Jonathan de Guzman und Lukas Hradecky zeigen wieviel Freude ihnen die Eintracht bereitet.

In der Hinrunde kam Jonathan de Guzman nicht so richtig in Tritt. Dann sorgte auch noch eine schwere Schulterverletzung für eine lange Auszeit beim Niederländer. Seit drei Spielen ist der Mittelfeldmann wieder an Bord und aus der Mannschaft kaum mehr wegzudenken. Nach seiner beeindruckenden Rückkehr könnte er ein wichtiger Faktor im Endspurt bei der Eintracht sein.

Formverbessert nach Verletzungspause – „Jetzt habe ich meine Rolle gefunden“

Der Staff um Niko Kovac scheint eine beeindruckende Stärke zu haben. Nicht, dass das Trainerteam Spieler an sich besser macht. Nein. Vor allem nach Verletzungen scheinen die Akteure häufig formverbessert zurückzukommen. Das war bei Omar Mascarell so, bei Danny da Costa ebenso. Auch Timothy Chandler entwickelte nach seiner Verletzungspause und der Versetzung auf die linke Außenbahn ganz neue Dynamik und Torgefahr. Ist das Zufall oder gekonnt? Sicher. Marc Stendera und Marco Fabián können als Gegenbeispiele angeführt werden. Bei Jonathan de Guzman hingegen geht der Plan auf. Seit seinem Comeback präsentiert er sich ballsicher, laufstark und effizient. Seine Standards sind eine zusätzliche Waffe. Gegen Hannover und in Dortmund brachten zwei seiner Ecken direkte Torerfolge. Eine Qualität, die er sich schon zu seiner Jugendzeit bei Feyenoord Rotterdam antrainiert habe.

Vor allem gegen Mainz zeigte er sich außerdem kombinationsstark. Exemplarisch die Ballstafette vor Jovics 2:0, als er am Strafraum einen Doppelpass mit dem Serben spielt und dann Rebic schickt. Man hat das Gefühl, de Guzman ist zwar schon seit vergangenem Sommer in Frankfurt, jetzt aber erst so richtig angekommen. Das sieht der 30-Jährige ähnlich: „Ich habe einfach mehr Zeit gebraucht, um mich einzufinden. Herauszufinden, was das Team kann und was ich geben kann. Jetzt habe ich meine Rolle gefunden, mit der ich der Mannschaft helfen kann.“

Ein heterogenes, homogenes Team – im „deutschen Style“

De Guzman hat schon in allen vier Topligen Europas sein Geld verdient. Entsprechend gut kann er die aktuelle Situation einschätzen und weiß, dass der Spirit, den die Eintracht derzeit an den Tag legt, ein besonderer ist: „Jeder muss sich einfügen. Wir ziehen alle am selben Strang. Das ist das, was ein gutes Team ausmacht.“ Und das obwohl die Hessen vor der Saison niemand auf der Rechnung hatte. Eine neuformierte Mannschaft aus allen Himmelsländern: „Mit all den verschiedenen Nationalitäten sind wir eine Einheit. Wir helfen uns gegenseitig, sitzen alle im selben Boot.“ Die deutschen Spieler seien eine große Hilfe. Und eins verbindet die verschiedenen Nationen. In Frankfurt lernen sie unter Niko Kovac den „deutschen Style“: „Den versuchen wir zu leben. Pünktlichkeit, Disziplin und Detailbesessenheit. Das fordert der Trainer.“ Für ihn selbst sei es aber keine große Umstellung gewesen. Da, wo er herkomme, sei harte Arbeit an der Tagesordnung.

Durchgesetzt hat sich de Guzman aktuell auch im harten Konkurrenzkampf. Andere sitzen dafür auf der Bank oder gar der Tribüne. Der Holländer mahnt, dass der Teamgeist auch in Zukunft nicht unter Einzelschicksalen leiden dürfe: „Wir haben einen breiten Kader. Und sicher sind manche Spieler auch verärgert, wenn sie es nicht in den Kader schaffen. Umso wichtiger ist es, dass wir als Team zusammenhalten.“ Mit den deutschen Tugenden haben die Frankfurter aktuell den maximalen Erfolg. Das war auch für de Guzman ein besonderer Anreiz: „Das Team hat es sehr gut gemacht in der Zwischenzeit, was mich sehr motiviert hat, schnell zurückzukommen.“ Mit ihm kommt eine Komponente mehr in eine gut funktionierende Mannschaft: „Das Team war am Anfang neu und musste sich finden. Wir wurden während der Saison immer mehr zu einem richtigen Team. Wenn wir dieselbe Mentalität weiterhin an den Tag legen, können wir jedem Gegner Schaden zufügen.“ Mit dem entsprechenden Matchplan selbstverständlich: „Die Informationen, die wir vom Trainerteam erhalten, sind perfekt. Wir bekommen alles, was wir brauchen. Dann liegt es an uns, es auf dem Feld umzusetzen.“

De Guzman glaubt ans Pokalfinale – an einen Einbruch hingegen nicht

Auf einen ausgefeilten Matchplan wird es auch in der Endphase der Saison kommen. Warten auf die Eintracht noch ziemlich harte Brocken: „Die letzten neun Spiele. Wenn wir so weitermachen, unser Spiel spielen, mit diesem Selbstvertrauen, können wir es gut zu Ende bringen. Es ist einiges möglich.“ Die letzten neun Spiele? Das ist das neue Selbstverständnis in Frankfurt. Der Glaube an einen erneuten Finaleinzug im Pokal ist in jedem Fall vorhanden. „Wir haben nicht erwartet, dass wir schon so weit sind in dieser Saison. Aber jetzt ist es Realität für uns. Realität für die Fans.“ Auch wenn gerade die Bundesliga sehr ausgeglichen sei: „Du kannst dieses Jahr Champions League spielen und nächstes Jahr in der Relegation“, beschreibt der Mittelfeldmann die Kurzlebigkeit in der deutschen Beletage. „Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Es ist alles sehr eng. Du kannst Punkte verlieren und gewinnen“, nennt de Guzman Kölns Achtungserfolg gegen Leverkusen vom vergangenen Wochenende. „Es ist ein Thriller“, aber einer, der mit einem Happy End für die Frankfurter enden könnte: „Es ist realistisch, dass wir so weiter machen. Wir arbeiten hart. Das Team ist stabil.“ Wenn man dann auch Erfolgsereignisse verzeichnen kann, stärke das zusätzlich. „Wir wollen das Beste daraus machen und hoffen, dass wir auch am Ende so glücklich sind.“

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20 Kommentare

  1. Als ob beim HSV nur dumme Spieler spielen würden. Beim HSV ist die Führung nicht gerade die fähigste. Und dann wär da noch ein gewisser Herr Kühne.? Im Umkehrschluss bedeutet, dass wir nur schlaue haben. Darüber kann man jetzt diskutieren. Beispiel: War es sinnvoll Dadashov einen Profivertrag zu geben? Mitnichten? Man glaubte an einen geläuterten Spieler. Ist Dadashov schlau, wenn er sich seine Profikarriere verbaut? Aber vielleicht kauft der HSV uns ihn ja ab…

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  2. Erkennst du Humor, wenn er dir in die Nase beißt? Andererseits, warum sollte der Beitrag gehaltvoller sein wie die bei Gegentoren und Niederlagen?!

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  3. Hochmut ist kein Humor. Ob solch ein humorvoller Beitrag gehaltvoll ist, darüber kann man diskutieren, Fozzi. 🙂

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  4. Sch…HSV :-))
    einen Verletzten habt ihr noch vergessen….Abraham, auch sehr stark zurück

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  5. Apropos HSV. Laut der Hamburger Morgenpost sollen sich die SGE und Ajax Amsterdam besonders stark um Rick van Drongelen bemühen. Leider kann ich nicht beurteilen wie glaubhaft diese Meldung ist.

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  6. @8
    Nach den Leistungen eines von Drongelen im letzten Spiel des HSVs wird sich eine Kontaktaufnahme erübrigt haben. 🙂 .

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  7. Guter Gag, Fozzi!
    Ich musste mehr als nur schmunzeln.
    Hochmut konnte ich bei dem Spruch keinen erkennen.
    Bisschen Humor fehlt mir hier im Forum generell, bei meist guten Diskussionen.

    LG

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  8. Schließe mich an und bin auch dafür ein wenig den Humor nicht zu vernachlässigen.
    Natürlich mit dem gebotenen Respekt anderen gegenüber und auch ohne Hochmut, das ist klar !
    Solcher, positiver Humor ist allemal besser als Miesepeterei und das Schlechtmachen jeder Kleinigkeit. Auch im Forum sollte man noch lachen können.
    Warum schreiben wir darüber ? Ach so, es ist Länderspielpause und der Journalie fällt ja auch nicht viel neues ein.
    Dann also Humor.
    Forza SGE !

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  9. Van Drongelen ist nicht schlecht, nur weil er mal ein oder auch mehrere Spiele nicht gut gekickt hat. Genau wie man bei Jovic nicht gleich wieder in Euphorie ausbrechen muss, nur weil der eine gute Show gegen eine zweitklassig auftretende Mainzer Mannschaft abgeliefert hat. Auf der Welle des Erfolgs hebt es alle Spieler nach oben, genau wie an schlechten Tagen dann auch meist alle Spieler notenmäßig gebraten werden, eben auch weil sie schlecht gespielt haben. Ein junger IV, der sein Potenzial nicht entfalten konnte, weil auch der Rest der Mannschaft, um nicht zu sagen der gesamte Verein, nichts gerissen hat, passt doch gut ins Profil. Junger, (möglicherweise) enzwicklungsfähiger IV fehlt uns schlicht und ergreifend (Gruß an Vallejo). Kovac hat Spieler nachweislich besser gemacht. Klingt für mich nach guter Symbiose. Ob er es wird, reine Spekulation, aber das Profil passt m.E. Da er von einem vermeintlichen Absteiger kommt, ist das vielleicht auch ablösetechnisch kein schlechter Deal. Wir können aber auch Hummels holen – um noch eine humoristische Komponente zu ergänzen.

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  10. Generell müsste man bei Hummels mit einer Stagnation seiner Leistung rechnen, somit fällt er für mich als mögliche Alternative für die IV raus…

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  11. @14: Na na , sei mal nicht so hochmütig bei Hummels 😉

    @ Fozzi: mach weiter so . Ich musste lachen, ohne arrogant zu sein 😉 in der Tat überlasse ich die Beurteilung on ein Spieler passt der sportlichen Leitung . Wenn ich nicht irre , kamen Trapp und Abraham sogar von der Ersatzbank ihrer Klubs zu uns

    U

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  12. @Joe
    Das mit Kevin Trapp ist mMn eine Mär, die leider oft wiederholt wird. Trapp war Stammspieler und U21-Nationalspieler. Dann wurde Trapp krank und hat gleichzeitig seinen Vertrag nicht verlängert. Daraufhin hat Kaiserslautern entschieden, auf Sippel zu setzen, weil dieser längerfristig perspektive in Kaiserslautern hatte.

    Es stimmt also, dass Trapp zwar von der Ersatzbank kam. Aber die Aussage impliziert, dass er in Kaiserslautern nicht gut genug gewesen wäre und wir ihn entdeckt hätten. Kann man jedenfalls so lesen. Tatsächlich war es aber so, dass Trapp aufgrund seiner niedrigen Ausstiegsklausel im Sommer quasi weg war und der Trainer lieber auf den Torhüter mit längerer FCK-Perspektive gesetzt hat.

    Bei Abraham stimmt es meines Wissens. Er und Vestergaard waren keine Stammspieler und wurden von Hoffenheim mehr oder weniger verschärbelt und konnten danach Ihren Marktwert deutlich steigern.

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