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11 Kommentare

  1. Stellt sich dann wohl fast von selbst auf, die Mannschaft.
    Hradecky – Hasebe, Abraham, Hector – Chandler, Tawatha – Mascarell, Gacinovic/Besuschkow – Rebic, Blum/Gacinovic – Hrgota
    Barkok wäre noch ne Alternative, aber kann ich mir in dem Spiel irgendwie nicht vorstellen.
    Die Bankbesetzung ist fast interessanter: Lindner, Russ, Barkok, Tarashaj, Wolf, Besuschkow/Blum, und Mr. X wahrsch. Zorba oder Blanco-Lopez.
    Oder halt doch noch AMFG

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  2. … bist ja ganz schön optimistisch, im Moment sieht es ja eher nicht so aus, da viele Magen-Darm haben, ausser den Langzeitverletzten und gesperrten. Hector hat zum Beispiel in dieser Woche noch nicht trainiert. Zum Wochenstart waren 14 Leute im Training, inklusive 3 Torhüter und A-Jugend-Spielern…

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  3. Naja, zuletzt waren unsere „Stützen“ Varela, Tarashaj, Wolf und Hector nicht ganz fit. Um Meier ist es schade aber Hrgota gefällt mir derzeit besser und mehr wie ein Stürmer wird nicht spielen. Sollen sich die Jungs erholen bis nächste Woche und am Samstag hinten so gut wie möglich mauern. Wenn es ein Spiel gibt in dem ich mir keine Sorgen über viele Ausfälle mache, dann ist es das Spiel gegen Bayern. Gegen den HSV wäre das ein Drama. Ich hoffe wir kommen durch das Spiel ohne weitere Sperren oder Verletzungen.

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  4. Wenn es nach einer Viertelstunde 3:0 für die Bayern steht, absolut Schotten dicht machen aber ohne KArten zu riskieren. Vielleicht geben sie sich dann mit einem 5:0 zufrieden. Ein 8:0 oder mehr möchte ich nicht erleben. Schade vor ein paar Wochen habe ich noch geträumt mit der vermeintlichen Bestelf anzureisen ohne Angst vor dem Abstieg zu haben und sehen was geht, und jetzt? Hatte wirklich ein bisschen auf ein Ende der Serie in München gehofft.

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  5. Ich bewundere die 6000 Auswärtsfahrer. Ich hatte gehofft, man könne Chandler schonen, damit der nicht die 5. Karte bekommt. Ansonsten hab ich keine Hoffnung auf eine Überraschung. Ist mir auch egal, dafür haun wir die dann im Finale weg.

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  6. @5 Seh ich ähnlich. Für Bayern mag es ja wichtig sein, jetzt in Topform zu sein. Wir heben uns das lieber für Ende Mai auf, wenn es wirklich um was geht.

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  7. Nehmen wirs sportlich.
    Ich finde der Ausfall Varela’s ändert nichts an unserer ohnehin schon prekären Ausgangslage und dem Status des todsicheren Underdogs.
    Einzig wenn jetzt noch mehr von dem Magen-Darm-Virus eingeholt werden.
    Dann könnte es schlimmsten Falls sogar zu einer Spielabsage kommen.

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  8. Ich würde Zambrano für die wirklich wichtigen Spiele schonen und nicht mit nach München nehmen.

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  9. Eine gelb-rote Karte hat er bei Rubin Kasan schon hinbekommen….also ganz der Alte!!!

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